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Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn PDF

208 Pages·1982·5.614 MB·German
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ABHANDLUNGEN DER RHEINISCH-WESTFllLISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN BAND 68 ABHANDLUNGEN DER RHEINISCH-WESTFALISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN BAND 68 Das Akademische Kunstmuseum der Universitat Bonn unter der Direktion von J Friedrich Gottlieb Welcker und Otto ahn von Wolfgang Ehrhardt Das Akademische Kunstmuseum der Universitat Bonn unter der Direktion von Friedrich Gottlieb Welcker und Otto Jahn von W 6lfgang Ehrhardt Westdeutscher Verlag Das Manuskript wurde der Rheinisch-Westflilischen Akademie der Wissenschaften am 20. 2. 1980 von Nikolaus Himmelmann vorgelegt. CIP-Kurztite1aufnahme der Deutschen Bibliothek Ehrhardt, WoHgJlDg. Das Akademische Kunstmuseum der Universitiit Bonn unter der Direktion von Friedrich Gottlieb Welcker und Otto Jahn I von Wolfgang Ehrhardt. - Opladen : Westdeutscher Verlag, 1982. (Abhandlungen der Rheinisch-Westfiilischen Akademie der Wissenschaften ; Bd.68) ISBN 978-3-531-05082-9 ISBN 978-3-322-84114-8 (aBook) DOl 10.1007/978-3-322-84114-8 NE: Rheinisch-Westfiilische Akademie der Wissenschaften ,Diisseldorf>: Abhandlungen der Rheinisch-Westfiilischen Akademie der Wissenschalten Herausgegeben von der Rheinisch-Westflilischen Akademie der Wissenschaften © 1982 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1982 Herstellung: Westdeutscher Verlag ISSN 0171-1105 ISBN 978-3-531-05082-9 ZumGeleit Das Akademische Kunstmuseum der Universitat Bonn ist die bedeutendste Sammlung klassisch mittelmeerischer Antiken im Bundesland Nordrhein Westfalen, in dem dieser Bereich der abendlandischen Uberlieferung durch Denkmaler sonst leider nur sparlich vertreten ist. Das Museum nahm seinen Ausgang von Abgiissen klassischer Skulpturen und ist auf diesem Gebiet heute eine der groBten Sammlungen de.r Welt. Schon friih schloB sich die Erwerbung von antiken Originalen an, deren Bestande vor allem seit dem spateren 19. Jahrhundert zu einer systematischen Obersicht iiber die verschiedenen Bereiche der materiellen Kultur des Altertums ausgebaut wurden. Sich mit der Geschichte des Museums zu beschaftigen, schien aus mehreren Griinden loh nend. 1. Es handelt sich urn eine programmatische Griindung des Klassizismus, die auf wissenschaftliche und asthetische Vorstellungen der Zeit sowie speziell auf Motive der preuBischen Kulturpolitik ein interessantes Licht wirft. 2. Die Wirkung der Sammlung ist aus der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahr hunderts nicht hinwegzudenken. An ihrem Aufbau waren fiihrende Gelehrte wie F. G. Welcker, A. W. v. Schlegel und Otto Jahn, aber auch der bedeutende Stuttgarter Bildhauer J. H. Dannecker beteiligt. So herausragende Personlich keiten des 19. Jahrhunderts wie Karl Marx, Jacob Burckhardt, Friedrich Nietzsche, daneben auch weniger auffallige wie z. B. Erwin Rohde haben als Bonner Studenten hier ihre ersten Eindriicke von klassischer Kunst erhalten. 3. Die Funktion des Abgusses in der Neuzeit gegeniiber der Antike spiegelt eine wesentliche, sonst kaum so deutlich hervortretende Seite des modernen idealistischen Kunstbegriffs und ist erhellend fiir das Verstandnis unseres zeit genossischen Reproduktionswesens. Die Bewertung des Abgusses seit dem Klassizismus bis heute bildet auBerdem ein interessantes Kapitel in der Ge schichte der Entstehung der modemen Kunst. 4. In der Bonner Sammlung haben sich mehr als anderthalb Jahrhunderte Wissenschaftsgeschichte auf dem Feld der klassischen Archaologie niedergeschlagen. Die verschiedenen Per· spektiven, die jeweils maBgebend waren, sind den Denkmalern und ihrer Anordnung noch heute deutlich abzulesen. 5. Einzigartig ist der dokumen tarische Wert von Abgiissen in den Fallen, in denen Originale verloren oder tiefgreifend verandert sind. Archivalische Feststellungen iiber Zeitpunkt der 6 ZumGeleit Erwerhung, Herkunft, Zustand usw. konnen hier u. U. von Bedeutung fiir die weitere wissensmaftlime Besmaftigung mit diesen Denkmalern werden. Der Bearheiter, fiir den vor aHem der wissensmaftsgesmimtlime und kul turpolitisme Aspekt im Vordergrund stand, hatte fiir seine Aufgahe leider nimt mehr als vierzehn Monate zur Verfiigung, in denen nicht nur die zeit rauhenden Armiv-Studien, sondern aum die DarsteHung ahgeschlossen wer den muBten. Eine zeitlime Besmrankung auf das erste halhe Jahrhundert der Museums-Gesmimte smien deshalh gehoten und war urn so eher zu remt fertigen, als sim gerade fUr diesen Ahsmnitt durm neue und iiherrasmende Funde an Dokumenten aum neue Gesimtspunkte ergahen. Es hleiht zu hoffen, daB in der Zukunft eine Fortfiihrung des Begonnenen moglim sein wird. N. Himmelmann Vorwort Bei Beginn meiner Arbeit im Sommer 1977 sehien es so, als ob sich die Studie vor aHem mit R. KekuIe von Stradonitz, dem dritten Direktor des Akademi schen Kunstmuseums und seinen Nachfolgem beschaftigen soUte. Die Ent stehung des Museums im Rahmen der 1818 gegriindeten Bonner Universitat war schon von F. Bezold (Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universitat, Bd. 1, 1920) behandelt worden. Uber F. G. Welcker, der zusam men mit A. W. von Schlegel das Akademisme Kunstmuseum aufgebaut und die archaologischen Studien an der Bonner Universitat eingefUhrt hatte, lag die ausfUhrlime Biographie R. KekuIes (Das Leben F. G. Welckers, 1880) vor. Aum iiber Otto Jahn, den Nachfolger Welckers, gab es eine Biographie von A. Michaelis und E. Petersen (E. Petersen, Otto Jahn in seinen Briefen, 1913). SchlieBlich hatten schon H. Ladendorf (Antikenstudien und Antiken kopie, 1953) und N. Himmelmann (Utopische Vergangenheit, 1976) iiber die Geschichte der Studien zur Antike, V. Plagemann (Das deutsche Kunst museum, 1790-1870, 1976), G. Calov (Museen und Sammler des 19. Jahr hunderts in Deutschland, Museumskunde 38, 1969) und B. Deneke-R. Kahs nitz (Das kunst- und kulturgeschichtliche Museum im 19. ]h., 1977) iiber Museen und Sammler des 19. Jahrhunderts gehandelt. Schon bald nach der Aufnahme meiner Tatigkeit fanden sich die liickenlos seit 1818 abgelegten Akten des Bonner Museums. Dieses Material wurde durch die Aktenstiicke vermehrt, die ich wahrend eines zweiwochigen Aufent halts im Zentralen Staatsarchiv der DDR in Merseburg durchsehen konnte, und die bisher nicht beriicksichtigt worden waren. Die Marginalien der zu standigen Staatssekretare im preuBischen Kultusministerium zu den fUr das Bonner Museum eingereichten Antragen zeigten, wie Argumente der Direk toren gewertet wurden. Damit steHte sich das Kunstmuseum auch im Rahmen der preuBischen Kulturpolitik dar. So schien es aufgrund des neugefundenen Materials sinnvoH, die Geschimte des Akademischen Kunstmuseums von Anfang an darzusteUen. Bei der Unter suchung kam es u. a. auch darauf an, die Konzeption der jeweiligen Museums direktoren fiir die Sammlung herauszuarbeiten. Darin schlagt sich nicht nur das damalige Wissen um antike Kunstwerke nieder, sondem auch der aUge- 8 Vorwort meine Zweck, der mit altertumswissenschaftlichen, mit archaologischen Lehr einrichtungen und Studien verbunden war. Urn auch dies deutlich zu machen, war neben den Akten auch die private Korrespondenz der betreffenden Mu seumsleiter durchzusehen. SchlieBlich zeigten die Merseburger Akten, wie sich die Vorstellungen der Gelehrten zu den kulturpolitischen Zielen und Planen der preuBischen Regierung verhielten. Leider stand mir fur diese Untersuchung nur die Zeit yom 1. August 1977 bis zum 30. September 1978 zur Verfugung. So konnte ich nur die Kapitel uber die Zeit F. G. Welckers und O. Jahns als Museumsdirektoren fertig stellen. Das Material fUr die Zeit, in der das Museum von R. KekuIe geleitet wurde, konnte ich nicht mehr auswerten. Durch die Eile, in der ich arbeiten muBte, urn das umfangreiche und wah rend der Arbeit standig anwachsende Material zu sichten und zu ordnen, mogen sich Uberspitzungen oder Unterlassungen eingeschlichen haben. Hin derlich war auch der Umstand, daB mir als Archaologen das handwerkliche Rustzeug des ausgebildeten Archivars fehlte. Vielleicht wird dies durch die Absicht entschuldigt, einen Abschnitt der Geschichte des eigenen Faches auch aus archaologischer Sicht aufzuarbeiten. Dem Minister fur Forschung und Wissenschaft des Landes Nordrhein Westfalen habe ich dafur zu danken, daB die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt wurden. Prof. Himmelmann danke ich fur die Anregung zu dieser Arbeit sowie fur vielfache Unterstutzung und Ermunterung. Fur Hin weise, Anregungen und hilfreiche Diskussion, wie auch fur die geduldige Lekture meines Manuskripts danke ich J. Briegleb, D. Hertel, W.-R. Megow, C. Renger und K. Stemmer. Meiner Frau danke ich besonders dafur, daB sie das Manuskript und die Anmerkungen durchgesehen und verbessert und die im Dokumentationsteil zusammengestellten Abschriften mit den originalen Aktenstucken verglichen und korrigiert hat. D. Salzmann und U. Sinn habe ich fur die redaktionelle Betreuung des Manuskripts zu danken. Die Photo graphien der Aktenstucke und Briefe hat W. Klein, de.r Photograph des Archaologischen Instituts der Universitat Bonn, dankenswerterweise herge stellt. SchlieBlich gilt mein Dank den Mitarbeitern in den unten aufgezahlten Institutionen, die mir Einsicht in ihre Aktenstucke oder Briefe gewahrten und mir Kopien wichtigen Materials zuschickten: den Universitatsbibliotheken in Bonn, Heidelberg und StraBburg, der Staatsbibliothek Berlin, der Sachsischen Landesbibliothek Dresden, dem Zentralen Staatsarchiv der DDR Abteilung Merseburg, dem Archiv der Universitat Bonn, dem Archiv des Deutschen Archaologischen Instituts, den Nationalen Forschungs- und Gedenkstatten der klassischen Literatur in Weimar (Goethe-und Schiller-Archiv). Ich widme die Arbeit in Dankbarkeit meinen Eltern und GroBeltern. Inhalt Teil I: Das akademische Kunstmuseum unter der Leitung von Friedrich Gottlieb Weldter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1. Grlindung und Aufbau des akademischen Kunstmuseums zu Bonn 13 1.1 Plane Altensteins flir ein Kunstmuseum in der Rheinprovinz. . . 13 1.2 Das Kunstmuseum im Zusammenhang mit der Planung und dem Aufbau der Universitat Bonn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2. Das Auftreten Dorows, seine Plane flir ein Museum vaterlandischer Altertlimer und die Stellung des Kultusministeriums und der Bonner Ordinarien dazu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.1 Ernennung Dorows - Folgen flir das Kunstmuseum . .. . ... .. 26 2.2 Aufgabengebiet des vaterlandischen Museums und Widerstand dagegen ............................................ 28 2.3 Das Scheitern der Dorowschen Museumsplane und die Ober- nahme des vaterlandischen Museums durch A. W. v. Schlegel. . . 31 3. Einrichtung, Ausstattung und weiterer Ausbau des Kunstmuseums bis 1854 ........................... -. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 3.1 Einrichtung des Museums .............................. 37 3.2 Ausstattung des Museums mit Abgiissen bis 1827 . . . . . . . . . . . . 41 3.3 Aufstellung der Abgiisse im Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.4 Die Ausstattung von 1827 bis 1854 ...................... 56 4. Stellung und Bedeutung des AbguBmuseums in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.1 Vorlaufer ........................................... 67 4.2 Spatere AbguBsammlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 4.3 Bedeutung der AbguBsammlung in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts ..................................... 73 10 Inhalt Teil II: Die Zeit unter der Direktion Otto Jahns. . . . . . . . . . . . . . . . . 79 1. Der Riicktritt Welckers und die N eubesetzung der Direktorenstelle an dem akademischen Kunstmuseum und dem Museum vaterHin- discher Altertiimer ....................................... 81 1.1 Der Riicktritt Welckers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 1.2 Ernennung Ritschls und die Berufung Otto Jahns. . . . . . . . . . . 87 1.3 Die Zeit des Museums unter Ritschl ...................... 98 2. Die vereinigten Museen unter der Direktion Ritschls und Jahns von 1855 bis 1861 ...................................... " 101 2.1 Das Museum vaterlandischer Altertiimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 2.2 Das akademische Kunstmuseum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 106 2.3 Der Riicktritt Ritschls vom Amt des Museumsdirektors und die Trennung von Museum und Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 2.4 Vergleich der Welckerschen Museumskonzeption mit der unter Jahn und Ritschl praktizierten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 116 3. Die Entwicklung der Museen bis zum Tode Jahns 1869 . . . . . . . . . . 123 3.1 Das rheinische Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 124 3.2 Erweiterung des akademischen Kunstmuseums . . . . . . . . . . . .. 127 3.3 Die Erwerbungen fiir das Kunstmuseum bis 1869 . . . . . . . . . . . 132 4. Jahns Auffassung von Bedeutung und Aufgabe der Archaologie . .. 137 4.1 Jahns Vortrag "Dber das Wesen und die wichtigsten Aufgaben der Archaologie" ..................................... 138 4.2 Jahns Aufsatz "Die alte Kunst und die Mode" .. . . . . . . . . . . . 144 4.3 Aufgabe des allgemeinen Bildungsanspruchs der Altertums- wissenschaft ......................................... 149 Dokumentationsteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 153 Register zum Dokumentationsteil ............................. 209 Abkiirzungsverzeichnis ...................................... 210

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