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Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraße der Emschergenossenschaft PDF

8 Pages·1957·0.528 MB·German
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ISBN 978-3-662-24401-2 ISBN 978-3-662-26522-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-26522-2 Sonderahdrude aus »Der Bauingenieur", 32. ]ahrg. (1957), Heft 2, S. 41-46 Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstra&e der Emschergenossenschaft Von Baudirektor Dr.-Ing. Dr.-lng. E. h. A. Ramshom, Essen DK 628.292: 725.193.3 (43-2.34) A. Einleitung bauten Pumpen beläuft sim auf insgesamt rd. 158 m1/s, Im Rahmen der Vorflutregelung im Emsmergebiet hat das entsprimt ungefähr dem Abfluß der Emsmer bei die künstliche Entwässerung von Teilgebieten, die infolge HHW an der Einmündung in den Rhein. des Kohlenabbaues so weit abgesunken sind, daß für sie Die Emsmergenossenschaft hat in den letzten Jahren keine natürliche Vorflut mehr geschaffen werden kann, eine Reihe großer Abwasserpumpwerke gebaut, die wegen ständig an Bedeutung zugenommen. Aus tedmischen und ihrer baulimen Gestaltung und Ausführung bemerkens wirtsmaftlimen Erwägungen wollte man ursprünglich die wert sind [5]. Ober eine dieser Anlagen, das Pumpwerk Hebung des Wassers durch Pumpwerke ganz vermeiden. Dortmund-Borsigstraße, wird im folgenden näher berimtet. Aber schon beim ersten Entwurf zur Regelung der Vor B. Die Vorgeschichte des Pumpwerks Hut im Emschergebiet zeigte es sim, daß für die Ent Dortmund-Borsigstraße wässerung des besonders stark gesunkenen Gebi'etes am Vorflutstörungen infolge bergbaulicher Einwirkung alten Emscherunterlauf in Duisburg-Aisum der Bau eines traten im nördlimen Teil des Kanalisationsnetzes der Stadt Pumpwerks nimt zu umgehen war. Im Jahre 1914 wurde Dortmund bereits vor dem ersten Weltkrieg auf. Zu ihrer hier das erste genossenschaftlime Pumpwerk .. Duisburg Behebung baute die Stadt 1914 ein kleines Entwässerungs Aite Emsmer" mit einem Einzugsgebiet von 3300 ha und pumpwerk an der Borsigstraße. Nam dem ersten Welt einer Pumpenleistung von 6,3 m'ls in Betrieb genommen. krieg plante man den Ausbau und die Vertiefung der Die fortschreitenden Bodensenkungen machten in der Körne (Nebenbach der in die Lippe Hießenden Seseke) Folgezeit den Bau zahlreimer genossensmaftlimer Ab sowie einen Tiefkanal vom Endpunkt der vertieften Körne wasserpumpwerke erforderlich. Diese Entwicklung wurde bis zur Senkungsmulde (Abb. 1, Lageplan). Der Tief aum dadurm gefördert, daß es mit dem Fortschritt der kanal mit einem Durdirnesser von 4,20 m wurde 1932 Temnik in der Regel wirtschaftlicher wurde, für einzelne rd. ll m unter Gelände im Smildvortrieb gebaut, aber nur begrenzte Senkungsgebiete Pumpwerke zu errimten, an bis zum Borsigplatz durchgeführt. Die Weiterführung bis statt das Vorfluternetz auf große Strecken zu vertiefen. zum Tiefpunkt der Senkungsmulde an der Borsigstraße Gegenwärtig entwässern 58 genossensmaftliche Pump unterblieb wegen Geldmangels und der Unklarheit über den werke eine Gesamtfläche von 161 km2, d. s. 19 °/o des gan weiteren Verlauf der Bodensenkungen. Da die Senkungs zen Emschergebietes. Die Förderleistung der 221 einge- mulde sim ständig weiter ausdehnte, mußte die Stadt 1932 das Pumpwerk vergrößern; die Leistung erhöhte sich auf 300 1/s bei Trockenwetterabffuß, auf 2300 1/s für den Abßuß bei Starkregen. Druckrohrleitun gen führten das Wasser nam Westen in das städtische Kanal netz; der Trockenwetterabfluß ging zur städtischen Kläranlage am Aalbach in Dortmund Densen und von dort zu den städtismen Rieselfeldern in Waltrap (Lippegebiet); das Regenwasser strömte aus Not auslässen der Kanalisation durm den Aalharn zur Emsmer. Das Pumpwerk wurde 1944 durm Kriegseinwirkung zerstört. Die Stadt baute zunämst ein Be helfspumpwerk auf. Die vor handenen fünf Pumpen hatten jedom nur eine Gesamtleistung von 790 1/s und mußten von Hand bedient werden. Ferner waren sie für die Förderung des außerordentlim stark ver sdirnutzten Abwassers nimt ge .. eignet, so daß sim im Pumpen sumpf ständig Smlamm ab setzte. Seine Beseitigung war -------:--Yerbondsgebi~sgrenze Emscher IJIId sons~ ovsgo/Jovle Bochlävfe sehr umständlim und führte zu ~ Einzvgsgebiel geschlosse". Kanäle erheblichen Geruchsbelästigun r;,.,. .·:·.;.;:·>·1E rweiterung des Einzugsgebietes Pvmpnrke der [.6. gen in der stark bebauten Um cs::ss:J Einzii!Jsgebiel für Bravc/lwosser gebung. Infolge der unzu Abb. 1. Lageplan mit den jetzigen und späteren Einzugsgebieten des Pumpwerks. reimenden Leistung des Pump- 2 A. R amsh orn, Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraße der Emschergenossenschaft DE3~ ~~9~~~~~~/~UR werks gerieten die in der Senkungsmulde gelege nen Keller bei stärkeren Regenfällen unter Was ser; zum Teil konnten die Keller seit längerer Zeit überhaupt nicht mehr benutzt werden. Die Stadt Dortmund plante daher 1949 ein neues Pumpwerk Auf Antrag der Stadt Dort mund und der Hoesch A.G. (Zeche Kaiserstuhl), in deren Grubenfeld die Senkungsmulde liegt, be schloß der Vorstand der Emschergenossenschaft Ende 1949, den Neubau des Pumpwerks als ge nossenschaftliche Anlage zu übernehmen. C. Einzugsgebiet und Abßußmengen Das neue Pumpwerk ist unmittelbar neben der alten städtischen Pumpanlage an der Borsig straße errichtet worden. Es liegt im Norden des dicht bebauten und stark industrialisierten Stadt gebietes von Dortmund, nahe an der Wasser scheide zwischen Emscher-und Lippegebiet (siehe Lageplan, Abb. 1). Im Hinblick auf sein Ein zugsgebiet nimmt das neue Pumpwerk eine Son derstellung ein. Man hätte es nach den bei der Abb. 2. Cnmdriß des Pumpwcrks. Emschergenossenschaft üblichen Grundsätzen nur für ein Einzugsgebiet von 169 ha mit einem Dauerzußuß von 0,090 m3/s und einen Höchst zufluß von 4,20 m3/s zu bemessen brauchen. Auf Wunsch der Stadt Dortmund jedoch wird durch das Pumpwerk Dortmund-Borsigstraße auch das Abwasser aus einem weiteren, 740 ha großen Stadtgebiet im Osten, welches an sich natürliche Vorflut zu den genossenschaftlichen Wasserläufen der Emschergenossenschaft bzw. des Lippeverban des hat, mitgehoben, um auf diese Weise die städtischen Rieselfelder bei Waltrop ausreichend mit Abwasser versorgen zu können. Das Pump werk hat damit bei Trockenwetter ein Einzugs gebiet von 909 ha und einen Dauerzußuß von 0,225 m3/s. Bei Regenwetter dagegen fördert das !;! Pumpwerk den Gesamtabfluß lediglich aus dem "' 169 ha großen Teilgebiet, während es aus dem anderen Gebiet nur eine Wassennenge bis zur 1Ktes01JffiJ1tung Höhe des vierfachen Trockenwetterabflusses über ~----------~~ ---------~ nimmt; der darüber hinausgehende Zufluß wird durch Notauslässe zu dem städtischen Tiefkanal und weiter in die Körne (Lippegebiet) geleitet. Das 169 ha große Teilgebiet wird sich später in folge weiterer Bodensenkungen voraussichtlich um Abh. 3. Ui.ngssdmitl dmdt dn§ Pumpwerk, den Anl)!}.u 137 ha vergrößern. Der Zufluß bei Trockenwetter und Abfall.sd1ndu zum Dokcr. wird dann nach den angestellten Berechnungen 0,290 m3/s betragen; bei Starkregen kann er auf 7,6 m"/s ansteigen. D. Das Pumpwerksgebäude Grundriß, Längs- und Querschnitt der Anlage sind in Abb. 2, 3 und 4 dargestellt. Der Tiefbauteil mit einer Grundfläche von 18,94 X 22,20 = 420m2 umfaßt den Pumpen raum und die von außen durch Treppen zugäng liche Rechenanlage. Die Anschlüsse der Zulauf kanäle sind beweglich ausgebildet. Der Pumpen sumpf kann später, falls weitere Bodensenkungen es notwendig machen, vertieft werden, indem man die Zwischensohle und die Kiesauffüllung be seitigt. Bei der Konstruktion und der statischen Berechnung des Pumpwerksbaues sind auch die Einflüsse des Kohlenabbaues auf den Baukörper weitgehend berücksichtigt worden [2, 4]. Mit den Arbeiten für den Tiefbauteil wurde im September 1950 begonnen. Das Bauwerk wurde in offener Baugrube mit Spundwandein fassung (wegen des Grundwassers und der be schränkten Platzverhältnisse) gegründet [1]. Die Stahlspundbohlen reichten bis in den festen Abb. 4. Que<sdmltt des Pumpwe<ks. DE~2B~~f7~G~~:~uR A. Ramshorn, Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraße der Emschergenossenschaft 3 Mergel (etwa 6 munter Gelände) und wurden durch zwei formatoren und die Schaltanlagen. Der Motorenflur ist so kräftige, geschlossene Stahlbetonrahmen ausgesteift, so hoch angelegt, daß auch im Falle einer Katastrophe die daß der Arbeitsraum in der Baugrube frei blieb (Abb. 5). Motoren und elektrischen Anlagen nicht unter Wasser kommen können. Die tragende Konstruktion des Hoch bauteils bilden zweistielige, gelenkig gelagerte Rahmen binder mit Kranbahnkonsolen. Abb. 7 zeigt die Stahl- Abb. 7. Die Stahlbetonkonstruktion des Hod1bauteils des Pump werks nach dem Ausschalen (November 1951). Im Vordergrund rechts das Einlaufbauwerk Im Hintergrund rechts das Stahlgerüst für den Druckausgleichbehälter des alten städtischen Behelfspumpwerks. Abb. 5. Bli<k in die Baugrube (Zustand Januar 1951). Bodenaushub beendet. Im Vordergrund Stützen der Materialtransportbrücke, auf Mergelsockeln stehend. betonkonstruktionen nach dem Ausschalen. Die Außen wände wurden mit Klinkerverblendung hergestellt. Gelen Der anstehende Mergel wurde dann senkrecht bis 10m kig mit dem Pumpwerksgebäude verbunden ist ein Anbau unter Gelände ausgehoben. Damit die bei etwaigen Zer von 7,80 X 10,10 = 78m2 Grundfläche. Dieser steht auf rungen des Untergrundes auftretenden Zugkräfte nur in dem Abfallschacht zu dem Düker, der an Stelle einer geringem Maße auf das Bauwerk übertragen werden kön Druckrohrleitung das Pumpwerk mit dem Endpunkt des nen, wurde unter der wasserdichten Isolierung der Bau städtischen Tiefkanals am Borsigplatz verbindet (s. Ab werkssohle eine 1,0 cm starke Bitumen-Gleitschicht ange schnitt E). Von dort fließt das Wasser weiter durch die ordnet (Abb. 6). Versuche, die das Franzius-Institut der Körne und Seseke zur Lippe. In dem Anbau befinden sich außer der Pumpe zum Entleeren des Dükers einige Be triebsräume (Werkstatt, Aufenthalts.. und Waschraum usw.), die z. T. in Trafo- und Schalträume umgewandelt werden können, falls dies später notwendig werden sollte. Heizkeller und Heizkessel waren für dieses Pumpwerk nicht erforderlich, da es mit Heißwasser von der benach barten Maschinenfabrik Deutschland A.G. ferngeheizt wird; dieses Werk liefert gemeinsam mit der Westfalen- 8Dden(fi!OI<rHergel) Abb. 6. Anordnung der Bitumen-Gleitschicht unter der Pumpwerkssohle. Technischen Hochschule Hannover für die Emschergenos senschaft durchführte, haben die günstige Wirkung solcher Gleitschichten deutlich erwiesen. Da bei den Tiefbauten der Emschergenossenschaft nicht so sehr die Druckfestigkeit als vielmehr die Wasser dichtigkeit des Betons und seine Unempfindlichkeit gegen aggressives Wasser ausschlaggebend sind, wurde bei der Abb. 8. Das fertige Pumpwerk Ansh.ht von der Einlaufseite. Ausführung des Tiefbauteils (rd. 1500 m3 Stahlbeton) be sonderer Wert auf eine einwandfreie und zielsichere Her hütte A.G., Dortmund, auch den elektrischen Strom für stellung und Nachbehandlung des Betons gelegt [3]. Dar den Betrieb des Pumpwerks. über hinaus erhielten die Außenwände noch eine Isolie rung aus mehreren mit Bitumen aufgeklebten Papplagen. Das Pumpwerksgebäude mit Anbau war im Septem Um das Bauwerk gegen die bei Pressungen auftretenden ber 1952 fertiggestellt Abb. 8 zeigt die Straßenansicht des Druckkräfte möglichst abzuschirmen, wurde es allseitig fertigen Bauwerks. von der Sohle bis zur Höhe der Mergeloberkante mit einer 0,5 m starken Torfsodenschicht umgeben. E. Der Düker zum städtischen Tiefkanal Der Hochbauteil hat eine Grundfläche von 15,20 X Die Verlegung einer Druckrohrleitung vom Pumpwerk 18,94 = 288m2 und enthält den Motorenraum, die Trans- zu dem 725 m entfernten Endpunkt des städtischen Tief- 4 A. R arn shorn, Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraße der Emsdtergenossenschaft DER BAUINGENIEUR 32 (1957) Heft 2 kanals am Borsigplatz wäre wegen der dichten Bebauung nur im Zuge der Borsigstraße möglich gewesen. Hierbei hätte man den starken Verkehr dieser Straße durch enge und schlechte Straßen umleiten müssen. Ferner wäre ein Verschwenken der im Straßenkörper verlegten Hauptver sorgungsleitungen notwendig gewesen, wobei wahrschein lich ein beträchtlicher Teil der aufgenommenen Leitungen unbrauchbar geworden wäre; ihr Ersatz hätte erhebliche zusätzliche Kosten verursacht. Bei dem sehr ungünstigen Baugrund (Fiießsand) wäre außerdem der Einbau einer Druckrohrleitung nur mit Hilfe einer sorgfältigen Bau grubenumschließung durchführbar gewesen, da jede Be wegung des Bodens die benachbarten Häuser gefährdet hätte. Schließlich stellte auch das aggressive Grundwasser eine Gefahr für die Stahlrohre selbst dar. Man wählte daher an Stelle einer Druckrohrleitung einen Düker von 2,00 m <:b, der etwa 24m unter Gelände Schacht Hammerstraße 1/J 2,80 m Lol!iJ'nge22m Abb. llb. Versuchsaufstellung von Betonfertigteilen für die Auskleidung des Dükers (2,00 m (/)). Schachl8orsigplolz ~2,20m Pumpwerk Lotlänge 22m 8orsigstra8e I Schoc/Jt 1/Jq_om Lolliinge 22m \ --f-.,>\ - ~i'Ef!!l.g!!_Z!jl_ -- 0- -- ----<>-----0---·------o--·- _ _ ,=Vortrieb Cvrchschlag A Ovrchschlag 8 Widerspruch in den Richfungsangaben: JBmm Jmm. W!derspruch in den Hiihenongaben: Smm Om.m. Abb. 9. Lageplan des Dükers zum Tiefkanal (sd1ematisdte Darstel lung), mit vennessungstechnisffien Angaben. Pvmpwerk HammIer str. Oorlmund-Borsigslr. stiidt. Orvckrohr/eitungen OBarv1nmdevnsdb-aLhv~n en städt llavplkanalt,5SB/t,o9r5s! mgp. lafz t/J0,50mundtOOm. Mo!linclrf'Odi~Str. Abb. lb. Que..chnitt do• Dükers. richten (Abb. 13). Durch 33 etwa 30m tiefe --- / / / OTüukroenr ~2.oom. Bunrdu nndeunrc ha uUf ndteerr weaisnseenr pSuemitpee nd ems iDt üekineersr +lfO,OQ Förderleistung von 1000 1/min konnte das 0,3 km. 0,2 0,1 0 D,1 o,z 0,3 O,lf 0,5 0,6 km. ~7 Abb. 10. Längsschnitt durch den Düker. feste Schichten des Emschermergels und des Turons durch fährt. Mit den Arbeiten wurde im Dezember 1950 begon nen. Man teufte zunächst drei Schächte von je 22,00 m Tiefe ab, und zwar einen Abfallschacht (4,80 m <:b) unmit telbar am Pumpwerk, einen Steigeschacht (2,20 m <:b) zum städtisd1en Tiefkanal am Borsigplatz und etwa in der Mitte zwischen beiden an der Hammerstraße den dritten Schacht (2,80 m <:b ), der für die Reinigung und Belüftung des Dükers bestimmt und mit diesem durch einen 15m langen Stichkanal (2,20 m <:b) verbunden ist (Abb. 9). Von diesen Stellen aus wurde der Stollen bergmännisch vor getrieben und mit Betonfertigteilen ausgekleidet (Abb. 10, lla und llb). Die Arbeiten erlitten durch starken Wasser andrang und wechselhafte Gebirgsverhältnisse erhebliche Verzögerungen. In den Schächten und im Stollen mußte in großem Umfang Zementmilch eingepreßt werden. Der Hohlraum zwischen Stollenauskleidung und Gestein wurde Abb. 12. Blick vom Vortrieb li nach Vortrieb III des Dükers (Bau· nach Verfüllung mit ausgebrochenem Material mit Bitu zustand September 1951). Hinten reffits Stichkanal zum Schadlt an men verpreßt (Abb. 12). In den Vortriebsstrecken I, II der Hammerstraße. Der Stollen ist bereits mit Betonfertigteilen aus· und III, die durch klüftigen Ton führten, mußte man gekleidet, die Sohle jedodt noch nicht fertig. Im Vordergrund oben sowie rechts und links Anschlußstutzen für das Hinterpressen des im Oktober 1951 eine Grundwasserabsenkungsanlage ein- Stollenmantels mit Zement bzw. Bitwnen. DE~2B~1~;~c~~/tE~R A. Ramshorn, Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraßeder Emschergenossensc.haft Grundwasser so weit abgesenkt werden, daß die Arbeiten 1,60 m lichter Weite zwismen Einlaufbauwerk und Düker im Stollen nicht mehr behindert oder unterbrochen wur eine gewisse Wassermenge unmittelbar durch den Düker den. Hierdurch stieg die tägliche Vortriebsleistung von abfließen; dabei muß allerdings je nach der Höhe des Zu 3,20 m im Oktober 1951 auf 5,0 m im März 1952. Am flusses ein verschieden starker überstau in den anschlie 17. März 1952 trafen die beiden Vortriehe auf der 374m ßenden Kanälen in Kauf genommen werden. Doch wird es auf diese Weise möglich sein, wenigstens die Straßen weitgehend vor Überflutung zu bewahren. Die Pumpen mit 300 und 1400 1/s Leistung sind Schraubenpumpen, während die Pumpe mit 2500 lls Lei stung als Rohrschraubenpumpe ausgebildet ist. Sie sind sämtlich tief aufgestellt und durch lotrechte Wellen mit den hochwasserfrei stehenden Antriebsmotoren verbunden, eine Anordnung, die sich bei den Pumpwerksanlagen der Emschergenossenschaft bisher außerordentlich bewährt hat. Die Maschinensätze arbeiten selbsttätig und werden pneu matisch-elektrisch über Kontakt-Manometer gesteuert. Wegen der Bedeutung des Pumpwerks in dem dicht be siedelten Stadtgebiet sind für die Stromversorgung zwei getrennte Verbindungen zu je einem größeren Industrie kraftwerk vorhanden. Ferner ist für später die Möglichkeit eines zusätzlichen Anschlusses an das öffentliche Stromver sorgungsnetz vorgesehen; die hierfür erforderlichen Trafo und Schaltanlagen können, worauf im Abschnitt D bereits hingewiesen wurde, in einigen vorhandenen Nebenräumen Abb. 13. Ein Teil der Brunnengalerie der Crundwasserabsenkung eingebaut werden. für den Vortrieb li in der Borsigstraßc. Im Hintergrund der Borsig Die Schlammpumpe für die Entleerung des Dükers platz. hat eine mittlere Leistung von 170 1/s. Sie ist in einem besonderen Schacht innerhalb des Abfallschachtes etwa langen Strecke vom Pumpwerk bis zum Schacht an der 22m unterhalb des Motorenflurs aufgestellt und wird Hammerstraße zusammen. Auf der anderen Teilstrecke durm eine entspremend lange Welle von dem im Anbau wurde der Durchschlag am 30. April1952 erreicht. Der des Pumpwerks stehenden Motor angetrieben. Das von ihr Düker war im September 1952 fertiggestellt. geförderte Wasser-Smlammgemisch fließt in ein beson Schwierig gestalteten sich auch die Vermessungstern deres Becken im Einlaufbauwerk und wird von hier aus nischen Arbeiten, da eine direkte Simt zwismen den ein von den Trockenwetterpumpen nach Westen zur städti zelnen Schächten wegen der örtlimen Bebauung nicht be smen Kläranlage weiter gefördert. stand. Für die Rimtungsangabe im Düker mußte deshalb Für die Wartung und Bedienung des Pumpwerks ge ein Feinpolygonzug gelegt werden, aus dem die Richtun nügen ein Masminist und ein Wärter. Ahb. 14 zeigt den gen von den Ausgangspunkten für den Stollenvortrieb Motorenraum. beremnet wurden. Diese Messungen sind so sorgfältig durmgeführt worden, daß sim beim Zusammentreffen der Vortriebsstrecken am Durchschlag A und B der größte Widerspruch in den Richtungsangaben nur auf 38 mm und in den Höhenangaben nur auf 5 mm belief (Ahb. 9). Der Düker ist dauernd gefüllt. Er kann durch eine be sondere, im Anbau des Pumpwerks aufgestellte Pumpe (Smlammpumpe) entleert werden, falls Untersumungen _oder Ausbesserungen notwendig sind. F. Maschinelle und elektrisme Einrichtungen Das Pumpwerk verfügt z. Z. über sechs Pumpen mit einer Gesamtförderleistung von 7300 1/s, unterteilt in 2 X 300, 3 X 1400 und 1 X 2500 lls. Die sems Antriebs motoren haben eine Leistung von 1004 kW (2 X 60, 3 X 208, 1 X 260). Eine weitere Pumpe mit einer Lei stung von 2500 1/s soll erst dann eingebaut werden, wenn Senkungsmulde und Einzugsgebiet sich vergrößert haben; der Raum für diese Pumpe ist im Pumpwerk freigehalten worden. Die spätere Gesamtleistung der Anlage wird also 9800 1/s betragen. Abb. 14. Blick in den Motorenraum des Pumpwerks Dortmund· Borsigstraße. Links zwei Pumpensätze von 300 1/s Leistung für den Der Trockenwetterabfluß wird wie früher durm die Trockenwetterabßuß, in der Mitte drei Pumpensätze von je 1400 1/s alten, von der Stadt Dortmund verlegten Rohrleitungen und rechts der Pumpensatz von 2500 l!s für den Hochwasserabfluß. (eine Betonrohrleitung von 1,00 m rfJ und eine Stahlrohr Die Kosten betrugen: leitung von 0,50 m rfJ) des inzwischen abgebromenen Be helfspumpwerks nach Westen zur städtischen Kläranlage I. für den Pumpwerkshau einschl. Anbau 0,9 Mio. DM Dortmund-Deosen gepumpt; von hier wird er bei Bedarf 2. für den Düker zum städtischen Tief auf die Rieselfelder der Stadt Dortmund bei Waltrop, kanal cinschl. Grundwasserhaltung andernfalls durch den Aalharn in die Emscher geführt. usw. 2,24 Mio. DM Die mittlere Förderhöhe nach Westen beträgt rd. 9 m. Bei 3. für die Pumpen sowie die Saug- und stärkeren Regenfällen wird das Wasser nach Osten durch Druckrohre innerhalb des Pumpwerks 0,5 Mio. DM den Düker und den städtischen Tiefkanal ins Lippegebiet 4. für Motoren einsml. Einbau, elek abgeleitet; die mittlere Förderhöhe beläuft sim hier auf trische Anlagen einschl. Stromversor- rd. 4 m. Im Notfall (z. B. bei völligem Ausfall der Strom gung usw. 0,56Mio.DM versorgung) kann durm eine absperrbare Verbindung von Gesamtkosten: 4,20 Mio. DM 6 A. Ramshorn, Das Abwasserpumpwerk Dortmund-Borsigstraße der Emschergenossenschaft DER BAUINGENIEUR 32 (1957) Heft 2 Ausführende Firmen: Literatur Pumpwerksbau: Wiemer & Trachte, Dortmund. 1. H. Carp: Gründung von Abwasserpumpwerken. Der Bau und Ausführung des Dükers: die Bauindustrie (1953) H. 7, S. 144--149, Industriebaugesellschaft m.b.H. Wix & Liesenhoff, Dortmund. GJundu;aMerabsenkung: 2. H. Carp: über die bei Bergsenkungen in Bauwerken auf Firma Pollems, Bremen. tretenden PressWlgskräfte und ihre Berücksichtigung bei Tiefbau Hinterpressung der Stollenauskleidung mit Bitumen: arbeiten. Die Bautedtnik (1954) H. 5, S. 137-140. Krebbers-Asphalt-Gesellschaft m.b.H., Oberhausen (Rhld.). 3. H. Carp: Neue Erfahrungen mit wasserdichtem Beton. Beton Lieferung und Einbau der Pumpen: und Stahlbau (1955) H. 5, S. 136-139. Kleinschanzlin-Bestenbostel G.m.b.H., Bremen. Lieferung und Einbau der elektrischen Stilaltanlagen und 4. A. Harnshorn: Tedmische Probleme im Emsdtergebiet. Die Transformatoren usw.: Wasserwirtsmaft (1950/51) H. 12, S. 416-423. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG, Dortmund. Lieferung und Einbau der Motoren: 5. A. Harnshorn: Neue Großpumpwerke der Emschergenossen Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG, Dortmund; schaft und des Lippeverbandes. Das Gas- und Wasserfarn (1956) Garbe & Lahmeyer & Co., Aachen. H. 2, S. 55---59, und H. 6, S. 226-232.

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