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Darstellung der Grundsätze der republikanischen Regierung, wie dieselber in Amerika vervollkommnet worden ist PDF

360 Pages·1833·12.445 MB·German
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murat,Achille,prinec Darſtellung der Grund fåbe der republikaniſchen Regierung, wie dieſelbe in Amerika vervollkommnet worden iſt. Bon Achilles Můrat. 2us dem Ferariſchen. Braunſchweig und feipzig: Im Verlags : Som to i t. 168 3. BRE . MT SEUS Un Andreas Iadſon, Präſidenten der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 了 gruifgte n t L X . P u l t a s i 1-14-29 Mein Herr! Sie werden es erklärlich finden, daß ich ein Werk Ihnen widme, deſſen Hauptzwed es iſt, die Europäer mit den Principien bekannt zu ma: chen, auf welche unſere politiſche Inſtitutionen fich gründen, vermoge deren wir einen ſo hohen Grad von Glück und Wohlſtand erreicht haben. Die reformirende Partei in Europa, die Partei des Fortſchreitens, der Zukunft, handelt in demſelben Sinne, um eine republikaniſche Ordnung der Dinge zu erhalten, welche der unſrigen mehr oder weni: ger nahe kommt. Ungeachtet dieſer Anſtrengungen aber fehlt es ihr an aller genauen Kenntniß des praktiſchen Theils unſeres Syſtem3. Um dieſem Mangel abzuhelfen, habe ich vorliegendes Werk geſchrieben. Ques Verdienſt, das man demſelben etwa zuſchreiben möchte, verdankt es lediglich den Inſtitutionen und Gefeßen, über welcheich ſchrieb, und Ihnen, der Sie beauftragt worden ſind, über die Beſtimmung unſers glücklichen Freiſtaates zu wachen, biete ich meine Arbeit dar. Sie werden bemerken, mein Herr, daß in dieſem Werke von einem Gegenſtande die Rede iſt, in Hinſicht deſſen ich von allen Autoren, die über unſere Geſeke geſchrieben haben, ganz und gar ab: weiche. Dieſer Gegenſtand iſt die Souverainetåt der einzelnen Staaten. Ich verwerfe die Meinung meiner Vorgänger nicht deshalb, weil mir des ren Gründe etwa unbekannt waren. Im Gegen: theile, ich habe ſehr viel überdieſe Frage geleſen und nachgedacht, und gerade deshalb bin ich zu einer ganz entgegengeſekten Anſichtgelangt. Ich weiß wohl, daß die beiden Meinungen, welche über dieſe Frage herrſchen, das Land in zwei heftige Parteien getrennt haben, ich weiß auch, daß das Polk einiger Staaten, namentlich im Süden, ſehr für die Doktrin von der Souverainetåt der einzel nen Staaten eingenommeniſt, und daß meine Un: ſichten von Vielen als politiſche Keßereien angeſe: ben werden möchten. Allein ber fragliche Gegens ſtand ſcheint mir ſehr klar. Dieſe Souverainetåt iſt weiter nichts als eine legale Fiktion, ein finns leeres Wort, das wir füglich aufgeben könnten; da es zu weiter nichts dient, als ſonſt ganz eins fache Gegenſtände zu verwirren ; und buchſtäblich und praktiſch genommen die Union auflöſet, oder doch ganz unnut macht, wie zur Zeit der erſten Föderation. Mit vielem Bergnügen habe ich be: merkt, daß Sie in ihrer neulich an das Bolt von Súd:Karolina erlaffenen Proklamation die Sache aus demſelben Geſichtspunkte betrachtet haben, und daß Sie dabei von einer ungemeinen Majoritát der Nation unterſtüßt worden ſind. Dieſem ges funden Menſchenverſtande, mein Herr, verdanken wir unſere weiſen Inſtitutionen , und die glücks lichen Verbeſſerungen in demſelben. Da das Sya ſtem ber amerikaniſchen Regierung eine neue Ers fahrung iſt, und viele Gegenſtande ſeiner Theo rie-noch nicht feſtgeſtellt ſind, ſo iſt nothwendig, ba auszubeſſern, wo man Fehler bemerkt. Die Lehre von der Nulifikation, ſo abgeſchmackt die felbe auch iſt, fand im Polke viel Unklang, bis man endlich gewahr ward, zu welchen ſchrecklichen Folgen ſie führen würde. Jekt iſt ſie von Jeder: mann aufgegeben, und die legten Unruhen in Súd: Karolina haben keine anderen Folgen gehabt, als die Union der Staaten nur noch mehr zu befeſtis gen. Wenn die Gefahr, welche die Vereinigten Staaten bedrohet, eine Auflöſung derUnion iſt, ſo iſt hingegen das Uebel, das auf Europa laſtet, eine zu große Centraliſation. Gerade der Indivi: bualiſirung allerLokalintereſſen verdankenwirhaupt: fåchlich unſern Wohlſtand. Darin ſollte man uns nachahmen. Aber man iſt in Europa damit noch zu wenig bekannt, und ſchreibt unſere Blüthe nicht auf Rechnung unſerer Inſtitutionen, ſondernt man leitet ſie daraus her, daß wirnoch ein neuer Staat ſind, und eine eigenthümliche geographiſche Lage haben. Ich habe verſucht, dieſen Irrthum zu bekämpfen, und mich zu zeigen bemühet, daß, mit Ausnahme der Geſeke und der Regierung, Eu: ropa unendlich viele Vortheile vor Amerika voraus habe. Je ſtårker das Land bevölkert wird, und je mehr Communikationen es giebt, um deſto mehr verſchwinden freilich auch dieſe Vorzüge, wenn aber, bevor ſolches geſchieht, es den Völkern Europens gelingt, ſich zu emancipiren, und ihre Regierun gen nach dem Muſter der unſrigen zu verbeſſern, dann iſt kein Zweifel, daß ſie zu noch höherm Wohl ſtande gelangen werden , als wir. Unglücklicherweiſe jedoch iſt eine ſolche Reform nicht leicht und läßt ſich nur mit Gewalt bewerk: ftelligen. Wir Umerikaner aber ſehen tåglich ſociale Reformen ohne irgend eine Erſchütterung bewerk: ſtelligen, und denken Sie, mein Herr, nur an die vor einigen Jahren in Birginien, durch einen Convent vorgenommenen Verfaſſungsmodifikationen. Die Lenderung war in der That eine radikale, und doch ging ſie ohne alle Heftigen Stöße vor über. Virginien bot damals ein wirklich erhebendes Schauſpiel dar. In Europa iſt das aber ganz anders. Hier werden die Bölfer nicht in ihrem Intereſſe regiert, ſondern im Intereſſe derer, die an ihrer Spite ſtehen, oder vielmehr im Intereſſe der privilegirten Klaſſen. Ueberau ſteht dem Fort # ſchreiten Hemmniß und Widerſtandentgegen. Wenn zufälligerweiſe die Partei des Fortſchreitens einmal die ſtårkere iſt, ſo temporiſirt der organiſirte Wi derſtand. Alle Verträge aber haben hier keinen andern Zweck, als nur deſto nothwendiger. Eine au gemeine ſociale Veränderung kann nicht lange mehr ausbleiben, und wird weit eher durch die ins Leben gerufen werden. Ihr Benehmen hat gewaltthätige Gegenmaaßregeln gerechtfertigt und nothwendig gemacht; und wenn lediglich fie Dpfer deſſelben würden, dann wäre nichtviel dabei verloren; aber die ganze Staatsgeſellſchaft leidet darunter. Die Völker können nicht unmittelbar Der Segnungen der Freiheit genießen, und müſſen wahrſcheinlich eine längere oder kürzere Diktatur ertragen, um in den Zuſtand der Ruhe hineinzu kommen, und den Sturm zu beſchwören. Das Benehmen der hateine folche Periode nothwendig gemacht, und auf ihre

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