ebook img

Curriculum „Schule und aggressives Konflikthandeln“: Konzept — Materialien — Praxisberichte Einstellungsuntersuchungen PDF

262 Pages·1976·5.59 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Curriculum „Schule und aggressives Konflikthandeln“: Konzept — Materialien — Praxisberichte Einstellungsuntersuchungen

Curriculum "Schule und aggressives Konflikthandeln" Konzept - Nlaterialien - Praxisberichte Einstellungsuntersuchungen Wilhelm Heitmeyer unter Mitarbeit von Klaus Arndt, Volker Aust, Rudolf Doil, Elmar Hewer, Uwe Jopt, Ilse Lindau, Gerhard Miiller, Eduard Schwitajewski, Dirk Ukena, Monika Wagner Wiss. Projektverantwortung Ulrich Lohmar Leske Verlag + Budrich GmbH· Opladen 1976 Dieser Band wurde mit Mitteln des BMBW und des FEoLL gef6rdert. Wilhelm Heitmeyer et al. Curriculum "Schule und aggressives Konflikthandeln" Konzept - Materialien - Praxisberichte - Einstellungsuntersuchungen 1. Auflage. Januar 1976. 272 Seiten. o 1975 by Leske Verlag + Budrich GmbH Umschlagentwurf: Hanswerner Klein, Opladen ISBN-13: 978-3-8100-0162-7 e-ISBN-13: 978-3-322-85473-5 DOl: 10.1007/978-3-322-85473-5 Inhalt Vorbemerkung ......................................... . 9 A Konzept ............................................ . 11 1. Anmerkungen zur schulnahen Curriculumentwicklung (Wilhelm Heitmeyer) ................•............... 13 2. Curriculumtheoretische Uberlegungen (Wilhelm Heitmeyer) ............................... . 17 2.1 Ergebnis bisheriger Curriculumkonstruktion (von "oben") .............................. . 17 2.2 Zum Versuch, "MUndigkeit" technokratisch vermitteln zu wollen ...................... . 18 2.2.1 Zur Unterscheidung von "technischer" und "sozialer" Rationalitat: Thesen zur Pro blematik lernzieldeterminierter geschlos- sener Curricula ........................... . 18 2.3 "Reaktionen" in der curriculumtheoretischen Diskussion ...........•..................... 19 2.4 Bestimmungsgr6Ben des Konzeptes zu "8chule und aggressives Konflikthandeln" .•......... 22 2.5 BegrUndung des Konzeptes durch die Option fUr den Leitwert "Emanzipation" 22 2.6 BegrUndung des Konzeptes durch das Lern- und Erfahrungsfeld "8chule" ............... . 24 2.7 BegrUndung des Konzeptes durch emanzipa tionsorientierte Kommunikation und Medien- verwendung ................•.•.............. 25 2.8 Didaktischer Handlungsentwurf ............. . 29 2.9 Praktische Konsequenzen ................... . 29 2.9.1 Offenheit und Planung ..................... . 29 2.9.2 Verhaltnis von zielorientierten und ziel- offenen Elementen des Curriculums ......... . 32 2.10 Literatur zu Kapitel 1 und 2 .............. . 33 3. Aggression und Erziehung (Uwe Jopt) .•..........•............................ 34 3.1 Kanalisierung oder Ausschaltung der Aggression? ............................... . 36 3.2 Aggression'als Reaktionsdisposition ....... . 37 3.3 Bedingungsanalytische Erk18rung der Aggression .......••........................ 41 3.4 Aggressionsraum 8chule ..................•.. 42 3.5 Padagogische Folgerungen verschiedener Aggressionstheorien •....................... 43 3.6 LaBt sich nichtaggressives Verhalten lehren? 46 3.7 Literatur ..•..•.............. '. .•..•........ 47 5 B Materialien (Wilhelm Heitmeyer, Ilse Lindau, Dirk Ukena) 49 4. Zum Kontext: Politische Sozialisation und schulische Praxis .................................. 51 4.1 Probleme der Thematisierung von Sozialisa- tionsprozessen ............................. 52 4.1.1 Anmerkungen zur Inhaltswahl ................ 54 4.2 Qualifikationen und Curriculum ............. 59 4.3 Hypothetischer Lehrziel- und Handlungs- zielkatalog fUr SchUler und Lehrer ......... 60 4.4 Medien und Curriculum .. ~................. 67 4.4.1 Medienbegriff. . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.4.2 Medientaxonomien: Das Problem der Klassi- fizierung von Medien ....................... 67 4.4.3 EntwicklungsprozeB von Unterrichtsmedien ... 68 4.4.4 Medienwahl und Unterrichtsplanung .......... 69 4.4.5 Medienauswahl zum Curriculum ............... 70 4.4. 5. 1 Erste Medienauswahl ........................ 71 4.4.5.2 Zweite und dritte Medienauswahl ............ 73 4.4.6 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 4.5 Unterrichtsmaterialien ..................... 75 4.5.1 Politische und soziologische Aspekte ....... 78 4.5.2 Schulische Fallbeschreibungen .............. 83 4.5.3 Ziele des Politischen Unterrichts in der Schule .............................. 97 4.5.4 Forschungsinstrumente zu Konfliktfallen .... 99 4.5.5 Erklarungshilfen zum aggressiven Verhalten. 110 4. 5. 6 Medienka talog .............................. 11 5 4.5.7 Literaturhinweise - Unterrichtsmaterialien zum Lernfeld "Schule" ...................... 116 4.6 Literatur .................................. 116 Anmerkungen zu A und B ............•................... 119 C Praxisberichte ...................................... 125 Vorbemerkung .......................................... 127 Inhaltsverzeichnis .................................... 129 Praxisbericht 1 (Volker Aust) ......................... 131 1. Situation der Klasse 131 2. Verlauf der Einheit ................................ 133 3. Vergleich der formulierten mit den erreichten bzw. tatsachlich angestrebten Zielen .................... 140 4. Medienbereich ...................................... 1 49 5. Einzelprobleme ..................................... 159 6. Gesamtbeurteilung der Einsatzmoglichkeiten ......... 162 6 7. Verzeichnis samtlicher Anlagen ..................... 165 Anmerkungen ........................................... 197 Praxisbericht 2 (Gerhard Muller) 198 Vorbemerkungen ........................................ 199 Ausschnitte aus dem Unterrichtsverlauf ................ 201 o Einstellungsuntersuchung (Eduard Schwitajewski, Klaus Arndt, Elmar Hewer) 225 1. Vorbemerkung 227 2. Pr~zisierung der Fragestellung ..................... 228 2.1 Anmerkungen zum Forschungsansatz ........... 228 2.2 Ver suchsplan ............................... 230 3. Konstruktion von Testinstrumenten .................. 235 4. Ergebnisse ......................................... 240 4.1 Einige Testkennwerte ....................... 241 4.2 Vergleich der Faktorenanalysen vor und nach der UE ................................ 244 4.3 Mittelwertvergleiche ....................... 249 4.4 Zwei differentielle Ergebnisse ............. 254 5. AbschlieBende Bemerkungen .......................... 266 6. Literaturverzeichnis ............................... 267 7. Anmerkungen ........................................ 268 Perspektiven notwendiger Weiterarbeit (Wilhelm Heitmeyer) ................................... 271 7 Vorbemerkungen zum Projektansatz Der Leser wird hier konfrontiert mit einem Versuch, in dessen Mittelpunkt die beschwerliche schulische Praxis des politi schen Lernens steht mit all ihren Problemen, Unzulanglichkei ten, Ideen, Hemmnissen, Storfaktoren. Daher ist nicht versucht worden, moglichst einen "runden" Ein druck fUr den Leser zu entwickeln nach einer "kosmetischen" Bearbeitung aufgetretener Diskrepanzen zwischen theoretischem Wollen und praktischem Tun. Wie negativ sich solche Verfahren fUr die Praxis auswirken, darauf haben Becker u.a. trefflich hingewiesen: "Auch For schungsprojekte scheitern - aber insgeheim". Forschungsprojekte mUssen, nach dieser zutreffenden Schilde rung, wegen der Finanzierung hohe Standards anbieten, urn auch gegenUber ihren Rezipienten zu signalisieren, wie wichtig und wertvoll ein solches Projekt im Gegensatz zu seinen eigenen Versuchen sei: "Wenn dann die Projekte in die Kleinarbeit gekommen sind, stellen sich oftmals Probleme dar, die man zunachst Uberhaupt nicht gesehen hat; mehr noch: in vie len Fallen wird die Unmog lichkeit der DurchfUhrung des gewahlten Ansatzes deutlich. Nun aber wird in den seltensten Fallen eine Publikation der Schwierigkeiten und Unmoglichkeiten erfolgen. Scheitern die Projekte gar vollends, so wird dieses in der 6ffentlichkeit verschwiegen. Dies geschieht urn so leichter, als die am Pro jekt beteiligten Wissenschaftler sich bereits oft schon durch ihre programmatischen AuBerungen fUr eine hohergestellte Ver wendung "qualifiziert" haben und abwandern." (Becker, u.a.; Das Curriculum, Mtinchen 1974, S. 149) Diese so treffend beschriebene Situation soll durch den hier dokumentierten Versuch nicht fortgesetzt werden. Dies soll sich im konkreten Ansatz zeigen: Es ist ein Curricu lum entwickelt und in die Praxis umgesetzt worden, das Aussa gen ermoglichen soll Uber: a) Umsetzungsansatze curriculumtheoretischer Vorgaben fUr den sozialwissenschaftlichen Unterricht; b) den Medieneinsatz im politischen Unterricht; c) die Thematisierung des Lernfeldes "Schule". "Curriculum" umschlieBt hier die Bestimmung und BegrUndung von Lernzielen, Auswahl und Konstruktion von fUr zieladaquat er achteten Materialien, SchUler- und Lehrerverhaltensweisen so wie Evaluationsprozeduren. Die Erarbeitung, DurchfUhrung und Evaluation orientiert sich inhaltlich an den Richtlinien fUr den Politischen Unterricht (NRW) und versucht im curriculumtheoretischen Bereich, die Vorschlage des Deutschen Bildungsrates zur schulnahen Curri culumentwicklung in die schwierige Praxis umzusetzen, d.h. 9 vor allem, die Beteiligung von Lehrern und Schtilern zu eroff nen. Die inhaltliche Grundfrage ist weiter dadurch zu prazisieren, ob und wie das Sozialisationsfeld "Schule" als Gegenstand von politischem Lernen zu thematisieren ist. Substantielle Handlungsintention ist, das (von Schtilern und Lehrern) in der Schule ausgetibte Konfliktverhalten kornrnuni zierbar zu machen, Ursachen zu analysieren und auf eigenes Verhalten einzuwirken. Urn zu verdeutlichen, wie sich diese so forrnulierte Handlungs intention in der Schulpraxis abbildet, wird es notwendig, de taillierte Unterrichtsverlaufe darzustellen, die sich aus der Curriculumumsetzung ergeben haben. Diese Praxisberichte haben dartiber hinaus die Funktion, den Einschtichterungseffekt einzu dammen, den umfangreiche Curricula unter dern Mantel "Wissen schaftlichkeit" oftmals auf Lehrer haben. Notwendige Evaluationsbestandteile des Projektes sind die um fangreichen Einstellungsuntersuchungen zurn politischen Verhal ten, urn festzustellen, welche Veranderungen nach Unterrichts ablauf tiber empirische Instrurnente wahrnehmbar geworden sind. W. Heitmeyer 10 A: Konzept (Wilhelm Heitmeyer) A Konzept 1. Anmerkungen zur schulnahen Curriculumentwicklung (Wilhelm Heitmeyer) Der vorliegende Versuch wurde durchgefuhrt im Rahmen des In stituts fur Mediensoziologie des FEoLL (Forschungs- und Ent wicklungszentrum fur objektivierte Lehr- und Lernverfahren) Paderborn. (1) Beteiligt waren 120 Hauptschuler aus Bielefelder Schulen, vier Hauptschullehrer, vier Psychologen, ein Soziologe, ein Padagoge, eine in der auBerschulischen Jugendbildung tatige Mitarbeiterin. (2) Das Curriculum soll hier vorgestellt werden als Versuch, der Bezug nimmt 1. auf die Bedurfnisse von Lehrern an einer lusammenarbeit mit Curriculumexperten zur schulnahen Curriculumentwicklung, 2. darauf, daB nicht durch Richtlinienerlasse die Unterrichts praxis verandert wird, sondern dadurch, wie Unterricht inner halb schulischer Sozialisation erfahren wird. Ad 1 Verfolgt man Innovationsstrategien (3) der letzten Jahre im Bildungswesen, so sind verschiedene Ansatze zu unterscheiden: Organisatorische Innovationen versuchen, ~nderungen zu errei chen durch z.B. Differenzierung im Unterricht, Zusammenfassung von Schulstufen etc. Inhaltliche Innovationen sollen die Unterrichtsgehalte andern durch Erneuerung von Rahmenlehrplanen etc. In verstarktem MaBe sind neuerdings Zielsetzungen zu erkennen, die sich mit personellen Innovationen beschaftigen, insbeson dere durch Neuordnung der Lehrerausbildung und Lehrerfortbil dung. Dadurch, daB diese Innovationsversuche zeitlich und institu tionell weitgehend isoliert und getrennt erfolgt sind, haben sie nicht den Erfolg nachweisen konnen, der ihren Zielsetzun gen adaquat ware. Nun scheint man zu erkennen, daB Innovationsversuche in der Schule ohne personelle Basis nicht moglich sind. Die Curricu lumentwicklung ist ein deutliches Beispiel dafur. Die vom Leh rer unabhangigen, sogenannten teacher-proof-curricula werden auf Grund ihrer vielfach erwiesenen Wirkungslosigkeit abge lost von offenen, situativen Curriculumentwurfen. Personelle Basis bedeutet in diesem Fall die Beteiligung der jenigen, die Innovationsbestrebungen im Bildungsbereich unmit telbar umsetzen mussen - die Lehrer. Falls die personelle Ba sis nicht besteht, kommt es zu zeitlich isolierten Innovations schuben, die als EinzelmaBnahme fruchtbar sein konnten, im ge samten Kontext von Schulwirklichkeit jedoch ihren Effekt ver fehlen oder Fehlinterpretationen zuganglich sind. 13 Auch bei der Einfuhrung der vorliegenden Richtlinien NW sind Fehler begangen worden, die durch starkere Berucksichtigung von "normativ re-edukative strategies" (4) hatten vermieden werden konnen. Die mangelnde Vorbereitung auf Innovationen wirken sich dann in der Umsetzung von Innovationspotentialen aus, da die Si tuation der Betroffenen, daB heiBt, die der Lehrer und SchU ler zu wenig berucksichtigt wurde. Interessen am Erwerb von Kenntnissen uber curriculare Verfah ren, Bereitschaft zur innovativen Veranderung des Arbeits-, Kommunikations- und Herrschaftsgefuges in der Schule sind durch das verwendete Innovationsvorgehen nicht zu erreichen. FUr das all zu oft angewendete Burokratiemodell ist entschei dend, daB dem Zug von "oben nach unten" kein institutionell gesicherter Gegenzug von "unten nach oben" entspricht. (5) Im ablaufenden Versuch wurde ein Problemlosungsmodell erprobt. Dieser ProzeB zielte vor allem darauf, Einstellungen gegen uber der alten Praxis zu andern. Ein zentrales Problembeispiel soll kurz erlautert werden: Die Veranderung von Arbeits-, Kommunikations- und Herrschafts zusammenhang uber die Thematisierung schulischer Konflikte und schulischer Prozesse als gemeinsame inhaltliche Entscheidung der Beteiligten impliziert eine starke Einbeziehung des Leh rers, der Lehrerkollegen, des Rektors, des Schulrats, des Hausmeisters etc., also aller irgendwie mit Autoritat ausge statteten Mitglieder des Konfliktfeldes Schule. In der Diskus sion urn die unterrichtliche Verankerung dieses fur das gesam te Projekt entscheidenden Punktes wurden die Interessenlagen der Beteiligten besonders deutlich. Die schulextern Arbeiten den versuchten durch unterschiedliche MaBnahmen, wie Bereit stellung uberzeugenden Materials, Hinweise auf die Gefahr des Scheiterns des Projektes etc., die Thematisierung tabuisierter Raurne schulischer Sozialisation auszuweiten, d.h. die Themati sierung von Schuler-Lehrer-Problemen anhand konkreter Konflik teo Dabei entstand die latente Gefahr fur die schulexternen Mitar beiter, daB sie sich bei tiefgreifenden Konflikten fur ein folgenloses Verlassen des Konfliktfeldes Schule entscheiden konnten, ohne negative Konsequenzen furchten zu mussen. Andererseits existiert gerade diese Moglichkeit der Konflikt reduktion durch Ausweichen ohne Folgen, ohne Konsequenzen fur die beteiligten Lehrer und Schuler nicht. So waren die schul intern Arbeitenden, tro~vorheriger Absprachen uber die Reali sierung gemeinsam formulierter Ziele, immer wieder bestrebt, tabuisierte Raurne beizubehalten oder die wahrgenommenen "Fal le" des tabuisierten Raurnes theoretisch innerhalb anderer So zialisationsbereiche zu thematisieren, nur nicht "hier und jetzt". Innerhalb eines solchen Spannungsverhaltnisses zwischen den Beteiligten vollzog sich die Arbeit im Projekt. In der nachfolgenden Skizze wird der Ablauf verdeutlicht. Die in Ansatzen beschriebene Zusammenarbeit hat sich Uber 12 Monate erstreckt, wobei die zeitliche Ausdehnung positive Auswirkungen auf die Art der Zusammenarbeit und auf das oben angedeutete Spannungsverhaltnis hatte. 14

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.