Orbis Bi bl icus et Oriental is 13 Series Archaeologica Othmar Keel Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästi na/lsrael Von den Anfängen bis zur Perserzeit 1: KATALOG BAND Von Tell Abu Farag bis cAtlit Unter Mitarbeit von Daphna Ben-Tor, Bertrand Jaeger, Andrea Jäkle, Karl Jaros, Hildi Keel-Leu, Christa Mlinar und Christoph Uehlinger With Three Contributions by Baruch Brand! Universitätsverlag Freiburg Schweiz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Keel, Othmar: Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina, Israel: von den Anfängen bis zur Perserzeit/ Othmar Keel. - Freiburg Schweiz: Univ.-Verl.; Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht. Katalog Band 1- Von Tell Abu Farag bis cAtlit/unter Mitarbeit von Daphna Ben-Tor. .. -1997 (Orbis biblicus et orientalis; Series archaeologica; 13) ISBN 3-525-53894-4 (Vandenhoeck & Ruprecht) Gb. ISBN 3-7278-1081-5 (Univ.-Verl.) NE: Orbis biblicus et orientalis / Series archaeologica Veröffentlicht mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Die Druckvorlagen wurden vom Verfasser als reprofertige Dokumente zur Verfügung gestellt © 1997 by Universitätsverlag Freiburg Schweiz Vandenhoeck und Ruprecht Göttingen Paulusdruckerei Freiburg Schweiz ISBN 3-7278-1081-5 (Universitätsverlag) ISBN 3-525-53894-4 (Vandenhoeck und Ruprecht) Digitalisat erstellt durch Florian Lippke, Departement für Biblische Studien, Universität Freiburg Schweiz INHALTSVERZEICHNIS VORWORT.................................................................................................................. VII KATALOG (Tell) Abu Farag Nr. 1 ...... .................... ................................. ............................. .. .. ....... 2 (Tell) Abu Hawam Nr. 1-20 ............................................................................................ 4 (Tell) Abu Hawam Nr. 21-25 von Baruch Brand!......................................................... 12 (Tell) Abu Sureq Nr. 1-4 ............................................................................................... 16 (Chirbet) Abu Tabaq Nr. 1............................................................................................... 18 Achsib Nr. 1-109 ............................................................................................................. 20 Achsib Nr. 110-128 und 129-162 von Baruch Brand!................................................. 58 Afek Nr. 1-53 ...................................................... ...... ....... ... ............ ................ .......... .. . 78 Afula Nr. 1-7 .............................................................................................................. 100 (Tell el-) <Agul Nr. 1-1244........................................................................................ 104 (El-) Ahwat Nr. 1-2.................................................................................................... 526 Ai Nr. 1...................................................................................................................... 528 Akko Nr. 1-297 ............................... ............................ ........ ................. .. ..... .. ............. 530 (Tell el-) <Amr Nr. 1-4 .............................................................................................. 638 Anafa Nr. 1-8 .................................. :.......................................................................... 640 Arad Nr. 1-37 ............................................................................................................. 644 Aroer Nr. 1-2 ............................................................................................................. 660 Aschdod Nr. 1-67.............. .. .. .. . .. .. . .. . .. . .. .. . .. . .. . .. . .. . .. . .. . .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. . .. .. .. . .. . .. . .. .. . . 662 Aschkelon Nr. l-120................................................................................................. 688 Aseka Nr. 1-32 ...................................... ......................... .... ...... .......... ....... .. ....... .. .. .. .. 736 Asor Nr. 1-23 ............................................................................................................. 748 <Atlit Nr. 1-49 ............................................................................................................ 758 CORRIGENDA ET ADDENDA zu: Keel 1995 (Einleitungsband des Corpus) ...................... 779 VERWEISSYSTEM DIESES BANDES .................................................................................... 795 ADDENDA zu "Bibliographie und Abkürzungsverzeichnis": Keel 1995: 291-360 .......... 795 VORWORT Das wesentliche Anliegen dieses Katalogs ist, möglichst viele Stempelsiegel-Amulette möglichst gut dokumentiert zugänglich zu machen und so anderen Forschem und Forscherinnen eine solide Materialbasis für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen. In wie vielen Details die angestrebte Genauigkeit nicht erreicht werden konnte, ist dem Verf. nur zu deutlich bewusst. Selbst im Bereich der Masse, wo diese kein Problem darstellen sollte, ist es eines, sobald die Originale nicht auffindbar sind, wie bei zahlreichen Stücken, die Petrie auf dem Tell el-<Agul geborgen hat. Petrie hat in vielen Fällen mindestens die Basis mit einem Photo und einer Zeichnung dokumentiert, beide - zumindest angeblich- 1: 1. Bei Tell el-<Agul Nr. 449 z.B. aber ist die Zeichnung 13,5, das Photo 11,5 mm lang, bei Nr. 450 die Zeichnung 15,5, das Photo 13 mm. Da die Bilder hier 2 : 1 vergrössert präsentiert werden, macht das im letzteren Fall einen halben cm Unterschied, was in diesem Grössenbereich sehr viel ist. So klein, unscheinbar und manchmal auch unbedeutend diese Denkmäler sind, so stellen sie doch, jedes für sich, vor allem aber in Gruppen zusammengestellt, historische Zeugnisse dar, Zeugnisse für handwerkliche Tätigkeit, für Kommunikation und Mentalität. Bei jeder Geschichtsschreibung, besonders aber bei der Religionsgeschichts schreibung, sind Vorurteile unvermeidlich und Hypothesen notwendig. Ihre Qualität steht und fällt aber mit dem Umfang der berücksichtigten und richtig bewerteten Quellen. In einem historiographischen Bereich wie dem des vorhellenistischen Palästina, wo einwandfrei datierbare Quellen äusserst spärlich sind, können die vorhandenen Zeugnisse nicht umfassend und sorgfältig genug erhoben werden. Sonst besteht die Gefahr, sich ausschliesslich mit Hypothesen, Erwägungen, Spekulationen und Bekenntnissen zu beschäftigen, die in der Regel umso asserto rischer und polemischer werden, auf je weniger sie gründen. Im übrigen informiert der 1995 erschienene Einleitungsband eingehend über Sinn, Zweck, Anlage, Akzentsetzun gen und zahlreiche andere Aspekte dieses und der folgenden Katalogbände. Was dort dokumentiert und erwogen worden ist, wird hier nicht wiederholt. Den Hauptteil dieses ersten Katalogbandes bilden die Funde vom Tell el-<Agul. Viele davon sind leider nicht be sonders aussagekräftig. Sie gehören zu einem grossen Teil zur frühesten Gruppe dieser Denkmäler in Palästina/ Israel, zur mittelbronzezeitlichen, früher oft als "Hyksos-Skarabäen" bezeichnet. Die kleinen Objekte sind haupt sächlich im Bereich familiärer Lebenshilfe entstanden. Magische Knoten, Spiralen und konzentrische Kreise sind sehr beliebt. Zahlreiche, oft ohne intime Kenntnisse des Hieroglyphensystems kopierte ägyptische Schriftzeichen zeugen von der Faszination, die diese Kultur auf das mittelbronzezeitliche Palästina ausübte und wie sie rezipiert wurde. Eine genauere Analyse der selektierten Zeichen (allen voran <n!J "Leben", zl"Schutz" und nfr "schön, gut, vollkommen, perfekt") dürfte bestätigen, dass sie häufig im Sinne eines Amuletts, das Unheil abwehren und das eigene Leben steigern soll, sinnvoll ausgewählt sind. Dort wo zu den mittelbronzezeitlichen Siegelamuletten vom Tell ei-<Agul kaum Parallelen angegeben sind, wird man solche leicht über das nützliche und wichtige Werk "Tufnell 1984" finden, das in der Rubrik BIBLIOGRAPHIE regelmässig auftaucht. Bei den in der Rubrik BIBLIOGRAPHIE genannten Werken finden sich oft, nicht nur bei Tufnell, zahlreiche Parallelen. Nur ansatzweise begannen die eigentlichen Macht- und Kulturzentren, die grossen Institutionen wie Königs-, Für stenhöfe und Tempel, sich in der Mittleren Bronzezeit dieser bescheidenen Denkmäler zu bedienen, um ihre Bot schaften zu verbreiten. Das hat sich erst in der Spätbronzezeit entscheidend geändert, als z.B. Amenophis III. (1390-1353) Skarabäen - solche aussergewöhnlich grosser, aber auch solche üblicher Dimension - in sehr grossem Umfang dazu einsetzte, sein Verhältnis zu den Gottheiten und zu seiner Gemahlin, seine Herrschertaten und seine Errungenschaften darzustellen und mit Hilfe dieses Massenmediums bis nach Nubien und nach Kanaan bekannt zu machen. Eine weitere Eigenheit dieses ersten Katalogbandes ist der grosse Anteil an Küstenstädten wie Abu Hawam, Achsib, Akko, <A tlit, Aschdod und Aschkelon. Zu den Küstenstädten gehört ja auch der Tell el-'Agul. Im zweiten Band werden dann mit Bet-Schean, Bet-Schemesch und dem an Funden sehr reichen Tell el-Far' a (Süd) Orte zum Zug kommen, die im Landesinneren liegen und deren Funde hauptsächlich aus der Spätbronze- und Eisenzeit stammen. Instrumente zur Aufarbeitung des Materials (Register) sollen dem letzten Katalogband beigegeben werden. Sie werden hoffentlich Grundlagen für klassifikatorische, statistische, religionsgeschichtliche und generell historio graphische Auswertungen liefern. Eine vorläufige Synthese findet sich in der Studie von 0. Keel und Ch. Uehlinger "Göttinnen, Götter und Gottessymbole. Neue Erkenntnisse zur Religionsgeschichte Kanaans und Israels aufgrund bislang unerschlossener ikonographischer Quellen", die 1992 erstmals erschienen ist und 1995 in dritter Auflage vorlag. Vorwort Eine Ausgrabung zu konzipieren, zu organisieren und durchzuführen erfordert einen riesigen Einsatz an Zeit, an Finanzen, an geistiger, psychischer und physischer Energie. Es ist verständlich, dass die Verantwortlichen die Resultate selber publizieren möchten. Angesichts dieser Tatsache danke ich jenen Ausgräbern und Ausgräbe rinnen ganz besonders herzlich, die unveröffentlichtes Material zur Verfügung gestellt haben: Jacqueline Balensi: Tell Abu Hawam Nr. 21-25 Frank Moore Cross und Lawrence E. Stager: Abu Tabaq Nr. 1 Moshe W. Prausnitz: Achsib Nr. 110-128 Eilat Mazar: Achsib Nr. 129-162 Moshe Kochavi: Afek Nr. 42-53 Diethelm Conrad: Akko Nr. 238-258 Moshe Dothan: Akko Nr. 12-16.259-285 und Asor Nr. 1-21 Ze 'ev Herzog: Arad Nr. 25-35 Lawrence E. Stager: Aschkelon Nr. 14-81 und 83-120 Jonathan Rand: Asor Nr. 22-23 Eilat Mazar: <Atlit Nr. 30-49 Michal Dayagi-Mendels und Ruth Hestrin haben mir das ihnen anvertraute Material der Grabungen von I. Ben Dor und N. Makhouly aus Achsib (Nr. 1-3.6.11-70 und 75-77) zur Publikation überlassen. Danken möchte ich auch einer Reihe von Kibbuz-Mitgliedern, die mir ihr Material, das sie als Oberflächenfunde von benachbarten Tells geborgen haben, zur Veröffentlichung überliessen,so Jaacov Ben-Basat, Hazor-Aschdod; Moshe Kagan, Schamir; Mischa Reschef, Bet Alpha und Eliezer Y erushalmi, Tel Aviv. Zu den hier namentlich ge nannten Personen kommen zahlreiche andere. Sie und die Institutionen, die sie vertreten, sind auf den Seiten 3-6 der Einleitung (Keel 1995) aufgelistet. Manche von ihnen, besonders die Israel Antiquities Authorithy, haben mir einzelne unveröffentlichte Stücke zur Publikation überlassen. Wieviel Zeit, Geduld, diplomatisches Geschick, Energie und Geld notwendig waren, um die Hunderte von Stellen und Personen zu mobilisieren, um die Tausende von Informationen zu erhalten, die hier gesammelt vorliegen, ist schwer zu ermessen. Bisherige "Skarabäen"-Kataloge sind Kataloge eines Museums oder einer Ausgrabung. Hier wurden Stücke aus über hundert Museen, Instituten und anderen Institutionen vereinigt. Für diese Arbeit waren die moralische Unterstützung der Israel Antiquities Authority und die moralische und finanzielle des Schweizeri schen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unerlässlich. An der Informationsbeschaffung für den vorliegenden Band waren nebst dem Verfasser besonders Daphna Ben Tor, Baruch Brand!, Andrea Jäkle, Karl Jaros, Benjamin Sass und Christoph Uehlinger beteiligt. Die Zeichnungen für diesen Band, soweit sie nicht aus früheren, in der Bibliographie angegebenen Publikationen übernommen oder von den Ausgräbern oder Ausgräberinnen zur Verfügung gestellt worden sind, stammen von Christoph Blaha, Anna-Lisa Ellend, Ines Haselbach, Sara Keel, Hildi Keel-Leu, Thomas Ricklin und Jürgen Rotner. Informationen zur Interpretation und Datierung verdanke ich Günther Hölbl, Erik Hornung, Bertrand Jaeger (Lesung von Inschriften, Datierung der Men-cheper-re-Skarabäen), Hildi Keel-Leu, Christa Mlinar (Datierung mittelbronze zeitlicher Skarabäen) und Christoph Uehlinger. Christoph Uehlinger hat auch die Übersicht über die verschiedenen Areale und Schichten des Tell el-'Agul und deren Datierung beigesteuert. Seit Anfang dieses Jahrhunderts wird die Frage diskutiert, ob die in Palästina gefundenen mbz Skarabäen impor tiert oder lokal hergestellt worden seien(§ 47-54). In letzter Zeit haben sich Silvia Schroer und der Verfasser sys tematisch mit diesem Problem beschäftigt (Keel/Schroer 1985; Keel/Keel-Leu/Schroer 1989; Keel 1994: 203-252; Keel 1995c) , etwas später auch Daphna Ben-Tor, Christa Mlinar und Menakhem Shuval. Daphna Ben-Tor hat es verdienstlicherweise unternommen, jeden der in diesem Band veröffentlichten mbz Skarabäen nach ihrer wahr scheinlichen Herkunft zu klassifizieren. Baruch Brand! war so freundlich, eine Gruppe von Siegelamuletten aus Abu Hawam und zwei Gruppen aus Achsib, die ihm zur Veröffentlichung anvertraut worden waren, in diesem Band zu publizieren. Die Beiträge von Daphna Ben-Tor und Baruch Brand! sind in der Originalsprache belassen. Im übrigen verweise ich für die Geschichte des Projekts und die verschiedenen Beiträge aller Beteiligten auf das "Vorwort" des Einleitungsbandes. Das Korrekturlesen besorgten Ulrike Beelte-Henkenmeier, Hildi Keel-Leu und Stefan Münger. Die Herstellung der Bildseiten der Offsetvorlagen zog sich über Jahre hin. Auf das vertikale Alignement der Photos und Zeichnungen wurde leider erst spät konsequent geachtet. Die Vorbereitung und Durchführung des Drucks haben der Universitätsverlag und die Paulusdruckerei in Freiburg/Schweiz mit der gewohnten Geduld und Sorgfalt verwirklicht Den Genannten und vielen Ungenannten bin ich dankbar verbunden. Freiburg, 8. November 1996 Othmar Keel KATALOG Tell Abu Farag Arabisch: tel! abüfarag oder tel! abü'l farag; hebräisch: tel k,;far qamajim oder tel m,;norä; 8 km südsüdöstlich von Bet Schean; 200 m nordwestlich von Tirat Zevi; 1985/2035. Keine Ausgrabungen. 1 OBJEKT: Sk, Basisrand bestossen, an der rechten Langseite ein Stück abgebrochen, Gravur teils linear, teils flächig, Enstatit, Reste von weisser Glasur, 19 x 14,5 x 9 mm. BASIS: Religiöse Formel: mdw<.t> nb<.t> nfr<.t> dd Pt}) l)r.s m wsr "Jedes gute Werk, Ptah belohnt es reichlich". Die gleiche Formel findet sich auf Afek Nr. 35; Tell el-c Agul Nr. 291; Aschdod Nr. 45; Tell el-Far<a-Süd: Starkey/ Harding 1932: pl. 50,40; pl. 53,216; auf dem vorliegenden Stück ist das m mit dem Zeichen Y5 mn geschrieben; Drioton liest es akrophonisch (vgl. § 475) als m (Kemi 14 [1957] 8 und 11 mit den Nr. 2-4, 12 und 15); die Formel kommt auch mit dem Namen Amuns anstelle desjenigen von Ptah vor (vgl. Tell el-Far<a-Süd: Starkey/Harding 1932: pl. 62,34; Tell el-f:lasi: Patch 1989: 306f, fig. 226, 1 [Affen-Skaraboid]); zu vielen weiteren Belegen und verschie denen Schreibweisen vgl. Drioton, Kemi 14 (1957) 6-14, bes. 9-11. DATIERUNG: 19.-20. Dyn. (1292-1075). SAMMLUNG: Kibbuz Bet-Alpha, Sammlung M. Reschef. FUNDKONTEXT: Oberflächenfund. BIBLIOGRAPHIE: Unveröffentlicht. -2- Tell Abu Farai 1 -3- Tell Abu Hawam Arabisch: tel/ abü }Juwam; hebräisch: tel abü hiiwam; Teil von Haifa am Nordfuss des Kanne!, im Altertum an der Küste ge legen, heute ca. 1,5 km landeinwärts; 1521.5/2452. Ausgrabungen im Auftrag des Department of Antiquities of Palestine 1932-1933 durch R.W. Hamilton und L. Sorial (Nr. 1- 18) und im Auftrag des Centre de Recherches Fran~aises, Jerusalem, der Casa de Santiago in Jerusalem and des Center for Maritime Civilizations at Haifa University 1985-1986 durch J. Balensi/M.D. Herrera und M. Artzi (Nr. 21-25); zu den Aus grabungen und zur Datierung der Straten vgl. Balensi/Herrera/Artzy, in: Stern 1993: I 8-14. 1 OBJEKT: Sk, Basis beschädigt, die Längsdurchbohrung hat an einem Ende die Basis durchstossen, Gravur flächig mit Innenzeichnung, Bohrlöcher, Grünstein Facies oder Grüner Jaspis (vgl.§ 369 und 371, bes. Akko Nr. 93.108.122.163; Aschkelon Nr. 27.29.59.60; <Atlit Nr. 3-5.12, 15-16.22), 15 x 11,5 x 9 mm. BASIS: Mischwesen; Vierfüsser, die Hinterbeine stehend oder hockend, die Vorderbeine schreitend, mit gerade aufgerichtetem Schwanz und Flügeln (vgl. Achsib Nr. 29); über dem Schwanz ein Stern; die Kopfpartie ist zerstört; über dem Kopf winzige Sonnenscheibe?; vor dem Mischwesen ein undefinierbarer Gegenstand in Form einer vertikalen Linie mit einer Kugel am oberen Ende, vielleicht ein schematisierter Uräus (vgl. Hestrin/Dayagi-Mendels 1979: Nr. 41; Akko Nr. 217). DATIERUNG: Persisch (539-331; vgl.§ 371). SAMMLUNG: Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA 34.422. FUNDKONTEXT: Planquadrat E/D-6, am Fusse einer Mauer von Gebäude 2, Stratum IIB; spätpers. Zeit (ca. 400- 333/2). BIBLIOGRAPHIE: Hamilton, QDAP 4 (1935) 18 Nr. 47; Culican, AJBA 1,1 (1968) 51 Anm. 17 = Culican 1986: 212; Klingbeil, JNSL 18 (1992) 98 Nr. 5. 2 OBJEKT: Sk, an beiden Schmalseiten der Basis je ein Stück weggebrochen, Gravur flächig, farbloser Quarz(§ 362- 364), 17 x 12 x 10 mm. BASIS: Nach links eilender, nackter Mann mit schulterlangem Haupthaar und Bart; vielleicht tanzender Satyr (vgl. <Atlit Nr. 10); der 'vordere' Arm ist gewinkelt nach vorne gehalten, der 'hintere' gewinkelt aufs Gesäss gestemmt(?) (vgl. Bisi, RSF 8/1 [1980] 19-42); vor dem Mann aufgerichteter Uräus mit Sonnenscheibe auf dem Kopf; Schnur umrandung. DATIERUNG: Persisch (539-331; vgl.§ 371). SAMMLUNG: Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA 34.465. FUNDKONTEXT: Planquadrat E4, unter Mauern von Stratum IIB; spätpers. Zeit (ca. 400-333/2). BIBLIOGRAPHIE: Hamilton, QDAP 4 (1935) 18 Nr. 48; Culican, AJBA 1,1 (1968) 51 Anm. 17 = Culican 1986: 212; Klingbeil, JNSL 18 (1992) 98 Nr. 6. 3 OBJEKT: Sk, HC.9/EP.5?/Side 22, vom rechten Basisrand ein Stück weggebrochen, Gravur flächig mit Schraffur, Enstatit, 16,7 x 12,9 x 8,3 mm. BASIS: Vierblättrige Rosette (vgl.§ 494); in jedem Zwickel eine Schlinge, von der ein nach aussen gerichteter Uräus ausgeht (zu Stücken aus Bet-Schemesch, vom Ebal, vom Tell el-Far<a [Süd], aus Jabne und Megiddo, die alle in die Zeit zwischen 1250-1200 gehören, vgl. Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 351-353; als Vorgänger der genannten Stücke sind Tell el-<Agul Nr. 275; Hornung/Staehelin 1976: Nr. 338 zu betrachten; als deren Nachfahren in der EZ I können zwei Abdrücke vom Tell Keisan und ein Stück vom Tell es-Sa<idijeh gelten (Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 352f). DATIERUNG: 18.-19. Dyn. (1539-1190); weniger zutreffend scheint mir, das Stück mit Rowe 1936: 209 zu Nr. 891 als (archaisierendes) Produkt der 25.-26. Dyn. (728-525) zu betrachten. SAMMLUNG: Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA 34.418. FUNDKONTEXT: Planquadrat ES, Locus 3, Stratum II; pers. Zeit (ca. 550-333/2). BIBLIOGRAPHIE: Hamilton, QDAP 4 (1935) 18 Nr. 49; Rowe 1936: Nr. 891; Hölbl 1986: I 180; Klingbeil, JNSL 18 (1992) 98 Nr. 7. 4 OBJEKT: Rechteckige, beidseitig gravierte Platte, Typ III(§ 218 und 225-228), bestossen, Gravur flächig, Glas (?), schwarz, 13 x 12 x 8 mm; zu Siegeln dieses Typs aber aus schwarzem Stein vgl. zusätzlich zu den in den § 225 ge nannten Tell el-<Agul Nr. 1211; Akko Nr. 154.159. BASIS: Seite A: Nach links schreitendes Rind; über seinem Rücken eine kleine Scheibe von sechs Punkten umgeben (Gestirn?, Blume?); zum Rind auf Platten vom Typ III vgl. Keel 1994: 249 Abb. 46 [Tell Geri~]; zu zeitgenössischen Rollsiegeln mit Rind vgl. Kelm/Mazar, BASOR 248 (1982) 16 fig. 15 [Timna-Nord] und Tufnell et al. 1958: pl. 34/35,164 [Lachisch] = Keel 1994: 250 Abb. 51-52; keine Umrandungslinie; Seite B: Nach links schreitende, mit kurzem Schurz bekleidete menschliche Figur; der 'hintere' Arm hängt dem Körper entlang herunter, der 'vordere' Arm = ist (verehrend?) angewinkelt erhoben (vgl. Anafa Nr. 1 und ein Rollsiegel aus Ugarit: Amiet 1992: 78 Keel 1994: 250 Abb. 54); keine Umrandungslinie. DATIERUNG: SB IIA (1400-1300), evtl. etwas später. SAMMLUNG: Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA 34.183. FUNDKONTEXT: Planquadrat D6, Stratum IIIA; EZ 11A (ca. 1000-900). BIBLIOGRAPHIE: Harnilton, QDAP 4 (1935) 27 Nr. 142; Keel 1994: 226 und 248 Abb. 41; Keel 1995c: 122fFig. 44. -4-