Francisco Pi na Polo Contra arma verbis Der Redner vor dem Volk in der späten römischen Republik Franz Steiner Verlag Stuttgart Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien herausgegeben von Geza Alföldy Band 22 Francisco Pina Polo Contra arma verbis Der Redner vor dem Volk in der späten römischen Republik Aus dem Spanischen von Edda Liess Franz Steiner Verlag Stuttgart 1996 Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Pina Polo, Francisco: Contra arma verbis : der Redner vor dem Volk in der späten römischen Republik I Francisco Pina Polo. Aus dem Span. von Edda Liess. - Stuttgart : Steiner, 1996 (Heidelberger althistorische Beiträge und epigraphische Studien; Bd. 22) ISBN 3-515-06854-6 NE:GT § ISO 9706 Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und stratbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikrover filmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. © 1996 by Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Sitz Stuttgart. Druck: Druckerei Proff, Eurasburg. Printed in Germany INHALT VORWORT VORWORT DES HERAUSGEBERS EINLEITUNG 5 1. POLmK UND REDEFREIHEIT Demokratie und Volksbeteiligung 8 Redefreiheit und gleiches Rederecht 12 Redner und Zuhörer in Athen und Rom 23 Publikation und schriftliche Verbreitung der Reden 26 2. DIE POLmSCHEN REDNER Privati als Redner in Volksversammlungen 34 Vermittler in Volksversammlungen 38 Producere in contionem 48 Volkstribunat und contiones 52 Die Zeit der Spezialisten: imperatores, Soldaten und Juristen 56 Gerichtsredner und politische Redner 59 3. DIE LEHRE DER RHETORIK Novitas und Rhetorik 65 Die Reaktion der Aristokratie: das censorische Edikt von 92 81 Ciceros Ideal eines Politiker-orator 88 4. CONTIO LOCVS INVIDIAE EST Das Gerücht als politische Waffe: subrostrani und susurratores 94 Invidia und Volksversammlungen in Pro Cluentio 113 Cicero und die contiones 119 5. CONTIO LOCVS SEDITIONIS EST Der politische Einfluß der plebs urbana und die plebs contionalis 127 Die Führungsrolle der Elite 134 Politische Ziele der Mobilisierungen des Volkes 140 6. WORTE GEGEN WAFFEN Reden und Waffen nach den Iden des März 151 Die Überzeugungskraft Octavians 162 SCHLUSSBETRACHTUNG 170 TABELLEN 178 LITERATUR 194 REGISTER Stellenregister 206 Sachregister 212 Personenregister 214 Für Romana VORWORT Dieses Buch wurde während eines Aufenthalts im Seminar für Alte Ge schichte der Universität Heidelberg in den Jahren 1993-1994 verfaßt. Der Auf enthalt wurde vom Spanischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft (DOICYT) gefördert. An erster Stelle möchte ich Prof. Dr. Geza Alföldy für seine Förderung meiner Arbeit herzlich danken. Thm bin ich auch für die Veröffentlichung dieses Buches in der Reihe HABES verbunden. Die Hilfsbereitschaft vieler Freunde hat zur Verwirklichung dieses For schungsprojekts beigetragen. Mein Dank gilt insbesondere Prof. Dr. Johannes Hahn, Dr. Gurli Jacobsen, Dr. Manfred G. Schmidt, Estrella Velasco, M.A., Priv.-Doz. Dr. Jens-Uwe Krause, Dr. Anne Kolb, Dr. Laszl6 Borhy und Prof. Dr. Michael Peachin. Besonders wertvoll war die Zusammenarbeit mit Edda Liess, der bei der Übersetzung des Textes ins Deutsche keine Mühe zu groß war. Ohne die oben genannten Helfer wäre das vorliegende Buch nie zustandegekom men. Zahlreiche spanische Kollegen und Freunde trugen mit ihren Anregungen zur Verbesserung des Originaltexts bei: Prof. Dr. Antonio Dupla (Universität des Baskenlandes, Vitoria), Prof. Dr. Jose Remesal (Universität Barcelona) und vor allem meine Kollegen an der Universität Zaragoza, Prof. Dr. Francisco Beltran und Prof. Dr. Francisco Marco. Auch ihnen gilt mein aufrichtiger Dank. Für die Überprüfung und Verbesserung des deutschen Manuskriptes möchte ich Frau Claudia Kramer, M.A., und Herrn Christi an Witschel, M.A., insbesondere aber Frau Priv.-Doz. Dr. Andrea Scheithauer und Frau Heike Ni quet, M.A. (alle Heidelberg), die mir eine unschätzbare Hilfe geleistet haben, herzlich danken. Vorwort des Herausgebers Im Dialogus de oratoribus des Tacitus lesen wir, daß die Redekunst im kaiserlichen Rom vom Niedergang gekennzeichnet gewesen sei. Als Ursache hierfür wird der Übergang von der Republik zur Monarchie ausgemacht: Die öffentliche Diskussion über politische Fragen habe ihre Bedeutung eingebüßt. In der Tat waren die Zeiten, in denen das freie Wort auf der Rednerbühne das politische Leben in Rom bestimmte und sogar "Worte gegen Waffen" mit Erfolg eingesetzt werden konnten, in der Epoche, in der Tacitus lebte, vorbei. Es gehört freilich zu den oft scheinbar irrationalen Entwicklungen der Ge schichte, daß für diesen Wandel der Marm, der seine Machtstellung nicht zuletzt gerade seiner Fähigkeit zu verdanken hatte, das freie Wort als politi sche Waffe mit durchschlagendem Erfolg einzusetzen, die Hauptverantwor tung trug: Augustus, der Begründer des Prinzipats. Die Frage nach der Bedeu tung des freien Wortes für ein freies Bürgertum, aber auch die Frage, wie diese Freiheit verlorenging, ist faszinierend. Welche Rolle die politische Redekunst im republikanischen Rom spielte, auf we~chen Voraussetzungen die Möglichkeit beruhte, daß die Oratoren starken Einfluß auf das öffentliche Leben ausübten, und wie die Redner diese Möglichkeit für die Durchsetzung ihrer politischen Ziele nutzten - diese Probleme bilden das Thema des vorliegenden Buches. Behandelt wird somit ein Gegenstand, der für die Erfassung der politischen Struktur und Praxis der römischen Republik von fundamentaler Bedeutung ist, in der althistorischen Forschung jedoch noch nicht hinreichend untersucht wurde. Der Verfasser, Professor für Alte Geschichte an der Universität Zaragoza in Spanien, zeichnete sich bereits durch mehrere seiner früheren Arbeiten als ein Kenner der Geschichte der römischen Republik aus; seine Monographie Las contiones civiles y militares en Roma (Zaragoza 1989) darf als unmittel bare Vorarbeit für sein hier vorgestelltes Werk betrachtet werden. Dieses Werk verfaßte er zu gutem Teil während seiner Forschungsaufenthalte am Heidelberger Seminar für Alte Geschichte, unter dessen vielen ausländischen Gästen in den beiden letzten beiden Jahrzehnten die spanischen Forschungs stipendiaten die stärkste Gruppe bildeten. Die meisten von ihnen kamen nach Heidelberg, um sich - mit gutem Erfolg - der Erforschung der Geschichte der römischen Kaiserzeit und insbesondere der lateinischen Epigraphik zu wid men. Francisco Pina Polo, der sich zwar auch für das römische Hispanien, vor allem aber für die Geschichte der politischen Kultur der römischen Republik interessiert, stellt unter ihnen nicht nur mit seiner wissenschaftlichen Ausrich tung eine Ausnahme dar, sondern auch deshalb, weil er bisher als einziger seiner Landsleute weder Kosten noch Mühe scheute, sein im wesentlichen in Heidelberg entstandenes Werk in deutscher Sprache und in einer Heidelber ger Publikationsreihe vorzulegen. 4 Vorwort des Herausgebers Dem Wunsch des jungen spanischen Kollegen, seine Untersuchung über die politische Redekunst der römischen Republik in der Reihe HAB ES zu veröf fentlichen, wurde auch deshalb sehr gerne entsprochen, weil diese Bitte zugleich ein besonderes Zeichen seiner Verbundenheit mit Heidelberg ist. Er hat unserem Seminar durch seine Vorträge, seine Beteiligung an vielen wis senschaftlichen Gesprächen und seine ständige Hilfsbereitschaft viel gegeben und hat hier auch enge Freundschaften geknüpft. Möge sein Beispiel auch für andere anspornend wirken. Geza Alföldy
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