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Compliance managen: Eine sehr kurze Einführung PDF

77 Pages·2019·0.994 MB·German
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Sven Kette Sebastian Barnutz Compliance managen Eine sehr kurze Einführung Compliance managen Sven Kette · Sebastian Barnutz Compliance managen Eine sehr kurze Einführung Sven Kette Sebastian Barnutz Universität Luzern Metaplan Luzern, Schweiz Quickborn, Deutschland ISBN 978-3-658-26420-8 ISBN 978-3-658-26421-5 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-26421-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Verantwortlich im Verlag: Katrin Emmerich Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhalt Vorwort: Management von Compliance jenseits des Maschinenmodells der Organisation | 1 1 Was ist Compliance Management ? Ein organisationstheoretischer Bestimmungs- und Einordnungsvorschlag | 7 1.1 Compliance Management – eine Bestimmung | 10 1.2 Compliance Management und die drei Seiten von Organisationen | 16 2 Die Verlockungen und die Grenzen eines zweckrationalen Ansatzes | 23 2.1 Der panoptische Traum totaler Kontrolle | 24 2.2 Die Funktion von Kontrollfiktionen | 28 2.3 Die Kurzsichtigkeit panoptischer Kontrollvisionen und die Bedeutung informaler Spielräume | 32 VI Inhalt 3 Compliance Management managen – Ansatzpunkte zur Gestaltung des Compliance Managements | 39 3.1 Jenseits der totalen Kontrolle – oder: Die Kunst, Kenntnisnahmen zu vermeiden | 42 3.2 Jenseits der bedingungslosen Sanktionierung – oder: Die Gelassenheit, Informalitäten zu pflegen | 47 3.3 Jenseits der entgrenzten Formalisierung – oder: Die Gefahr, Organisationsrisiken zu übersehen | 52 4 Diskursives Compliance Management – Fazit | 57 Literatur | 63 Lektürehinweise – für ein organisationstheoretisch informiertes Verständnis von Organisationen | 71 Vorwort: Management von Compliance jenseits des Maschinenmodells der Organisation Schon immer haben Regeln in und für Unternehmen, Ver- waltungen, Krankenhäuser, Schulen oder Universitäten eine große Bedeutung. In jüngerer Zeit wird die Sicherstel- lung der Einhaltung von Regeln – seien dies gesetzliche Re- gelungen, freiwillige Ethik-Kodizes oder organisationsinter- ne Vorgaben – jedoch als ein eigenständiger Erfolgsfaktor organisationalen Handelns verstanden. Und die Verletzung von Regeln erscheint als Risiko (siehe stellvertretend für vie- le Schulz 2017b). Geführt wird dieser Diskurs unter der Über- schrift › Compliance Management ‹, womit auf organisationale Prozesse und Strukturen verwiesen ist, die sicherstellen sollen, dass Regeln eingehalten und ggf. auch neue gesetzt werden. Besondere Bedeutung gewinnen solche Verfahren des Compliance Managements einerseits vor dem Hintergrund großer Wirtschafts- und Korruptionsskandale, die regelmäßig die Frage nach der Haftung aufwerfen. In den prominentesten Fällen – Enron, Siemens oder Volkswagen – galt das Versagen des organisationalen Compliance Managements nicht allein als Ursache für die aufgetretenen Regelverletzungen, auch war die Reform des Compliance Managements eine der Hauptfol- gen, welche durch die jeweiligen Aufarbeitungen angemahnt und angestoßen wurde (Barreveld 2002; Fusaro/Miller 2002; Graeff et al. 2009; Nelson 2017; Salter 2008; Weidenfeld 2011). Für die Konjunktur des Compliance Themas aber mindes- tens ebenso bedeutsam dürfte der Umstand sein, dass die Eta- 2 Vorwort blierung entsprechender Verfahren häufig eine unabdingbare Voraussetzung darstellt, um überhaupt für potenzielle Auf- traggeber als Geschäftspartner in Frage zu kommen – sei es, weil dies eine Bedingung für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist, oder weil die Compliance Vorgaben der Geschäftspartner vorschreiben, dass diese nur mit solchen Unternehmen Geschäftsbeziehungen unterhalten dürfen, die ihrerseits über ein Compliance Management verfügen. Auf den ersten Blick mag diese gesteigerte Regelorientie- rung nachvollziehbar oder gar begrüßenswert erscheinen. Schließlich sind die volkswirtschaftlichen Schäden durch Kor- ruption, Kartellbildung oder andere Wirtschaftsdelikte nicht unerheblich. Andererseits erkennt man auch schnell, dass das Bemühen um regelkonformes Verhalten der Mitarbeiter*in- nen offenkundig kein triviales Unterfangen ist. Häufig sind Klagen über › aufwendige ‹ oder gar › unsinnige ‹ Complian- ce Vorschriften und dem damit verbundenen Mehraufwand zu vernehmen. Die entscheidenden Fragen lauten dann aber: Was ändert sich in und für Unternehmen durch die Einfüh- rung von Verfahren des Compliance Managements ? Worin liegen die zentralen Spannungsfelder bei der Ausgestaltung eines Compliance Managements ? Und schließlich: An wel- chen Hebeln kann bei der Gestaltung des Compliance Ma- nagements und der Bearbeitung zentraler Spannungsfelder angesetzt werden ? Voraussetzung für die Beantwortung die- ser Fragen ist eine Tiefenanalyse der Wirkungsweise organi- sationalen Compliance Managements. Das Ziel dieses Buches ist es, Leserinnen und Leser in die Lage zu versetzen, die Wirkungsweise des Compliance Ma- nagements und seine Auswirkungen auf Organisationen prä- zise und umfassend zu erkennen und Ansatzpunkte für die Gestaltung des Compliance Managements zu identifizieren. Solch ein analytischer Blick auf die Funktionsweise organi- sationalen Compliance Managements wird häufig durch nor- mative und rationalistische Perspektiven verstellt – entweder, weil man sich aus einer normativen Perspektive dafür interes- siert, wie die Dinge sein sollen, oder, weil man einer stark ver- 3 Vorwort einfachten rationalistischen Vorstellung von Organisationen anhängt, welche die komplexen innerorganisationalen Dyna- miken unterschätzt und die Erfolgschance von Planungsakti- vitäten überschätzt. Auf der Grundlage von normativen und rationalistischen Annahmen wird in der bisherigen Diskussion vor allem die Notwendigkeit betont, Regelkonformität sicherzustellen oder – wo dies nicht gelingt – wenigstens die Regelabweichungen möglichst vollständig zu erfassen und zu sanktionieren. Über- sehen wird dabei sowohl, dass Regelabweichungen für Orga- nisationen durchaus funktional sein können, wie auch, dass die Verfahren zur Sicherstellung der Regeleinhaltung – un- abhängig von ihrem Erfolg – ihrerseits dysfunktionale Ef- fekte haben können. Kapitel 1 entwickelt zunächst ein in die- sem Sinne aufgeklärtes Organisationsverständnis und ordnet das Compliance Management entsprechend ein. Auf dieser Grundlage wird es möglich, einen verbreiteten Fehler zu ver- meiden: Organisationen als Systeme zu verstehen, die – ähn- lich einer Maschine – vollständig über formal festgelegte Re- geln vorgeplant und gesteuert werden können (Kapitel 2). In Kapitel 3 werden wir auf diesen Einsichten aufbauend zeigen, dass die organisationale Gestaltungsherausforderung darin besteht, das Compliance Management selbst zu managen: Anstatt allein eine Abteilung einzurichten, die für die Über- wachung von Regeleinhaltung und Sanktionierung von Regel- verletzungen zuständig ist, kommt es darauf an, diese Abtei- lung so in die organisationalen Strukturen einzubinden, dass sie nicht selbst schädlich wird. Abschließend plädieren wir im Fazit dafür, die Organisationsstrukturen so anzulegen, dass sich Compliance Management und Fachabteilungen diskursiv über die Regelungsintentionen und die Konsequenzen je kon- kreter Regelausgestaltungen verständigen können (Kapitel 4). Die hier dargestellte Vorgehensweise zum › Management des Compliance Managements ‹ beruht auf unseren langjäh- rigen Erfahrungen bei der Arbeit mit Unternehmen, Ministe- rien, Verwaltungen, Armeen, Polizeien, Universitäten, Schu- len, Krankenhäusern und Non-Profit-Organisationen. Auch 4 Vorwort wenn dieses Buch aus der praktischen Arbeit heraus entstan- den ist und es sich vorrangig an Praktikerinnen und Praktiker in Organisationen richtet, haben wir den Anspruch, dass un- sere Vorgehensweise mit den Einsichten neuerer Ansätze der Organisationstheorie abgestimmt ist. Dabei legen wir Wert auf die Feststellung, dass Organisa- tionstheoretiker und Organisationspraktikerinnen grundsätz- lich unterschiedliche Qualitätskriterien haben. Die Annahme, dass › gute Wissenschaft ‹ auch zwangsläufig › gute Praxis ‹ ist, ist schon deswegen naiv, weil die Erfolgskriterien von Wis- senschaftlerinnen ganz andere sind als die von Praktikern. Aber trotz dieser aus unserer Sicht grundsätzlich nicht über- windbaren Differenz ist unser Anspruch hier, eine in der Pra- xis erprobte Vorgehensweise so zu präsentieren, dass sie von Organisationswissenschaftlern nicht sofort als uninteressant abgetan werden kann. Und auch wenn dieses kleine Buch vor- rangig für Praktikerinnen geschrieben ist, so mögen aufmerk- same Organisationswissenschaftler vielleicht doch die eine oder andere interessante theoretische Innovation entdecken. Dieses Buch ist Teil der Reihe ManagementKompakt, in der wir für Praktikerinnen und Praktiker vor dem Hintergrund moderner Organisationstheorien zentrale Grundlagen für das Management darstellen. Vor diesem Band » Compliance managen « sind kleine Bücher zu den Themen » Organisatio- nen gestalten «, » Projekte führen «, » Strategien entwickeln «, » Leitbilder erarbeiten «, » Märkte explorieren « und » Orga- nisationskulturen beeinflussen « erschienen. In einem Buch über » Laterales Führen « haben wir zusätzlich vorgestellt, in welcher Form Macht, Verständigung und Vertrauen bei der Gestaltung von Organisationen wirken. Weil diese Bücher auf dem gleichen Verständnis von Organisation basieren, werden aufmerksame Leserinnen und Leser in den Büchern der Rei- he ManagementKompakt immer wieder verwandte Gedan- kengänge und ähnliche Formulierungen finden. Diese Über- schneidungen werden von uns bewusst eingesetzt, um die Einheitlichkeit des zugrundeliegenden Gedankengebäudes und die Verbindungen zwischen den verschiedenen Büchern

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