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Communityorientierung in der Sozialen Arbeit: Die Aktivierung von sozialem Kapital PDF

265 Pages·2009·1.619 MB·German
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Sandra Landhäußer Communityorientierung in der Sozialen Arbeit Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit Band 2 Herausgegeben von Fabian Kessl Christian Reutlinger Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit finden ihren Ausgangspunkt in der konstitutiven Gleichzeitigkeit von sozialer Konstruktion und Wirkmächtigkeit (vor)herrschender Raum- ordnungen.Letztere prägen Prozesse der Raumkonstitution ohne soziale Praktiken vollständig zu determinieren.Raumordnungen sind wiederum das Ergebnis dieser sozialen Praktiken und insofern nicht über-historisch,das heißt keine natürlich bereits vorgegebenenHandlungseinheiten.Räume sind immer Sozial-Räume. In der Sozialraumforschung steht die Analyse dieser Sozialräume im Zentrum des Interesses.Studien zur Sozialraumforschung untersuchen die spezifischen historischen Ordnungen des Räumlichen als Ergebnis politischer Kämpfe,die diese wiederum prägen. Sozialraumarbeit ist die professionelle Arbeit an und mit diesen Sozialräumen.Ihren Ausgangspunkt sucht die Sozialraumarbeit deshalb nicht innerhalb spezifischer Territorien, sondern an den konkreten, aber heterogenen und dynamischen Orten und dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Aktivitäten,die Räume (re-)konstruieren. Sandra Landhäußer Community- orientierung in der Sozialen Arbeit Die Aktivierung von sozialem Kapital Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde 2007 unter dem Titel „Nachbarschaft,Gemeinwesen und Sozial- raum – Communityorientierung in der Sozialen Arbeit“ an der Fakultät für Erziehungswissen- schaft der Universität Bielefeld als Dissertation angenommen. . 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Monika Mülhausen VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-16138-9 Inhalt Abbildungsverzeichnis.......................................................................................7 Tabellenverzeichnis............................................................................................8 Vorwort..............................................................................................................10 1. Einleitung............................................................................................13 2. Soziale Entwicklungen im 19. Jahrhundert und ihre Konsequenzen für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung......18 2.1 Urbanisierung und Individualisierung.............................................19 2.2 Industrialisierung und Arbeitsteilung...............................................23 2.3 Entdeckung des „Sozialen“ und Entstehung Sozialer Arbeit.........26 3. Communityorientierte Ansätze – eine historische Betrachtung.....31 3.1 Die prä-wohlfahrtsstaatliche Idee: Settlementarbeit.......................31 3.1.1 Gesellschaftlicher Kontext in Chicago.................................................34 3.1.2 Das Beispiel Hull-House......................................................................36 3.1.3 „Community“ im Pragmatismus...........................................................40 3.1.4 Weiterentwicklung der Settlementarbeit...............................................47 3.2 Die (anti-)wohlfahrtsstaatliche Idee: Gemeinwesenarbeit..............48 3.2.1 Staatskritischer Kontext........................................................................49 3.2.2 Vorläufer der Gemeinwesenarbeit: die Nachbarschaftsheime..............54 3.2.3 Methodische Ansätze der Gemeinwesenarbeit.....................................55 3.2.4 Gemeinwesenorientierung im Kontext kommunaler Sozialarbeitspolitik...............................................................................73 3.2.5 Gemeinwesenarbeit als Arbeitsprinzip.................................................75 3.2.6 Stadtteilbezogene Soziale Arbeit..........................................................80 3.2.7 Stadtteil- bzw. Quartiersmanagement...................................................82 3.3 Die (post-)wohlfahrtsstaatliche Idee: Sozialraumorientierte Soziale Arbeit......................................................................................85 3.3.1 Community als Ort fortgeschritten liberaler Regierungsweisen...........86 3.3.2 Die Programme „Soziale Stadt“ und „E&C“........................................89 3.3.3 Sozialraumorientierte Vorgehensweisen – eine analytische Perspektive.........................................................................................100 3.3.4 Sozialraumorientierte Soziale Arbeit und die Thematisierung von Exklusion............................................................................................108 3.4 Fazit: Zentrale Elemente der Communityorientierung.................111 4. Communityorientierung auf der Basis empirischer Daten...........127 4.1 Segregation und ihre Auswirkungen...............................................127 4.1.1 Das Projekt „Räumlichkeit und soziales Kapital in der Sozialen Arbeit“.................................................................................132 4.1.2 Konsequenzen für die materiellen Lebensbedingungen im Quartier..138 4.1.3 Konsequenzen für die politische Repräsentanz eines Quartiers..........142 4.1.4 Konsequenzen für die Symbolik eines Quartiers................................145 4.1.5 Konsequenzen für das soziale Milieu im Quartier..............................148 4.1.6 Quartierseffekte in der Diskussion.....................................................191 4.2 Strategien zur Aktivierung von sozialem Kapital..........................194 4.2.1 Die Strategie der Solidarisierung........................................................194 4.2.2 Die Strategie der Informalisierung.....................................................205 4.2.3 Die Strategie der Individualisierung...................................................213 4.2.4 Die Aktivierung von sozialem Kapital in der Diskussion...................218 5. Ausblick – Kohäsion oder Gerechtigkeit?................................................221 Literatur..........................................................................................................232 Anhang ............................................................................................................252 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Probleme in den Programmgebieten der „sozialen Stadt“.................92 Abb. 2: Ressourcen und Potenziale in den Programmgebieten......................93 Abb. 3: Arbeitslosenquote in Stadt und Quartier der „sozialen Stadt“...........94 Abb. 4: Sozialhilfequote in Stadt und Quartier der „sozialen Stadt“..............95 Abb. 5: Anteil der MigrantInnen in Stadt und Quartier der „sozialen Stadt“.96 Abb. 6: Modell der methodischen Vorgehensweise.....................................154 Abb. 7: Netzwerkcluster 1............................................................................158 Abb. 8: Netzwerkcluster 2............................................................................162 Abb. 9: Netzwerkcluster 3............................................................................166 Abb. 10: Netzwerkcluster 4............................................................................169 Abb. 11: Netzwerkcluster 5............................................................................172 Abb. 12: Netzwerkcluster 6............................................................................175 Abb. 13: Netzwerkcluster 7............................................................................179 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Raumkonstruktionen von Professionellen der Sozialen Arbeit........105 Tab. 2: Systematisierung von Community Politiken....................................112 Tab. 3: Soziodemografische Angaben der Befragten...................................136 Tab. 4: Soziodemografische Angaben der Befragten nach Gebiet...............137 Tab. 5: Gebietsspezifische Einschätzungen zu materiellen Lebensbedingungen im Quartier......................................................140 Tab. 6: Gebietsspezifische Wahlbeteiligung................................................143 Tab. 7: Lineare Regression - AV: Gruppenzugehörigkeit, Wahlbeteiligung, generalisiertes Vertrauen.....................................144 Tab. 8: Lineare Regression - AV: „Ruf der Nachbarschaft“........................145 Tab. 9: Lineare Regression - AV: „Ruf der Nachbarschaft“, Gebiet=‚arm’....................................................................................146 Tab. 10: Rotierte Komponentenmatrix der Netzwerkkomponenten...............152 Tab. 11: Clustertabelle nach den bestimmenden Hauptkomponenten............156 Tab. 12: Besondere Merkmale Cluster 1........................................................160 Tab. 13: Besondere Merkmale Cluster 1........................................................161 Tab. 14: Besondere Merkmale Cluster 2........................................................164 Tab. 15: Besondere Merkmale Cluster 2........................................................165 Tab. 16: Besondere Merkmale Cluster 3........................................................167 Tab. 17: Besondere Merkmale Cluster 3........................................................168 Tab. 18: Besondere Merkmale Cluster 4........................................................170 Tab. 19: Besondere Merkmale Cluster 4........................................................171 Tab. 20: Besondere Merkmale Cluster 5........................................................173 Tab. 21: Besondere Merkmale Cluster 5........................................................174 Tab. 22: Besondere Merkmale Cluster 6........................................................176 Tab. 23: Besondere Merkmale Cluster 6........................................................178 Tab. 24: Besondere Merkmale Cluster 7........................................................181 Tab. 25: Besondere Merkmale Cluster 7........................................................182 Tab. 26: Clusterbeschreibung im Überblick...................................................184 Tab. 27: Korrelation - Individuelle Merkmale * Kennzeichen des Netzwerks........................................................................................185 Tab. 28: Korrelation - Eigener ISEI * Positionengenerator...........................186 Tab. 29: Korrelation - Ressourcenstarke Zugänge aus unterschiedlichen Quellen................................................................187 Tab. 30: Korrelation- „Marginalisierte“ Zugänge aus unterschiedlichen Quellen................................................................187 Tab. 31: Korrelation- Handwerkliche Zugänge aus unterschiedlichen Quellen................................................................188 Tab. 32: Korrelation - Zugänge zu Alltagshilfe aus unterschiedlichen Quellen................................................................188 Tab. 33: Gebiet 2fach * Netzwerkcluster.......................................................189 Tab. 34: Likelihood-Quotienten-Test einer multinomial logistischen Regression - AV: Netzwerkcluster..................................................190 Tab. 35: Semipartieller McFadden - AV: Netzwerkcluster............................190 Tab. 36: Korrelation - Kollektives * individuelles Sozialkapital...................197 Tab. 37: Korrelation - Kollektives * individuelles Sozialkapital...................197 Tab. 38: Korrelation - Individuelles * kollektives Sozialkapital....................198 Tab. 39: Korrelation - Kollektives Sozialkapital * Positionengenerator........198 Tab. 40: Korrelation - Kollektives Sozialkapital * Positionengenerator aufgeteilt nach der sozialen Lage.....................................................199 Tab. 41: Korrelation - Kollektives Sozialkapital * Positionengenerator aufgeteilt nach Gebiet......................................................................200 Tab. 42: Likelihood-Quotienten-Test - AV: Netzwerkecluster, n=491..........201 Tab. 43: Likelihood-Quotienten-Test - AV: Netzwerkcluster, n=646...........201 Tab. 44: Lineare Regression – AV: Kontaktwunsch KollegInnen, Kontaktwunsch NachbarInnen.........................................................203 Tab. 45: Lineare Regression - AV: Kontakte im Stadtteil.............................203 Tab. 46: Lineare Regression - AV: LIF.........................................................204 Tab. 47: Gruppenzugehörigkeit * Netzwerkcluster........................................207 Tab. 48: Lineare Regression - AV: Gruppenzugehörigkeit, Wahlbeteiligung, generalisiertes Vertrauen.....................................210 Tab. 49: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie insgesamt?“ * Netzwerkcluster...............................................................................217 Tab. 50: Lineare Regression - AV: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie insgesamt?“........................................................................217 Tab. 51: Lineare Regression - AV: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie insgesamt?“........................................................................218 Tab. 52: Häufigkeiten des Positionengenerators............................................253 Tab. 53: Komponentenmatrix - Positionengenerator.....................................256 Tab. 54: Häufigkeiten des Ressourcengenerators..........................................257 Tab. 55: Deskriptive Statistik zum Familiennetzwerk..................................258 Tab. 56: Rotierte Komponentenmatrix Familiennetzwerk.............................258 Tab. 57: Deskriptive Statistik zum Verwandtennetzwerk..............................261 Tab. 58: Rotierte Komponentenmatrix Verwandtennetzwek.........................261 Tab. 59: Deskriptive Statistik zum Freundesnetzwerk...................................262 Tab. 60: Rotierte Komponentenmatrix Freundesnetzwerk.............................262 Tab. 61: Deskriptive Statistiken zu dem Bekanntennetzwerk........................264 Tab. 62: Rotierte Komponentenmatrix Bekanntennetzwerk..........................264 Vorwort Soziale Arbeit steht am Anfang des 21. Jahrhunderts in der grundlegenden Transformationsdynamik der sich verändernden wohlfahrtsstaatlichen Arrange- ments. Der nationalstaatliche Rahmen, der auch für die Implementierung und Etablierung der professionellen Sozialen Arbeit den primären Integrationskon- text markiert hat, diffundiert zwar keineswegs als solcher, wird aber in seiner quasi selbstverständlichen Verkopplung zum wohlfahrtsstaatlichen Integrations- raum brüchig. In welchen Formaten sich die damit aktuell ausbildende post- wohlfahrtsstaatliche Soziale Arbeit realisiert, ist daher eine höchst relevante Forschungsfrage für die Wissenschaft Sozialer Arbeit. Sandra Landhäußer bear- beitet diese Frage in der vorliegenden Studie Communityorientierung in der Sozialen Arbeit: die Aktivierung von sozialem Kapital aus einer sozialraumfor- scherischen Perspektive. Das – semantische und konzeptionelle – Comeback der Communityorientie- rung, die bereits im Kontext der Settlementbewegungen um die vorvergangene Jahrhundertwende und den gemeinwesenbezogenen Programmen seit den 1960er Jahren im deutschsprachigen Kontext das prägende Leitbild einer reformerischen und explizit sozialpolitisch ausgerichteten Sozialen Arbeit war, lässt sich seit Anfang der 1990er Jahre in der sozialraumorientierten Reorganisation und Re- programmierung der Sozialen Arbeit beobachten. Die sozialraumorientierte Neu- justierung ist seither zu dem zentralen Leitbild der Modernisierung der bisheri- gen, wohlfahrtsstaatlich verfassten Sozialen Arbeit geworden. Sozialraumorien- tierung scheint also eine der zentralen Streben im Gefüge der post-wohlfahrts- staatlichen Sozialen Arbeit zu werden. Mit ihrer Studie bietet Sandra Landhäußer eine zweifache Systematisierung dieser Entwicklung an: Im ersten Teil rekonstruiert die Autorin die Genealogie eines zentralen Strangs der aktuell dominanten Rede vom Sozialraum in detail- lierter Weise, nämlich die Rede von der Communityorientierung. Diese genealo- gische Skizze dient ihr als systematische Basis zu einer empirischen Überprü- fung der zentralen Strategie der neuen Communityorientierung im zweiten Teil der Arbeit: der Annahme, das soziale Kapital der BewohnerInnen, insbesondere so genannter benachteiligter Stadtteile, müsse durch eine sozialraumorientierte Soziale Arbeit aktiviert werden.

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