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Cochlear Implant heute PDF

84 Pages·2009·1.465 MB·German
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Arne Ernst Rolf-Dieter Battmer Ingo Todt Cochlear Implant heute Arne Ernst Rolf-Dieter Battmer Ingo Todt Cochlear Implant heute Mit 30 Abbildungen 123 Prof. Dr. med. Arneborg Ernst Dr. med. Ingo Todt Unfallkrankenhaus Berlin Unfallkrankenhaus Berlin Direktor der HNO-Klinik Oberarzt der HNO-Klinik Warener Str. 7 Warener Str. 7 12683 Berlin 12683 Berlin Prof. Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Battmer Unfallkrankenhaus Berlin Leiter des Zentrums für klinische Technologieforschung Warener Str. 7 12683 Berlin ISBN 978-3-540-88235-0 Springer Medizin Verlag Heidelberg Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfi lmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspfl ichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Verlag springer.de © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2009 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne beson- dere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Marken schutz- gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Hanna Hensler-Fritton, Heidelberg Projektmanagement: Ulrike Dächert, Heidelberg Copy-Editing: Hilger Verlagsservice, Heidelberg Layout und Umschlaggestaltung: deblik Berlin Satz: TypoStudio Tobias Schaedla, Heidelberg SPIN: 12438747 Gedruckt auf säurefreiem Papier 18/5135/ud – 5 4 3 2 1 0 V Geleitwort Das 1986 hier bei Springer erschienene erste Buch zum Thema Cochlear Implant (CI) hatte den Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf diese damals neue Hilfe für beidseitig Taube aufmerksam und ihn mit der grundsätzlichen Funktionsweise vertraut machen sollen; zugleich wollten wir versuchen, anhand der ersten, beeindruckenden Ergebnisse die bei Kollegen herrschenden Zweifel zu zerstreuen. Über tief greifende Erfahrungen verfügten wir damals noch nicht; sie mussten sich erst ergeben. Zunächst, seit 1984, operierten wir ausschließlich vollständig ertaubte Erwachsene. Wür- den die Ergebnisse befriedigen und würden sie anhalten? Sie waren überraschend gut und sie blieben gleich oder besserten sich noch über die Zeit. Die Implantate erwiesen sich als zuverlässig und über viele Jahre dauerhaft. Aber würde, wenn einmal eines ausfiele, eine Re- Operation möglich sein? Sie erwies sich als möglich, war aber glücklicherweise in nur sehr, sehr wenigen Fällen notwendig und die Patienten hörten wieder wie zuvor. Wir hatten also gelernt, dass sich störende Narben in der Schnecke vermeiden lasen, allerdings wohl nur, wenn die Cochleostomie sehr bedächtig gehandhabt und der Elektrodenträger entsprechend behutsam eingeführt wurde. Dürften wir auch taube Kleinkinder mit dem CI versorgen? Obwohl die Physiologen es für gänzlich aussichtslos hielten, wagten wir es (ab 1988) und sahen auch bei ihnen überraschend gute Resultate – so gute, dass bald mehr Kinder als Erwachsene operiert wurden. Beeindruckt waren wir, als wir schon intraoperativ sahen, dass selbst bei den taub gebore- nen Kindern der bis dahin nie gebrauchte Stapediusreflex nun über das Implantat auszulösen war – für uns zugleich ein Zeichen dafür, dass das Implantat funktionierte und der Hörnerv intakt war. Durften wir neben den gänzlich Tauben auch Hörrestige mit dem CI versorgen? Diese Frage stellten zunehmend häufiger Eltern und Pädagogen, deren Kinder vom Hörgerät kei- nen Nutzen erkennen ließen. Als wir deren Drängen schließlich nachgaben, überraschten die Erfolge in doppelter Hinsicht: Die Kinder lernten auffallend rasch zu verstehen und zu sprechen und ganz überraschend zeigte sich außerdem, dass die Hörreste erhalten bleiben können (1992). Damit erweiterte sich die Indikation zum CI ganz wesentlich; allein in Deutschland hat die Zahl der inzwischen mit dem CI versorgten Patienten längst die 10.000-Marke überschritten und sie wächst in jedem Jahr um etwa weitere tausend. Aus nur einer Handvoll interessier- ter Operateure, Ingenieure und Pädagogen erwuchsen Gemeinschaften mit Hunderten von Mitgliedern und Kongresse mit Tausenden von Teilnehmern. Aus zaghaften Publikationen entstand eine kaum noch übersehbare Fachliteratur. Seit sich also bestätigt hatte, dass das Restgehör trotz intracochleärer Platzierung des Elektrodenträgers nicht verloren gehen muss, ließ sich der Begriff Resthörigkeit zunehmend weiter fassen – zunächst in Richtung hochgradiger Schwerhörigkeit und dann auch extremer Hochtonschwerhörigkeit mit Steilabfall oberhalb 500 Hz. Für die letztgenannten Patienten bahnt sich nun eine Kombination aus Hörgerät (für die tiefen) und Cochlear Implant mit kürzerem Elektrodenträger an (für die mittleren und hohen Frequenzen). Mit dieser Entwicklung parallel verliefen faszinierende Fortschritte in der digitalen Elektronik des Implantats und des Prozessors; die Reizkodierungsprogramme arbeiten jetzt mit mehr als 16.000 gegenüber anfänglich weniger als 1000 Spikes pro Sekunde. Objektive Messdaten erleichtern die pädagogische Nachsorge und dies insbesondere bei den Kindern, VI Geleitwort die, soweit taub geboren, möglichst schon im ersten oder zweiten Lebensjahr versorgt werden sollten. So hat das Cochlear Implant uns Ohrenärzten die Möglichkeit gegeben, sich auch derjeni- gen Patienten anzunehmen, denen wir zuvor hilflos gegenüber standen und es hat zugleich – unbeabsichtigt und unerwartet – tief eingegriffen in die Welt der Gehörlosen und Ertaubten. Es ist das Verdienst der Herausgeber und Autoren, hier verschiedene, fachübergreifende As- pekte dieser jüngsten Disziplin der Otologie kritisch beleuchtet zu haben – jetzt aus der Sicht einer bis zu 20-jährigen Erfahrung. Ernst Lehnhardt Hannover, im Herbst 2008 VII Vorwort Das jetzt vorliegende Buch ist Ausfluss eines Festsymposiums, das anlässlich des 10-jährigen Bestehens des CI-Programms der HNO-Klinik im ukb (Unfallkrankenhaus Berlin) im Herbst 2007 veranstaltet wurde. Dabei wurden von namhaften, im Buch mit einzelnen Beiträgen vertretenen Fachrefe- renten ein Blick zurück auf die Entwicklung der CI-Programme und der Blick nach vorne in die nahe und fernere Zukunft der Rehabilitation von hochgradig schwerhörigen und tauben Patientinnen und Patienten jeglichen Alters geworfen. Ernst Lehnhardt aus Hannover hatte mit Rolf Battmer seinerzeit Anfang der 80er Jahre richtungsweisend den klinischen Teil der CI-Entwicklung in die Praxis gebahnt und wenig später gelang es Bodo Bertram, im CIC »Wilhelm Hirte« die Grundlagen der (Re)Habilitation zu legen. Aus gegebenem Anlass hatten wir zu unserem Festsymposium auch die Berliner und die Brandenburger Landespolitiker eingeladen. Frau Senatorin Lompscher (für Berlin) und Frau Ministierin Ziegler (für Brandenburg) hoben die Bedeutung der neuzeitlichen Rehabilitation unserer Patienten mit der klinisch-chirurgischen Arbeit im ukb und der (Re)Habilitation im Hörtherapiezentrum Potsdam (HTZ) für eine länderübergreifende, dem Wohle der Patienten dienenden Zusammenarbeit hervor. Wir freuen uns deshalb besonders, dass aus gegebenem Anlass dieser kleine Leitfaden für Patienten, deren Angehörige, Interessierte aller Berufs- und Fachgruppen entstanden ist. Mit Hilfe des Springer-Verlages soll an dieser Stelle ein weiterer, kleiner Meilenstein auf dem weiteren, bislang schon höchst erfolgreichen Weg der CI-Versorgung gesetzt werden! Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Autoren für Ihre Zuarbeit, bei der DCIG und unserer auf lokaler Ebene tätigen Gesellschaft für Integrative Hörrehabilitation (GIH) für die jahrelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen dem Buch eine möglichst weite Verbreitung! Arne Ernst Rolf-Dieter Battmer Ingo Todt Berlin, im Herbst 2008 IX Inhaltsverzeichnis 1 25 Jahre Cochlear-Implantat in Deutschland Diagnostik auditiver Verarbeitungs- und – eine Erfolgsgeschichte mit Perspektiven: Wahrnehmungsstörungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Indikationserweiterung, Reliabilität der Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Rolf-Dieter Battmer Indikation zum Cochlear-Implantat . . . . . . . . . . . . 2 3 Cochlear-Implant-Voruntersuchungen . . . . 27 Zuverlässigkeit der Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 I. Todt Technologische Verbesserungen. . . . . . . . . . . . . . . 4 Subjektive Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Operationstechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Objektive Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Systemanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Bildgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Sprachverarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Promontorialtest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Bilaterale Versorgung und elektroakustisches Geschmack. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Hören. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Gleichgewicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Bilaterale Versorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Weiteres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 2 Ursachen und entwicklungs - 4 Perioperatives Monitoring objektiv- physiologische Diagnostik kindlicher audiologischer Daten im Rahmen der Schwerhörigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Cochlear-Implant-Versorgung . . . . . . . . . . . . 31 M. Ptok D. Basta Formen der Hörstörungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Erste Funktionsprüfung – die Messung der Hören als komplexer Prozess. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Elektrodenwiderstände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Schallleitungsschwerhörigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Elektrisch evozierter Stapediusreflex . . . . . . . . . . 32 Schallempfindungsschwerhörigkeit. . . . . . . . . . . 14 Bestimmung des elektrischen Dynamik- Genetische Hörstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 bereichs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Syndromale und nichtsyndromale Funktionsprüfung der aufsteigenden Hörstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Hörbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungs- Monitoring der Elektrostimulation in der störungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Cochlea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Schweregrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Objektivierung von postoperativen Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Beschwerdebildern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Erkennung von Störungen des Schall- Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 transports bis zum Trommelfell . . . . . . . . . . . . . . . 18 Erkennung von mittelohrbedingten 5 Technologisch-chirurgischer Fortschritt Schwerhörigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 bei der Cochlear Implantation . . . . . . . . . . . . 39 Erkennung von cochleären Schwerhörig - A. Aschendorff, K. Gollner, W. Maier, keiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 R. Beck, T. Wesarg, S. Kröger, S. Arndt, Subjektive Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 R. Laszig Auswertmodi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zur Indikation der Cochlear-Implant- Auswahl eines adäquaten Hörprüf- Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 verfahrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Das Alter bei Cochlear-Implant-Operation. . . . . 40 Objektive Hörtests. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Zur Entwicklung der Implantate aus Untersuchungen der zentralen Hörbahn . . . . . . 23 chirurgischer Sicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 X Inhaltsverzeichnis Chirurgischer Zugang zum Cochlear Gründe der Gehörlosen gegen das CI . . . . . . . . . 68 Implant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Vergleich der CI-Versorgung von Kindern Elektroakustische Stimulation, Hybrid- hörender Eltern mit der von hörgeschädigten Cochlear-Implant. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Qualitätskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Hörende Eltern und CI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Hörgeschädigte Eltern und CI. . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Zufriedenheit der Eltern mit der Cochlea- Implantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 6 Die Entwicklung minimal-invasiver Probleme im Rehabilitationsprozess . . . . . . . . . . 70 chirurgischer Verfahren zur Cochlear- Abschließende Bemerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Implant-Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 A. Ernst, I. Todt Der Beginn der Cochlear-Implant-Chirurgie . . . 47 9 Die Deutsche Cochlear Implant Standardisierung der Operationstechnik . . . . . . 49 Gesellschaft e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Chirurgische Spezialversorgung bei T. Ringhut Begleiterkrankungen des Ohres und des 20 Jahre CI- Selbsthilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Felsenbeins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 CI-Selbsthilfe heute – selbstbewusst und Minimal-invasive Cochlea-Implant-Chirurgie . . 51 sichtbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Förderung von CI-Trägern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Information und Öffentlichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . 74 7 Bilaterale CI-Versorgung heute . . . . . . . . . . . 53 Hand in Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 T. Steffens Vernetzung und Kooperation – Aufgaben Die Vorteile des binauralen Gehörs. . . . . . . . . . . . 53 für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Der Schallschatten des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Neurophysiologische Effekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Untersuchung zum Hörvorteil sequentiell Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 bilateral implantierter Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Sozialrechtliche Grundlagen und medizinische Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Sozialrechtliche Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Medizinische Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 8 Cochlea-Implantate für gehörlose Kinder gehörloser Eltern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 A. Leonhardt Der Weg zum CI für prälingual gehörlose Kinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Gehörlose Eltern und CI-Kinder? . . . . . . . . . . . . . . 64 Hintergründe der Forschungs aktivitäten . . . . . . 65 Forschungsfragen und Forschungs- methoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Teilnehmer der Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Ausgewählte Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Pro und Contra Cochlea-Implantat . . . . . . . . . . . . 66 Das soziale Umfeld – Reaktionen Gehörloser und der Gehörlosen gemeinschaft. . . . . . . . . . . . . 68 XI Autorenadressen PD Dr. Antje Aschendorff Tanja Ringhut Universität Freiburg Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft e.V. HNO-Klinik, Sektion Cochlear Implant Geschäftsführerin Killianstr. 5 Rosenstr. 6 79106 Freiburg 89257 Illertissen Dr. rer. nat. Dietmar Basta Dipl.-Ing. Thomas Steff ens Unfallkrankenhaus Berlin Universität Regensburg Funktionsdiagnostiker der HNO-Klinik HNO-Klinik, Audiologie Warener Str. 7 Franz-Josef-Strauß-Allee 11 12683 Berlin 93053 Regensbrug Prof. Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Battmer Dr. med. Ingo Todt Unfallkrankenhaus Berlin Unfallkrankenhaus Berlin Leiter des Zentrums für klinische Oberarzt der HNO-Klinik Technologieforschung Warener Str. 7 Warener Str. 7 12683 Berlin 12683 Berlin Prof. Dr. med. Arneborg Ernst Unfallkrankenhaus Berlin Direktor der HNO-Klinik Warener Str. 7 12683 Berlin Prof. Dr. Dr. Ernst Lehnhardt Siegestr. 15 30175 Hannover Prof. Dr. habil. Annette Leonhardt Ludwig-Maximilians-Universität München Abteilung für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigen- pädagogik Leopoldstr. 13 80802 München Prof. Dr. Martin Ptok Medizinische Hochschule Hannover Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover 1 25 Jahre Cochlear-Implantat in Deutschland – eine Erfolgsgeschichte mit Perspektiven: Indikationserweiterung, Reliabilität der Systeme Rolf-Dieter Battmer   denen inzwischen weltweit mehr als 120.000 Men- schen versorgt sind. Taubheit oder extreme Schwerhörigkeit ist auch in Unter den vielen Pionieren des Cochlear-Implan- der heutigen Gesellschaft ein kaum zu überwindendes tats sind insbesondere zwei zu nennen, ohne dabei Hindernis für den Betroffenen. Die fehlende Möglich- andere Forscher herabwürdigen zu wollen. William keit, akustische Informationen auszuwerten, hat auf House in Los Angeles ist es wesentlich zu verdanken, die zwischenmenschlichen Beziehungen entscheiden- dass das CI von der Forschung in die klinische Routine den Einfluss und führt in den meisten Fällen sogar zur eingeführt wurde und so den Tauben unmittelbar zu- Isolation. Noch bis vor wenigen Jahren konnte sol- gute kam (House u. Urban 1973). Graeme Clark in Mel- chen Menschen nicht geholfen werden; ihre Verstän- bourne hat sich mit Akribie und Ausdauer über mehr digung war im günstigsten Fall auf das Lippenlesen als 40 Jahre mit allen Aspekten des CI beschäftigt und beschränkt oder aber führte bei angeborener Taubheit kann zu Recht als Vater des Nucleus-Implantats ange- zur Ausbildung einer eigenen Kommunikationsform, sehen werden (Clark et al. 1977; ⊡ Abb. 1.1). der Gebärdensprache, die von der normalhörenden Cochlear Implant in Deutschland ist untrennbar Umwelt nicht verstanden wird. mit dem Namen Ernst Lehnhardt verbunden (Lehn- Diese für den Tauben scheinbar aussichtslose Si- hardt et al. 1986; ⊡ Abb. 1.2). Ihm gelang es, mit dem tuation hat sich durch die Entwicklung der elektro- in Australien entwickelten Nucleussystem eine nun- nischen Innenohrprothese – dem Cochlea-Implantat mehr bundesweite klinische Versorgung zu initiieren, (CI) – entscheidend verbessert. Bereits vor mehr als die auch im europäischen Ausland ihre Verbreitung fünf Jahrzehnten konnten Djourno u. Eyriés (1957) den fand. 1984 wurden erstmals vier Patienten mit diesem Nachweis erbringen, dass mittels direkter elektrischer System in Hannover versorgt; inzwischen sind daraus Reizung des Hörnervs Hörempfindungen ausgelöst fast 4000 geworden. Mit Bedacht hatte Lehnhardt das werden können. Diese Erkenntnis führte in den fol- Nucleussystem gewählt; erfüllte es doch erstmalig die genden Jahren und Jahrzehnten zur Konzeption und schon von Zöllner und Keidel 1963 postulierten Min- Konstruktion unterschiedlicher Implantatsysteme, mit destanforderungen: Lage der Reizelektroden in der

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