DIE GRIECHISCHEN CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER DER ERSTEN JAHRHUNDERTE CLEMENS ALEXANDRINUS ERSTER BAND C L E M E NS A L E X A N D R I N US ERSTER BAND PROTREPTICUS UND PAEDAGOGUS HERAUSGEGEBEN VON OTTO STÄHLIN Dritte, durchgesehene Auflage von URSULA TREU A K A D E M IE - V E R L A G . B E R L IN 1972 Herausgegeben von Vcselin BeSevliev, Ugo Bianchi, Alexander Böhlig, Hang Frhr. v. Campenhausen, Henry Chadwick, Ion Coman, Eligius Dekkers, Gerhard Delling, Hermann Dörries, Otto Eißfeldt, Walther Eltester, Erich Fascher, Jacques Fontaine, JSnos Harmatta, Herbert Hunger, Johannes Irmscher (Verantwortlicher Herausgeber), Murad Kamil, Robert A. Kraft, Claude Mondesert, Marian Plezia, Max RauerMarcel Richard. Harald Riesenfeld, Hans-Martin Schenke, Wilhelm Schneemelcher, Kurt Treu (Geschäftsführender Herausgeber),Willem Cornells van Unnik. Lad isla ν Vidraan Mit Unterstützung de« ZentralinstitoU für Alte Geschichte und Archäologie der Deutschen Akademie der Wie ien»chaften m Berlin Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 Copyright 1972 by Akademie-Verlag GmbH Lizenznummer: 202 · 100/56/72 Sats: IV/2/U VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", 445 Ciäfenhainieben/DDR - 3419 Offsetdruck: VEB Druckerei „Thomas Müntzer", 532 Bad Langentalza/DDR Bestellnummer: 2031/17 · ES 7 Μ EDV 751 795 5 48.- Vorwort zur dritten Auflage Otto Stählins Ausgabe des Clemens ist von der Kritik einhellig als mustergültig beurteilt worden. Das gilt auch von Band| I mit Protrepticus und Paedagogus, der in 1. Auflage 1909 erschien. Vor- schläge der Rezensenten und Ergebnisse eigener Weiterarbeit hat Stählin in der 2. Auflage von 1936 als „Nachträge und Berichti- gungen" zusammengestellt (S. LXXXV—CX) und zugleich soweit wie möglich in den Text und die Apparate eingearbeitet. Mit der Erneuerung der gesamten Clemens-Ausgabe hatte die Kommission für spätantike Religionsgeschichte Ludwig Früchtel beauftragt, der bereits an Stählins Registerband von 1936 mit- gearbeitet hatte. Früchtel brachte 1960 den Band II (Stromata I-VI) in 3. Auflage heraus. Sein Manuskript für Band III (Stro- mata VII—VIII und kleinere Schriften) war im wesentlichen fertig, als der Tod ihn aus der Arbeit riß. Die Neubearbeitung von Band I hatte er nicht mehr in Angriff nehmen können. Doch zeugen zahl- reiche Randnotizen in seinem Handexemplar der 1. Auflage, das mir sein Sohn, Dr. Edgar Früchtel, freundlicherweise zur Verfügung stellte, daß er auch diesen Band im Auge behalten hatte. Hatte ich schon bei der Drucklegung von Band II Früchtel helfen dürfen und dann Band III aus seinem Nachlaß zum Druck bringen müssen, so fiel mir nun auch die neue Auflage von Band I zu. Daß freilich Früchteis jahrzehntelange Vertrautheit mit Clemens diesen Band wesentlich bereichert haben würde, ist mir schmerzlich bewußt. In der neuen Auflage ist nach dem Vorbild von Band II und III der Text selbst anastatisch reproduziert, wobei Druckfehler berich- tigt werden konnten. Änderungsvorschläge, zu denen Stählin noch selbst gekommen war (besonders in seiner Übersetzung in der „Bibliothek der Kirchenväter") oder die sich aus der neueren Lite- ratur ergaben, bleiben im Apparat. Stählins Text ist in gewisser Weise klassisch geworden. So haben ihn auch die neueren Ausgaben in den „Sources chretiennes" mit nur ganz geringen Änderungen VI Vorwort zur dritten Auflage wieder abgedruckt. So dürfte es gerechtfertigt sein, ihn in unserer Ausgabe auch dort stehen zu lassen, wo man heute der Über- lieferung vor der Konjektur den Vorzug geben möchte. Die Apparate sind neu gesetzt. Dank einer komprimierteren Zi- tationsweise konnten Stählins Nachträge zum großen Teil ein- gearbeitet werden. Die Umstellung von Zitaten aus neuen Ausgaben wurde wie in Band II und III fortgeführt, so vor allem die Histo- rikerfragmente auf Jacoby (FGrHist.). Längere Ergänzungen und neue Zusätze sind an den Schluß gestellt worden. Literatur zu ein- zelnen Stellen wird an ihrem Ort angeführt. Weiterführende Lite- ratur ist in einer Bibliographie zusammengestellt, die zugleich einen gewissen Überblick über die neuere Clemensforschung geben soll. Dabei liegt der Nachdruck auf der Literatur, die seit der 2. Auf- lage erschienen ist. Doch sind auch einige Arbeiten mit vollem Titel aufgenommen, die Stählin häufiger abgekürzt zitiert hat. Neben einigen allgemeinen Darstellungen sind vor allem Beiträge berück- sichtigt, die für den Text, seine Interpretation, seine Quellen und Nachwirkungen von Belang sind. Aus Stählins Einleitung hat Früchtel für Band II und III die einschlägigen Abschnitte in gekürzter und bearbeiteter Form über- nommen, um die einzelnen Bände für sich besser benutzbar zu machen. So wäre es möglich gewesen, die vorliegende Einleitung entsprechend zu entlasten. Nach einiger Überlegung ist die Ein- leitung doch unverändert beibehalten worden, nur ergänzt durch einige Nachträge. Vereinzelt haben Rezensenten Stählins Einleitung zu lang gefunden. Die meisten jedoch loben gerade die Genauigkeit. So schien es wünschenswert, dem Leser auch weiterhin im 1. Band der Clemens-Ausgabe Stählins vollständige Einleitung zur Gesamt- edition zu bieten. Berlin, Juli 1969 Ursula Treu Inhaltsverzeichnis Vorwort zur dritten Auflage V Einleitung A. Zeugnisse IX B. Handschriften 1. Protreptious und Paedagogus a) Parisinus graecus 451 XVI b) Verzeichnis der von Ρ abhängigen Handschriften XXIV c) Mutinensis III. D. 7 XXV d) Laurentianus V 24 XXVII e) Orthographie der Handschriften . . . . XXXII 2. Stromata, Excerpta ex Theodoto, Eclogae propheticae XXXIX 3. Quia dives salvetur XLII 4. Adumbrationes XLV C. Indirekte Überlieferung 1. Excerpthandschriften XLVII 2. Catenen a) Allgemeines LII b) Verzeichnis der Catenen zu den einzelnen Büchern LTV 3. Florilegien a) Die Sacra Parallele des Johannes von Damaskus LVIII b) Die übrigen Florilegien LX 4. Citate bei Späteren LXIV D. Ausgaben 1. Sämtliche Werke LXV 2. Einzelne Schriften a) Stromata VII. Buch LXXIV b) Quis dives salvetur LXXIV c) Excerpta ex Theodoto und Eclogae propheticae LXXIV d) Adumbrationes LXXV e) Hymnus auf Christus LXXV f) Fragmente LXXVII vm Inhaltsverzeichnis Ε. Übersetzungen 1. Die lateinische Übersetzung LXXVII 2. Übersetzung in moderne Sprachen LXXIX F. Bemerkungen zu der vorliegenden Ausgabe LXXX Nachträge zur Einleitung LXXXIV Literatur LXXXVIII Text Protrepticus 1 Paedagogus I-III 87 Scholien Zum Protrepticus 295 Zum Paedagogus 319 Register zu den Scholien I. Stellenregister 1. Altes Testament 343 2. Neues Testament 343 3. Nichtbiblische Schriften 344 II. Namenregister 345 III. Wort- und Sachregister 349 Ergänzungen zu den Apparaten 353 Einleitung Α. Zeugnisse Die wichtigsten Zeugnisse1 fiber Clemens Alexandrinns sind, von seinen eigenen Schriften abgesehen, folgende: Jnlias Afric.2 in der Chronik (nach Cedrenus, Hist comp. p. 251C edit Paris.; I p. 441, 9 Bonn. s. Routh, Reliquiae sacrae II2 p. 307): 'Exl Κομμόδου Κλήμης 6 Στρωματενς hv ΆλεξανδρεΙα έγνωρίζετο. Alexander von Jerusalem bti Euseb. Η. Ε. VI 11, 6: Ταύτα δε νμίν τα γράμματα (den Brief an die Gemeinde in Antiochien, geschrieben am das Jahr 211) άχέοτειλα δια Κλημεντος τον μαχαρίου χρεββυτέρον, ανδρός έναρέτον xal δοχίμον, ον Ιΰτε xal ύμείς χώ ίχιγνώΰεο&ε' ος xal έν&άδε παρών χατά την χρόνοιαν χώ. έχιοχοχην τον δεοχότου, ixεοτηριξέ τε χώ. ηνξηαε την τον χνρίου ΙχχληοΙαν, und bei Euseb. Η. Ε. VI14, 9 (Brief an Origenes): Πατέρας γαρ Ισμεν τους μαχαρίονς έχέΐναυς τονς χροοδενβαντας .... τον ιερόν Κλήμέντα, χνριόν μου γενόμενον xal ωφεληβαντά με. Der Verfasser des Kleinen Labyrinths (Hippolyt) bei Euseb. Η. E. V 28, 4: Kai αδελφών δέ τίνων Ιατιν γράμματα, χρεοβντερα τών Βίκτορος χρόνων, α έχεΐνοι xal προς τα ed-νη νχΐρ της άλη&είας xal χρός τάς τότε αίρέοεις έγραψαν, λέγω δε 'Ιονοτίνου xal Μιλτιάδον χώ Τατιανοΰ xal Κλημεντος xal ετέρων πλειόνων, έν οϊς άχαοιν ϋ-εολογείται ό Χριβτός. Eusebius Η. Ε. V 11, If Κατα τοντον (Pantanus vgl. Zahn, Sappl. Clem. S. 1720 ταΐς ΦεΙαις γραφαΐς ΰνναβχονμενος ix' '.Αλεξανδρείας 1) Schon Sylburg hat in seiner Ausgabe (1592) einige Nachrichten Aber Clemens zusammengestellt; die folgenden Herausgeber haben die Sammlung ver- mehrt. Am vollständigsten warden die Zeugnisse gesammelt von E. Prenschen in Harnacks Überlieferung S. 296 if. Das Obenstehende ist im wesentlichen ein Abdruck seiner Sammlung. 2) Vgl. H. Geiz er, Sextus Julius Afric. u. die byzant Chronographie I S. 280. χ Clemen» Alexandrinns. έγνωρίζετο Κλήμης, ομώνυμος τφ πάλαι της 'Ρωμαίων έχχληαίας ήγηοαμένω φοιτητή των άποοτόλων ος δη χαϊ όνομαοτϊ έν ah ουνέταξεν 'Υποτνχώοίαιν ώς αν διδαοχάλον τον Πανταίνου μεμνηται (vgl. Zahn a. a. 0. S. 65), τοντόν τε αν τον χάί των Στρωματέων έν πρώτω ονγγράμματι αΐνίττεο&αΐ μοι δοχεϊ, or ε τονς έμφανεοτέρονς ης χατείληφεν άποοτολιχής διάδοχης έπιοημηνάμενος τ αυτά φηΰιν (folgt Strom. I 11). Η. Ε. III 23, 2 'Απόχρη δια δυο πιοτώοαο&αι τον λόγον μαρτύρων, πιΰτοI 6" αν εΐεν ούτοι, της έχχληοιαΰτιχής πρεοβεύ- οαντες όρϋ-οδοξίας, εΐ δη τοιούτοι ΕΙρηναΙος χαϊ Κλήμης ο 'Αλεξαν- δρεύς. IV 26, 4 Τούτου δε τον λόγον (Melitos Buch über Ostern) μεμνηται Κλημης ο 'Αλεξανδρενς έν Ιδίω περί τον πάΰχα λόγω, ον ώς εξ αίτιας της τον ΜελΙτωνος γραφής φηοιν εαντόν ανντάξαι. VI 6 Πάν'ταινον δε Κλημης διαδεχόμενος' της χατ 'Αλεξάνδρειαν χατηχήΰεως είς έχείνο τον χαιρον χα&ηγείτο, ως χαϊ τον 'ίίριγένην των φοιτητών γενέο&αι αυτόν. Την γέ τοι των Στρωματέων πρα- γματείαν ο Κλήμης νχομνηματιζόμενος χατα το πρώτον ανγγραμμα χρονιχήν έχ&έμενος γραφήν, είς την Κομόδον τελεντήν περιγράφει τους χρόνονς, ώς είναι οαφές, οτι χατα Σενηρον αντφ χεπόνητο τα οπουδάοματα, ον τους χρόνονς-ό πάρων ίβτορεί λόγος. VI 13. 14 Τον δε Κλήμεντος ΣτρωματεΙς οί πάντες οχτώ παρ' ήμίν αφζονται, ονς χαι τοιαύτης ήξίωαεν προγραφής· „Τίτου ΦλανΙου Κλήμεντος των χατα την άληθ-η φιλοαοφίαν γνωοτιχών υπομνημάτων Στ ρω ματ ^Ις." Ιοάρι&μοί τε τούτοις εΐάΐν οί έπιγεγραμμένοι 'Υποτνπώδεων αυτόν λόγοι, έν οίς όνομαΰτΙ ώς διδαοχάλον τον Πανταίνου μνημονεύει έχ- δοχάς τε αυτόν γραφών χαι παραδοθείς ίχτέ&ειται. IΟτι δε αντφ χαι προς °Ελληνας λόγος ό Προτρεπτιχός, τρείς τε οί τον έπιγεγραμμένον Παιδαγωγού, χάί Τις ό οφζόμενος πλούοιος, ου ι ως έπιγραφεϊς ϊτερος αντοΰ 'λόγος' τό τε Περί τον πάοχα ανγγραμμα, χαι διαλέξεις Περί νηότείας χάί Περί χαταλαλιας, χαϊ ό Προτρεπτιχός είς νπομονήν η προς τονς νεωοτΐ βεβαπτιΟμένονς, χαι ό έπιγεγραμμένος Κανών έχχληοιαΰτιχος ή Προς τονς Ιονδαΐζοντας, ον 'Αλεξάνδρα» τφ δεδηλω- μένα) έπιΰχόπω άνατέ&ειχεν. έν μεν ουν τοίς Στρωματενΰιν ου μόνον τής d-είας χατάατρωοιν πεποίηται γραφής, άλλα χάί τών παρ' °Ελληοιν, εϊ τι άρα ώφέλιμον Ιδόχει χαϊ αυτοίς είρήο&αι, μνημονεύει, τών τε παρά τοίς πολλοίς δογμάτων, τα 'Ελλήνων όμον χαϊ τά βαρβάρων αναπτύοοων χαϊ ετι τάς τών αίρεοιαρχών φενδοδοξίας εν&ννων ίοτορίαν τε πολλήν έξαπλοί, νπό&εοιν ήμίν πολνμαϋ-ονς παρέχων παιδείας, τούτοις απαοι χαταμίγννοι χαϊ τά φιλοΰόφων δόγματα, 1) Über die entgegengesetzte Nachricht bei Philippus Sidetes vgl. Zahn, Snppl. Clem, 8. 60 nnd Harnack, Überlieferang S. 294; Chronologie Π S. 7.