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Classical Hollywood und kontinentale Philosophie PDF

227 Pages·2015·4.23 MB·German
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Neue Perspektiven der Medienästhetik Herausgegeben von I. Ritzer, Mainz, Deutschland Die Reihe „Neue Perspektiven der Medienästhetik“ versteht sich als Brücken- schlag zwischen Ansätzen von Medientheorie und ästhetischer Theorie. Damit sollen ästhetische Qualitäten weder als determinierende Eigenschaften einer tech- nologisch-apparativen Medialität noch als Effekt dieses medialen Apriori begriffen sein. Stattdessen werden sowohl die Relevanz des Technologisch-Apparativen als auch die im Rahmen der apriorischen Konstellation sich entfaltende Potentialität an ästhetischen Verfahren ernst genommen. Die Frage nach medienästhetischen Qualitäten bedeutet demnach, die einem Medium zur Verfügung stehenden ästhe- tischen Optionen zu spezifizieren, um ihrer Rolle bei der Konstitution des jeweili- gen medialen Ausdrucks nachzuspüren. Dabei projektiert die Reihe insbesondere, entweder bislang vernachlässigte Medienphänomene oder bekannte Phänomene aus einer bislang vernachlässigten Perspektive zu betrachten. Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/13443 Ivo Ritzer (Hrsg.) Classical Hollywood und kontinentale Philosophie Herausgeber Ivo Ritzer Universität Mainz Mainz Deutschland ISBN 978-3-658-06619-2 ISBN 978-3-658-06620-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-06620-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Lektorat: Barbara Emig-Roller, Monika Mülhausen Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vs.de IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss Einleitung: Classical Hollywood und kontinentale Philosophie . . . . . . . . 1 Ivo Ritzer Teil I Classical Hollywood und kontinentale Methoden „Hollywood“ ignorieren: Ein Selbstversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Martin Seel Panofskys Hollywood: Ein Dialog von Kunstwissenschaft und kontinentaler Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Thomas Meder und Ivo Ritzer Am Kreuzweg von Magie und Positivismus: Die Hermeneutik des Verdachts und die „paranoiden“ Analysen der 1970er Jahre . . . . . 57 Malte Hagener Der Mensch des (Hollywood-)Kinos: Eine Sichtung mit Edgar Morin . . 73 Lisa Gotto Teil II Cinéphilie und Politik Das Zeit-Bild des Classical Hollywood: Dwan und Deleuze . . . . . . . . . . 91 Ivo Ritzer Die gesprungene Wahrheit: Jacques Lacan, Delmer Daves und das Happy End . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Johannes Binotto V VI Inhaltsverzeichnis Nonstop Nonsolution: Chaplins Slapstick als Denkbild von (Nicht)Philosophien politischer Macht bei Kracauer, Žižek, Badiou und Rancière . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Drehli Robnik Teil III Philosophien des Western Die Seduktionstheorie des Films: John Ford im Spiegel kontinentaler Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Marcus Stiglegger Aspekte der Leiblichkeit im klassischen Western: Zur Krise des Körpers bei Anthony Mann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 Ines Bayer Imperium Americanum und der Mythos des Westens . . . . . . . . . . . . . 187 Josef Früchtl Teil IV Ausblick: Zur Persistenz von Hollywood und kontinentaler Philosophie Das Außen des Außen: Life of Pi und die Film-Philosophie . . . . . . . . . 207 Thomas Elsaesser Mitarbeiterverzeichnis Drehli Robnik Wien, Österreich Ines Bayer Frankfurt am Main, Deutschland Ivo Ritzer Universität Mainz, Mainz, Deutschland Johannes Binotto Universität Zürich, Zürich, Schweiz Josef Früchtl Universität Amsterdam, Amsterdam, Niederlande Lisa Gotto Internationale Filmschule Köln, Köln, Deutschland Malte Hagener Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland Marcus Stiglegger Universität Mainz, Mainz, Deutschland Martin Seel Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland Thomas Elsaesser Universität Amsterdam, Amsterdam, Niederlande Thomas Meder Hochschule Mainz, Mainz, Deutschland VII Einleitung: Classical Hollywood und kontinentale Philosophie Ivo Ritzer Naturally, cinema doesn’t think this; it shows it, or even better, it does it. It is an artistic practice, an artistic thinking; it is not a philosophy. There is no theory of conti- nuity and discontinuity in cinema but rather the creation of new relationships between continuity and discontinuity. Alain Badiou (2013, S. 219) [W]e must be careful to distinguish between what someone may tell us about the film and what the films shows. Jacques Rancière (2006b, S. 135) Ein Gespenst geht um in der europäischen Philosophie – das Gespenst des Films. Der vorliegende Band will dieser in den letzten Jahren verstärkt zu konstatierenden Auseinandersetzung kontinentaler Philosophen mit dem Medium Film nachspüren. Dabei liegt der Fokus auf dem US-Kino der klassischen Studio-Ära, das neben ka- nonischen „Klassikern“ des Art Cinema signifikanterweise auch den privilegierten Gegenstand der philosophischen Rezeption bildet. Französische Poststrukturalisten wie Gilles Deleuze, Jacques Rancière, Alain Badiou und Jean-Luc Nancy, sloweni- sche Neo-Lacanianer wie Slavoj Žižek, Jean Copjec und Mladen Dolar, aber auch deutsche Postadorniten wie Martin Seel und Josef Früchtl, sie alle widmen sich intensiv einer Neu-Rezeption des Classical Hollywood. Dabei erschöpft sich ihre Beschäftigung mit dem Untersuchungsobjekt weder in einer reduktiven Ideologie- kritik noch in einer abstrakten Arbeit am Begriff. Stattdessen ist ein ernsthaftes In- I. Ritzer () Universität Mainz, Mainz, Deutschland E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 1 I. Ritzer (Hrsg.), Classical Hollywood und kontinentale Philosophie, Neue Perspektiven der Medienästhetik, DOI 10.1007/978-3-658-06620-8_1 2 I. Ritzer teresse an Ästhetik, Politik und Metaphysik des klassischen Hollywood-Kinos fest- zustellen. Angesichts dieser Begegnung des Classical Hollywood mit der europäi- schen Philosophie lassen sich bisherige Forschungsergebnisse zur Geschichte des US-Kinos revidieren und eine der zentralen filmhistorischen Epochen neu lesen. Einen Versuch, diese Re-Lektüre simultan zu bilanzieren wie auch weiter voran zu treiben, stellt der Band „Classical Hollywood und kontinentale Philosophie“ dar. 1 Philosophie und Film Die Frage „Was ist Philosophie?“ müsste heute nicht zuletzt angesichts der Be- gegnung von Classical Hollywood und kontinentaler Philosophie eher in ein „Wo ist Philosophie?“ umformuliert werden. Denn Philosophie scheint heute nicht mehr auf eine spezifische akademische Disziplin beschränkt. Eine solche Diffusion der Philosophie betrifft nicht nur andere Philologien, sondern meint auch eine Exten- sion ihres Gegenstandsbereichs, insbesondere auf Phänomene der Alltagskultur1. Dort allerdings geht es meistens darum, existente Theoreme zu veranschaulichen. Dieser illustrative Impetus betrifft freilich auch den Film, der allzu oft nur als Demonstrationsgegenstand dient, nicht aber Anlass zur Entwicklung alternativer Konzepte bietet. Auch ist das Erkenntnisinteresse meist auf epistemologische und ethische Fragen zentriert, gerade nicht aber auf ästhetische Probleme2. Ein vielleicht nicht aufzulösendes Dilemma der philosophischen Beschäftigung mit Film zeigt sich im Status, der dem Analyseobjekt zugesprochen wird. So wird heute kam mehr negiert, dass dem Medium eine philosophische Ebene inhärent ist. Diese jedoch muss vom Philosophen erst freigelegt werden, und eben jenes Freilegen vollzieht sich auf Grundlage philosophischer Prämissen, die außerhalb des Untersuchungsgegenstands liegen. Unabhängig davon, ob kulturelle, ökono- mische, technologische oder audiovisuelle Fragen eine Rolle spielen, erscheint Philosophie lediglich als Philosophie mittels Film, dann gilt: Gefunden wird, was gesucht ist. Das Medium figuriert hier lediglich als ein Prätext, von dem möglichst 1 Siehe dazu die vielbändigen Reihen des analytischen Philosophen Willam Irwin, die bei Open Court Publishing und Wiley-Blackwell herausgegeben werden. Irwins Projekt ist dezi- diert eines der Demokratisierung von Philosophie, das sich allerdings Vorwürfen von Popu- larisierung und Trivialisierung nicht immer erwehren kann. 2 Beispielhaft dafür können etwa stehen: Žižek 2001 sowie Žižek et al. 2002, aber auch die analytischen Ansätze von Litch 2002; Falzon 2005; Rowland 2005; Peters und Rolf 2006 oder Rustemeyer 2013. Letzterer formuliert ohne Umschweife ganz explizit das Programm seiner Monografie: „In diesem Buch benutze [Hervorh. I.R.] ich Filme, um aus ihnen philo- sophische Einsichten zu gewinnen“ (S. 17).

Description:
​Die Autorinnen und Autoren nehmen paradigmatische Analysen von spezifischen Produktionen des Classical Hollywood aus genuin philosophischer Perspektive vor. Leitfragen weisen sie je kulturellen, generischen und/oder autorspezifischen Kontexten zu, wobei sowohl anthropologische, psychoanalytische,
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