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Christie, Agatha u. Sayers, Dor PDF

180 Pages·2013·0.96 MB·German
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DOROTHY L. SAYERS E.C. BENTLEY • ANTHONY BERKELEY CLEMENCE DANE • AGATHA CHRISTIE HUGH WALPOLE • RONALD KNOX FREEMAN WILLS CROFTS Die Schlagzeile Hinter dem Vorhang 2 klassische Kriminalromane aus den Jahren 1930 und 1931 WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN HEYNE CRIME CLASSIC Titel der amerikanischen Originalausgabe THE SCOOP AND BEHIND THE SCREEN Deutsche Übersetzung von Angela Gaumer Herausgegeben von Bernhard Matt Copyright © 1981/1983 by Victor Gollantz Ltd., London Copyright © 1989 der deutschen Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Printed in Germany 1989 Umschlagfoto: Nele Schütz, München Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Druck und Bindung: Elsnerdruck, Berlin INHALT Die Schlagzeile von Dorothy L. Sayers, Agatha Christie, Clemence Dane, E.C. Bentley, Anthony Berkeley und Freeman Wills Crofts Hinter dem Vorhang von Hugh Walpole, Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Anthony Berkeley, E. C. Bentley und Ronald Knox Anhänge I und II DIE SCHLAGZEILE 1 HEISSER DRAHT von Dorothy L. Sayers In den Redaktionsbüros der Tageszeitung Morning Star herrschte an diesem 9. November rege Betriebsamkeit, wie immer um sechs Uhr abends. Hemingway, der Nachrichtenredakteur, die oberste Instanz in diesem wilden Durcheinander, saß im Lichtkegel einer der Deckenlampen und traf die endgültige Auswahl der Meldungen. Die Schlagzeile und der dazugehörige Leitartikel auf der ersten Seite, natürlich mit Foto, waren dem letzten Auftritt des Bürgermeisters gewidmet. Die Exhumierung in Newcastle hatte sich als Fehlschlag erwiesen — der Gerichtsmediziner hatte kein Gift im Körper gefunden. Daraus war unmöglich mehr als ein kurzer Artikel zu machen. Nun gut; Spalte 5 würde wohl mit der Meldung vorliebnehmen müssen >Erzbischof gibt Vernunftheirat bekannt< — es sei denn, in letzter Minute kam noch eine Nachricht herein, die irgendetwas mit dem >Geheimnis des einsamen Bungalows< zu tun hatte. In den Verwaltungsbüros war die Hektik nicht ganz so groß. Immerhin schaffte es Miss Beryl Blackwood, die Sekretärin des Geschäftsführers, auf die Toilette zu flitzen, um sich ihre freche Stubsnase, die jedoch sehr hübsch war, zu pudern. Dort traf sie Miss Irene Timmins, ihre Kollegin, bei ähnlicher Beschäftigung, und ihre offizielle Geschäftsmiene entspannte sich etwas, ja, sie ließ sich sogar zu einem kleinen Schwatz hinreißen. »Wie ich höre, haben sie Ihren Mr. Johnson auf diesen Bungalowfall angesetzt«, sagte Miss Timmins. »Haben Sie vielleicht etwas Gesichtscreme für mich?« »In meinem Täschchen«, antwortete Miss Blackwood, »und bitte nennen Sie ihn nicht meinen Mr. Johnson. Er ist nicht mein Eigentum.« »So, ist er das nicht?« bemerkte Miss Timmins. »Ich hätte gewettet, er wäre es — aber ohne Zweifel, meine Liebe, müssen Sie gewettet, er wäre es — aber ohne Zweifel, meine Liebe, müssen Sie das ja am besten wissen. Ich muss sagen, dass ich ein bisschen überrascht war, dass Mr. Hemingway Mr. Johnson auf die Story angesetzt hat. Ich meine, er ist doch noch ziemlich jung, nicht wahr? Er hat einfach nicht die Erfahrung wie Mr. Oliver. Wenn Sie mich fragen, hätte Mr. Oliver nach Jumbles fahren sollen, nicht Mr. Johnson.« »Mr. Oliver war mit der Exhumierung in Newcastle beschäftigt«, sagte Miss Blackwood mit einem plötzlichen Anflug von Interesse in ihrer Stimme. »Ja, aber das ist doch ein Reinfall. Worum ging es da gleich wieder? Ach ja, um einen senilen alten Mann von vierundachtzig Jahren. Der wäre sowieso bald abgekratzt, aber diese Geschichte in dem einsamen Bungalow in Jumbles — das ist die Art von Verbrechen, die mich interessiert, wenn Sie verstehen, was ich meine. Man hat das arme Mädchen dort gefunden, ganz alleine, erstochen, das Herz durchbohrt — ich meine, das geht einem doch nahe. Es hätte genauso gut Sie oder mich erwischen können.« »Die Moral von der Geschichte ist«, sagte Miss Blackwood leichthin, »wenn du schon kein guter Mensch sein kannst, dann sei wenigstens vorsichtig.« »Genau das sage ich auch«, stimmte Miss Timmins zu. »Auch wenn dieser Kerl Tracey ihr Ehemann war — und wenn er ihr Mann war, hatte er schon eine recht seltsame Auffassung von der Ehe, bei allem was recht ist. Kam immer nur übers Wochenende, und als er schließlich erfahren hatte, dass sie umgebracht worden war, ließ er sich nicht blicken; ja nicht einmal geschrieben hat er — trotzdem, es ist noch nicht bewiesen und >im Zweifel für den Angeklagten<. Wenn er aber ihr Mann war, was hatte sie dann mit dem anderen zu schaffen? Wie war doch gleich sein Name, Fisher? Er war dort in jener Samstagnacht, in der man sie ermordet hat, nicht wahr? Was hatte er dort überhaupt zu suchen, das möchte ich gerne wissen. Sie ganz alleine in dem Bungalow; nicht einmal das Dienstmädchen war da.« »Fisher weiß mehr, als er sagt«, stellte Miss Blackwood fest. »Natürlich weiß der etwas!« erwiderte Miss Timmins. »Es würde mich gar nicht wundern, wenn er der einzige wäre, der die ganze Wahrheit kennt. Wahrscheinlich hat er es sogar selbst getan. Dieses ekelhafte Ungeheuer! Das sieht man schon an seinem Foto. Dick ekelhafte Ungeheuer! Das sieht man schon an seinem Foto. Dick und glatt wie ein Aal. Das ist so ein Typ, den man nicht so leicht zu fassen kriegt. Würde mich nicht wundern, wenn er auch Tracey um die Ecke gebracht hätte. Das würde auch erklären, warum Tracey nie aufgetaucht ist, nicht wahr? Erinnern Sie sich an meine Worte. Eines Tages wird man Traceys Leiche irgendwo mit einem Messer im Rücken finden, so wie man das junge Mädchen gefunden hat.« »Im Rücken des Mädchens steckte kein Messer«, verbesserte sie Miss Blackwood. »Na gut, ich meine, dass sie mit einem Messer oder mit einem Dolch oder was auch immer erstochen worden ist. Sie müssen das nicht so wörtlich nehmen, Sie wissen doch, was ich meine. Also, ich sage, so eine Sache ist es einfach nicht wert. Wenn ein Mädchen einmal vom geraden Weg abkommt, steckt sie früher oder später in Schwierigkeiten. Und eines verspreche ich Ihnen! Wenn ich so etwas machen würde, dann richtig. Da müsste schon eine Eigentumswohnung in der Park Lane oder eine Villa an der Riviera oder so etwas dabei herausspringen. Schon bei dem Gedanken an den grässlichen kleinen Bungalow läuft es mir kalt den Rücken runter. Meilenweit nichts, einsam wie die Sünde und feucht noch dazu. Nein, ich bin da mehr für die Großstadt mit ihren hellen Lichtern. Nun, ich hoffe nur, dass Ihr Mr. Johnson — Verzeihung, unser Mr. Johnson — etwas daraus macht. Wobei ich immer noch denke, dass Mr. Oliver der Richtige gewesen wäre. Nun gut, ich muss mich beeilen, meine Liebe. Vielen Dank für die Creme.« Miss Blackwood ging wieder nach oben und setzte sich, um die Post zu sortieren. Sie arbeitete in aller Ruhe bis 18.45 Uhr, als der Geschäftsführer ging, um zu Abend zu essen. Gerade als sie ebenfalls aufbrechen wollte, um seinem Beispiel zu folgen, klingelte das Telefon. Sie nahm den Hörer ab. »Hallo! Ja — hier ist die Nebenstelle 148 — das Vorzimmer des Geschäftsführers — ja, hier spricht Miss Blackwood — Wer? — Mr. Johnson — von wo rufen Sie an — Wie bitte? — Jumbles? — tatsächlich! — Haben Sie etwas — Ja? — eine richtige Schlagzeile? — Das haben Sie wirklich gut gemacht! Ich kann Sie nicht gut hören — ja, die Verbindung ist miserabel — Was haben Sie gefunden? Affen? — Oh, die Waffen? — ausgezeichnet — ich kann Sie so schlecht verstehen — Sie glauben, Sie haben sie wiedererkannt? — Aha und wie? — ja — wo? — ja, ich habe davon gehört, dass Sie die Waffe in irgendeinem Schaufenster gesehen haben wollen. Aber wo? — in der Broad Street? — Wie bitte? — Einen Augenblick, bleiben Sie dran. Ich werde sehen, ob ich eine bessere Verbindung kriegen kann. — Hallo, Vermittlung? Können Sie mir eine andere Leitung geben? Es knattert so, als ob jemand dauernd mit einer Maschinenpistole feuern würde — Ah! Ja, danke vielmals, viel besser — Hallo, Mr. Johnson, können Sie das von vorhin noch mal sagen? — Ja, ich habe Sie verstanden — Ja — Ja — Was sagt Mr. Hemingway dazu? Was? — Sie haben noch gar nicht mit ihm gesprochen? Aber mein lieber Junge, vergeuden Sie nicht Ihre Zeit mit mir. — Nein — nein — gewiss — der Gedanke — natürlich, Sie müssen sofort mit Mr. Hemingway sprechen. — Was? nein, nein. — Das kann ich nicht. — Nein. Mr. Johnson, bitte reden Sie keinen Unsinn. Ich bin nicht Ihre Liebe Machen Sie sich nicht lächerlich! — Ich stelle Sie jetzt durch — Hallo, Zentrale? Zentrale! — Bitte stellen Sie dieses Gespräch aus Brighton durch zu Mr. Hemingways Büro— ja ich lege jetzt auf — richtig — puh!« Miss Blackwood knallte den Hörer auf die Gabel. Dieser junge Johnson fing an, ein bisschen lästig zu werden. Trotzdem war es toll, dass er mit einem solchen Knüller aufwarten konnte. Hat er doch tatsächlich die vermisste Waffe gefunden! Welch ein Glück, dass er sie wiedererkannt hat. Wie auch immer; es war ziemlich unfair, dass man Mr. Oliver so eine Chance nicht gegeben hat. Sie seufzte ein wenig, als sie ihren Hut aufsetzte und den Mantel überzog. In der Zwischenzeit hatte man das Gespräch zum Büro des Nachrichtenredakteurs durchgestellt. Hemingway, lebhaft und schroff wie immer, die unvermeidliche Zigarette im Mundwinkel, bellte in den Hörer. »Ja? — wer spricht? — Johnson? — Ja — Oh, tatsächlich? Das ist gut — was? — Haben Sie den Mann? — Oh! — Sie haben die Waffe? — Wo? — Wie sieht sie aus? — Was glauben Sie? — Sie identifizieren? Wie? — Verlieren Sie keine Zeit. — Ja? — Oh, ja, bleiben Sie einen Moment dran.« Er holte sich eine Schreibunterlage und nahm den Hörer wieder auf. »Johnson, erzählen Sie mir die Geschichte kurz in Stichworten. — Ja — ja — ja — ja — Können Sie sich an den Namen des Geschäftes erinnern? — Oh — na gut, vielleicht fällt er Ihnen später wieder ein. — Gut, ja, Sie haben hoffentlich niemand davon etwas erzählt? — Richtig — Watkins,

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