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Christa Wolf-Handbuch PDF

413 Pages·2016·3.326 MB·German
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Carola Hilmes / Ilse Nagelschmidt (Hg.) Christa Wolf Handbuch Leben – Werk – Wirkung Carola Hilmes / Ilse Nagelschmidt (Hg.) Christa Wolf-Handbuch Leben – Werk – Wirkung J. B. Metzler Verlag Die Herausgeberinnen Carola Hilmes, Professorin für neuere deutsche Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Gast- professorin am German Department der University of Malta. Ilse Nagelschmidt, Professorin für Neuere und Neueste deutsche Literatur an der Universität Leipzig und Direktorin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Leipzig, Ehrenpräsidentin des Freien Deutschen Autorenverbands. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-476-02518-0 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und alterungsbeständigem Papier und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Einbandgestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart © 2016 J. B. Metzler Verlag GmbH, Stuttgart (Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild) www.metzlerverlag.de Satz: Claudia Wild, Konstanz, in Kooperation [email protected] mit primustype Hurler GmbH, Notzingen Inhalt Vorwort IX C Bekenntnis zu weiblichen Lebens-, Erfahrungs- und Traditionslinien Carmen Ulrich 17 Veränderung in der Kulturpolitik der DDR I Von der Zeitgenossenschaft zur Zeitzeugen- nach 1971 102 schaft: Christa Wolf in Zeit- und Generations- 18 Veränderungen im Erbe verständnis zusammenhängen Ilse Nagelschmidt nach 1971 105 19 Annäherung an Leben und Poetologien 1 Generationsmuster – Voraus setzungen oder der Vorgängerinnen 109 Näherungen an ›Generationseinheiten‹ 2 20 Essays und »Selbstversuch« aus »Unter den 2 Zwischen dem Willen zum Glauben und dem Linden« (1974) 116 Wissen. Die 1950er Jahre 8 3 Zwischen Überprüfungen und Bekenntnissen. D Schreiben wider das Vergessen – Die 1960er Jahre 14 »Kindheitsmuster« (1976), exemplarisch 4 Zwischen scheinbarer Libera lisierung und der Birgit Dahlke Biermann-A usbürgerung. Vom Ende der 1960er 21 Zur Bedeutung von »Kindheitsmuster« 123 Jahre bis 1976 23 22 Entstehungsbedingungen 125 5 Bleiben oder gehen? 1976–1989. Das Leben in 23 Struktur 127 Grenzsituationen 31 24 Anrufung der Anderen 132 6 Zwischen Ent- und Verortungen. Leben und 25 Generation und Geschlecht 135 Schreiben im vereinten Deutschland 45 26 Rezeption 138 7 Epilog: »Wir haben dieses Land geliebt« 57 E Projektionsraum Romantik Hannelore Scholz 27 Die Biermann-Ausbürgerung 1976 143 II Werke und Kontexte 28 Romantikrezeption in der DDR 147 29 »Kein Ort. Nirgends« (1979) – A Zwischen Dogmen und Aufbruch ein reflexiver Erinnerungsraum 150 Martine Schnell / Ilse Nagelschmidt 30 »Sommerstück« (1989) – eine »Mecklenburg- 8 Studium und Grunderfahrung 64 story« (Sarah Kirsch) 157 9 Christa Wolf als Literaturkritikerin 65 10 Der Bitterfelder Weg 68 F Weibliche Deutung des Mythos – 11 »Moskauer Novelle« (1961) 70 Zivilisationskritik Carola Opitz-Wiemers 12 »Der geteilte Himmel« (1963) 74 31 Zwischen 1979 und 1996 – Zeiten im Umbruch 164 B Die poetische Kraft des Nachdenkens 32 ›Weibliches Schreiben‹ 167 Therese Hörnigk 33 »Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra« – 13 Standortbestimmung und Poetologiefindung 83 Frankfurter Poetik-Vorlesungen 171 14 »Juninachmittag« (1967) 88 34 »Kassandra« (1983) 178 15 »Nachdenken über Christa T.« (1968) 90 35 »Medea. Stimmen« (1996) 183 16 »Lesen und Schreiben« (1968) – ›subjektive Authentizität‹ 97 VI Inhalt G Fortschritt und Fortschrittsgläubigkeit IV Rezeption Loreto Vilar 36 Literatur in Zeiten existentieller Bedrohung in 49 Das ›Leseland DDR‹ und die Autorin Christa den 1980er Jahren: Kalter Krieg und Kern- Wolf Yvonne Delhey 322 energie 194 49.1 Publikationsgeschichte – 37 Über Sprache und Utopie: Realismus und Druckgenehmigungsverfahren 323 Engagement 198 49.2 Forschungslage zur Rezeptions- 38 »Störfall. Nachrichten eines Tages« (1987) 201 geschichte 324 49.3 Rezeption von »Kindheitsmuster« 330 H Demontagen und Bleibendes Katrin Löffler 49.4 Rezeption von »Kassandra« 333 39 »Im Dialog« / »Reden im Herbst« (1990) 215 50 Der Blick des Westens Kathrin Schödel 336 40 »Was bleibt« (1990) und der Literaturstreit 219 50.1 Auskunft über das Leben jenseits der 41 »Auf dem Weg nach Tabou. Mauer: »Der geteilte Himmel« 337 Texte 1990–1994« 223 50.2 Mehr als ›nur‹ DDR-Literatur: 42 Lebensreflexionen: »Leibhaftig« (2002) 229 »Nachdenken über Christa T.« 339 43 »Stadt der Engel oder The Over coat of 50.3 » Kindheitsmuster«: Muss die DDR-Autorin Dr. Freud« (2010) 236 vom Stalinismus sprechen, wenn sie vom Faschismus spricht? 340 50.4 DDR- und Zivilisationskritik: III Zeitzeugnisse »Kein Ort. Nirgends«, Büchner-Preis-Rede, Frankfurter Poetik-Vorlesungen und 44 Briefwechsel 246 »Kassandra« 342 44.1 Briefwechsel mit Anna Seghers 50.5 »Störfall«: Engagierte Literatur systemüber- Sonja Hilzinger 246 greifend? 344 44.2 Briefwechsel mit Franz Fühmann 50.6 »Was bleibt«, »Auf dem Weg nach Tabou« Caroline Köhler 252 und »Medea. Stimmen«: Literaturstreit und 44.3 Briefwechsel mit Brigitte Reimann darüber hinaus 345 Maria Brosig 257 50.7 Christa Wolf goes West: »Stadt der Engel 44.4 Briefwechsel mit Günter Grass oder The Overcoat of Dr. Freud« 347 Kathrin Sandhöfer 261 51 Internationale Rezeption 350 44.5 Briefwechsel mit Max Frisch 51.1 Rezeption in Italien Anna Chiarloni 350 Carsten Gansel 266 51.2 Rezeption in Frankreich Alain Lance 354 44.6 Briefwechsel mit Charlotte Wolff 51.3 Rezeption in Polen Carola Hilmes 269 Halina Ludorowska 360 45 Essays Katharina Theml 271 51.4 Rezeption in den USA 46 Interviews, Vorträge, (Preis-)Reden Christiane Zehl Romero 363 Nadine J. Schmidt 284 52 Rezeption in Film und Fernsehen, im Hörspiel 46.1 Interviews 284 und auf der Bühne Katrin Dautel 370 46.2 Vorträge und Reden 288 52.1 Film und Fernsehen 370 46.3 Preisreden 291 52.2 Hörspiele 372 47 Tagebücher: »Ein Tag im Jahr« (2003), 52.3 Adaptionen für die Bühne 373 »Ein Tag im Jahr im neuen Jahrhundert« (2013), 53 Dialog mit Künstlerinnen »Moskauer Tagebücher« (2014) und Künstlern Carola Hilmes 376 Hannes Krauss 296 53.1 Cover- und Buchgestaltung 377 48 Christa und Gerhard Wolf: Eine lebenslange 53.2 Kassandra- und Medea-Projekt 378 Partnerschaft Sonja Hilzinger 310 53.3 Unsere Freunde, die Maler 379 53.4 Künstler- und Graphikbücher 380 Inhalt VII 54 Nachrufe und Gedenkreden V Anhang Caroline Köhler 382 54.1 Tendenzen und Besonderheiten Zeittafel Maria Gregor 390 der Nachrufe 382 Werke und Siglen 395 54.2 Einzelbetrachtungen 383 Auswahlbibliographie Jana Wilhelm 396 54.3 Gedenkreden 384 Autorinnen und Autoren 399 Personenregister 401 55 Posthume Veröffentlichungen und Nachlass, Christa-Wolf-Gesellschaft Caroline Köhler 386 Vorwort Christa Wolf (1929–2011) gehört mit ihren Erzählun- spräch mit Günter Gaus »Auf mir bestehen« (1993) gen und Romanen wie Nachdenken über Christa T., sagt sie dazu: »Scheitern ist, wenn man keine Krisen Kindheitsmuster, Kein Ort. Nirgends, Kassandra und hat, sondern hart und stracks durch etwas durchgeht, Medea. Stimmen zu den wichtigen gesamtdeutschen was man nicht selber ist, neben sich hergeht« (WA 12, Autor/innen. Das Handbuch erschließt das Gesamt- 450). In diesem Sinn wird Scheitern mit einem durch- werk vor dem Hintergrund ihres Lebens sowie im po- aus erfolgreichen, aber falsch geführten Leben assozi- litischen, sozialen und kulturellen Kontext von den iert, weil es das spezifisch Menschliche verleugnet. Es 1950er Jahren bis zum neuen Jahrhundert. Neben meint eine uneigentliche Existenz, ein Neben-sich- dem literarischen Werk wird auch Wolfs essayistisches Hergehen. Diesem Verhaltens- und Erfahrungsmus- Werk mit seinen programmatischen Äußerungen von ter begegnet Christa Wolf durch die Vorstellung eines ihren ersten Literaturkritiken bis zur Edition des Zu-sich-selber-Kommens des Menschen. Frauen als Nachlasses vorgestellt. Poetologische Aspekte finden unterprivilegiert und marginalisiert werden in ihren dabei ebenso Berücksichtigung wie die Rezeption ih- Überlegungen zunehmend wichtig. Hatte sie sich de- rer Bücher und es werden intertextuelle sowie inter- ren Lebenskonzeptionen zunächst auf der Gegen- mediale Vergleiche hergestellt. wartsebene genähert und sich mit den Poetologien Zu den entscheidenden Schreibimpulsen von Chris- von Ingeborg Bachmann und Marieluise Fleißer be- ta Wolf gehört seit ihren ersten Erzählungen das Abru- schäftigt, verschiebt sich der Horizont mit Till Eulen- fen von Erinnerungen. So ist eine spezifische Schreib- spiegel zuerst in die Zeit der Vormoderne, dann mit weise entstanden, die Erfahrungen fiktionalisierend den literarischen Außenseitern um 1800 auf die Zeit verarbeitet und die Leser/innen in diesen Prozess mit der Romantik und schließlich bis hin zum Mythos. einbezieht über die Kennzeichnung der sog. vierten Mit Kassandra und Medea nimmt sie Partei für ver- Dimension, der des Autors. Vorkrieg, Krieg, Flucht kannte bzw. vergessene Frauen der Geschichte und und Nachkrieg bleiben die bestimmenden Ereignisse plädiert für alternative Lebensentwürfe. Diesen in die bis zu ihrem letzten Roman Stadt der Engel (2010). In Vergangenheit umgebogenen utopischen Gestus bin- dem erinnernden Nachdenken über ihre Entwicklung det Christa Wolf zuerst an Karoline von Günderrode versucht Christa Wolf, den wahren Motiven und und deren Treffen mit Heinrich von Kleist, das sie in Handlungsimpulsen auf die Spur zu kommen. So legt Kein Ort. Nirgends (1979) arrangiert. Zur gleichen sie sich Rechenschaft ab über ihr Leben. Diesen Pro- Zeit arbeitete Gerhard Wolf, mit dem sie eine lebens- zess fasst sie im poetologischen Begriff der ›subjekti- lange Partnerschaft verband, über Hölderlin und ven Authentizität‹ zusammen. Neben der Beschäfti- Achim von Arnim. Die Mythenkorrekturen ihrer spä- gung mit der Vergangenheit, der Funktion von Erinne- teren Romane haben sich aus diesem ›Gesprächsraum rung und Gedächtnis sind bestimmende Themen die Romantik‹ entwickelt. Auseinandersetzung mit Sprache und -bewusstsein, Kapitel I stellt Christa Wolf in den Kontext ihrer die Kritik an einem einseitigen Fortschrittsbegriff und Zeit. Dabei werden die prägenden Erfahrungen ihrer die Analyse von Ausgrenzungen, die das Individuum Generation – Kindheit und Jugend in der faschisti- in einer hierarchisch strukturierten Gesellschaften schen Diktatur, Verlust der Heimat und die Ablösung zum Außenseiter machen. von Autoritäten – in den Mittelpunkt gerückt. Von den Zu Christa Wolfs Bewältigungsstrategien – und das 1940er Jahren bis nach der Jahrtausendwende wird das betrifft Leben und Schreiben gleichermaßen – zählen Phänomen dieser Generation erschlossen, das durch das Aushalten von Krisen und die wiederholte Be- ein Leben in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen schäftigung mit dem Begriff des Scheiterns. Im Ge- geprägt ist. Anpassung, Hoffnung, Glaube an politi- X Vorwort sche Veränderungen und Desillusionierung bestim- in einer stets autobiographisch grundierten Poetik des men die Biographien dieser Generation. Ein solches Alltags festgehalten. Leben in der Mehrzeitigkeit verläuft nicht ohne Kom- Kapitel III erschließt ausgewählte Briefwechsel: mit plikationen. Bei vielen führte es zu seelischen Konflik- ihrer Mentorin und Freundin Anna Seghers, mit den ten, zu Krankheiten oder zu einem frühen Tod. Be- Zeitgenossenen Franz Fühmann und Brigitte Rei- ständig ringt Christa Wolf um ihre Identität, vermag mann sowie mit Schriftstellern aus dem Westen, mit aber allen Angriffen standzuhalten. Max Frisch und Günter Grass; die Korrespondenz von In Kapitel II werden die Erzählungen und Romane Christa Wolf ist nur zum Teil veröffentlicht und er- von Christa Wolf analysiert, wobei die zeitgeschicht- schlossen. Außerdem analysiert werden die essayisti- lichen und kulturhistorischen Ereignisse jeweils mit sche Schreibweise Wolfs, die eng mit dem literari- Wolfs schriftstellerischer Entwicklung verbunden schen Werk und ihrem Selbstverständnis als Schrift- werden. Nachgezeichnet wird ihr Weg von der Litera- stellerin verwoben ist, ihr Tagebuchprojekt Ein Tag im turkritikerin in den 1950er Jahren, die sich dem Sozia- Jahr, das über fünfzig Jahre hinweg exemplarisch den listischen Realismus verpflichtet fühlt, wie er auf der 1. Alltag einer Autorin dokumentiert, sowie die vielen Bitterfelder Konferenz 1959 festgeschrieben wurde, Gelegenheitsarbeiten der engagierten Intellektuellen, über das Experimentieren mit neuen, an dezidiert ihre Vorträge, Reden und Interviews. Eine wichtige modernen Autoren orientierten Schreibweisen, wo- Voraussetzung ihres literarischen und öffentlichen Er- von die Erzählungen Juninachmittag (1967) und folgs war der Rückhalt, den Christa Wolf in der Fami- Nachdenken über Christa T. (1968) zeugen. In Kind- lie fand, insbesondere im Gespräch mit ihrem Ehe- heitsmuster (1976) führt Wolf den auf das eigene Le- mann Gerhard Wolf. ben gerichteten Dokumentarismus mit einer artisti- In Kapitel IV wird die Rezeption im bis 1990 geteil- schen Verschränkung der unterschiedlichen Zeitebe- ten Deutschland aufgearbeitet und um die internatio- nen zusammen. Deshalb kommt der fiktionalisierten nale Rezeption in Ost- und Westeuropa und den USA Autobiographie exemplarischer Wert zu; der posthum erweitert. Weiterhin wird die Popularisierung von publizierte Nachruf auf Lebende. Die Flucht (2014) ist Christa Wolfs Werk auf der Bühne und im Film be- demgegenüber ganz konventionell erzählt. Mit der rücksichtigt und auf ihren bisher wenig beachteten Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 stellt sich die Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern hingewie- Frage: Gehen oder bleiben? Christa Wolf will ihren ge- sen. Abschließend werden Nachrufe und Gedenk- wohnten Lebens- und Erfahrungsraum nicht verlas- reden zum Tode der Autorin analysiert und die Akti- sen, wendet sich aber einem neuen Themenbereich vitäten seitdem vorgestellt. Eine solche Bestandsauf- zu: dem Mythos. Die Frankfurter Poetik-Vorlesungen nahme soll auch zu neuen Auseinandersetzungen er- (1983) belegen das auf eindrucksvolle Weise. Wolfs muntern. Der Anhang mit einer Zeittafel, einer Deutung des Mythos aus einer feministischen Per- Auswahlbibliographie, dem Verzeichnis der beteilig- spektive weitet sich zu einer Fortschritts- und Zivilisa- ten Autorinnen und Autoren sowie dem Personen- tionskritik aus. Schon in ihrer Rede zur Verleihung register rundet den Band ab. Unser besonderer Dank des Büchner-Preises (1980) plädiert sie dafür, dass Li- gilt dem Lektorat des Metzler-Verlages, Frau Ute teratur Friedensforschung sein muss und in Störfall Hechtfischer und Herrn Dr. Oliver Schütze, die das (1987) reagiert sie auf die bedrohliche Nachricht eines Projekt in seiner Konzeption unterstützt und die Reaktorunfalls. Unmittelbar nach der sog. Wende ge- Drucklegung betreut haben. Danken möchten wir rät Christa Wolf in die Kritik der westdeutschen Pres- auch unseren Hilfskräften Jana Wilhelm in Frankfurt se. Die kürzere Erzählung Was bleibt (1990) provo- sowie Maria Gregor und Sina Meissgeier in Leipzig ziert den deutsch-deutschen Literaturstreit, in dem sie für ihre Einsatzbereitschaft und ihre sorgfältige Ar- als Staatsdichterin angegriffen und als Gesinnungs- beit. Für alle verbleibenden kleineren Mängel berufen ästhetikerin diffamiert wird. Sie zieht sich aus der Öf- wir uns auf den Geist Hegels, der den Tippfehler zum fentlichkeit zurück. Bereits in Sommerstück (1989) hat Zeichen für den Sieg der Idee ummünzt. sie das vorübergehende Glück im Kreis der Familie und der Freunde auf dem Land in Mecklenburg litera- Frankfurt am Main und Leipzig im Mai 2016 risch gestaltet. Die späteren Lebensreflexionen sind Carola Hilmes und Ilse Nagelschmidt von Krankheiten überschattet, so die Erzählung Leib- haftig (2002). Politik aber bleibt ihr wichtig und wird I Von der Zeitgenossen- schaft zur Zeitzeugen- schaft : Christa Wolf in Zeit- und Generations- zusammenhängen C. Hilmes, I. Nagelschmidt (Hrsg.), Christa Wolf-Handbuch, DOI 10.1007/978-3-476-05368-8_1, © 2016 J. B. Metzler Verlag GmbH, Stuttgart

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