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Chirurgisches Forum ’96 fur experimentelle und klinische Forschung: 113. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Berlin, 9.–13. April 1996 PDF

580 Pages·1996·20.348 MB·German-English
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Preview Chirurgisches Forum ’96 fur experimentelle und klinische Forschung: 113. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Berlin, 9.–13. April 1996

Langenbecks Archiv fUr Chirurgie vereinigt mit Bruns' Beitdige rur Klinische Chirurgie Supplement I . Forumband 1996 Springer Berlin Heidelberg New York Barcelona Budapest Hongkong London Mailand Paris Santa Clara Singapur Tokio Chirurgisches Forum '96 fur experimentelle und klinische Forschung 113. Kongre13 der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie Berlin, 9. - 13. April 1996 Wissenschaftlicher Beirat H. G. Beger, Ulm (Vorsitzender) U. T. Hopt, Rostock H. Bauer, Alt6tting M. D. Menger, Homburg U. Bruckner, Ulm E. Neugebauer, K6ln V. Biihren, Mumau L. Sunder-Plassmann, Ulm M. Heberer, Basel W. Wayand, Linz Schriftleitung H. G. Beger unter Mitarbeit von D. Birk und L. Staib Herausgeber R. Pichlmayr Prasident des 113. Kongresses der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie J. Seifert Vorsitzender der Sektion Chirurgische Forschung W Hartel Generalsekretar der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie Springer Schriftleitung: Herausgeber: Professor Dr. Hans G. Beger Professor Dr. R. Pichlmayr Chirurgische Klinik I, Leiter der Klinik fUr Abdominal- Klinikum der Universitat UIm, und Transplantationschirurgie SteinhovelstraBe 9,89075 Ulm Zentrum Chirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover Mitarbeiter der Schriftleitung: 30623 Hannover Dr. D. Birk Professor Dr. 1. Seifert Dr. L. Staib Christian-Albrechts-Universitiit Kie1 Abteilung Experimentelle Chirurgie Chirurgische Klinik I, Klinik fUr Allgemeine Chirurgie Klinikum der Universitat Ulm und Thoraxchirurgie SteinhovelstraBe 9,89075 Ulm Arnold-Heller-StraBe 7, 24105 Kiel Professor Dr. W Hartel Mit 92 Abbildungen Steinh61zle 16,89198 Westerstetten Die Deutsche Bibliothek - CIP-Eintragsaufuahme [Langenbecks Archiv fiir Chirurgie 1 Forumband] Langenbecks Archiv fur Chirurgie : vereinigt mit Bruns' Beitrage rill klinische Chirurgie, Forumband. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer. Reihe Forumband zu: Langenbecks Archlv fur Chirurgie 1996 = Supp!. 1. Deutsche Gesellschaft fur Chirurgie: ... KongreB der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie. 113. !2154559-5! Chirurgisches Forum fur Experimentelle und Klinische Forschung <1996, Berlin>: Chirurgisches Forum '96 fur Experimentelle und Klinische Forschung. - 1996 Deutsche Gesellschaft fiir Chirurgie: ... KongreB der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer. (Langenbecks Archiv fur Chirurgie : Forumband ; ... ) Friiher Schriftenreihe - 113. Chirurgisches Forum fur Experimentelle und Klinische Forschung <1996, Berlin>: Chirurgisches Forum '96 fur Experimentelle und Klinische Forschung. - 1996 Chirurgisches Forum fiir Experimeutelle und Klinische Forschung <1996, Berlin>: Chirurgisches Forum '96 fur Experimentelle und Klinische Forschung: 1996 Berlin, 9.-13. April 19961 Schriftl.: H. G. Beger unter Mitarb. von D. Birk und L. Staib. Hersg.: R. Pichlmayr ... - Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona; Budapest; Hongkong ; London; Mailand ; Paris; Santa Clara; Singapur; Tokio; Springer, 1996 ( ... KongreB der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie; 113) (Langenbecks Archiv fur Chirurgie: Forumband; 1996 = Supp!. 1) ISBN-13: 978-3-540-60905-6 e-ISBN-13: 978-3-642-80138-9 DOl: 10.1007/978-3-642-80138-9 NE: Pichlmayer, Rudolf [Hrsg.]; HST Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervieWiltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur aus zugsweiser Verwertnng, vorbehalten. Eine VervieWiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestinunungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land vom 9. September 1965 in der Fassung yom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zu widerhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin' Heidelberg 1996 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch .ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetz gebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewiihr iibemommen werden. Derartige Angaben miissen Yom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literatur stellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Satz: Fotosatz-Service Kohler OHG, Wiirzburg SPIN: 10518398 24/3020-543210 - Gedruckt aufsaurefreiem Papier Editorial Board Viszeralchirurgie: Organtransplantation: H. D. Becker, Tubingen A. Encke, Frankfurt M. Buchler, Bern M. Heberer, Basel G. Feifel, Homburg U. Hopt, Rostock Ch. Herfarth, Heidelberg P. Neuhaus, Berlin B. Kremer, Kiel R. Pichlmayr, Hannover E. Neugebauer, Koln K. J. Paquet, Bad Kissingen Endokrinologie: M. Rothmund, Marburg A. HOlscher, Miinchen H. D. Saeger, Dresden H. Lippert, Magdeburg V. Schumpelick, Aachen H. D. Roher, Diisseldorf J. R. Siewert, Miinchen M. Rothmund, Marburg Laparoskopische Chirurgie: Klinische Studien: I. Gastinger, Suhl W. Lorenz, Marburg W. Hohenberger, Erlangen J. Scheele, Jena Th. Junginger, Mainz H. K. Selbmann, Tubingen F. Kockerling, Erlangenn H. Troidl, Koln E. Kraas, Berlin E. Miihe, Boblingen Traumatologie: V. Biihren, Murnau Onkologie und onkolog. G. Muhr, Bochum Molekularbiologie L. Schweiberer, Miinchen H. G. Beger, Ulm K. M. StUrmer, Gottingen R. Bittner, Stuttgart H. Tscherne, Hannover A. Encke, Frankfurt W. Wayand, Linz P. E. Goretzki, Dusseldorf Ch. Herfarth, Heidelberg HerzIThoraxIGefoj3e: H. Kalthoff, Kiel H. M. Becker, Miinchen B. Kremer, Kiel R. Hetzer, Berlin H. K. Schackert, Dresden M. Menger, Homburg P. Schlag, Berlin W. Sandmann, Dusseldorf J. R. Siewert, Miinchen L. Sunder-Plassmann, Vim A. Thiede, Wiirzburg Plastische Chirurgie: Sepsis, Schock, perioperative A. Berger, Hannover Pathophysiologie: E. Biemer, Miinchen H. Bartels, Miinchen G. Germann, Ludwigshafen H. P. Bruch, Lubeck U. Bruckner, U1m W. Miihlbauer, Miinchen H. U. Steinau, Bochum E. Faist, Miinchen K. Mefimer, Miinchen E. Neugebauer, Koln Kinderchirurgie: W. Oettinger, Trier I. Joppich,Miinchen F. W. Schildberg, Miinchen H. Halsband, Lubeck J. Seifert, Kiel H. Roth, Heidelberg o. Trentz, ZUrich H. U. Spiegel, Miinster Vorwort Der Forumsband 1996 ist Prof. Dr. med. Dr. h.c. R. Zenker gewidmet. Rudolf Zenker hat die chirurgische Forschung in Deutschland in der Nachkriegszeit maBgeb lich beeinfluBt. Das Miinchner Modell der chirurgischen Forschung: Chirurgische Klinik und eine professionell betriebene Abteilung fUr Experimentelle Chirurgie (gefUhrt von Prof. W Brendel) war neben dem Kolner Modell mit einer etwa gleich zeitig entstandenen Abteilung fUr Experimentelle Chirurgie (gefUhrt von Prof. H. J. Bretschneider) 1960/61 der Ausgangspunkt einer Entwicklung, die heute das hohe Niveau der chirurgischen Forschung in Deutschland mit Einbindung von experimen teller Chirurgie, Grundlagenforschung und klinischer Forschung begriindet. Fill den deutschen ChirurgenkongreB 1996 sind insgesamt 420 Abstracts einge gangen, in der Geschichte des Chirurgischen Forums ist es die groBte Zahl von Anmeldungen. Es sind 3 wesentliche, neue Entwicklungen in der chirurgischen Forschung zu erkennen: Onkologie und Organtransplantation sind Forschungs schwerpunkte mit mehr als 40% der Vortragsanmeldungen; molekularbiologische Forschungsthemen machen in den Forschungsbereichen Onkologie, Transplanta tion, Endokrinologie und Sepsis/Schock, perio perative Pathophysiologie mehr als 30% der Anmeldungen aus; erstmals sind Forschungsergebnisse aus den Bereichen Klinische Studien und Laserchirurgie in groBer Zahl eingegangen. Die Grundlagen forschung unter Verwendung molekularbiologischer Methodik nimmt in der chirur gischen Forschung einen zunehmend breiten Bereich der Forschungsaktivitiiten ein. Der Anteil von Beitriigen aus dem Ausland liegt mit 15,2 % in diesem J ahr etwas tiefer als 1995 (17,1 %), der Anteil aus den neuen Bundesliindern an eingereichten Abstracts liegt mit 4,3 % deutlich hoher als in den Jahren 1993 und 1994, jedoch geringer als 1995 (7%). Nichtuniversitiire Kliniken waren unter den Forumsanmel dungen 1996 zu 5,2% vertreten und damit gleichbleibend zu den Vorjahren (1995 5,1 %, 1994 5,9%). 17,6% der eingereichten Abstracts basierten auf Kooperation deutscher Wissenschaftler mit den USA (8,8%), England (0,2%), Japan (0,5%), dem deutschsprachigen Ausland (4,8%). Die Auswahl der Forumsbeitriige erfolgte in zwei Phasen: jeder Forumsbeitrag wurde - wie in den VOljahren - anonyrnisiert 5 Gutachtern zur Beurteilung vorge legt. Grundlage der Beurteilung ist eine Notenskala von 1 (nicht akzeptabel) bis 5 (hervorragend). Positive Benotungskriterien waren: Originalitiit der Fragestellung und Ergebnisse, Darstellung der wesentlichen methodischen Schritte, adiiquate sta tistische Datenverarbeitung und -priisentation und klinische Relevanz der Daten. Negativkriterien in der Bewertung der Abstract waren: Abstract enthiilt keine Angaben zur Methodik und keine oder mangelhafte Angaben zu den Ergebnissen, Ergebnisse sind fUr die Fragestellung nicht relevant und es bestehen ethische Beden ken. Aussch1uBkriterien waren: Thema und Zahlen sind bereits vorgetragen, bzw. Ergebnisse mit iihnlichen oder gleichen Zahlen sind bereits publiziert. Die Begut achtung von Arbeiten aus der eigenen Klinik war ausgeschlossen. Arbeiten mit einer iiberwiegenden Benotung von "gut" bis "hervorragend" sind zum Vortrag akzep- VIII tiert. Die endgiiltige Auswahl von Beitriigen mit mittlerer bis guter Bewertung fand anonym bei der jiihrlichen Forumsitzung statt. Die jeweils am hochsten bewerteten Beitriige der Themenbereiche sind in die Preistriigersitzung einbezogen. FUr den ChirurgenkongreB 1996 sind 28,3 % der eingereichten Abstracts zum Vortrag angenommen worden. Das Chirurgische Forum erscheint 1996 erstrnals als international zitierHihiger Supplementband in Langenbeck's Archiv fur Chirurgie. Das neutrale Auswahlver fahren durch jeweils mindestens 5 fachkompetente Gutachter und durch die Mit glieder des Forum bietet Gewiihr, daB die besten Arbeiten im Forumband erfaBt sind. ledoch auch unter den abgelehnten Abstracts sind Anmeldungen mit qualifizierten, guten Forschungsergebnissen, die durch den vorgegebenen Zeitrahmen bedauer licherweise nicht einbezogen werden konnten. Den Mitgliedern des Forumsausschusses ebenso wie den Fachgutachtern ist fUr die rasche und sachgerechte Beurteilung zu danken. Dem Redaktionsstab in VIm, der zuverliissig und schnell die Erstellung des Forumbandes ermoglichte, und dem Springer-Verlag Ilir die reibungslose und zeitgerechte Drucklegung gilt der Dank der Schriftleitung. Ulm, im Februar 1996 Hans G. Beger RudolfZ enker (1903 -1984) Rudolf Zenker hatte als junger Assistent den Wunsch, einmal Chefarzt eines kleinen oberbayerischen Krankenhauses zu werden, am liebsten in Garmisch oder am Tegernsee. Diese Aussage charakterisiert wesentliche Eigenschaften dieses Mannes, die ihn sein ganzes Leben lang auszeichneten: Menschlichkeit, Bescheidenheit, Naturliebe und die Bindung an seine Heimat Oberbayern. DaB der Weg Rudolf Zenker:S in andere Dimensionen fiihrte, hatte vieWiltige Ursachen: da war einmal die Mitgift der Familie, der GroBvater, Erlanger Patholo ge, Friedrich Albert Zenker, der den Namen Zenker durch das nach ihm benannte Divertikel bekannt gemacht hatte, die Mutter, die ihn mit klugem Rat leitete, der Vater, ein angesehener Miinchener Augenarzt. Die Atmosphiire in der Familie weck te seine Freude am Sch6nen, an der Musik und der Kunst, sie vermittelte in jungen Jahren iirztliches Denken und Pflichtgeftihl, Bausteine spiiteren Verantwortungs bewuBtseins. x Seiner Lehrer hat Rudolf Zenker stets mit Dankbarkeit und Verehrung gedacht. Arztliche Personlichkeiten wie die Heidelberger Internisten LudolfK rehl und Victor von Weiziicker und schlieBlich der angesehene Pathologe Geheimrat Max Borst in Miinchen gaben ihm das Riistzeug, mit dem er 1931 bei Martin Kirschner in Tiibin gen seine chirurgische Laufbahn begann. Die herausragende Personlichkeit Kirchners war pragend fUr Rudolf Zenker und hat seinen chirurgischen Weg maBgeblich bestimrnt. Kreativitat, Operationstalent, aber auch menschliche und fachliche Souveranitat, klares Rechtsdenken und Diszi plin waren ihm Vorbild. Zenker sah Kirschners Wirken "in der Endphase der ersten grofien Epoche der Chirurgie ". Dem SchUler war es vorbehalten, sie mitgestaltend und wegweisend weit in die zweite Epoche hineinzufUhren. Er hatte friihzeitig die Bedeutung von Physiologie und Biochemie sowie den Wert sorgfaltiger experimenteller Vorberei tungen erkannt. Allzu berechtigt ist daher K. H. Bauer's Wort: Rudolf Zenker - Chirurg zweier Epochen. So folgte ein steiler Aufstieg, dessen wesentliche Merkmale nur schlaglichtartig wiedergebeben werden konnen. Zenker ging 1934 mit Kirschner nach Heidelberg und habilitierte sich dort 1937 iiber die Behandlung der Trigeminus-Neuralgie durch Elektrokoagulation mit Hilfe des von Kirschner und ihm entwickelten Zielgerates. Er wurde Oberarzt und leitete die Klinik nach Kirschners unerwartetem Tode (1942). Schon 1943 iibernahm Zenker - 40jahrig - in Mannheim eine der groBten chir urgischen Krankenhausabteilungen. Er meisterte die schwierigen Kriegs-und Nach kriegsjahre mit "eisernem FleiB" und mit Weitblick. Dieser auBerte sich vor allem darin, daB er nach dem Kriegsende die abgerissenen Kontakte zum Ausland wieder herstellte und maBgeblich daran mitwirkte, die deutsche Chirurgie wieder zur Weltgeltung zu fOOren. Klinische Schwerpunkte seiner Tatigkeit waren die Ver besserungen der Bauchchirurgie und der Lungenchirurgie. Damals schon sah er die Entwicklung der Herzchirurgie voraus und machte sich einen Namen durch gute operative Ergebnisse bei der konstriktiven Perikarditis und bei ersten Herz operationen. Vortrage auf Chirurgenkongressen und die vielbeachtete Mitarbeit in Kirschner's Operationslehre ("Die Eingriffe in der Bauchhohle", 1951) mehrten sein Ansehen, so daB die Berufung auf den Marburger Lehrstuhl nicht unerwartet kam. Die Marburger Zeit (1951-1958) galt dem Aufbau der eigenen Schule. Sie war Ansporn zur Leistung, weckte Begeisterung, die alle mitriB, sie war Wettlauf und Durchbruch. Zenker ahnte, daB der Hohenflug kommen wiirde und glaubte an seinen Stern. Die klinischen Interessen richteten sich weiterhin auf die Bauchchirurgie und wurden durch den Ausbau der Pfortader- und der Lungenchirurgie mit Segment resektion und Dekortikation erweitert. In der auch wissenschaftlich fruchtbaren Zeit erschienen u. a. das wegen seiner Priizision vielbeachtete Standardwerk "Die Lungenresektionen" (1954 zusammen mit Heberer und Lohr) und "Die Eingriffe bei den Bauchbriichen" (1957 zusammen mit Grill). Die Herzchirurgie stand am Scheideweg. Zenker erkannte friihzeitig, daB die operative Entwicklung nicht mit der Unterkiihlung, sondern mit Hilfe der Herz- XI Lungenmaschine in die Zukunft fUhren wiirde. Urn dieses Ziel zu erreichen, waren experimentelle Arbeiten unerliiBlich, damals noch ohne spezielle Abteilun gen. Mit intensiven Untersuchungen zur extrakorporalen Zirkulation und der erfolg reichen Fortentwicklung des Gibbon'schen Gitter-Oxygenators schufen Heberer und Borst die Voraussetzungen fUr die mutige Pioniertat: Am 18. Februar 1958 gelang Rudolf Zenker die erste erfolgreiche Operation am offenen Herzen mit Hilfe der Herz-Lungenmaschine in Deutschland. Noch im selben Jahr erhielt Rudolf Zenker den Ruf auf den traditionsreichen chirurgischen Lehrstuhl seiner Heimatstadt Miin chen, wo er am 1. 10. 1958 die Nachfolge E.K. Frey's antrat. Was in Mannheim und Marburg begonnen wurde, vollendete Zenker in Munchen (1958-1973). Die Zeit war reif, urn die strukturellen Vorstellungen der traditionellen Chirurgie zu sprengen. Zenker handelte danach. 1m Zuge der notwendigen Strukturverbesse rungen errichtete er nach dem Ausbau der beengten Altstadt-Klinik in der NuB baurnstraBe 1961 eine selbstiindige Abteilungfur Experimentelle Chirurgie. Zusam men mit Heberer, der 1960 als erster in K6ln eine solche Abteilung gegriindet hatte und Linder, wurde Zenker damit Wegbereiter dieser neuen Form einer kliniksorien tierten chirurgischen Forschung. Andere Universitiitskliniken folgten diesem Bei spiel. Nach anfiinglicher Konzentration hat sich das von Brendel geleitete Institut allen Fachrichtungen der Medizin ge6ffnet. Aus dieser Abteilung wurde das gr6Bte europiiische Institut fUr Experimentelle Chirurgie, das Institut fiir Chirurgische For schung im Miinchener Klinikum GroBhadern. Auf diesem Boden entwickelte sich 1967 die "Sektion Experimentelle Chirur gie" und schlieBlich 1971 - durch Linder tatkriiftig unterstiitzt - das " Chirurgische Forum fur Experimentelle und Klinische Forschung ". Der erfolgreiche Autbau der Organtransplantation in Miinchen wurde durch die Zusammenarbeit mit der Abteilung fUr Experimentelle Chirurgie stark gef6rdert. Brendel und R. Pichlmayr entwickelten das Antilymphozytenglobulin, welches in der Anfangsphase der Nierentransplantation (1966) erfolgreich eingesetzt werden konnte. 1969 wurde unter Zenker durch Sebening und Klinner die ersten Herztrans plantationen in Deutschland durchgefUhrt. Der Ausbau der Herzchirurgie war Zenker ein besonderes Anliegen. Verbes serungen der Herz-Lungen-Maschinen, Einrlihrung des Herzklappenersatzes, operative Behandlung der Koronarinsuffizienz und die Entwicklung der Kinder Kardiochirurgie waren die groBen Stationen. Operationen am Herzen wurden zu etablierten und sicheren Eingriffen. In seiner Priisidentemede (1968) bekannte Zenker: "So wird die Spezialisierung in der Chirurgie fortschreiten, weil kein Chirurg mehr das gesamte Fach wissens miiBig und technisch nur anniihernd beherrschen kann und dann nur durch die inten sive Beschiiftigung auf einem umschriebenen Gebiet wissenschaftlicher Fortschritt und nicht zuletzt der groBe Nutzen fUr den Kranken erwiichst ... " In diesem Sinne gab Zenker der Miinchner Klinik eine moderne Struktur. Er unterstiitzte die Errich tung eigener Ordinariate: Klinische Chemie (1964), Neurochirurgie (1964), Uro logie (1968), Anaesthesie (1970), Herzchirurgie (1971). Plastische Chirurgie, Handchirurgie und GefiiBchirurgie wurden unter ihm selbstiindige klinische Abtei lungen bzw. Arbeitsgruppen.

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