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Chirurgisches Forum ’81 für experimentelle und klinische Forschung: 98. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, München, 22. bis 25. April 1981 PDF

294 Pages·1981·15.7 MB·German
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Preview Chirurgisches Forum ’81 für experimentelle und klinische Forschung: 98. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, München, 22. bis 25. April 1981

Langenbecks Archiv ftir Chirurgie vereinigt mit Bruns' Beitrage fUr Klinische Chirurgie Supplement 1981 Chirurgisches Forum '81 fur experimentelle und klinische Forschung 98. KongreB der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie, Munchen, 22. bis 25. April 1981 Wissenschaftlicher Beirat F. Linder (Vorsitzender) H. Meisner, Munchen W. Brendel, Munchen M. Reifferscheid, Aachen H. Ecke, GieBen G. Uhlschmid, Zurich Ch. Herfarth, UIm F. Unger, Innsbruck Schnftleitung F. Linder H.-D. Roher U. Mittmann H erausgeber H. Junghanns Generalsekretar der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1981 Schriftleitung: Professor Dr. Fritz Linder, Cbirurgische UniversiUitsklinik, 1m Neuenheimer Feld 110, D-6900 Heidelberg Professor Dr. Hans-Dietrich Roher, Cbirurgische Universitats klinik, 3550-D-Marburg/Lahn Professor Dr. Ulrich Mitfmann, Cbirurgische Universitatsklinik, Abt. Experimentelle Chirurgie, 1m Neuenheimer Feld 347, D-6900 Heidelberg Herausgeber: Professor Dr. Herbert Junghanns, AuerfeldstraBe 29, D-6000 Frankfurt/Main Mit 78 Abbildungen ISBN -13: 978-3-540-10668-5 e-ISBN -13: 978-3-642-68016-8 DOl: 10.1007/978-3-642-68016-8 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Chirurgisches Forum fUr Experimentelle und Klinische Forschung: Chirurgisches Forum ... fUr Experimentelle und Klinische Forschung : Kongress d. Dt. Ges. fUr Chirurgie. - Berlin; Heidelberg; New York: Springer 98. 1981. Miinchen, 22. bis 25. April 1981. - 1981. (Langen becks Archiv ftir Chirurgie : Suppl. ; 1981) ISBN -13 :978-3-540-10668-5 NE: Langenbecks Archiv fUr Chirurgie / Supplement Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Daten· verarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die 'Verwertungsgesellschaft Wort', Miinchen, wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin· Heidelberg 1981 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. 2l25/3140-543210 VOIwol1 In der SchluBphase der Vorbereitungen des nunmehr bereits zehnten Forumbandes seit sefner EinfUhrung zum JubilaumskongreB 1972 an laBlich des 100-jahrigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie mag ein RUckblick auf die fraglos noch junge Geschichte einer mittlerweile gefestigten wissenschaftlichen Einrichtung gestattet sein. Nach mehrjahriger Kooperation mit der Arbeitsge meinschaft der Experimentalchirurgen in einem Parallelprogramm entschloB sich in sinnvoller FortfUhrung und Erkenntnis einer zukunftsweisenden Entwicklung das Prasidium unserer Gesellschaft auf Vorschlag F. LINDERS zur Institutionalisierung des "Chirur gischen Forums fUr experimentelle und klinische Forschung". 1m Interesse der Belebung einer fundierten Diskussion wurde dies er ganzt durch die jeweils rechtzeitige Veraffentlichung der Beitrage in einem eigenen zitierfahigen Supplement zu Langenbecks Archiv fUr Chirurgie. Den begleitenden guten ZukunftswUnschen des Men tors in der Geburtsstunde reihte Johannes SCH~~IER im Vorwort des zweiten Forumbandes den Appell an, das Forum und den Forumband als festen Bestandteil zukUnftiger Kongresse beizubehalten, urn die wissenschaftliche Kommunikation zu intensivieren und dadurch zur Effizienz der MUnchner Tagung beizutragen. Dies ist bis heute, wenn auch mit geringen Einschrankungen nach Umfang und Inhalt, als dankbar aufgenommener Sammlungsort des wissenschaftlichen Nachwuchses im wesentlichen geschehen. Es scheint an der Zeit, in die Diskussion Uber neue belebende Im pulse fUr das Forum einzutreten, urn ihm zukUnftig Platz und ver besserte WUrdigung zu sichern. Eine schwerpunktorientierte Pro grammwahl in Anlehnung an die zum jeweiligen KongreB gewahl tE~n chirurgischen Leitthemen kannte den dringend natigen engeren Ver bund von experimenteller und patientenbezogener Forschung einer seits - z.B. in der kontrollierten Studie - und klinischer Praxis andererseits ermaglichen. Der Versuch, die Anziehungskraft solcher Sitzungen durch einleitende Ubersichtsreferate zum "State of the Art" eines aktuellen wissenschaftlichen Problems von klinischer Relevanz (Kunststoffe - Biochemie der Wundheilung - Chemotherapie - Sequenz interdisziplinarer Tumortherapie - Tumormarker in der FrUherkennung etc.) zu beleben, bleibt weiterzuverfolgen. SchlieB lich mage aus redaktioneller Sicht der Gedanke an die EinfUhrung formativer Vortragsanmeldungen gestattet sein, verbunden mit pra zisierten Inhaltsanforderungen, urn die Voraussetzung der gerechten Auswahlmaglichkeit und die Arbeitsbedingungen von wissenschaft lichem Beirat und Sekretariat zu verbessern. Wenn in diesem Tagen des Erscheinens des 10. Forumbandes der Be grUnder dieser Einrichtung,Professor Dr. med. Dr. multo h.c. Fritz LINDER,aus einem erfUllten und an Hahepunkten reichen arztlich chirurgischen und akademischen Wirken Abschied nimmt, so mage es VI an dieser Stelle gerechtfertigt sein, ihm fUr seine Initiative im Interesse des wissenschaftlichen Nachwuchses unser aller Dank zu sagen und mit der Hoffnung zu verbinden, daB wir auch zukUnftig uns seines Rates sicher sein dUrfen. Marburg, im Februar 1981 FUr die wissenschaftliche FUr die Schriftleitung Forum-Kommission F. LINDER H.D. ROHER U. MITTMANN Werner Forssmann (1904-1979), Nobelpreistroger 1956 Als sich am 3. Mai 1979 wahrend eines Festaktes anlaBlich des 30. Jahrestages der-ersten kardiovascularen Operation in DUssel dorf, einer mitralen Valvulotomie, die beiden Chirurgen Ernst DERRA und Werner FORSSMANN die Hande schUttelten, konnte keiner der Anwesenden ahnen, daB dies auch die letzte Begegnung zweier kongenialer Personlichkeiten sein sollte. Ernst DERRA, der zu den MitbegrUndern der deutschen Kardiochirurgie gehorte, starb bereits wenige Tage nach diesem Ereignis am 9. Mai 1979, und Werner FORSSMANN, der die wichtigsten Vorbedingungen fUr derartige Eingriffe am lebenden Herzen geschaffen hatte, folgte ihm drei Wochen spater am 1. Juni 1979 im Tode nacho Ist es in gewisser Weise schon Uberraschend, daB bisher nur we nige Chirurgen mit diesem hochsten wissenschaftlichen Preis aus gezeichnet wurden, obwohl doch nach der VerfUgung im Testament Alfred NOBELs aus dem Jahre 1895 bestimmt wird, daB die Zinsen seiner Stiftung jahrlich denjenigen Personlichkeiten zugeteilt werden sollten, "die im verflossenen Jahr der Menschheit den groBten Nutzen geleistet haben", wobei derjenige Mediziner ausge zeichnet werden sollte, der "die wichtigste Entdeckung auf dem Gebiete der Physiologie oder der Medizin gemacht habe", so war es wohl noch Uberraschender, daB 1956 ein in der breiten offent lichkeit fast unbekannter Chefarzt der Urologischen Abteilung an den Diakonieanstalten in Bad Kreuznach zusammen mit zwei inzwi schen freilich berUhmt gewordenen amerikanischen Kardiologen den begehrten Preis erhielt. Aber auch diesmal war er nicht wegen einer eigentlich chirurgischen Leistung, sondern fUr grundlegende Erkenntnisse, die mehr auf physiologischem Gebiet lagen, verliehen worden. Wie ich aus eigener Anschauung von dem mir vaterlich ge wogenen Nobelpreistrager FORSSMANN wuBte, hat er die Tragik sei nes Lebens, daB er zwar mit seinen Selbstversuchen die TUr zur modernen operativen Herzchirurgie aufgestoBen hatte, jedoch wie Moses dieses Land zwar erschauen, aber nicht selbst bestellen konnte, nie ganz verwunden. Freilich, der in Berlin am 29. August 1904 Geborene, der nach seiner Gymnasialzeit auf dem bekannten Askanischen Gymnasium in Berlin dann dort Medizin studiert hatte, war sich aber noch nicht schlUssig, ob er lieber Internist oder Chirurg werden sollte, wobei als Tertium comparationis seine Be geisterung fUr den klassischen Humanismus und das von ihm gepragte Humboldtsche Bildungsideal hinzukam, das ihn zeit seines Lebens viele Probleme aus diesem Blickwinkel betrachten lieB. Als er nach seiner Approbation 1928 als Assistenzarzt in das Auguste Viktoria-Krankenhaus in Eberswalde eintrat, war er entschlossen, mehr zu leisten als ein durchschnittlicher Chirurg. Er hat in seinem Memoirenband "Selbstversuch, Erinnerung eines Chirurgen", der 1972 erschienen ist und an dem ich als medizinhistorischer Berater mitwirken durfte, mit besonderer Akribie die Vorgeschichte und die Einzelheiten seiner spater mit dem Nobelpreis ausgezeich neten ersten Herzkatheterversuche an sich selbst dargestellt. Zweifelsohne hat die Tatsache, daB der junge Assistenzarzt noch Uber keine umfassenden Literaturkenntnisse auf dem Gebiet der VIII Herzphysiologie verfligte, mit dazu beigetragen, daB er keine allzu groBen Bedenken hatte, eine im Tierversuch bereits von den fran zosischen Physiologen Jean Baptiste Auguste CHAUVEAU und Etienne Jules MAREY 1862-1863 sowie Claude BERNARD 1855-1856 verschiedent lich erfolgreich durchgeflihrte Katheterisierung des rechten Her zens auch beim Menschen zu versuchen, obwohl seine Freunde und sein wohlwollender Chef Dr. SCHNEIDER ihm dringend abrieten, solche selbstmorderischen Experimente anzustellen. 1m war unbe kannt geblieben, daB es wahrend einer der Cholera-Epidemien Johann Friedrich DIEFFENBACH 1831 nicht gelang, durch "Kitzeln der Herz innenhaut mittels eines Katheters moribunde Patienten zu retten" und daB auch die Nachprlifung dieser ersten'Katheterversuche am Menschen durch Rudolf VIRCHOW ohne Erfolg blieben. Er muBte viel mehr darnit rechnen, daB bei diesem eingreifenden Verfahren schwere Rhythmusstorungen oder Thrombosen sich hatten einstellen konnen, doch er beobachtete in 9 Selbstversuchen - die Narben in den Arm beugen und der Leistengegend hat er mir noch selbst demonstriert -, daB "beim Einflihren des Katheters lediglich wahrend des Glei tens an der Venenwand ein GefUhl leichter Warme entstlinde". Die Einzelheiten der ersten dramatischen Katheterversuche sind heute allgemein bekannt. Sein Chef, Dr. Richard SCHNEIDER, riet ihm dringend davon ab, sein Freund Dr. Benno ROMEIS weigerte sich, einen Urethralkatheter weiter als 35 cm in seine Armvene vorzu schieben, so daB der erste Versuch abgebrochen werden muBte. Dann aber gelang es ihm, eine Krankenschwester zu liberreden, ihm bei einem zweiten Versuch behilflich zu seini er band dann aber diese Schwester auf dem Operationstisch fest, als sie an einem, wie sie meinte, lebensgefahrlichen Versuch nicht weiter mitwirken wollte. FORSSMANN ging schlieBlich mit eingeschobenem Katheter in die Rontgenabteilung im UntergeschoB des Krankenhauses und machte die ersten Rontgenaufnahmen, urn damit objektivierbare Dokumente zu besitzen. Diese klassischen Bilder sind auch heute noch im Besitz des Instituts flir Geschichte der Medizin der Universitat Dlissel dorf. Darliber hinaus hat er aber bald die damals noch in den An fangen steckende Kontrasttechnik angewandt, weil er, wie er be reits im letzten Satz seiner ersten Arbeit in der "Klinischen Wochenschrift" vom Jahre 1929 schrieb, der Auffassung war: "Zum SchluB mochte ich darauf hinweisen, daB die von mir angewandte Methode zahlreiche Ausblicke auf neue Moglichkeiten flir Stoff wechseluntersuchungen und Untersuchungen der Herztatigkeit er offnet, denen ich bereits nachgehe." FORSSMANN war der festen Uberzeugung, daB ihm mit diesem geglUck ten Versuch die akademische Laufbahn offenstlinde. Er bewarb sich an der Chirurgischen Klinik der Charite, aber der damalige Chef, Ferdinand SAUERBRUCH, war bezliglich der praktischen Verwertbar keit dieser untersuchung auBerst skeptisch und wurde noch dazu durch eine unglUckliche vorzeitige Presseverlautbarung gegen FORSSMANN aufgebracht, der zwar noch in der "Mlinchener Wochen schrift" vom 20. Marz 1931 einen umfangreicheren Bericht "Uber Kontrastdarstellungen der Hohlen des lebenden rechten Herzens und der Lungenschlagader" einsetzen konnte, dessen kurzes Referat auf der 55. Tagung der Deutschen Gesellschaft fUr Chirurgie am 11. April 1931 jedoch auf klihles Desinteresse stieB, obwohl die dort geschilderten Selbst- und Tierversuche mit EinfUhrung eines Katheters in die Herzhohlen und deren Kontrastdarstellung zuerst mit Jod-Natrium, dann mit dem besser kontrastierenden Uroselectan IX die Grundlagen dafUr lieferten, daB nunmehr das Herz sozusagen operabel wurde. FORSSMANN muBte die Charite verlassen und begann 1931 in Mainz eine Ausbildung auf dem Gebiete der Urologie, die er 1935 in Dresden-Friedrichstadt und 1938 in Berlin fortsetzte. 1939 wurde er als Oberarzt zur Wehrmacht eingezogen und hat den ganzen Krieg Uber als Allgemeinchirurg gearbeitet. Als Stabsarzt geriet er in amerikanische Gefangenschaft, wurde 1946 entlassen und lieB sich in Wambach im Schwarzwald, dem Ort, den er auch zu seinem letzten Refugium erwahlte, mit seiner arztlich tatigen Gattin nieder. Erst 1950 wurde ihm die Leitung der urologischen Abteilung der Diakonieanstalt in Bad Kreuznach Ubertragen, dort erreichte ihn die Nachricht von der Verleihung des Nobelpreises, und daraufhin wurde er 1958 zum Chefarzt der Chirurgischen Abtei lung am Evangelischen Krankenhaus in DUsseldorf gewahlt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1970 wirkte. Es bleibt merkwUrdig, daB mitten im Kriege 1941 Andre Frederic COURNAND und Hilmert Albert RANGES in den USA in einer Arbeit betitelt "Catheterization of the right auricle in man" in den "Proceedings of the Society of Experimental Biology" nach 10 Jahren wieder die Aufmerksamkeit auf FORSSMANNs Pionierarbeit lenkten. Es waren dann auch COURNAND und Dickinson RICHARDS, die, als ihnen der Nobelpreis 1956 zuerkannt werden sollte, darauf hinwiesen, daB dieser dann auch ihrem Vorganger FORSSMANN in Deutschland zuerkannt werden mUBte. FORSSMANN hat diese groBher zige Haltung seiner amerikanischen Kollegen nie vergessen. Aber es sollte an dieser Stelle auch erwahnt werden, daB schon 2 Jahre vor der Zuerkennung des Nobelpreises im Jahre 1954 die drei DUs seldorfer Kardiologen Franz LOOGEN, Otto BAYER und Hans Helmut WOLTER ihr Buch "Die Herzkatheterisierung bei angeborenen und erworbenen Herzfehlern" Werner FORSSMANN gewidmet hat ten und im gleichen Jahr die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Ostber lin die hochangesehene Leibniz-Medaille verlieh. Auch ich hatte FORSSMANN in jenen Jahren kennen- und schatzen lernen dUrfen, habe aber auch seine Enttauschung erleben mUssen, daB es ihm nicht gelang, wieder in die aktive akademische Laufbahn zurUckzukehren. Freilich, er wurde zum Honorarprofessor in Mainz und spater in DUsseldorf ernannt, er hat eine Reihe bedeutsamer Ehrungen erlebt, von denen hier nur die Ernennung zum Komrnandeur des "Ordre des Palmes Academiques" und die Verleihung des GroBen Bundesverdienstkreuzes mit Schulterband und Stern zu erwahnen waren. Auch die Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Rheinisch Westfalischen Akademie der Wissenschaften hat ihn zweifelsohne sehr gefreut. In den letzten Jahren seines Lebens hat sich FORSSMANN mehr und mehr mit allgemeinen arztlich-ethischen Fragen beschaftigt. So nahm er mehrfach zu dem Problem der Euthanasie Stellung, vor allem aber auch zu den erregt diskutierten Fragen urn die Herztransplan tationen, die er kompromiBlos eben so wie sein DUsseldorfer Kollege DERRA, ablehnte. Aber er griff auch in das Tagesgeschehen ein, so wenn er sich da und dort zu politischen Fragen ebenso auBerte wie zu der Diskussion urn die Todesstrafe. Er liebte es, auf Kon gressengelegentlich geradezu provozierende Fragen zu stellen. FORSSMANN war ein gern gesehener Gast auf den Nobelpreistrager tagungen in Lindau, wo er ofters einen Vortrag auch aus seinem x Gebiet der Allgemeinchirurgie hielt. Er war zeit seines Lebens ein unruhiger, weil ungewohnlicher Geist, der aber seine Kraft aus einem besonders harmonischen Familienleben schopfte; seine liebenswerte Gattin und seine sechs Kinder waren ihm Garanten einer an der antiken Philosophie gemessenen harmonischen Lebens weise. Nach auEen hin freilich wirkte er nicht immer einfach, er war und blieb bis zu seinem Tode ein besonders markanter Charak ter. FORSSMANN war nicht leicht zuganglich fUr AuEenstehende, ja gelegentlich sogar abweisend, seinen Freunden und vertrauteren Kollegen hingegen ein zuverlassiger und feinfUhliger Freund. Er wird auch fUr die Medizingeschichte bleiben, was er bereits in jungen Jahren war, ein "Originator",wie ihn 1941 COURNAND und RANGES bezeichnet hatten, dessen nicht einmal 2 1/2 Seiten lange Arbeit "Die Sondierung des rechten Herzens" in der "Klinischen Wochenschrift" vom 5. November 1929 heute bereits zu den klassi schen Abhandlungen in der Medizin zahlt. H. SCHADEWALDT Literatur Forssmann W (1929): Die Sondierung des rechten Herzens. Klin Wschr 8: 2085-2087 Forssmann W (1931): tiber Kontrastdarstellungen der Hohlen des lebenden rechten Herzens und der Lungenschlagader. MUnch Med Wschr 78: 489 Forssmann W (1931): Die Methodik der Kontrastdarstellung der zen tralen Kreislauforgane. Arch Klin Chir 167: 787 Forssmann W (1972): Selbstversuch - Erinnerungen eines Chirurgen. Droste, DUsseldorf Looge.n F, Bayer 0, Wolter HH (1967): Die Herzkatheterisierung bei angeborenen und erworbenen Herzfehlern. Thieme, Stuttgart Cournand AF, Ranges HA (1941): Catheterization of the right auricle in man, Proc Soc Exp Biol ~: 462-466 Richards DW (1957): The contributions of right heart catheteri zation to physiology and medicine with some observations on the physio-pathology of pulmonary heart disease. Amer Heart J 54: 161-171 Chauveau JBA, Marey EJ (1862): De la force deployee par la con traction des differentes cavites du coeur. C R Soc Biol (Paris) 4: 3. Ser. 151 a Bernard C: Le90ns de physiologie experimentale appliquee la medicine (Paris) 1855-56 Dieffenbach JF (1834): Physiologisch-chirurgische Beobachtungen bei Cholera-Kranken. GUstrow Rossle R (1937): Die WUrzburger Vorlesungen Rudolf Virchows Uber Pathologie. Virch Arch Path Anat 300: 4 InhaltsvelZeichnis A. Pra- und postoperative Therapie (Sitzungsleiter:- M. TREDE, Mannheim und U. MITTMANN, Heidelberg) •.••••••.•...•...•...••............•.•..•• 1. Retention von 14C-markiertem PVP-Jod mit hohem Moleku largewicht nach intraperitonealer Anwendung bei der Ratte (G. G5RTZ, R. H~RING, W. PFEUFER, J. FRANKE) •• f 2. Untersuchungen zur pathophysiologischen Bedeutung von transfundierten Thrombocytenaggregaten (K.L. LAUTER- JUNG, J. SEIFERT und W. BRENDEL) •••.••.......•...•.•. 7 3. Verhalten von Ganzkorperkalium und Bromidkompartiment bei Intensivpflegepatienten (L. LEHR, O. SCHOBER und R. PICHLMAYR) .•••.•••.•....••.•.••..•.........•.••..• 13 4. Glucosehomoostase und Magenentleerung nach organerhal tenden und organresezierenden Magenoperationen (R. BITTNER, H. G. BEGER und M. MEVES) .•...•.•....•....•.. 1 7 ~. Zugfestigkeit und morphologische Befunde von Tracheal anastomosen in Abhangigkeit von Zeit, Anastomosenspan nung und Nahtmaterial (A. VALESKY, H.H. WERNER und F. W. SCHILDBERG) •••.•.•.•.•••••••••••.•••••..•••...•. 23 6. Extravasales Lungenwasser und plasmakolloidosmotischer Druck bei der pulmonalen Mikroembolie (U. PFEIFFER, M. BIRK, W. KOHLER, M. SAGERER und G. BLUMEL) ..•.•..••.. 27 7. Hamodynamik und extravasculares Lungenwasser in ihrer Aussage zur Sepsisentwicklung nach Poly trauma (H.-J. OESTERN, J.A. STURM, M. NERLICH, S. MIES, M. van der HAAR und A. a . TRENT Z ) .•••.•••.•..•....•...•.••..••... 3 3 8. Untersuchungen zur klinischen Wertigkeit des Endotoxin nachweises bei Peritonitis (H.G. BEGER, H. G5GLER und E. MARZINZIG) .•.••••.•..••..•...•...•.••..•••.•..•... 39 B. Kardiovasculare Chirurgie (Sitzungsleiter: H. MEISNER, MUnchen und F. UNGER, Innsbruck) •..••.••••.••.••.•.•....•...•.•.•••.•.•.•.. 45 9. Myokardprotektion in Ischamie durch schweres Wasser (D20) (J.H. FISCHER, C. ASMUTH, M. WENZEL und W. ISSEL- HARD) ....•.•.•.•••.••••••••••.•••.•.•••.•••.•••••••.• 45 10. Beurteilung verschiedener kardioplegischer Losungen an hand der magnetischen Kernresonanz von 31_p (A.C. PER NOT, J.S. INGWALL, Ph. MENASCHE, Ch. GROUSSET, M. BER- COT, M. MOLLET, A. PIWNICA und E.T. FOSSEL) •••..•.••• 51

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