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Chemische Produkte aus Erdöl: Zur Einführung und Übersicht PDF

251 Pages·1970·4.952 MB·German
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Das vorliegende Buch, eine Über setzung der zweiten völlig neu bearbeiteten englischen Ausgabe, dem ursprünglich die Shell Chemic:al Company Pate gestanden hat, gilt als bester technischer Kurzbericht der erdölchemischen Industrie, der heute zur Ver fügung steht. Es wurde in grossem Umfange in Schulungskursen der Industrie verwendet. Zufolge der raschen Fortschritte, wel che die erdölchemische Industrie in den letzten Jahren gemacht hat, sind, abgesehen von den zwei ersten Kapiteln, nur noch Bruchstücke des ursprünglichen Textes übrig geblieben. Unter den neu beschriebenen Prozessen finden sich die direkte Oxidation von Naphtha zu Essigsäure, die Oxidation von Propylen zu Acrylsäure, die Trennung der n-Aikane, die Herstellung von Chloropren aus Butadien, von Phenol aus Toluol und von Acetylen aus Naphtha, schliesslich eine ganze Reihe von neuen Verfahren zur Herstellung von Capro lactam. Ebenso werden die zahlreichen Wand lungen bei den industriellen Herstellungs methoden berücksichtigt (z. B. bei den grund legenden Verfahren wie der Herstellung von Äthylen, Acetylen und Ammoniak, der Trennung der C,-Kohlenwasserstoft'e und vielen industriellen Anwendungen der aromati schen Kohlenwasserstoffe). A. Lawrence Waddams ist zusammen mit R. F. Goldstein Autor der laufenden Ans gabe des Standardwerkes <T he Petroleum Chemieals lndustry> (Spon 1967). Heute ist er Direktor für wirtschaftliche Entwicklung im chemischen Sektor der BP Grossbritannien. Umschlagphoto: John Murray (Publishers) Ltd., London Gestaltung: Albert Gomm SWB Springer Basel AG A.L.Waddams: Chemische Produkte aus Erdöl Chemische Produkte aus Erdöl Zur Einführung und Übersicht von A. Lawrence Waddams ARCS, BSc, DIC, AMIChem.E Übersetzung durch R. Reinfried und Prof. Dr. M. Brunner Springer Basel AG 1970 Title of the original second English edition: Chemieals from Petroleum. An introductory survey © A. Lawrence Waddams, 1968 First published by John Murray, London ISBN 978-3-0348-6886-0 ISBN 978-3-0348-6885-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6885-3 Nachdruck verboten Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm © Springer Basel AG 1970 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel, 1970 Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1970 5 Inhaltsverzeichnis Herkunft der Erdölchemikalien . . . . . . . . . . . . . 9 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2 Typische Aspekte der Herstellung von Erdölchemikalien 14 3 Rohmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 li Erdölchemische Produkte und ihre Verwendung 45 A Einteilung der Erdölchemikalien nach ihrer Herkunft . 46 4 Acetylenderivate . . . . . . . . . . . . 47 5 Methanderivate . . . . . . . . . . . . . 56 6 Derivate höherer Paraffinkohlenwasserstoffe 61 7 Äthylenderivate . . . . . . . . . . 69 8 Propylenderivate . . . . . . . . . 108 9 Derivate von C4-Kohlenwasserstoffen 135 10 Derivate höherer Olefine . . . . . 151 B Produkte aus verschiedenen Erdölquellen 155 11 Derivate von Synthesegas 155 12 Aromaten aus Erdöl 179 13 Ruß. . . . . . . . . . 198 14 Zyklische Verbindungen . 202 15 Schwefel und Schwefelsäure 211 III Der Aufbau der Industrie . . . . . . . . . . . . . . . 215 16 Der industrielle Einfluß der Erdölchemikalien. . . . 217 17 Statistiken über die Produktion von Erdölchemikalien 238 Bibliographische Anmerkung . . . . . 243 Wichtigste Reaktionen in Diagrammen: Acetylen, Äthylen und Propylen 245 Index .............. . 250 7 Vorwort zur zweiten Auflage «Der Aufbau des vorliegenden Buches wurde nach den Vorschlägen der< Science Masters Association> Großbritanniens ausgearbeitet. Diese Einführung gibt eine knappe technische Übersicht über ein wichtiges Gebiet der chemischen Industrie, über das sonst in Buchform allzuwenig publiziert wurde. Es ist im besonderen - wenn auch keines wegs ausschließlich - für Lehrer und Studenten höheren Ausbildungs grades gedacht. Obschon in diesem Buch versucht wird, ein klares und doch gerraues Bild der wichtigsten chemischen Prinzipien zu zeichnen, liegt das Haupt gewicht doch auf der Struktur und den Verzweigungen der Industrie; in Anbetracht dieser Tatsache wurden auch einige kurze Betrachtungen über die wirtschaftlichen Hintergründe miteingeschlossen. Es ist klar, daß man sich bei der Behandlung eines derart großen Gebietes auf so kleinem Raum sehr einschränken muß. Die Aufmerksam keit wurde daher vor allem auf jene Produkte und Prozesse dieses Spezial gebiets gelenkt, die sowohl industriell wichtig als auch von technischer Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang erscheint es auch angebracht, akade mische Leser auf die kleineren Ungenauigkeiten in den meisten tech nischen und industriellen Statistiken aufmerksam zu machen. Dieses Problem wird im letzten Kapitel eingehender behandelt.» Es erwies sich nicht als notwendig, diesen Auszug aus dem Vorwort zur ersten Auflage abzuändern. Die ununterbrochenen Veränderungen und Entwicklungen auf erdölchemischem Gebiet waren derart groß, daß bereits fünf Jahre nach der ersten Herausgabe des Buches ein Großteil des Inhalts neu geschrieben werden mußte. Die vorliegende Ausgabe ver folgt die Entwicklung bis etwa Enöe 1967. Alle Kapitel mußten über arbeitet werden. Vom dritten Kapitel an blieben nur noch Fragmente der Originalfassung übrig. Die Verbesserungen wurden nach drei Gesichtspunkten ausgeführt. Erstens mußten die erst kürzlich entwickelten Prozesse berücksichtigt werden. Beispiele sind die direkte Oxidation von Naphtha zu Essigsäure, 8 die Oxydation von Propylen zu Acrylsäure, die Trennung der n-Paraffine, die Herstellung von Chloropren aus Butadien, von Phenol aus Toluol und von Acetylen aus Naphtha, zusammen mit einer großen Zahl neuer Caprolactam-Synthesen. Zweitens mußte über die fast überall in ständiger Entwicklung be griffene Technologie berichtet werden. Bemerkenswert sind die Änderun gen bei so grundlegenden Verfahren wie der Herstellung von Äthylen, Acetylen und Ammoniak, bei der Trennung der C4-Kohlenwasserstoffe und bei vielen industriellen Anwendungen der aromatischen Kohlenwas serstoffe. Auch war es notwendig, die Statistiken auf den heutigen Stand zu bringen. Drittens wurde die Gelegenheit wahrgenommen, um, wo nötig, das Gesamtbild etwas abzurunden. So wurden zum Beispiel ausführlichere Beschreibungen über die Herstellung von Acetylen und Äthylen, dann Methoden zur Herstellung von Acrylsäure, ferner das ganze Gebiet der Cyclohexanherstellung und seiner Verwendung und verschiedene Reak tionen mit Kohlenmonoxid, mitsamt dem Oxoprozeß einbezogen. Einige Abschnitte (z. B. jene über einige Derivate von Acetaldehyd und über Methylmethacrylat) wurden umgestellt, um eine logischere Reihenfolge zu erhalten. Bei der Bearbeitung der ersten Ausgabe dieses Buches genoß der Autor vor allem die wirksame Unterstützung durch seine damaligen Kollegen der <S hell>. Bei der Bearbeitung der zweiten Ausgabe konnte er auf die Mitarbeit vieler seiner Kollegen von BP-Chemicals Ltd. (Eng land), im besonderen von Miss Margaret Wells zählen, welche die Pro zeß- und statistischen Informationen auf den neusten Stand brachte. Der Autor verdankt ferner der Gulf Publishing Co., Houston, Texas, die Erlaubnis, Kopien von Fließdiagrammen aus der Zeitschrift <Hydro carbon Processing> 1967 zu veröffentlichen. Die Artikel, in welchen sie erschienen sind, und die Lizenzgeber der betreffenden Produkte sind bei den entsprechenden Diagrammen aufgeführt. Der Autor ist auch der Shell Chemical Ltd. (England) zu Dank verpflichtet, daß sie ihm das Verlagsrecht für dieses Buch überlassen hat. März 1968 A.L.W. 1 Unter Naphtha wird im folgenden ein schwereres (Destillat-)Benzin verstan den, dessen höhersiedende Anteile bereits in den Bereich des Petrols übergehen. I Herkunft der Erdölchemikalien 11 ].Kapitel Einleitung Die chemische Industrie ist schon sehr alt und gründet sich auf eine Vielzahl von Rohstoffquellen. Unter den historisch wichtigsten Roh stoffen sind zu nennen: Kohle, Melasse, Fette und Öle (pflanzlicher und tierischer Herkunft), Steinsalz, Erze, Wasser und die Luft der Atmosphäre. Die Anwendung von Erdöl als wichtige Quelle für chemische Produkte aller Art ( <Erdölchemikalien>) geht (wenn wir Ruß als Spezial fall ausschließen) nur bis in die Mitte der zwanziger Jahre zurück. Die ersten Entwicklungen auf erdölchemischem Gebiet fanden aus Gründen, die im nächsten Kapitel besprochen werden, fast ausschließlich in den USA statt. Die Entwicklung der Erdölchemie hat sich praktisch ungehindert bis zum heutigen Tag fortgesetzt, so daß es nicht überrascht, daß heute die Produk tion von Erdölchemikalien in den USA viel größer ist als in Westeuropa, dem zweitgrößten Produktionsgebiet (Kanada stellt einen Spezialfall dar; es hat einigen Antrieb aus den USA erhalten, doch folgt die chronologi sche Entwicklung seiner erdölchemischen Produktion eher dem europäi schen Muster.) Erdölchemikalien bilden einen Teil der chemischen Indu strie. Deshalb kann man erwarten, daß ihre Entwicklung in Gebieten mit hochentwickelter chemischer Industrie am weitesten fortgeschritten ist. Ein Grund, weshalb eine Entwicklung außerhalb der USA früher nur stockend erfolgte, lag am Mangel an Rohmaterialien. Vor 1939 gehörte es zu den Grundsätzen der Erdölindustrie, die Raffinerien in unmittelbarer Nähe der Roh-Erdölquellen zu errichten. Nach 1945 wurde es üblich (aus verschei deneo Gründen, denen nachzugehen den Rahmen dieses Buches überschrei ten würde), die Ölraffinerien in die Regionen des größten Verbrauchs zu ver legen. Dies führte zu einer enormen Ausdehnung der westeuropäischen Raffinationskapazität und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Möglich keit der Erzeugung von Chemikalien aus den in diesen Raffinerien anfal lenden Produkten. Seit 1950 war die Entwicklung der erdölchemischen

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