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Chemische Analyse der Gesteine und Silikatischen Mineralien PDF

180 Pages·1952·6.09 MB·German
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LEHRBOCHER UND MONOGRAPHIEN AUS DEM GEBIETE DER EXAKTEN WISSENSCHAFTEN CHEMISCHE REIHE BAND VII CHEMISCHE ANALYSE DER GESTEINE UND SILIKATISCHEN MINERALIEN VON J. JAKOB PROFESSOR AN DER EIDGEN6SSISCHEN TECHM. HOCHSCHULE IN ZURICH VORSTEHER DES MINERAL- UND PETROCHEMISCHEN LABORATORIUMS Springer Basel AG 1952 Nachdruck verboten. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten. Copyright 1952 by Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Verlag Birkhäuser AG., Base11952 Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1952 ISBN 978-3-0348-5887-8 ISBN 978-3-0348-5886-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5886-1 5 VORWORT Der vorliegende Versuch einer Einfiihrung in die chemische Gesteinsanalyse ist vor allem ffir den Laboratoriumsgebrauch des Studenten bestimmt. Aus diesem Grunde wurde aller unnotige Ballast weggelassen; das vorliegende Buch ist also kein Nachschlagewerk ffir analytische Probleme, kein Sammelwerk von analytischen Methoden. Es werden verhaltnismaBig wenige Methoden erwahnt, diese werden aber urn so ausfiihrlicher behandelt. Bei der Auswahl der Methoden waren vor allem zwei Fragestellungen zu beriicksichtigen: Welche Methode bietet jeweilen Gewahr, daB der noch wenig geiibte Praktikant moglichst wenig experimentelle Fehler begeht? Wie kommt man zu moglichst exakten analyti schen Resultaten? Diese beiden Zielsetzungen, die immer kombiniert ange strebt wurden, sind aus der jahrzehntelangen Erfahrung sowohl im Unter richten als auch in der eigenen analytischen Tatigkeit herausgewachsen. Da die gegebenen Anweisungen durch eine groBe praktische Erfahrung gleichsam unterbaut sind, diirfte dieses Buch auch dem praktischen Analytiker der Technik, besonders der keramischen Industrie, eine wertvolle Hilfe sein. 1m Laufe der letzten Jahrzehnte hat in der chemischen Betrachtung der Gesteine besonders das Alkali-Tonerde-Verhiiltnis eine immer groBere Bedeu tung erlangt. Aus diesem Grunde muBte nicht nur angestrebt werden, die ent haltenen Alkalien restlos zu erfassen, sondern ebensosehr auch die Tonerde moglichst exakt zu bestimmen. Der Verfolgung dieses Zieles wurde durch die Auswahl der Methoden besonders Rechnung getragen; der vielleicht etwas eigenartig erscheinende Gang der Gesteinsanalyse dient eben der Erreichung dieses Zieles. Der Aufbau dieses Buches zeigt folgende Richtlinie. Ein erster und allge meiner Teil, 40 Kapitel umfassend, beschreibt den Gang der Gesteinsanalyse; die normale Analyse, etwa die eines Diorites oder Quarzdiorites, steht hier im Vordergrund. Daneben wird aber auch gezeigt, wie vorzugehen ist, wenn sich der Gesamtchemismus des Gesteins gegen extreme Typen hin bewegt; es wird zum Beispiel gezeigt, welche Methoden zu wahlen sind, wenn das Gestein be sonders arm an Sesquioxyden oder reich an Mangan, Titan oder Phosphorsaure ist. Viele Weisungen betreffend Spezialfalle und ebenso nahere Erlauterungen sind, damit die Dbersicht iiber den ganzen Analysengang nicht zu stark beein trachtigt wird, in Kleindruck gesetzt; oft sind solche auch als Nachtrage an den SchluB des Kapitels gestellt. In diesem Teil, und iiberhaupt im ganzen Buch, ist von einer Besprechung der Methoden zur Bestimmung von sogenannten Spurenelementen abgesehen worden; wir verstehen unter Spurenelementen immer nur solche, die nur in verschwindend kleinen Spuren in den Gesteinen enthalten sind, die also nie als eigentliche gesteinsbildende Komponenten auf treten. Auch auf sogenannte technische Schnellmethoden konnte hier nicht ein- 6 Vorwort gegangen werden; der geiibte Analytiker wird in einem gegebenen Fall von selbst herausfinden, in welcher Hinsicht die betreffende Methode abgekiirzt oder vereinfacht werden kann. In einem zweiten oder spezieUen Teil wird der Gang der Analyse fiir eine Anzahl silikatischer Mineralien gezeichnet ; es betrifft das vor allem die gesteins bildenden Silikate, aber auch einige seltenere Mangansilikate. Jedes einzelne der gesteinsbildenden silikatischen Mineralien kann, seinen Chemismus betref fend, geradezu als eine Art von Grenzfall betrachtet werden, in gleicher Weise auch die in der Gesteinswelt seltener oder wenigstens untergeordnet auftreten den silikatischen Mineralien. Wenn wir namlich die Methoden angeben, nach welchen ein gegebenes Mineral zu analysieren ist, dann konnen aus diesen An gaben ohne weiteres auch Schliisse gezogen werden dafiir, wie ein Gestein zu analysieren sein wird, das vomehmlich bis ausschlieBlich aus diesem in Frage stehenden Mineral besteht. Wir konnen also in chemisch-analytischer Hinsicht die Mineralanalyse als die Analyse eines monomineraliscken Gesteines auffassen; die allgemeine Gesteinsanalyse, wie sie im ersten Teil gegeben ist, muB somit auf die Analyse jedes einzelnen silikatischen Minerals abgestimmt werden. In diesem speziellen Teil sind nun 36 silikatiscke Mineralien von extremem Chemis mus in alphabetischer Reihenfolge aufgefiihrt, so daB die einzelnen Typen leicht gefunden werden konnen. Der Gang der Analyse ist aber nicht fiir jedes der aufgefiihrten Mineralien besonders besprochen, oft wird nur auf ein anderes Mineral verwiesen, fiir welches dieser Gang mehr oder weniger ausfiihrlich an gegeben ist. Fiir jedes der behandelten Mineralien wird angegeben, welche der im ersten Teil eingehend besprochenen Methoden jeweils in Frage kommt. Die Zahl der auf diese Weise behandelten silikatischen Mineralien ist verhiiltnis maBig gering; es hat keinen Sinn, ein vollstandiges Verzeichnis anzustreben. Die hier getroffene Auswahl vertritt sozusagen alle extremen Typen; auf Grund der fiir diese Typen gemachten analytischen Angaben diirfte es nicht schwer fallen, jedes andere silikatische Mineral und vor allem jedes Gestein zu analysieren. In einem dritten Teil oder Ankang wird die Darstellung der Standard losungen fiir kolorimetrische und maBanalytische Bestimmungen behandelt. SchlieBlich werden hier einige Betrachtungen angestellt iiber den Genauigkeits grad der einzelnen Bestimmungen innerhalb der Gesteinsanalyse. Das vorliegende Buch ist in gewisser Hinsicht als Neuauflage und Weiter entwicklung der im Jahre 1928 im Verlage Gebriider Borntraeger in Berlin herausgegebenen Anleitung zur ckemiscken Gesteinsanalyse aufzufassen; der alte Rahmen einer Laboratoriumsanleitung wurde aber verlassen, der Inhalt ver dreifacht, wodurch diese Auflage mehr den Charakter eines Lehrbuches erhiilt. Moge auch dieser Versuch einer Einfiihrung in die Analyse der Gesteine und silikatischen Mineralien manchem Studierenden, aber auch manchem prak tischen Analytiker, eine wertvolle Hilfe bei seinen Laboratoriumsarbeiten wer den und dadurch Liebe zur Mineralanalyse wachrufen. Ziirich, den 12. J anuar 1949 J.JAKOB 7 INHALTSVERZEICHNIS I. Allgemeiner Teil Seite 1. Vorbereitung des zu analysierenden Gesteinspulvers 9 2. Allgemeines iiber das Bestimmen der Kieselsaure 10 3. Die Bestimmung der Kieselsaure: SiO. . 13 4. Nachtrage zur Kieselsaurebestimmung: a) Die Angreifbarkeit des Platins . . . 20 b) tJber die Reaktion des FeO in der Sodaschmelze 21 c) tJber das Eindampfen der LOsung vom SodaaufschluB . 22 d) Die Reaktion des Manganoxydes in der Sodaschmelze . 23 e) tJber das Verhalten des Titans beim LOsen des Sodaaufschlusses titanreicher Mineralien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 f) Kieselsaurebestimmung komndhaltiger Gesteine. . . . 25 g) tJber die Folgen ungeniigenden Auswaschens der Kieselsaure . 25 5. Die Reinigung des Platintiegels . . . . . . . . . . . . . . . 26 6. Allgemeines iiber Trennung und Bestimmung der Sesquioxyde. . 27 7. Bestimmung der Sesquioxyde, wenn der Gesamtniederschlag groB ist und hoch- stens 4% TiO. und 1 % MnO enthalten sind. . . . . . . . . . . 28 a) Bestimmung der Summe der Oxyde: AIBOa, FelOa, TiOI. . . . 28 b) Die Trennung der Sesquioxyde AIIOa, FelOa, TiO. voneinander. 34 c) Die Bestimmung des Gehaltes an TiOs' . . . . . . . . . . . 37 8. Bestimmung der Sesquioxyde, wenn der Gesamtniederschlag klein ist und h6ch- stens 4% TiOa und 1% MnO enthalten sind. . . . . . . . . . . . . . .. 38 a) Fallung der Sesquioxyde, wenn Tonerde relativ reichlich, Eisen jedoch ver- schwindend wenig vorhanden ist: sehr saure Granite . . . . . . . . .. 39 b) Fallung der Sesquioxyde, wenn diese nur einige Prozente oder gar nur Spuren ausmachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 9. Bestimmung der Sesquioxyde bei Gegenwart von viel Mangan ..... " 41 10. Bestimmung der Sesquioxyde bei Gegenwart von viel Titan. . . . . . .. 44 11. Bestimmung des Mangans bei groBem Mangangehalt: bei mehr als 1 % MnO. 46 12. Die Analyse oxydischer Manganerze: Braunsteinanalyse 49 a) Das LOsen des Manganerzes: Bestimmen der Gangart . . . . . . . .. 49 b) Das Bestimmen von Peroxydsauerstoff . . . . . . . . . . . . . .. 50 13. Bestimmung des Mangans bei sehr kleinem Mangangehalt: bei weniger a1s 1% MnO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 51 14. Bestimmung der Phosphorsaure bei geringem Phosphorsauregehalt: bei h6ch- stens 0,40% PIO, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 54 15. Bestimmung der Phosphorsaure bei hohem Phosphorsauregehalt: bei mehr a1s 0,40% PIO,. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 16. Bestimmung der Phosphorsaure bei hohem Phosphorsauregehalt: wenn die Sesquioxyde zur Fallung der Phosphorsaure nicht ausreichen 60 17. Die Bestimmung von CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 62 18. Die Bestimmung von MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 65 19. Die Bestimmung des Oxydationsgrades des Eisens: die Bestimmung des FeO. 69 20. Die Bestimmung des Oxydationsgrades des Titans: die Bestimmung von Tia0a . 73 21. Die Bestimmung der Alkalien: NalO und KaO fUr die normale Gesteinsanalyse 76 22. Das Isolieren der Alkalien aus schwer aufschlieBbaren Mineralien . . . . ., 86 8 Inhaltsverzeichnis Seite 23. Die Trennung und Bestimmung des Lithiums: LiaO 88 24. Bestimmung des bei 110°C entweichenden Wassers .. ' 90 25. Bestimmung des Wassers, das tiber 110°C entweicht . 91 a) Methode nach S. L. PENFIELD . . . . . . . . . 92 b) Die Bestimmung des Gesamtwassers in Mineralien, die alles Wasser bei etwa 1000°C abgeben, die aber reduzierende Komponenten enthalten. . . . .. 93 c) Die Bestimmung der Menge des Gesamtwassers in Hornblenden oder andern silikatischen Mineralien, die das Wasser erst bei sehr hohen Temperaturen restlos abgeben. . . . . . . . . 96 26. Die Bestimmung von Schwefel . . . . . . . . . 100 27. Die Bestimmung von Schwefeltrioxyd . . . . . . 103 a) Die Losung enthalt nur Sulfationen, kein Chlor . 104 b) Die Losung enthalt neben Sulfationen auch Chlor . 105 28. Die Bestimmung von Chlor: CIa. . . . . . . . . . 105 29. Die Bestimmung des Fluors in silikatischen Mineralien . 107 30. Die Bestimmung des Fluors in phosphathaltigen Gesteinen 111 31. Die Bestimmung von Kohlendioxyd: CO2, • • • • • • • 113 a) Die Differenzmethode zur Bestimmung von Kohlendioxyd 114 b) Die Bestimmung von Kohlendioxyd in sulfidhaltigen Gesteinen. 116 32. Die Bestimmung von Kohlenstoff in Gesteinen . . . . . . . . 119 a) Die Bestimmung von Kohlenstoff ohne Gegenwart von Pyrit . 120 b) Die Bestimmung von Kohlenstoff bei Gegenwart von Pyrit. 124 33. Die Bestimmung der Borsaure: BaOa . 124 34. Die Bestimmung des Beryllinms. . . . . . . . . . . . . . 128 35. Die Bestimmung des Zirkoniums . . . . . . . . . . . . . 131 a) Die Bestimmung des Zirkoniumdioxydes in Zirkoniumsilikaten 131 b) Die Bestimmung des Zirkoniums in Mineralien und Gesteinen bei einem Gehalt von hochstens 4% ZrOa. . . . . . . . . . . . . . . 135 c) Die Bestimmung des Zirkoniums in Mineralien und Gesteinen bei einem Gehalt von Spuren bis hochstens 0,2% ZrOa 135 36. Die Bestimmung des Kupfers . 136 37. Die Bestimmung von Nickel . . . . . . . . 137 38. Die Bestimmung von Chrom . . . . . . . . 140 a) Die kolorimetrische Bestimmung von Chrom 142 b) Die Bestimmung des Chroms als Bariumchromat 143 c) Die Bestimmung des Chroms als Chromsesquioxyd 146 39. Die Bestimmung von Barium. . . 146 40. Die Bestimmung der seltenen Erden. . . . . . . . 148 II. Spezieller Teil 152 III. Anhan~ a) Darstellung der Vergleichslosung ftir die Titanbestimmung. . . . . . . . . . 177 b) Darstellung der Permanganatlosung ftir die Bestimmung des Oxydationsgrades des Eisens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 c) Darstellung der Vergleichslosung zur Bestimmung von Mangan. 179 d) Darstellung der Vergleichslosung zur Bestimmung von Chrom 179 e) Betrachtungen tiber die Genauigkeit der Gesteinsanalyse . . . 179 9 I. ALLGEMEINER TElL 1. Vorbereitung des zu analysierenden Gesteinspulvers Das Gestein wird auf irgendeine Weise zu der KorngroBe eines groberen San des zerkleinert und hernach in einer Achatreibschale zu einem Pulver von maBiger Feinheit zerrieben. Fur eine solche Zerkleinerung des Gesteins eignet sich jede Methode, die ausschlieBt, daB wesentliche Mengen fremder Stoffe sich mit dem zu analysierenden Material vermengen. In Ermangelung einer geeigneten Gesteinsmuhle (Kugelmiihle) kann man sich auf sehr einfache Weise helfen. Die mit einem Geologenhammer yom Hand stUck abgetrennten Gesteinssplitter werden mit diesem Hammer auf einer gut gereinigten Stahlplatte langsam, aber sorgfaltig zerdriickt. Das geschieht am besten in der Weise, daB man sich mit dem Korpergewicht darauf stutzt. Bei quarzhaltigen Gesteinen ist besondere Sorgfalt geboten, weil infolge ihrer Spro digkeit sehr leicht Quarzkorner wegspritzen. In diesem letztern Falle empfiehlt sich die Anwendung eines nach oben geschlossenen Stahlmorsers, eines soge nannten Diamantenmorsers. Das auf diese Weise zerdriickte Gestein, oder wenn die betreffende Muhle das Gestein zu wenig fein vermahlen hat, wird in einer geraumigen Achatreibschale weiter gepulvert. Es hat jedoch normalerweise keinen Sinn, das Zerpulvern eines Gesteines ad infinitum zu treiben. Wir pulverisieren ein Gestein namlich nur aus zwei Grunden: urn von einem heterogenen Gestein eine zuverlassige Durchschnitts probe zu erhalten und urn das Gestein mit chemischen Reagenzien losen zu konnen. Fur den LosungsprozeB, wie er sich in geschmolzener Soda abspielt, ist ein Gesteinspulver bald fein genug; es gibt nur wenige Mineralien, die in der Sodaschmelze schwer aufschlieBen und demzufolge besonders fein gepulvert werden miissen. In Sodaschmelze schwerloslich sind vor allem Olivin, Granat, Disthen, Sillimanit, Andalusit, Topas, Staurolith, Titanit. Liegt keines dieser Mineralien vor, das heiBt, ist keines der genannten Mineralien in bedeutenden Mengen vorhanden, dann kann man sich mit der Feinheit des Pulvers sehr bald begnugen; Quarz, Feldspate, Glimmer, Augite und Hornblenden schlieBen sehr leicht auf. Auf keinen Fall darf man die bereits zu Pulver zerriebene Substanz nach traglich durch ein feines Sieb jagen oder gar durch ein Tuch beuteln, urn nach her den Ruckstand noch weiter zu zerreiben. Bei einer solchen Behandlungs- 10 Vorbereitung des zu analysierenden Gesteinspulvers weise wiirden vorhandene Glimmerblattchen groBenteils im Siebe zurUckblei ben, besonders beim Verwenden eines Tuches, und konnten hernach nicht mehr gut mit der Hauptmenge des Gesteinspulvers vermischt werden. Ein besonders weitgehendes Zerkleinern hat aber gerade fiir die Glimmermineralien, die be sonders schwierig zu pulverisieren sind, keinen Sinn, denn diese schlieBen ohne hin sehr leicht auf. Ein viel zu weitgehendes Zerpulvern des Gesteins hat aber gerade bei Ge steinen, die reich an dunklen Gemengteilen (Biotit, Augit, Hornblende) sind und deshalb auch reich an FeO sind, bedeutende Nachteile. Je feiner und je langer (zeitlich) ein solches Gesteinspulver zerrieben wird, urn so mehr wird das enthaltene Eisen oxydiert, was gerade fiir die Bestimmung des Gehaltes an Eisenoxydul (FeO) sehr nachteilige Folgen hat. Die Eigenschaft der leichten Oxydierbarkeit kommt besonders den folgenden Mineralien zu: Granat, Stauro lith, etwas weniger den Augiten und Hornblenden, wohl am wenigsten den Biotiten. Aus den dargelegten Grunden ist es am zweckmaBigsten, man pulverisiert das Gestein nur maBig. Fur diejenigen AufschluBverfahren, fiir die eine groBere Feinheit des Kornes erforderlich ist, kann beim Ansetzen des betreffenden Auf schlusses die erforderliche Probe n6chmru.s extra fein zerrieben werden. Das ist in der Folge bei den in Frage stehenden AufschluBmethoden besonders vor gesehen und vermerkt. Es ist ganz selbstverstandlich, daB fiir grobkornige Gesteine, wie Augen gneise und gewisse Granite, weit groBere Mengen gepulvert werden mussen, urn einen zuverlassigen Durchschnittswert zu erhalten, als das fiir feinkornige Gesteine erforderlich ist. Indessen kann hier keine zahlenmaBige Regel auf gestellt werden; das muB dem Ermessen des Analytikers anheimgestellt werden. Die in genugender Menge und hinreichend gepulverte Substanz wird mit einem Spatel moglichst gut gemischt und lufttrocken in das Wageglas eingefiillt. 2. All~emeines fiber das Bestimmen der Kieselsaure Die silikatischen Mineralien sind die hauptsachlichsten Bausteine unserer Erdrinde; viele und ausgedehnte Gesteinspartien sind sozusagen ausschlieBlich aus solchen Mineralien aufgebaut. Die gesteinsbildenden Silikate sind aber vor wiegend Verbindungen, welche durch die gewohnlichen Mineralsauren (Salz saure, Salpetersaure, Schwefelsaure) kaum oder gar nicht angegriffen werden; sie konnen daher mit Hilfe dieser Sauren nur in den seltensten Fallen direkt ge16st werden. Eine Ausnahme von der Regel machen die Mineralien der Nephelin- und Sodalithgruppe, auch Leuzit und Analzim konnen noch hieher gerechnet werden. AuBer diesen sogenannten Feldspatstellvertretern (Feld spatoide oder kurz Foide) gibt es noch eine Anzahl relativ selten auftretender Mineralien, die mit Mineralsauren mehr oder weniger leicht zersetzt und somit gelost werden konnen. In den folgenden Darlegungen behandeln wir ganz all-

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