ebook img

Chemikalien, Drogen, wichtige physikalische Begriffe in lexikalischer Ordnung: A–K PDF

792 Pages·1955·38.708 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Chemikalien, Drogen, wichtige physikalische Begriffe in lexikalischer Ordnung: A–K

Drogisten-Lexikon Ein Lehr- und Nachschlagebuch für Drogisten und verwandte Berufe, Chemotechniker Laboranten, Großhandel und Industrie Herausgegeben von Apotheker Hans Irion ehern. Direktor der Staatl. ancrk. Drogisten-Akademie Braunschweig öffentlich bestellter und \'ereidigter Sachverständiger in Berlin Zweiter Band Chemikalien, Drogen, wichtige physikalisehe Begriffe in lexikalischer Ordnung Mit 346 Abbildungen A-K 1955 Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH ISBN 978-3-642-49508-3 ISBN 978-3-642-49796-4 (e Book) DOI 10.1007/978-3-642-49796-4 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Copyright 1955 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag OHG., BerlinjGöttingen;Heidelberg. 1955 Softcoverreprint ofthe hardcover 1st edition 1955 Die Nennung von Waren erfolgt in diesem Werk, wie in allen allgemeinen Nachschlage werken, ohne Erwähnung etwa bestehender Patente, Gebrauchsmuster oder Warenzeichen, begründet also nicht die Annahme, eine Ware oder ein Warenname sei frei. Inhaltsverzeichnis. Zweiter Band. Von Apotheker H. IRION, Berlin. Seite Erster Teil : Stichwörter A - K . 1-788 Zweiter Teil: Stichwörter L -Z . 789-1452 Nachtrag 1453 Literaturverzeichnis . 1460 Sachverzeichnis für Band I und II 1469 Inhalt des ersten Bandes. Die Drogerie-Medizinische Zubereitungen. Von Apotheker H. IRION Botanik. Von Dr. phil. EVA PüTZTAL . . . . . . . . . . . 60 Chemie. Von Dr. phil. J. DAHMLüS . . . . . . . . . . . . 175 Desinfektion und Desinfektionsmittel. Von Apotheker H. IRION 374 Drogenkunde-Pharmakognosie. Von Apotheker H. IRION 384 Farbwarenkunde. Von Dr.-Ing. 0. HEFTER . . . . . . 426 Gesetzeskunde. Von Studienrat Dipl.-Hdl. 0. ENGWICHT 514 Gesundheitslehre-Hygiene. Von Apotheker H. IRION. . 636 Giftlehre-Toxikologie. Von Apotheker H. IRION . . . . 688 Krankenpflege und Artikel zur Krankenpflege. Von Apotheker H. IR ION 703 Medizinische FachausdrUcke. Von Apotheker H. IR ION. 729 1\'likroskopie. Von Dr. phil. EvA PüTZTAL . . . . . . 743 Photographie. Von Redakteur H. REUTER . . . . . . 784 Schädlinge und Schädlingsbekämpfungsmittel. Von Dr. phil. habil. W. MADEL und Dr. phil. G. GEISTHARDT . . . 829 Verbandstoffe. Von Apotheker H. IRJON 1039 Tabellen. Von Apotheker H. IR ION 1050 Abbeizen. Unter Abbeizen versteht man das Erweichen bzw. Auflösen von alten Anstrichen bzw. Lacküberzügen unter Verwendung flüssiger oder pastenartiger Abbeizmittel. Dies sind Ätzmittel (Laugen), Wasserglas, Soda, Trinatriumphosphat usw. oder organische Lösungsmittel. Häufig bestehen die Abbeizmittel aus beiden (s. Bd. Ill). Abelmoschus. Abelmoschus moschatus M edicus. Malvaceae. In den meisten Tropengebieten kultiviert, in Afrika, besonders in Ägypten, Ost indien, Westindien, auf Martinique. 1\'loschuskörner. Semen Abelmoschi. Bisamkörner. Abelmoschuskörner. Ambrettekörner. Harte, nierenförmige, 3 bis 3,5 mm lange und 2,5 bis 2,7 mm breite, graubraune bis grauschwarze Samen, die an der Oberfläche hellere, erhabene, unterbrochene Längsstreifen zeigen. Geruch moschusartig, Geschmack gewürzhaft. lnhaltsstofie. Schleim, fettes und ätherisches Öl. Verwendung. Anregungsmittel, in der Parfümerie- und Likörherstellung. lloschuskörneröl. Qleum Abelmqschi s~minis. Durch Destillation der zerkleinerten Moschuskörner mit Wasserdampf ge- wonnene feste, fettartige Masse, D. (40°) 0,891. Inhaltsstoffe. Palmitinsäure und ein Alkohol, Farnesol. Verwendung. In der Parfümerie und Likörherstellung. Verf. Cedernöl und Copaivabalsamöl. Aberration. Mit Aberration (lat. aberratio, Abirrung) bezeichnet man die bei der Brechung von I.icht durch Linsen entstehenden Abweichungen, bei denen sich die parallel zur optischen Achse einfallenden Lichtstrahlen nicht alle in einem Punkt vereinigen. Chromatische Aberration (g. chroma, die Farbe) beruht auf der Tatsache, daß der Brechungsindex von langwelligen (roten) Lichtstrahlen kleiner ist als der von kurzwelligen (blauen). Dadurch besitzen auch I~insen die Fähigkeit, weißes Licht wie ein Prisma in Farben zu zerlegen. Die eh. A. ist ein I~insenfehler und bedingt auf Bildern farbige Ränder und Unschärfe. Dieser Nachteil wird in der Photographie durch Zusammenbauen von verschiedenen Glassorten, z. B. Kron- und Flintglas, zu Linsensystemen, Achromaten, beseitigt. 1 Irion, Bd. II. Abietinsäure ~~ 2- Acetaldehyd Sphärische Aberration beruht auf der Tatsache, daß große Linsen nicht mehr alle Strahlen in einem einzigen Punkt vereinigen. Der Brennpunkt der achsennahen Zentralstrahlen ist weiter von der Linse entfernt als der Brennpunkt der Rand strahlen. Dadurch werden die Bilder am Rande undeutlich. Dieser Linsenfehler kann entweder durch Abblenden der Randstrahlen oder durch Aplanate behoben werden. Diese besitzen statt einer großen starkgewölbten mehrere weniger stark gewölbte Linsen. Abietinsäure. Abietinsäure, C20H3002, ist die Carbonsäure eines Diterpens, welche den Haupt bestandteil des Kolophoniums bildet und aus diesem oder aus Tallöl durch Destillation gewonnen wird. Gelbe Massen, Schmp. 163°, unlösl. in Wasser, lösl. in Alkohol und Äther . .Äthylabietinat ist eine wohlriechende, nicht flüchtige Flüssigkeit, die als Weichmach er bei der Lackherstellung Verwendung :findet. Abracol. Sammelname für wachsartige in USA hergestellte Produkte. Abracol GMS. selbstemulgierendes Glycerinmonostearat, Abracol PGS. selbstemulgierendes Propylenglykolmonostearat, Abracol GSP. Glycerylester mit Sapaminzusatz (wie Tegacid). Die genannten Abracole sind gute Ölemulgatoren (ÖjW), während die Sorten VCH., VPX., VPY. und VPZ. WjÖ-Emulsionen geben. Abracole :finden für kosmetische Zwecke und zur Salbenherstellung Verwendung. Absorption. Absorption (lat. absorbere, verschlucken) eines Stoffes in einem anderen ist der Zustand, wenn jener in homogener Verteilung in dessen Innerem aufgenommen wird. Unter Absorption einer Strahlung versteht man die Abnahme ihrer Intensität beim Durchgang durch einen Stoff infolge Energieabgabe an diesen. Bei der Absorption von Gasen erfolgt das Eindringen in eine Flüssigkeit und die Auflösung von Gasen in dieser oder in einem festen Stoff. So wird z. B. Sauerstoff, Luft oder Kohlendioxyd von Wasser aufgelöst, absorbiert. Die Menge des absorbierten Gases hängt von der Natur des Gases und der Flüssigkeit, vom Gasdruck und von der Temperatur ab, Vom Wasser absorbierte Luft scheid.et sich beim Erwärmen in Form kleiner Bläs chen ab. Absorptionsgrundlagen, Absorptionsbasen sind fertige oder halbfertige Salben grundlagen, bestehend aus Bienenwachs, Ceresin, Paraffin, Paraffinöl, Vaseline, Wachsen, Walrat usw., die Wollfett, Wollfettalkohole, Lecithin, Cholesterinester, Cetylalkohol und andere hochmolekulare Alkohole als Emulgatoren enthalten. Hell farbige, geruchlose Erzeugnisse mit hohem Wasseraufnahmevermögen (bis 200%), die stabile Emulsionen Typ W /Ö ergeben. Absorptionsbasen sind z. B.-+ Almecerin, -+ Aquaphil, -+ Boerocerin, -+ Protegin usw. Verwendung. Oxycholesteringrundlagen zur Herstellung von Cremes. Acetaldehyd. Acetaldehyd . .Äthylaldehyd. Ä"thanal. Aldehyd. CH CHO. Mol.-Gew. 44. 3 Vorkommen. Als Zwischenprodukt bei der alkoholischen Gärung, gelegentlich im Harn. Wichtiges Zwischenprodukt der Essigsäurefabrikation. Acetanilid --3- Acetin Darstellung. Aus Acetylen und Wasser unter Verwendung von Quecksilber sulfat als Katalysator oder durch Oxydation von Äthylalkohol mit Kaliumdiebromat und Schwefelsäure. Eigenschaften, Farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigenartigem be täubend-erstickendem Geruch, in Wasser leicht löslich. D. (13°) 0,7883; Sdp. 21°. Acetaldehyd besitzt große Neigung zur Polymerisation. Bei Zusatz von 1 Tr. konz. Schwefelsäure zu wasserfreiem A. entsteht die polymere Verbindung Paraldehyd. Die Schleimhäute der Augen und der Atemwege werden durch A. bis zur starken Entzündung gereizt. Längere Einatmung bewirkt Schädigung der Gefäße. Aufbewahrung. Am besten in zugeschmolzenen Glasröhren, sonst in sehr dicht schließenden Gefäßen (s. auch PVbF.). Verwendung. Zur Herstellung von synthetischer Essigsäure, Alkohol, Chloro form und Kunstharzen. 2. . .Acetanilidnm, DAB. 6. Stoff B. ~ A(~ctanilid Phenylacetanid. Antifebrin. C6H5·NH;CO·CH3). Mol.-Gew.135,08. Darstellung. Durch Erhitzen von Anilin und Essigsäure und folgende Destillation oderUmkristallisieren aus Wasser. Anilin Essigsäure Wasser Acetanilld Eigenschaften. Weiße, glänzende, geruchlose Kristallblättchen, Geschmack scharf brennend, löslich in etwa 230 T. Wasser (20°), in 22 T. siedendem, in 4 T. Weingeist, 50 T. Äther, 8 T. Chloroform. Schmp. 113° bis 114°. Aceta.nilid führt in Grammdosen zu tödlicher Vergiftung. Erkennung. Beim Erhitzen von A. mit Kalilauge entsteht der Geruch nach Anilin. Nach Zusatz einiger Tropfen Chloroform zu dieser Mischung entsteht bei erneutem Er hitzen der widerliche Geruch nach IsonitriL Verwendung. Als Fieber senkendes Mittel (E. bis 0,5 g). Acetessigester. Aether acetico-aceticns, Erg.-B. 6. Azetessigester. CH3 • CO · CH2 • COO · C2H5• Mol.-Gew.130,1. Farblose, leicht in Weingeist und Äther, wenig in W:;tsser lösliche Flüssigkeit mit obstartigem Geruch. D. (20°) 1,022 bis 1,024. Sdp. 180° bis 182°. Prüfung. Eisenchloridlösung färbt die wäßrige A.-Lösung violettrot. Wäßrige oder weingeistige A.-Lösung dürfen Lackmuspapier nur ganz schwach röten. Verwendung. In der organischen Synthese von Arzneimitteln (Antipyrin, Pyra midon u. a.), Farb- und Riechstoffen. Acetin. Acetylglycerin. Glycerinrrwnoacetat. CH 0H · CHOH · CH 0 · OC · CHJ. 2 2 :Farblose, ölige, hygroskopische Flüssigkeit in Wasser undWeingeistleicht löslich. Verwendung. Als Lösungsmittel für basische Farbstoffe, Tannin in Stoffdrucke reien und Färbereien. Lösungsmittel für Farbstoffe der Hektographentinten, in der Parfümerie als Fixiermittel von Riechstoffen. ]' Acetoform -4--- Aceton Acetoform. Acetoform (Kalle) ist eine feste Verbindung von Aluminiumacetocitrat mit Hexamethylentetramin, fester Ersatz für essigsaure Tonerde. Aceton. Acetonum, DAB. 6. Azeton. Dimethylketon. Ketopropan. Propanon. Essiggeist. Spiritus pyroaceticus. CH3 • CO· CH3• Mol.-Gew. 58,05. Vorkommen. Aceton ist das einfachste und wichtigste Keton und findet sich in Spuren im normalen Harn und im Blut, vermehrt als pathologischer Bestandteil des Harns bei Zuckerkrankheit. Es bildet sich reichlich bei der_ Zersetzungsdestillation von Holz und findet sich daher zusammen mit Methylalkohol im rohen Holzessig. Da seine Trennung aus diesem durch fraktionierte Destillation schwierig ist, ist dieses Ve rfahren technisch unbedeutend. Darstellung. Aus Rohaceton, das bei der Zersetzungsdestillation von Calcium acetat, sog. Graukal~, erhalten wird: + (CH3C00)2Ca ~ CH3·CO·CH3 CaC03 Calclumacetat, Graukalk Aceton Calciumcarbonat Den Graukalk erhält man aus der Essigsäure des rohen Holzessigs durch Neutrali sieren mit Kalk. Auch durch Dehydrierung von Isopropylalkohol mit Messing stücken als Katalysator und durch bakterielle Zersetzung von Kohlenhydraten wird A. gewonnen. Eigenschaften. Technisches A., D. (20°) 0,800 bis 0,805, Sdp. 56° bis 75°, kommt in verschiedenen Reinheits- und Stärkegraden in den Handel. A ., DAB. 6, ist eine klare, farblose, angenehm aromatisch riechende, brennend schmeckende Flüssigkeit, die leicht beweglich und sehr feuergefährlich ist und mit leuchtender Flamme verbrennt. Mit Wasser, Alkohol, Äther, Chloroform, Fetten und ätherischen Ölen in jedem Verhältnis mischbar. D. (20°) 0,790 bis 0,793; Sdp. 55° bis 56°. A. löst Harze, Fette, Kautschuk, Acetyl-und Nitrocellulose, Kumaronharze, Carnauba wachs, Montanwachs und Asphalt. A.-Dämpfe wirken mäßig reizend, die narkotische Wirkung ist ähnlich wie die des Äthylalkohols. + Prüfung des DAB. 6. Erkennung. 10 ccm der wäßrigen A.-Lösung (1 199) färben sich nach Zusatz von 1 ccm Natronlauge durch 5 ccm frische, ohne Erwärmen bereitete Nitro prussidnatriumlösung rot, nach Zusatz von überschüssiger Essigsäure karminrot. Beim Erwärmen der wäßrigen A.-Lösung mit Kalilauge und Jod entsteht Jodoform. Prüfung auf: Höhere Homologe, Säuren: Die Mischung von 5 ecm A. mit 5 ccm Wasser muß klar sein und darf Lackmuspapier nicht röten. Trübung der Lösung zeigt höhere Homologe, Rötung des Lackmuspapiers Säuren an. Aldehyde: Die Mischung von 10 ccm A. und 10 ccm Wasser in einem Glasstöpsel zylinder darf nach Zusatz von 2 ccm ammoniakalischer Silberlösung beim Stehen im Dun keln innerhalb einer halben Stunde höchstens schwach bräunlich gefärbt werden. Fremde organische Stoffe: Beim Versetzen von 10 ccm A. mit 1 Tr. Kaliumpermanganat lösung darf die Rotfärbung der Mischung innerhalb einer Viertelstunde nicht vollständig verschwinden. Rascheres Verschwinden der Rotfärbung zeigt fremde organische Stoffe an. Methylalkohol: 1 ccm A. wird in einem weiten Probierrohr mit 5 cem Wasser gemischt, + 2,5 ccm Kaliumpermanganatlösung (1 49) und 0,2 ccm Schwefelsäure zugesetzt und 3 Min. geschüttelt. Dann werden 0,5 ccm gesättigte Oxalsäurelösung, 1 ccm Schwefelsäure und 5 ccm Schiffs Reagens zugefügt; innerhalb von 3 Stunden darf weder Blau- noch Violettfärbung eintreten. Ester: 20 ccm A., 30 ccm \11/asser, 10 ccm n-Kalilauge werden vermischt und im Rück flußkühler 1 Stunde lang erhitzt. Nach Zusatz von Phenolphthaleinlösung wird mit n-Salz säure bis zum Verschwinden der Rotfärbung titriert. Werden hierbei weniger als 10 ccm n-Salzsäure verbraucht, ist die Anwesenheit von Estern erwiesen. Acetonresorcin -5- Acetylcellulose Nicht flüchtige Verunreinigungen: 10 ccm A. werden in einem gewogenen Schälchen verdampft. Der Rückstand muß unter I mg bleiben. Aufbewahrung. Da durch Einwirkung von Tageslicht gelbe Verfärbung eintritt, vor Licht geschützt aufbewahren (s. auch PVbF.). Verwendung. Wichtiges Lösungs-und Extraktionsmittel in der Lack-und Acetat seidenherstellung. Lösungsmittel für Fette, Harze, Gerbsäuren, zum Entfetten von Rohwolle. Von Acetylen löst es das 100fache Volumen (--+ Dissousgas); in der chemischen Technik zur Herstellung von Bromaceton, Chloroform, Jodoform, Sulfonal u. a.; zur Herstellung von --+Abbeizmitteln; zum Denaturieren von Spiritus und zur Herstellung von Lederkitt; zum Kitten von Celluloidgegenständen. Als Fettlösungsmittel bietet es infolge seiner Vermischbarkeit mit Wasser den Vorteil, die Fette ohne Destillation durch einfache Verdünnung mit Wasser wieder abzuscheiden. Bei der Herstellung rauchlosen Pulvers als Quellmittel für Nitrocellulose; bei der Herstellung von Tinct. Cantharidum, DAB. 6, in Nagel lacken und Nagellackentfernern als Lösungsmittel (neuerdings wird A. für den letzten Zweck abgelehnt); in der Mikroskopie zur Entwässerung mikroskopischer Präparate. Acetonresorcin. Kleine, in Wasser unlösliche, in Alkohol, .Äther, Chloroform und Alkalien lösl. Kristalle. Verwendung. Statt Resorcin als keratoplastisches Mittel in Haarwässern. Acetophenon. Acetophenonum. Phenylmethylkewn. Acetylbenzol. Hyprwn. C8H5 · CO · CH3• Darstellung. Durch Erhitzen von Benzol mit Acetylchlorid und Aluminium chlorid, Destillieren und Rektifikation des Destillats. Vorkommen. Acetophenon ist ein Bestandteil des Steinkohlenteers und fand früher Verwendung als Schlafmittel. + + Eigenschaften. Farblose bis gelbliche Flüssigkeit, die schon bei 18° bis 19° kristallin zu Blättchen erstarrt und daher in der kalten Jahreszeit fest ist. Der Geruch ist stark aromatisch und erinnert in der Verdünnung an Heu. Absolut seifener.ht, auch für kaltgerührte Seifen geeignet, verfärbt weiße Seifen nicht. D. 1,032; Schmp. 19,7° bis 20,5°; Sdp. 202°. Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, .Äther und fetten Ölen. Verwendung. In der Parfümerie zur Herstellung von Kompositionen wie Flieder, Akazie, Mimose, Heu (5 bis 10%), zur Seifenparfümierung, erfordert aber wegen seines starken Geruches vorsichtige Dosierung. Acetylanisol. Weiße bis gelbliche Kristallbrocken. Schmp. 37°, mit kräftigem an Weißdorn erinnernden und stark haftendem Geruch. Seifenbeständig. Acetylcellulose. Celluloseacetat. Zelluloseacetat. Darstellung. Durch Einwirkung von Eisessig oder Essigsäureanhydrid auf Cellulose, wenig Schwefelsäure als Katalysator. Unter Abspaltung von Wasser ent- Acetylen -6- Acetylen steht hierbei Cellulosetriacetat, das in Chloroform löslich ist und zur Isolierung von Kabeln Verwendung findet. Das früher notwendige Umspinnen der Kabel wird hierdurch entbehrlich. Acetylen. Acetylenum. Azetylen. .A'thin. C-H Acetylen ist das erste und wichtigste Glied der Acetylenreihe. Es 111 bildet sich bei Zersetzungsreaktionen organischer Substanzen, die durch C-H Hitze vor sich gehen, und ist deshalb auch in kleinen Mengen im Leuchtgas (0,06%) enthalten. Auch bei der unvollst~ndigen Verbrennung von Leuchtgas in einem zurückgeschlagenen Bunsenbrenner entstehen beträchtliche Mengen des Gases: 4CH, + + Methan Sauerstoff Wasser Acetylen Darstellung. Die technische Darstellung von A. erfolgt durch die schon von WÖHLER entdeckte Zersetzung von Calciumcarbid mit Wasser, die stürmisch vor sich geht: Calciumcarbid Wasser Calciumhydroxyd Acetylen Eigenschaften. A. ist etwas leichter als Luft. Das technische Gas ist durch Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Phosphorwasserstoff und organische Schwefel und Phosphorverbindungen verunreinigt und riecht daher widerlich, während reines A. ein farbloses, fast geruchloses, betäubendes Gas ist. A.-Luftgemische explodieren außerordentlich heftig, und zwar noch bei sehr niederem A.-Gehalt. Die Explosionsgrenzen liegen mit Luft gemischt zwischen 2,8 und 65% und mit Sauerstoff gemischt zwischen 2,8 und 93%. Das Gas verbrennt an der Luft mit stark leuchtender, sehr heißer (1900°) rußender Flamme, während das A. Sauerstoffgemisch Temperaturen bis 2700° erreicht. Bei starker Luftzufuhr in besonders konstruierten Brennern verbrennt es mit hell leuchtender, weißer Flamme, ohne zu rußen, mit einer Leuchtkraft, die 6mal größer als die des Glühlichtes ist. Eingeatmet wirkt technisches A. betäubend und giftig und kann durch den in ihm enthaltenen äußerst giftigen Phosphorwasserstoff zu tödlichen Vergiftungen führen. Chemisch ist das Gas als ungesättigte Ver bindung sehr reaktionsfähig, die leicht Additions- und Polymerisationsreaktionen eingeht. Verwendung. Zu Beleuchtungszwecken (für den Betrieb von A.-Anlagen ist eine besondere Verordnung erlassen (s. Bd. I), zur Acetylengasentwicklung verwendete Apparate unterstehen der Polizeiaufsicht); in der chemischen Technik als Ausgangs stoff zahlreicher Erzeugnisse (s. dort), so zur Herstellung von künstlichem Kautschuk, Aceton, Essigsäure, Essigsäureanhydrid und deren zahlreichen Derivaten. Die Be deutung von A. als Ausgangsstoff für Verbindungen, die dann zu Harzen kondensiert werden, ist ständig im Wachsen. Zum autogenen Schweißen und Schneiden von Metallen. Dabei wird es mit Sauerstoff in einem besonderen Brenner verbrannt und kommt hierzu bei Anwesenheit von Kieselgur zur Verminderung der Explosions gefahr und unter Druck in Aceton gepreßt in Stahlflaschen mit gelbem Anstrich unter der Bezeichnung Dissou.sgas in den Handel. 1 Liter Aceton von 15° nimmt bei 12 Atmosphären gegen 300 LiterA. auf. Acetylenruß wird durch unvollständige Verbrennung des A. erhalten. Reine..~ A., das kaum giftig ist, findet unter der Bezeichnung Narcylen zur Narkose Ver wendung.

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.