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Chemie des Bauwesens: Band 1: Anorganische Chemie PDF

512 Pages·1980·18.536 MB·German
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Karl Krenkler Chemie des Bauwesens Band 1: Anorganische Chemie Mit 287 Abbildungen Springer-Verlag Berlin· Heidelberg· New York 1980 Dr. rer. nat. habil. KARL KRENKLER apl. Professor an der Fakultat fur Bauingenieur und Vermessungswesen der Universitat Stuttgart CIP-Kurztitelaufnahme def Deutschen Bibliothek Krenkler, Karl: Chemie des Bauwesens / K. Krenkler. Berlin, Heidelberg, New York: Springer. Bd. 1. Anorganische Chemie. - 1980. ISBN-13: 978-3-642-8 I 476-I e-ISBN-13: 978-3-642-8 I 475-4 001: 10.1007/978-3-642-81475-4 Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Vbersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, def Wieder gabe auf photomechanischem odeT ahnlichem Wege und def Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen, bleiben, auch bei nUT auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervielfaltigungen fUr gewerb1iche Zwecke ist gemaB §54 UrhG eine Vergtitung an den Verlag zu zahlen, deren Hohe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1980 Sofkover reprint of the hardcover 15t edition 1980 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. Gesamtherste11ung: Passavia Druckerei GmbH Passau 2362/3020-543210 Vorwort Fur die meisten Menschen ist die Chemie "ein Buch mit sieben Siegeln", und mancher Bauingenieur mag sich bei dem Buchtitel "Chemie des Bauwesens" fragen, was denn das Bauwesen mit Chemie zu tun hat. Darauf gibt es nur eine Antwort: "sehr viel". Als Beispiel der Zement. Er ist eine prozentgenau abge stimmte Mischung von Silikaten, Aluminaten und Ferriten. Zement wird nicht nur in einem scharfer Kontrolle unter liegenden chemischen ProzeB hergestellt, sondern auch seine Erhartung und alles was damit zusammenhangt, wie z. B. Schwinden, Kriechen, Warmeentwicklung, sind Fol gen chemischer Reaktionen, und auch die mogliche Schadi gung des Zementsteins durch Sulfate und andere aggressive Stoffe sind chemische Vorgange. Den idealen Zement, der nur gute Eigenschaften besitzt, gibt es nicht. Die Eigenschaften schlieBen sich oft gegensei tig aus; ein fruhhochfester Zement hat in der Regel auch eine hohe Warmeentwicklung, verstarkte Schwindneigung und anderes mehr. Urn den vielerlei Forderungen der Pra xis gerecht zu werden, gibt es eine Reihe von Zementen, von denen nur die Portlandzemente, der Eisenportland zement, der Hochofenzement, der Tonerdezement, der TraBzement, der WeiBzement und zementahnliche Binde mittel wie der hydraulische Kalk und der Wasserkalk ge nannt seien. Diese Bezeichnungen mit den dazugehoren den Eigenschaften zu uberolicken, ist eine Gedachtnisbela stung. Einfacher ist es, die Eigenschaften der Zemente von ihrer chemischen Zusammensetzung abzuleiten, denn es sind nur relativ wenige Faktoren, durch deren Variation die Vielfalt der Zementeigenschaften zustande kommt. Nicht wesentlich anders ist es beim Stahl. Durch Legie rung und chemische MaBnahmen ist es moglich, die unge- V niigenden Eigenschaften des Eisens entscheidend zu ver bessern. Bei der Verarbeitung des Stahls treten wohl weni ger chemische Probleme auf, dafiir aber urn so mehr in der Folgezeit. 1m Unterschied zum Beton, der gegen atmo spharische Einfliisse und Wasser in der Regel bestandig ist, rostet, d. h. oxidiert ungeschiitzter Stahl schon an der Luft und dies urn so starker, wenn Wasser und aggressive Sub stanzen hinzukommen. Diese Korrosion des Stahls ist ein chemischer Vorgang; wer sie mit Erfolg verhindern will, muB ihre chemischen Ursachen und die stoffbedingten Ei genschaften der Schutzmittel kennen. Ein anderes Beispiel sind die Kunststoffe, die in steigen dem Urn fang im Bauwesen Anwendung finden. Wer nur die Namen hort wie z. B. Polyathylen, Polystyrol, Polypro pylen, Polyviny1chlorid, Polyesterharze, Polyurethanharze usw., dem mag es ergehen wie dem Schiiler im Faust: "Mir ist von alledem so dumm, als ging mir ein Miihlrad im Kopf herum." Wer sich jedoch naher damit befaBt, der erkennt bald, daB diese oft komplizierten Namen Bezeichnungen fiir relativ einfache Dinge sind und daB die vielfaltigen Ei genschaften der Kunststoffe sich im wesentlichen aus der Molekiilstruktur erklaren lassen, fUr die es eine der Bau statik sehr ahnliche "Molekiilstatik" gilt. Man kann die Beispiele beliebig weiterfiihren. Tatsache ist, daB die Bautechnik zu einem groBen Teil angewandte Chemie ist und daB die Bedeutung der Chemie fUr das Bau wesen immer mehr zunimmt. Wer tiefer in die Materie der Baustoffe eindringen will, der braucht dazu die Chemie. Wenn sich ein Bauingenieur mit Chemie befassen solI, dann muS diese auf seine Bediirfnisse zugeschnitten, d. h., praxisnah und einfach sein. Die standige Bezogenheit auf die Praxis ist deshalb ein Leitgedanke des Buches, was je doch nicht bedeutet, daB theoretische Oberlegungen ver nachlassigt werden, denn diese fiihren erst zum tieferen Verstandnis der Zusammenhange. Da fUr den Bauinge nieur der Plan, d. h. die zeichnerische Darstellung seiner Objekte, Grundlage seiner Arbeit ist, wurde in diesem Buch versucht, auch die Chemie weitgehend graphisch dar zustellen, was insgesamt eine groSe Zahl von Bildern erge ben hat, die aber manches verstandlich machen werden, was, in Formeln ausgedriickt, dem Nichtchemiker unver standlich ist. VI Das Buch wendet sich an den Vertiefung suchenden Stu denten, an den Bauingenieur der Praxis und an Chemiker von Firmen, die Partner des Bauwesens sind. Viele Pro bleme der Bautechnik haben chemische Ursachen. Wenn der Ingenieur diese mit den Fachleuten der Chemie kHiren will, muB er mit Argumentationswissen ausgeriistet sein, das er hier finden solI. Der Stoff ist mir in jahrzehntelanger Tatigkeit in der bauchemischen Industrie und durch Befassung mit den Problemen der Bauingenieure zugewachsen. Das Buch ent halt deshalb zu einem wesentlichen Teil Erfahrungswissen, doch ist darin eine Vielzahl von Erkenntnissen eingefUgt, die von Wissenschaftlern und Praktikern gesammelt wur den und wofiir ich mich dankbar erweise. Unter den vielen seien die Zementchemiker H. Kiihl, F. Keil, W. Czernin, F. W. Locher und die Betontechnologen K. Walz und G. Wischers genannt. Zahlreiche weitere sind aus dem Litera turverzeichnis zu entnehmen. Die sich iiber viele Baustoffgebiete ausdehnende Stoff fUlle ergab sich durch meine dreiBigjahrige Tatigkeit als Lehrbeauftragter an der Universitat Stuttgart fUr das Ge biet "Chemie der Baustoffe". Fiir diese mich zutiefst be friedigende Aufgabe und die mir daraus zugekommenen Kenntnisse danke ich der Universitat Stuttgart und den Kollegen der Fakultat fiir Bauwesen. Von diesen seien ge nannt F. Popel, der mich an die Universitat geholt hat und G. Rehm, dessen Lehrstuhl fUr Werkstoffe im Bauwesen ich eingegliedert bin und dem ich manches Wissen, insbe sondere auf dem Gebiet der Metalle, und vielfache Unter stiitzung verdanke. Mein Dank gilt auch Frau Marianne Marotz, welche die vielen Bilder gezeichnet hat, und insbesondere meiner Frau, die einen groBen "passiven" Beitrag zu dem Buch geleistet hat, indem sie auf viele Freizeitfreuden verzich tet hat, die der Arbeit an diesem Buch zum Opfer fielen. SchlieBlich sei auch dem Springer-Verlag fUr die stets ange nehme Zusammenarbeit herzlich gedankt. Stuttgart, im August 1980 K. Krenkler VII Hinweis fUr den Leser Die (etten Bildnummern wei sen auf die erste Zitatstelle des jeweiligen Bildes hin; in deren unmittelbarer Niihe ist auch das betreffende Bild zu finden. Ferner bedeuten in Zusam menhang mit der Bild-Nr.: r. = rechts, 1. = links, o. = oben, u. = unten, m. = Mitte. Eine zusiitzliche Ziffer, durch Schriigstrich von der Bild-Nr. getrennt, verweist auf das entsprechend numerierte Teilbild. Inhaltsverzeichnis 1 Anorganische Grundlagenchemie 1.1 Grundbegriffe 1.1.1 Atom und Atombau 1.1.2 Atommasse ... 2 1.1.3 Periodensystem 5 1.1.4 Gruppen des Periodensystems 5 1.1.5 Obersicht tiber die Elemente 8 1.1.6 Chemische Verbindungen 9 1.1.7 Oxidationszahl 11 1.2 Oxide 13 1.2.1 Sauerstoff 14 1.2.2 Wasser 14 1.2.3 Kohlendioxid 18 1.2.4 Kohlenmonoxid 20 1.2.5 Magnesiumoxid 20 1.2.6 Aluminiumoxid 20 1.2.7 Siliciumdioxid 21 1.2.8 Schwefeltrioxid 21 1.2.9 Schwefeldioxid 21 1.2.10 Calciumoxid 22 1.3 Hydroxide der Metalle 22 1.3.1 Basen allgemein 22 1.3.2 Natrium-und Kaliumhydroxid 22 1.3.3 Calciumhydroxid . .. .. 24 1.3.4 Weitere Metallhydroxide ... 24 1.4 Hydroxide der Nichtmetalle (Sauerstoffsauren) 25 1.4.1 Kohlensaure 25 1.4.2 Kieselsaure ... . 25 1.4.3 Schwefelsaure .. .. 27 1.5 Hydride der Nichtmetalle 27 1.5.1 Methan .. 27 1.5.2 Ammoniak .. 28 1.5.3 Schwefelwasserstoff 28 1.5.4 F1uorwasserstoff 30 IX 1.5.4.1 Siliciumtetrafluorid 30 1.5.5 Chlorwasserstoff 30 1.5.6 Hydride insgesamt 30 1.6 pH-Wert 31 1.7 Salze .. 34 1.7.1 Sulfate 34 1.7.1.1 Natriumsulfat 34 1.7.1.2 Magnesiumsulfat 34 1.7.1.3 Calciumsulfat . . 34 1.7.1.4 Ammoniumsulfat 36 1.7.1.5 Sulfate allgemein 36 1.7.2 Carbonate 36 1.7.2.1 Natriumcarbonat 36 1.7.2.2 Magnesiumcarbonat 36 1.7.2.3 Calciumcarbonat . . 37 1.7.2.4 Calcium-Magnesiumcarbonat 37 1.7.2.5 Carbonate allgemein 37 1.7.3 Silikate .... 38 1.7.3.1 Natriumsilikat 38 1.7.3.2 Kaliumsilikat 38 1.7.3.3 Calciumsilikat 38 1.7.3.4 Aluminiumsilikat 38 1.7.3.5 Silikate allgemein 38 1.7.4 Chloride 39 1.7.4.1 Natriumchlorid 39 1.7.4.2 Magnesiumchlorid 39 1.7.4.3 Calciumchlorid . . 39 1.7.4.4 Chloride allgemein 40 1.7.5 Fluoride 40 1.7.5.1 Kalium-und Natriumfluorid 40 1.7.5.2 Calciumfluorid . . . . . . 40 1.7.6 Fluate 40 1.7.7 Ergiinzendes zu den Salzen 41 1.8 Hydrolyse 41 1.9 Dissoziation 42 1.10 Elektrolyse 42 1.11 Aggregatzustande 46 1.11.1 Gaszustand 46 1.11.2 Fliissigkeit 46 1.11.3 Feststoff 46 1.12 Stoffsysteme 47 1.12.1 Fliissige Stoffgemische 47 1.12.1.1 LOsungen 47 1.12.1.1.1 LOslichkeit ..... . 47 x 1.12.1.1.2 Losungskalte 47 1.12.1.1.3 Losungswarme 48 1.12.1.1.4 Losungstemperatur 48 1.12.1.1.5 Diffusion - Osmose 49 1.12.1.2 Kolloide 49 1.12.1.2.1 Gele allgemein 50 1.12.1.2.2 Wasserbindung der Gele 50 1.12.1.2.3 Schrumpfung der Gele 51 1.12.1.2.4 Quellung der Gele 51 1.12.1.3 Dispersionen 51 1.12.1.4 Emulsionen 52 1.12.2 Feststoffe 52 1.12.2.1 Kristallgitter 52 1.12.2.1.1 Atomradius 53 1.12.2.1.2 Ionenradius 53 1.12.2.2 Kristallsysteme 53 1.12.2.3 Kristallbindungen 56 1.12.2.3.1 Ionenbindung 56 1.12.2.3.2 Atombindung 56 1.12.2.3.3 Metallbindung 56 1.12.2.3.4 Wasserstoffbindung 58 1.12.2.3.5 van der Waalssche Bindung 58 1.12.2.4 Harte fester Korper 58 2 Anorganische Bauchemie (Verschiedenes) 61 2.1 Wasser im Bauwesen 61 2.1.1 Kreislauf des Wassers 61 2.1.1.1 Wasserverdunstung 61 2.1.1.2 Wasserdampfsattigung 62 2.1.1.3 Niederschlagsbildung 62 2.1.1.4 Taupunkt .. 64 2.1.1.5 Wasserkreislauf und Wasserverteilung 66 2.1.2 Wasser als Losungsmittel 66 2.1.2.1 Meerwasser 66 2.1.2.2 Trinkwasser 68 2.1.2.3 Harte des Wassers 70 2.1.2.4 Enthartung des Wassers 73 2.1.2.5 Enthartungsverfahren 73 2.1.2.6 Mineralwasser 74 2.1.3 Wasser als Bindemittel 76 2.1.3.1 Oberflachenspannung des Wassers 76 2.1.3.2 Haftspannung des Wassers .. 78 2.1.3.3 Bedeutung der Wasserbindung 80 2.2 Gestein und Verwitterungsprodukte 82 2.2.1 Geochemie 82 2.2.2 Urgestein 82 2.2.3 Verwitterung 84 2.2.3.1 Boden 85 XI

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