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Chemie der Organischen Farbstoffe: Zweiter Band Natürliche Organische Farbstoffe PDF

244 Pages·1935·9.167 MB·German
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Preview Chemie der Organischen Farbstoffe: Zweiter Band Natürliche Organische Farbstoffe

CHEMIE DER ORGANISCHEN FARBSTOFFE VON PROFESSOR DR. FRITZ MAYER DRITTE UMGEARBEITETE AUFLAGE ZWEITER BAND NATÜRLICHE ORGANISCHE FARBSTOFFE BERLIN VERLAGVONJULIUSSPRINGER 1935 ISBN- 13:978-3-540-01211-5 e-ISBN-13:978-3-642-92508-5 DOI: 10.1007/978-3-642-92508-5 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1935 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 3RD EDITION 1935 Vorwort. In der Vorrede zum ersten Band der dritten Auflage wurde bereits die Absicht ausgesprochen, in einem zweiten Band die natürlichen Farb stoffe, welche in der zweiten Auflage noch eine sehr stiefmütterliche Behandlung erfahren hatten, ausführlicher zu besprechen. Folgende Gesichtspunkte sind dabei leitend gewesen: Es ist versucht worden die Herkunft, Eigenschaften, Konstitution und Darstellung aller Farbstoffe, soweit sie als chemische Individuen in der Literatur beschrieben sind, zu einem anschaulichen und übersichtlichem Bilde zusammenzufassen. Die Begrenzung lag dabei in dem Oharakter des Buches als Lehrbuch. Darüber hinaus ist aber die neuere Literatur sorgsam zusammengetragen worden, so daß die Hoffnung berechtigt ist, daß das Buch auch bei der Planung und Aufnahme neuer Arbeiten vielleicht von Nutzen ist. Wenn der erste Band durch die Läuterung des Inhaltes in drei Auf lagen gewonnen haben sollte, so dürften diesem Bande die Erfahrungen aus dem von mir geschriebenen Abschnitt in V. Meyer-Paul Jacobsons Lehrbuch der organischen Ohemie über nichtglykosidische natürliche Farbstoffe und aus langjährigen Vorlesungen über natürliche Farbstoffe zugute gekommen sein. Ich bin mir aber bewußt, wie schwierig die faßliche Darstellung eines so verzweigten und ungleichmäßigen Gebietes ist und welche Bedenken einer stärkeren Kritik an manchen hier über nommenen Arbeiten entgegenstehen. Um so größer wird die Freude an dem Fortschritt auf so vielen wichtigen Gebieten neuzeitlicher Forschung sein. Frankfurt a.M., 24. November 1934. Fritz Mayer. Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Carotinfarbstoffe (Polyenfarbstoffe, Lipochrome) 2 Diaroylverbindungen . . .. 58 Isocyclische Verbindungen . 61 1. Benzochinonverbindungen . 61 2. Naphthochinonverbindungen 66 3. Anthracenfarbstoffe . . . . 71 Anhang: Phenanthrenfarbstoffe 97 Heterocyclische Verbindungen . . . . 99 1. Sauerstoffhaltige Verbindungen. . . . 99 . a) Farbstoffe mit fünfgliedrigen Ring. . . . . . . 100 b) Flavon und Isoflavonfarbstoffe (Anthoxanthine). . . . . .. 104 c) Noch nicht völlig aufgeklärte Farbstoffe von Flavoncharakter 127 d) Pyryliumfarbstoffe (Anthocyane). . . . . . . . 134 e) Rot- und Blauholzfarbstoff . . . . . . . . . . 150 f) Xanthonfarbstoffe . . . . . . . . . . . . . . 161 g) a;-Pyronfarbstoffe. . . . . . . . . . . . . . . 163 2. Stickstofffreie Farbstoffe unbekannter Konstitution 163 80) Farbstoffe aus Blüten ...... 163 b) Farbstoffe aus Blättern usw. . . . 164 c) Fa.rbstoffe aus Holz und Rinden. . 165 d) Farbstoffe aus Flechten. . . . . . 168 e) Farbstoffe a.us Harzen und Drogen. 169 f) Farbstoffe aus Pilzen. . . . 174 3. Stickstoffhaltige Verbindungen . 176 80) Abkömmlinge des Pyrimidin. 176 b) Abkömmlinge des Pyrrol . . 180 c) Abkömmlinge des Pyridin. . 210 d) Abkömmlinge des Pyrazin. . 211 Lyochrome . . . . . . . . . . . . 212 e) Farbstoffe unbekannter Konstitution. 221 Zusätze und Berichtigungen zu Band I . 223 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . 225 Berichtigungen. S. 18 Z.3 v. o. "Absorptionsbanden" statt "Adsorptionsbanden". S. 18 ist das rechte Ende der Formel des y-Carotin abzuändern in: HaC CH3 y -HC~H 11 1 HsC-C CH2 V CH. S.22 Anm.2 "Rudolph" statt "Rudolf". S.39 Z. II v. o. "dar" statt "da". S.42 Z.9 v. U. "C1sH22" statt "C1sH12". S.46 Unterschrift unter der letzten Formel ,,1-4-8-Tri-" statt ,,1-4-8- Tetra". S. 181 Z. 7 v. o. Die Seitenkette der Formel des Prodigiosin ist abzu- ändern in H3C-H2C-H2C-H2C-H2C- S. 189 Anm. 5, S. 192 Anm. 1, S. 194 Anm.l "Baumgartner" statt "Baumgarten". S.196 Z.22 v. o. "Absorptionsbanden" statt "Adsorptionsbanden". S. 196 Z. 26 v. o. "Absorptionsspektrum" statt "Adsorptionsspektrum ". S.222 Z. 12 v. u. ,,1934" statt ,,1924". S. 224 Z. 2 v. u. ist "dort in der Formel ein Druckfehler" zu streichen. Ma,yer. Fa.rbstoffe. 3. Aufl. Bd. II. Einleitung. Im ersten Bande sind der Betrachtung der künstlichen organischen Farbstoffe eine Reihe allgemeiner Gesichtspunkte - insbesondere über Farbe und Konstitution - vorangestellt worden, welche sinngemäß auch für die natürlichen organischen Farbstoffe gelten. Denn die Natur bedient sich zur Darstellung farbiger Verbindungen der gleichen Atom gruppen, mit denen der Farbstoffchemiker im Laboratorium Moleküle aufbaut oder welche er in Moleküle einfügt. Hat doch die Synthese jeder organischen Verbindung als Vorbedingung die Erkenntnis, welche uns aus dem Studium der in der Natur vorkommenden organischen Stoffe erwachsen ist. Jedoch sind die Methoden, welche die Natur ver wendet, andere und nur in wenigen Fällen ist es gelungen, den Schleier ein wenig zu lüften. Die Anordnung für die Darstellung der natürlichen Farbstoffe ist in der Weise erfolgt, daß die allgemeinen Grundsätze der Klassifizierung organischer Verbindungen soweit als möglich befolgt wurden. Hieraus ergaben sich in botanischer Hinsicht gewisse un vermeidbare Härten. Die natürlichen Farbstoffe sind weniger in technischer Beziehung (schon mit Rücksicht auf die Entwicklung der Chemie der künstlichen Farbstoffe) interessant als hauptsächlich in biologischer Hinsicht. Die Beobachtungen der letzten Jahre haben wertvolle Zusammenhänge zutage gefördert. Mayer, Farbstoffe. 3. Auf!. Bd. H. I Carotinfarbstoffe (Polyenfarbstoffe, Lipochrome) 1. Zu den lebenswichtigen Farbstoffen, welche der Organismus der Säugetiere mit der Nahrung aufnimmt, und von denen einzelne als Vorstufen der Vitamine erkannt worden sind, gehören die Lipochrome 2 und Lyochrome. Der Name Lipochrome deutet auf das gemeinsame Vorkommen mit Fettstoffen hin, der Name Lyochrome auf die Wasser löslichkeit. Ältere Namen für die Carotinfarbstoffe sind: Luteine, Chromolipoide und Lipoxanthine. Der Name Polyenfarbstoffe bezieht sich auf die Zu gehörigkeit zur Polyenreihe ("en" bedeutet eine Doppelbindung nach der Genfer Nomenklatur). Die Gegenüberstellung der wichtigsten Eigen schaften der Lipochrome und Lyochrome (über letztere siehe später) zeigt folgendes Bild 3 : Lyochrome Lipochrome Zusammensetzung stickstoffhaltig stickstofffrei Löslichkeit wasserlöslich unlöslich in Wasser 4 Farbe der Lösungen gelb bis orange gelb bis rot Fluorescenz . stark grün schwachgelb bis grün 5 Prosthetisch gebunden an Polysaccharid, Eiweiß nur in den Farbstoffen des Hummers und anderen Crustaceen an Eiweiß Säuren ....... . sehr beständig sehr empfindlich .Alkalien empfindlich beständig Oxydationsmittel . . . . sehr beständig sehr empfindlich biologische Beziehung zu Vitamin Bg und Oxy- Vitamin A dationsferment Tagesdosis pro Ratte . . 5 y Lactoflav in 5 Y oder ß-Carotin; 2,5 y 0(- ß-Carotin Die Carotine sind Vorstufen des A-Vitamin (Provitamine), die Lyo chrome vermutlich Vorstufen von Oxydationsfermenten. 1 Allgemeine Literatur: Ältere Werke: F. G. Kohl: Untersuchungen über das Carotin und seine physiologische Bedeutung in der Pflanze. Leipzig 1902. M. Tswett: Die Chromophylle in der Pflanzen- und Tierwelt. Warschau 1910 (russ.). - R. Willstä tter u. A. Stoll: Untersuchungen über Chlorophyll, Methoden und Ergebnisse. Berlin 1913. - R. Willstätter u. A; Stoll: Untersuchungen über die Assimilation der Kohlensäure. Berlin 1918. - L. S. Palmer: Carotinoids and related Pigments. New York 1922. - V. N. Lubimenko u. V. A. Brilliant: Färbung der Pflanzen. Leningrad 1924 (ross.); F. Mayer: Carotinoide in V.Meyer u. P. Jacobson: Lehrbuch der organischen Chemie, 11, 5, 1, S.I64. Berlin und Leipzig 1929. - L. Zechmeister: Carotinoide höherer Pflanzen in Klein: Handbuch der Pflanzenanalyse. Berlin 1932. - E. Lederer: Les Carotenoides des Plantes. Paris 1934. - L. Zechmeister: Carotinoide. Berlin 1934. - H. Willstaedt: Bakterien und Pilzfarbstoffe, Carotinoide. Stuttgart 1934. - 2 Der Name Carotinoide ist von Tswett 1911 vorgeschlagen worden. Kuhn u. Grundmann [Ber. dtsch. chem. Ges. 66; 1880 (1932)] weisen darauf hin, daß Carotinoide nur die dem Carotin verwandten Farbstoffe sind; der Name Carotin farbstoffe faßt Carotin selbst mit den Carotinoiden zusammen; über einen anderen nicht beachteten Vorschlag: Vogel, Stohl: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 1066 (1933). Zur biologischen und chemischen Nomenklatur für die Carotinoide: Science (N. Y.) 79, 488 (1934). - 8 Kuhn, György, Wagner-Jauregg: Ber. dtBch. chem. Ges. 66, 1034 (1933). - 4 Eine Ausnahme bildet das Crodn des Safran, in dem das wasserunlösliche Crocetin glucosidisch gepaart ist. - 5 Carotin und Lycopin fluorescieren trotz widersprechender Literaturangaben, wenn auch schwach. Künstliche und natürliche Polyene. 3 Schon frühzeitig haben sich Botaniker und Chemiker - von Ber zelius an - mit den Carotinfarbstoffen beschäftigt und ein reichhaltiges Material über ihr Vorkommen, ihre physikalischen Eigenschaften und ihren Nachweis gesammelt. Erst Willstätter1 und seinen Mitarbeitern gelang es, reine Individuen aus den Pflanzen zu isolieren und ihre Zusammensetzung festzulegen, wobei ersterer aber schon begründete später zur Wahrheit gewordene Zweifel an der Einheitlichkeit seiner Präparate äußerte. Die von ihm geschaffenen Methoden bilden heute noch die Grundlage der Forschung. Ein weiterer großer Fortschritt wurde durch Zechmeister2 erzielt, der durch die katalytische Hydrie rung des Carotin zeigte, "daß Carotin im wesentlichen aliphatische Struktur besitze". Fast gleichzeitig kam Karrer3 zu solchen Vor stellungen beim Crocetin. Aber erst die inzwischen erfolgte Darstellung von künstlichenPolyenverbindungen mit aromatischen Resten am Anfang und Ende der Kette durch Kuhn4 und ihre Ähnlichkeit mit Carotin5, ferner die Untersuchung der Absorption und das Verhalten gegen Benzo persäure und Chlorjod 6 gab den Anstoß, den Carotinfarbstoffen Polyen struktur zuzuweisen. In den letzten Jahren ist dann insbesondere durch Karrer, Kuhn und auch Zechmeister die Chemie der Carotin farbstoffe in den wesentlichen Punkten geklärt worden. Die Unterschiede zwischen den künstlichen und natürlichen Polyenen sind nicht groß. Die Natur baut aus Isopren: CH =C-CH=CH 2 2 I CHa Kohlenwasserstoffe und Abkömmlinge auf, so kommt es, daß man einerseits an Stelle einfacher Methinketten Methylseitenketten in 1-5- Stellung findet, wie dieses dem Aufbauelement des Isopren entspricht. Die Endstellen der natürlichen Polymethine sind andererseits durch Terpenringe aus Isopren, Methyl- oder Carbonylgruppen stabilisiert, während die Polyene von Kuhn Phenylreste tragen. Ein Vergleich beider zeigt die Ähnlichkeit: (~II =C-C=G-C=C~=G-C=C~=C~=C-C=C~II\ HHHHHHHHHHHHHHHH I V '-..;' lliphenyl-hexadeca-octaen (blaustichig kupferrot) HaC CHa HaC CHa '-../ '-../ C C /'-.. /~ HsC C-C=C-C=C-C=C-C=C-C=C~=C~=C~=C-C=C-C CHs 1 11 H H 1 H H H I H H H H I H H H 1 H H 11 1 HsC C-CHa CHa CHa CHa CHa HaC-C CHs ~./ '-../ CHz ß-Carotin (dunkelviolett) CHs 1 Willstätter, Mieg: Liebigs Ann. 3M, 1 (1907); vgl. auch Zechmeister: Die Forschungen Richard Willstätters auf dem Gebiete der Carotinoide. Naturwiss. 20, 608 (1932). - 2 Zechmeister, v. Cholnocky, Vra bely: Ber. dtsch. chem. Ges. 61, 566 (1928); vgl. auch Liebermann, Mühle: Ber. dtsch. chem. Ges.48, 1653 (1915); Herzig, Faltis: Monatsh. Chem. 35,997 (1914). " a Karrer, Salomon: Helvet. chim. Acta 11, 87, 116, 123, 144 (1928). - 4 Kuhn, Winterstein: Helvet. chim. Acta 11, .. 87, 116, 123, 144 (1928). - ö Am 22.4.1927 hatte R. Kuhn bereits auf die Ahnlichkeit des Carotin mit den Polyenen hingewiesen. - 6 Pummerer, Rebmann: Ber. dtsch. ehem. Ges.61, 1099 (1928). 1* 4 Carotinfarbstoffe (Polyenfarbstoffe, Lipochrome). Danach beruht die Farbe der Carotinfarbstoffe auf einer langen Reihe konjugierter Doppelbindungen. Die Unbeständigkeit der Ver bindungen "mit Polyenketten ist bei den künstlichen wie natürlichen Polyenen durch stabile Reste abgefangen. Wie wichtig die fortlaufende Konjugation ist, geht daraus hervor, daß z. B. nl-CH=CH-CH=CH-CH=CH-CH=CH-./O~ ~/ # Diphenyloctatetraen 1 grünstichig chromgelb ist, (r H2-CH=CH-CH=CH-CH=CH-CH=CH-CH2--() Dibenzyloctatetraen dagegen farblos. Auch die Verwandlung von Bixin in das Dihydrobixin (Bixin trägt als Endreste Carboxylgruppen) bewirkt Farbaufhellung von Rot nach Gelb 2. Eine den Polyenketten angeschlossene Carboxyl- oder Phenylgruppe entspricht einem Zuwachs3 von annähernd P/2 aliphatischen Doppel bindungen in bezug auf Farbvertiefung. Die obige Formel des ß-Carotin zeigt aber, daß die beiden mittleren Methylseitenketten nicht in 1-5- Stellung: CH2=C-CH=CH~ +----->- CH2=C-CH=CH2 ÖH3 ÖHa sondern in I-6-Stellung zueinander stehen, wodurch die Farbstoffe einen symmetrischen Bau erhalten. Man muß daher annehmen, daß zwei Isoprenreste in der folgenden Weise zusammentreten: CH2=C-CH=CHs +----->- CH2=CH-C=CH2 ÖHa ÖHa Abkömmlinge des Isopren könnten sich in der Pflanze auf dreierlei Art bilden: I. durch unmittelbare Addition der CsHg-Reste, die zu Terpenen führt; so könnte man sich die Bildung der "Eckpfeiler", soweit sie Terpenkohlenwasserstoffreste sind, erklären; 2. durch Addition und gleichzeitige Hydrierung', wie sie bei der Bildung des Phytol (s. unter Chlorophyll) anzunehmen ist: + + 4 CSH8 H20 3 H2 = C2oH,oO 3. durch Addition und Dehydrierung, wobei Polyenketten mit kon jugierten Doppelbindungen entstehen 6: 8C5H8-4H2 = C,oHS6 Die Bildung der Carotinfarbstoffe mit 40 Kohlenstoffatomen könnte über das Phytol erfolgen, jedoch haben einzelne Untersuchungen 6 gezeigt, daß die in den Pflanzen vorhandene Phytolmenge nicht ausreicht. 1 Kuhn, Winterstein: Helvet. chim. Acta 11, 123 (1928). - 2 Karrer, Helfenstein, Widmer, van Itallie: Helvet. chim. Acta. 12, 741 (1929). - 3 Kuhn, Winterstein: Helvet. chim. Acta. 12, 899 (1929). - 4 Willstätter, E. W. Mayer, Hüni: Liebigs Ann. 378, 73 (1910). - 5 Kuhn, Winterstein, Helvet. chim. Acta 11, 427 (1928). - 6 Kuhn, Brockmann: Z. physiol. Chem. 206, 41 (1932). - Kuhn, Grundmann: Ber. dtsch. chem. Ges. (1), 1886 (1932). Einteilung der Carotinfarbstoffe. 5 Weiter ist bei den Polyenen cis- und trans-Isomerie möglich, bisher sind aber nur in 2 Fällen in Pflanzen Isomere aufgefunden worden; meist scheint die stabile Transform 1 vorzuherrschen. Bis jetzt sind in der Natur angetroffen worden: 1. Kohlenwasserstoffe. 2. sauerstoffhaltige Verbindungen. a) solche mit Hydroxylgruppen oder Ketogruppen in den Terpenresten. b) solche mit Carboxylgruppen. c) solche mit noch unbekannter Funktion des Sauerstoffatom. Die Verbindungen vom Typus 28. und wohl vorläufig auch 2c werden unter dem Sammelnamen Xanthophylle zusammengefaßt. Es sind bis jetzt bekannt: Kohlenwasserstoffe: IX-Carotin, ß-Carotin, y-Carotin und b-Carotin (bis jetzt nur spektralanalytisch nachgewiesen) mit der Formel C40H56. Lycopin C4oH56' Sauerstoffhaltige Verbindungen : Gruppe a und c Gruppe b Astacin C4oH4S04 Crocetin C2oH2404 Rhodoxanthin C4oHso02 Bixin C25Hso04 Kryptoxanthin C4oH560 Azafrin C27H3S04 Rubixanthin C4oH560 Lutein C~5602 Zeaxanthin C4oH5602 Flavoxanthin C4oH560S Violaxanthin C4oH5604 Taraxanthin C4oH5604 Fucoxanthin C4oH5406 oder C4oH5606 Capsanthin C~5S0S Capsorubin C4oH5S04 (± H2) Kuhn und Winterstein2 nehmen an, daß auch der natürlichen Bildung der niedriger molekularen Polyencarbonsäuren z. B. bei Crocetin das Auftreten eines Carotinfarbstoffes mit 40 Kohlenstoffatomen voran gehe, welcher erst sekundär unter Verlust von Kettenteilen zu einer Polyensäure abgebaut wird. Über die Form, in welcher die Carotin farbstoffe in der Pflanze vorhanden sind, ist abgesehen von dieser An nahme zu sagen, daß die Farbstoffe mit Hydroxylgruppen vielfach mit Fettsäuren verestert sind. Man bezeichnet solche Ester wegen des niedrigen Schmelzpunktes und der Konsistenz der Krystalle als Farb wachseS. Zuerst wurde das Physalien, der Farbstoff der Judenkirsche als Farbwachs erkannt und zwar als der Dipalmitinsäureester3 des Zeaxanthin. Auch Estergemische aus verschiedenen Säuren sind an zutreffen z. B. beim Capsanthin4. Andererseits liegt das Crocetin, der 1 Kuhn, Winterstein: Ber. dtseh. ehern. Ges.66, 646 (1932). - 2 Kuhn, Winterstein: Ber. dtseh. ehern. Ges. 66,646 (1932); 67, 344 (1934). - Kuhn, Broekrnann: Ber. dtseh. ehern. Ges. 66, 894 (1932). - Kuhn, Grundrnann: Ber. dtseh. ehern. Ges. 66, 1880 (1932). - Kuhn, Deutsch: Ber. dtseh. ehern. Ges.66, 883 (1933). - 3 Kuhn, Winterstein, Kaufrnann: Naturwiss. 18, 418 (1930); Ber. dtseh. ehern. Ges.63, 1489 (1930). - Zeehrneister, v. Cholnoeky: Z. physiol. Chern. 189, 159 (1930); Liebigs Ann. 481,42 (1930). - 4 Zeehrneister, v. Cholnoeky: Liebigs Ann.609, 269 (1934).

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