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Chef oder Chefin?: Einfluss des Geschlechts auf Erleben und Verhalten von Mitarbeitern PDF

196 Pages·2002·7.065 MB·German
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Christian Dries Chef oder Chefin? PSYCHOlOGIE Christian Dries Chef oder Chefin? Einfluss des Geschlechts auf Erleben und Verhalten von Mitarbeitern Deutscher Universit~its-Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fiir diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich Dissertation Universitat GieBen, 2000 1. Auflage Mai 2002 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2002 Lektorat: Ute Wrasmann I Dr. Tatjana Rollnik-Manke Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-4462-5 e-I SB N-13: 978-3-322-81269·8 DOl: 10.1007/978-3-322-81269·8 Fur meine Eltem Elisabeth und Heinrich und fur Dagmar Vorwort Chef oder Chefin, ist das uberhaupt eine Frage? Der gesellschaftliche Wertewandel, die unterschiedlichen FrauenfOrderpro gramme der Unternehmen, die soziodemographischen Veranderungen sowie die technisch-wirtschaftlichen Entwicklungen in den nachsten Jahren werden dazu beitragen, daB Mitarbeiter sowohl mit miinnlichen als auch weiblichen Vorge setzten "Ie ben und arbeiten" mussen. Sicherlich nicht als "Entscheidungshilfe" im Rahmen der Personalauswahl gedacht, versucht die vorliegende Arbeit, inspi riert durch meine eigene berufliche Erfahrung im Berufsfeld der psychologischen Unternehmensberatung, vielmehr eine wissenschaftlich fundierte Anniiherung an eine fUr die betriebliche Praxis relevante Fragestellung. Da sich diese Arbeit mit geschlechtsdifferentiellen Effekten beschiiftigt, wer den hiiufig weibliche und miinnliche Textformen notwendig. Fur eine bessere Lesbarkeit wird i.d.R. nur ein grammatikalischer Genus verwendet. Selbstver stiindlich ist stets mit der Verwendung des Maskulinums (Mitarbeiter; Vorge setzter) auch das zugehorige Femininum gemeint, und vice versa (z.B. Fuhrungs kraft). Fur die Unterstutzung und kritischen Anregungen danke ich herzlich Herrn Professor Dr. Dieter Vait!. Ebenfalls mochte ich mich auf diesem Weg bei Frau Dr. Renate Frank bedanken. Ohne Ihre fachliche und emotionale Begleitung wa re diese Arbeit wohl kaum zustande gekommen! Mein Dank gilt auch Frau Pro fessorin Dr. Petra Halder-Sinn fUr die kritische Durchsicht des Manuskripts. Mein Dank gilt weiterhin Frau Dr. Ursula Rzepka fUr ihre Mithilfe bei der Videoanalyse und Herrn Dip!. Psych. Bertram Walter fUr die wichtigen Anre gungen und Hilfen in der Auswertungsphase der Arbeit. SchlieBlich mochte ich all denen noch einmal herzlich danken, die mir in vie len kritischen Diskussionen und Gespriichsrunden wertvolle Anregungen gaben. Dip!. Psych. Christian Dries Zusammenfassung Vor dem Hintergrund soziodemographischer, wirtschaftlicher und technischer Veranderungen in der Arbeitswelt hat das Thema "Frauen im Management" eine immer groBere Bedeutung erfahren. Das gestiegene offentliche Interesse hat zu unterschiedlichen personalpolitischen Konzepten in den Unternehmen gefiihrt. Der lebhaften Diskussion in der Offentlichkeit steht jedoch keine ausreichende empirische Basis gegeniiber. Speziell die Auswirkungen des Geschlechts des Vorgesetzten auf das Erleben und Verhalten der Mitarbeiter sind systematisch kaum erforscht. Die vorliegende Untersuchung geht daher der Frage nach, in wieweit sich Frauen und Manner im emotionalen Erleben, der aktionalen Bewal tigung und in der gedanklichen Bewertung einer beruflichen Anforderungssitua tion unter besonderer Beriicksichtigung des Vorgesetztengeschlechts unterschei den. Die eigene empirische Studie nutzte fiir die genauere Analyse des Einflusses des Geschlechts zwei berufliche Situationen, die im Rahmen von berufsbezoge nen Selbstsicherheitstrainings am Fachbereich Psychologie der Justus Liebig Universitat GieBen durchgefiihrt wurden. Es waren zum einen eine Bewerbungs gesprachsituation, die die Fahigkeit zur Selbstdarstellung erforderte und zum anderen eine konfliktare Situation eines Vorgesetztengespraches mit der Aufga be, Mehrarbeitsanspriiche abzulehnen und sich durchzusetzen. Die Aufgaben wurden in naturalistischer Rollenspielform mit einer berufserfahrenen Fiihrungs kraft standardisiert durchgefiihrt. An der Untersuchung nahmen 48 Personen beiderlei Geschlechts im Alter von 22 bis 39 Jahren in elf geschlechtsheterogenen Gruppen tei!. AUe Personen ab solvierten die zwei berufsbezogenen Aufgaben mit einem weiblichen oder einem mannlichen Chef. 1m Rahmen einer Verlaufsmessung wurden Kognitionen und Emotionen der Mitarbeiter in Form von Selbstbeschreibungen erhoben. Eine Verhaltensanalyse erfolgte nicht-reaktiv mittels Videoaufzeichnung. In der mehrfaktoriellen Varianzanalyse zeigten sich Befindens- und Bewertungsunter schiede in Abhangigkeit des Vorgesetztengeschlechts. Die Unterschiede standen in der Interaktion mit der Anforderungssituation. In der konfliktaren Gesprachs situation fanden sich Hinweise auf eine kritischere Beurteilung der Chefin, spe ziell durch die Frauen der Untersuchung. Diese differentielle Wirksamkeit des Vorgesetztengeschlechts fand sich nicht in der Bewerbungssituation, in der sich die Mitarbeiterinnen unabhangig vom Vorgesetztengeschlecht starker kognitiv und emotional belastet fiihlen. 1m aktio nalen Handeln (Freundlichkeit und Zielstrebigkeit) fanden sich in keiner Situati on Geschlechterunterschiede. Fiir die betriebliche Praxis ergeben sich Anwendungsmoglichkeiten in Fragen der Personalauswahl sowie der Personalentwicklung. InhaItsverzeichnis Vorwort .................................................................................................. VII Zusammenfassung ................................................................................... IX Inhaltsverzeichnis .................................................................................... XI I Theoretischer Teil ....................................................... 1 1 Einleitung ....................................................................................... 1 2 Begriffsbestimmung: Menschen in Organisationen ................... 5 3 Begriffsbestimmung: Vorgesetzte(r) ............................................ 9 3.1 Fiihrungseigenschaften und Verhalten .............................................. 9 3.2 Kontingenzmodelle der Fiihrung .................................................... 11 3.3 Fiihrer und Gefiihrte ........................................................................ 11 3.4 Fiihrung und Geschlecht ................................................................. 14 3.4.1 Geschlechtstypisches Fiihrungsverhalten? ......................... 15 3.4.2 Unterschiede in der Karriereentwicklung? ......................... 16 3.5 Folgerungen fUr diese Untersuchung .............................................. 17 4 Begriffsbestimmung: Mitarbeiter .............................................. 19 4.1 Geschlechtsdifferentielle Betrachtung ............................................ 19 4.2 Mitarbeit als soziale Rolle: Entwicklung unterschiedlicher Geschlechtsrollen ............................................................................ 22 4.2.1 Geschlechterunterschiede aus der Sicht der sozialen Lerntheorie ......................................................................... 23 4.2.2 Geschlechtsrollen-Verhalten als kognitive Entwicklung .... 24 4.3 Mitarbeit unter evolutionspsychologischer Betrachtung ................. 27 4.3.1 Biologische Determinanten menschlichen Verhaltens ....... 27 4.3.2 Evolutionspsychologische Erklarung geschlechtsdifferentiellen Verhaltens ................................. 30 4.4 Folgerungen fi.ir diese Untersuchung .............................................. 35 XII Inhaltsverzeichnis 5 Empirische Untersuchungen zur Interaktion zwischen Chef und Mitarbeiter ........................................................................... 37 5.1 Interaktionsaspekt "Aufgabenorientierung" .................................... 37 5.2 Interaktionsaspekt "sozial-emotionaler Bereich" ............................ 41 5.3 Geschlechterstereotype in der beruflichen Zusammenarbeit ......... .45 5.4 Folgerungen fUr diese Untersuchung .............................................. 47 II Empirischer Teil ........................................................ 49 6 Ableitung der Fragestellungen und der Untersuchungshypothesen .......................................................... 49 6.1 Allgemeine Fragestellung ............................................................... 49 6.2 Differentiell-inhaltliche Fragen ...................................................... 50 7 Konzeption der Untersuchung ................................................... 55 7.1 Besonderheiten organisationspsychologischer Untersuchungen ..... 55 7.2 Die beruflichen Anforderungssituationen ....................................... 57 7.2.1 Situation: "Ablehnung einer Forderung des Chefs" ........... 60 7.2.2 Situation: "Vorstellungsgesprach mit Gehaltsforderung" .. 60 7.3 Handlungsparameter, MeBinstrumente, MeBbedingungen ............. 61 7.3.1 Emotionale Parameter ........................................................ 61 7.3.2 Kognitive Parameter ........................................................... 62 7.3.3 V erhalte nsparameter ........................................................... 63 7.4 Der Untersuchungsplan ................................................................... 64 8 Durchftihrung der Untersuchung .............................................. 67 8.1 Beschreibung der Stichprobe .......................................................... 67 8.2 Vorbereitung 1: Das Beurteilertraining fUr die Verhaltensanalyse ........................................................................... 68 8.3 Vorbereitung 2: Die Standardisierung des Vorgesetztenverhaltens ................................................................... 69 8.3.1 Messung des Ftihrungsverhaltens der Vorgesetzten ........... 70 8.3.2 Fremdeinschatzungen des Vorgesetztenverhaltens ............ 72 8.4 Durchftihrungsbedingungen ............................................................ 73 Inhaltsverzeichnis XIII 8.5 Raumliche und technische Besonderheiten ..................................... 73 8.6 Erlauterungen zum Auswertungsvorgehen ..................................... 74 9 Ergebnisse .................................................................................... 77 9.1 Kontrolle des Vorgesetztenverhaltens ............................................ 77 9.2 Allgemeine Einleitung zur Auswertung .......................................... 78 9.3 Erste Anforderungssituation: Konfliktgesprach .............................. 79 9.3.1 Beobachtbares Verhalten im Konfliktgesprach .................. 79 9.3.2 Kognitionen im Kontliktgesprach ...................................... 80 9.3.3 Emotionen im Konfliktgesprach ......................................... 88 9.4 Zweite Anforderungssituation: Bewerbungsgesprach .................... 95 9.4.1 Beobachtbares Verhalten im Bewerbungsgesprach ............ 95 9.4.2 Kognitionen im Bewerbungsgesprach ................................ 96 9.4.3 Emotionen im Bewerbungsgesprach ................................ 103 9.5 Der EinfluB gegengeschlechtlicher Attraktion .............................. 106 9.5.1 Beobachtbares Verhalten und Dyadenzusammensetzung ................................................ 106 9.5.2 Kognitionen und Dyadenzusammensetzung ..................... 107 9.5.3 Emotionen und Dyadenzusammensetzung ....................... 112 10 Diskussion ................................................................................... 115 10.1 Unterschiede zwischen mannlichen und weiblichen Mitarbeitern im Erleben und Verhalten ........................................ 116 10.2 Auswirkungen des Vorgesetztengeschlechts auf das Erleben und Verhalten der Mitarbeiter.. ..................................................... 116 10.3 Wechselwirkungen zwischen Mitarbeitergeschlecht und Vorgesetztengeschlecht. ................................................................ 118 10.4 Einfliisse der Anforderungssituation und der Dyadenzusammensetzung ............................................................. 119 10.5 Allgemeine Erkenntnisse .............................................................. 120 10.6 Ableitungen fUr die betriebliche Praxis ........................................ 123 10.7 Methodische Einschrankungen und forschungsstrategische Empfehlungen ............................................................................... 128

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