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Carl Meinhof. Das Leben des ersten Ordinarius für Afrikanistik PDF

285 Pages·2022·3.738 MB·German
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Ludwig Gerhardt Carl Meinhof – Das Leben des ersten Ordinarius für Afrikanistik Wissenschaftler in Hamburg Band 5 Herausgegeben von Ekkehard Nümann Ludwig Gerhardt Carl Meinhof Das Leben des ersten Ordinarius für Afrikanistik WALLSTEIN VERLAG Gefördert von der Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Wallstein Verlag, Göttingen 2022 www.wallstein-verlag.de Vom Verlag gesetzt aus der Stempel Garamond Redaktion, Koordination und Lektorat: Dr. Johannes Gerhardt, Hamburg Umschlag: Susanne Gerhards, Düsseldorf Umschlagfoto: Carl Meinhof (1927) Lithografie: SchwabScantechnik, Göttingen ISBN (Print) 978-3-8353-5041-0 ISBN (E-Book, pdf) 978-3-8353-4755-7 Inhalt Vorwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Carl Meinhof – Autodidakt und afrikanistisches Alphatier Ein Geleitwort von Roland Kießling . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1. Barzwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Das Umfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Die Jugendjahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2. Von Barzwitz nach Zizow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Erster Schritt: Von Barzwitz nach Halle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Zweiter Schritt: Von der Latina an die Universität . . . . . . . . . . . . 38 Dritter Schritt: Vom Studium ins Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Vierter Schritt: Von Stettin nach Zizow . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3. Zizow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Das Mekka der afrikanischen Sprachforschung . . . . . . . . . . . . . . 55 Der Durchbruch: »Grundriss einer Lautlehre der Bantusprachen« . . . 64 Von Zizow nach Afrika und zurück nach Berlin . . . . . . . . . . . . . 76 4. Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Die Berufung an das Seminar für Orientalische Sprachen . . . . . . . . . 81 Tätigkeit am Seminar für Orientalische Sprachen . . . . . . . . . . . . . 90 Die Etablierung: »Grundzüge einer vergleichenden Grammatik der Bantusprachen«. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Mtoro bin Mwinyi Bakari – ein Swahili-Lektor in den Mühlen der deutschen Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Professor Carl Meinhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Der Kampf um die Kolonialakademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 5. Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Herr im eigenen Institut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 »Die Sprachen der Hamiten« – Carl Meinhof als Rassist . . . . . . . . . 144 Menschen im Seminar 1 – die »eingeborenen Sprachgehilfen« bis zum Ende des Ersten Weltkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Menschen im Seminar 2 – die Wissenschaftlichen Hilfsarbeiter bis zum Ende des Ersten Weltkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Das Seminar für Kolonialsprachen im Ersten Weltkrieg . . . . . . . . . 175 Seminar für Kolonialsprachen ohne Kolonien . . . . . . . . . . . . . . . 178 Krach im Institut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Universität ohne Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 Der Fall Theodor Lessing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 International African Institute – Carl Meinhofs erste internationale Niederlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Menschen im Seminar 3 – Emmi Kähler-Meyer . . . . . . . . . . . . . . 196 Der 70. Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 Die Südafrikareise 1927/28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Menschen im Seminar 4 – Ernst Dammann, Ernst Zyhlarz und Johannes Lukas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 Das Seminar unterm Hakenkreuz und der lange Weg zur Meinhof-Nachfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Alterswerke und Ehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 Der Zweite Weltkrieg und die Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224 6. Was bleibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 Stammtafel (Auszug) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 Carl Meinhofs Lebensdaten im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266 Bildnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274 Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278 Vorwort des Herausgebers Mit der Schriftenreihe »Wissenschaftler in Hamburg« würdigt die Ham- burgische Wissenschaftliche Stiftung Persönlichkeiten, die sich um die Forschung, Lehre und Bildung in der Hansestadt besonders verdient ge- macht haben. Werner von Melle, der erste Präsident der Stiftung, sah es seit ihrer Gründung im Jahr 1907 als wichtigste Aufgabe an, hochkarä- tige Wissenschaftler für die Stadt Hamburg zu gewinnen, so auch Carl Meinhof, der nach der Gründung der Hamburgischen Universität 1919 der erste Ordinarius für Afrikanistik weltweit wurde. Von Anfang an waren die Beziehungen zwischen der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung und Carl Meinhof eng: Sie gewährte dem 1909 ans Hamburger Kolonialinstitut Berufenen eine deutliche Gehalts- zulage und förderte von Beginn an den Druck der von ihm initiierten »Zeitschrift für Kolonialsprachen« sowie die ebenfalls in Hamburg er- scheinende phonetische Fachzeitschrift »Vox« – außerdem die beiden Festschriften anlässlich des 70. und 80. Geburtstages von Meinhof und weiterhin seine große Forschungsreise nach Südafrika 1927/28. Das Gründungskapital der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stif- tung wurde wesentlich durch die kolonialen Aktivitäten ihrer Grün- der in Afrika gebildet. Mit den Erträgen des Kapitals finanzierte sie die wissenschaftlichen Forschungen Carl Meinhofs über afrikanische Spra- chen am Kolonialinstitut in Hamburg – seinerzeit die »koloniale Me- tropole« des Deutschen Kaiserreichs. Die eingangs erwähnte Würdigung ist im Falle Carl Meinhofs kritisch ausgefallen: In seinem epochalen Werk »Grundriß einer Lautlehre der Bantusprachen« leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Begrün- dung der Afrikanistik als wissenschaftliche Disziplin, später hat er je- doch mit den rassistischen Inhalten seines Buches »Die Sprache der Hamiten« den eigenen Ruf nachhaltig beschädigt. Die Böttcher Stiftung hat einmal mehr die Publikation eines Bandes dieser Reihe hochherzig unterstützt, wofür wir ihr zu großem Dank verpflichtet sind. Dr. Ekkehard Nümann 7 Carl Meinhof – Autodidakt und afrikanistisches Alphatier Ein Geleitwort von Roland Kießling Carl Meinhof – Begründer der Afrikanistik, Urvater der Bantuistik, wil- helminischer Nationalchauvinist, Kolonialwissenschaftler, Ober-Hamit und Rassist – dies wäre vermutlich das Bukett von Epitheta, die eine Online-Suche an die Spitze einer Meinhofschen KWIC-Liste, d."h. der mit seinem Namen oftmals verknüpften »KeyWords in Context«, spülen würde. Dabei verstört ein gewisses semantisches Spannungsverhältnis: glorienhafter Glanz im Lob Meinhofs fachlicher Verdienste, zunehmend getrübt und überschattet vom Vorwurf, der kolonialen Ausbeutung des afrikanischen Kontinents eine pseudowissenschaftliche Grundlage ge- schaffen zu haben. Es ist daher gewiss nicht leicht, aus heutiger Sicht un- befangen und ausgewogen über Carl Meinhof zu schreiben, der 1909 als »der einzige wirklich wissenschaftliche afrikanische Philologe« auf den neu eingerichteten und weltweit ersten Lehrstuhl für Afrikanistik am Hamburger Kolonialinstitut, dem Vorläufer der Universität, beru- fen wurde und der seinen bantuistischen Weltruhm im Spätwerk durch den misslungenen Versuch einer linguistischen Untermauerung der rassistischen Hamitentheorie nachhaltig ruinierte. Ludwig Gerhardt gelingt dieser biographische Balanceakt zwischen Licht und Schatten mit großer Bravour: Meinhofs Verdienste zu würdi- gen, ohne seine nationalistischen und kolonialpolitischen Verstrickun- gen unter den Teppich zu kehren, bzw. seine Verirrungen zu benennen, ohne aber in ein »Meinhof bashing« zu verfallen. Er liefert hier nicht weniger als eine erste geschlossene Gesamtdarstellung von Meinhofs Leben und afrikanistischem Wirken, akkurat recherchiert, amüsant und pointiert – ein Lesevergnügen auch für ein größeres Publikum, das nicht zuvorderst an den Details der Spirantisierung von Bantu-Plosiva vor »schweren« Vokalen interessiert ist, sondern an der Wissenschaftsge- schichte und Wissenschaftspolitik, gespiegelt im Werdegang einer her- ausragenden Persönlichkeit, deren Wirken von 1909 von 1943 eng mit Hamburg verknüpft war. Wer war Carl Meinhof? In einem pietistisch geprägten bildungsbür- gerlichen Elternhaus aufgewachsen und den väterlichen Fußstapfen in 9 ein hinterpommersches Pfarramt folgend, war Meinhofs Interesse und Leidenschaft früh auch für afrikanische Sprachen entbrannt, die er über- wiegend aus zweiter Hand von Missionaren und deren Kindern er- lernte. Ohne je in Afrika gewesen zu sein, schuf er im Alleingang und als Autodidakt neben seiner Arbeit als »Landpastor, der mit erheblichen Dienstgeschäften belastet war«, gewissermaßen als Hobby in seiner knappen Freizeit, die Grundlagen der modernen Bantuistik und einer methodisch fundierten Wissenschaft von den afrikanischen Sprachen. Bis dahin waren diese aufgrund eines weitgehenden Fehlens altehrwür- diger Schrifttraditionen in der vom orientalistisch-altphilologischen Geist durchdrungenen Akademia des 19."Jahrhunderts als geschichts- lose Schmuddelkinder geringgeschätzt und einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht für würdig befunden. Mit diesem Denkmuster eines überkommenen akademischen Zeitgeists räumte Meinhof gründlich auf, indem er zeigte, dass sie nach eben denselben Prinzipien funktionieren wie die Sprachen der Hochkulturen der Alten Welt. Damit hatte Mein- hof die afrikanischen Sprachen an die Diskurse der historisch-verglei- chenden Sprachwissenschaft angeschlossen, vom vormal igen Paria-Status erlöst und in das Pantheon würdiger Studienobjekte aufgenommen. All dies ist von Ludwig Gerhardt so anschaulich und ohne jede fachesote- rische Attitüde präsentiert, dass auch linguistische Laien und Laiinnen sowohl die Dimension und Tragweite der bantuistischen Glanzleis- tung Meinhofs nachvollziehen können als auch seine späteren hamiti- schen Irrwege. Aus einer Vielzahl von publizierten und unveröffentlichten Quellen hat Ludwig Gerhardt – selbst Afrikanist, der sich in direkter Nachfol- gelinie im Amte intensiv und kritisch mit dem Werk Meinhofs ausein- andergesetzt hat – weitverstreutes Material zusammengetragen und in ein Gesamtportrait Meinhofs integriert, das erstaunlich viele Facetten seiner kantigen Persönlichkeit aufblitzen lässt. So scheint Meinhof als Alphatier der Afrikanistik jedwede sachliche Kritik als Majestätsbelei- digung empfunden zu haben, wie sich in der erstmalig detailliert auf- gearbeiteten Auseinandersetzung mit seinem Schüler Martin Heepe zeigt. Bislang unbekannte Details zu inneruniversitären Vorgängen sind mit Sorgfalt erschlossen, z.B. die Kontroverse über die Bewer- tung von Meinhofs enthusiastischem Engagement in der Mission im Zusammenhang seiner Berufung auf den Hamburger Lehrstuhl. Das 10 Carl Meinhof – Autodidakt und afrikanistisches Alphatier

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