Ullmer-Schulz . Burokaufleute OStR Dipl.-Hdl. Edith Ullmer-Schulz Biirokaufleute Betriebswirtschaft in Frage und Antwort 8., iiberarbeitete Auflage GABLER CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ullmer-Schulz, Edith: BUrokaufleute: Betriebswirtschaft in Frage und Antwort / Edith Ullmer-Schulz. - 8. Uberarb. Aufl. - Wiesbaden: Gabler, 1991 (Gabler-Schulbuch) ISBN-13: 978-3-409-81122-4 e-ISBN-13: 978-3-322-84078-3 DOl: 10.1007/978-3-322-84078-3 1. Auflage 1967 2. Auflage 1974 3. Auflage 1976 4. Auflage 1978 5. Auflage 1984 6. Auflage 1986 7. Auflage 1988 8. Auflage 1991 Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1991 Lektorat: Brigitte Stolz-Dacol Das Werk einschlie13lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schUtzt. J ede Verwertung au13erhalb der engen Grenzen des Urhe berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulilssig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfilltigungen, Uber setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Schrimpf und Partner, Wiesbaden Satz: Satzstudio RESchulz, Dreieich-Buchschlag ISBN-13: 978-3-409-81122-4 Vorwort zur 1. Auflage Der Lehrberuf "Biirokaufmann" wurde im Marz 1962 durch ErlaB des Bundes ministers fiir Wirtschaft staatlieh anerkannt. Merkmal des Biirokaufmannes ist, daB seine Tatigkeit keine streng abgegrenzte Fachbezogenheit aufweist. Bei dem Beruf des Biirokaufmannes handelt es sieh urn einen Querschnittsberuf, des sen Schwergewieht auf der Organisation und der Durchfiihrung der kaufmannischen Verwaltung liegt. Seine Tatigkeit erstreckt sieh in erster Linie auf die Personalverwaltung, die Material-und Kassenverwal tung sowie das Rechnungswesen. Uber die Verwaltungskenntnisse hinausgehen des allgemein-betriebswirtschaftliches Wissen muB jedoch auch der Biirokauf mann besitzen, wenn er die erforderlichen innerbetrieblichen Entscheidungen riehtig treffen will. Der Biirokaufmann hat seinen Platz in allen ~ereiehen der gewerblichen Wirt schaft, wenn er auch bislang iiberwiegend im Einzelhandel (Warenhauser, Filial unternehmen, Versandhandel), im GroBhandel, in der Industrie und in Versiehe rungsunternehmungen zu finden ist. Dieses Buch solI eine Unterstiitzung bei der Ausbildung des Nachwuchses bieten. Es wendet sieh in erster Linie an diejenigen, die iiber ihre Kenntnisse als Biiro kaufmann eine Priifung abzulegen haben oder ihr fachliches Wissen fiir sieh per sonlich iiberpriifen wollen. Auch denen, die ihr berufliches Riistzeug vervoll standigen wollen, kann das Buch eine niitzliche Hilfe sein. Das Buch ist aber nieht nur fiir den Lernenden bestimmt. Den Ausbildenden, Personalleitern, Aus bildern und Mitarbeitern in den Priifungsausschiissen kann es als Hilfsmittel die nen, sieh iiber den Wissensstand der Auszubildenden bzw. Jungkaufleute zu orientieren. Das Inhaltsverzeiehnis zu dies em Buch laBt erkennen, daB die einzelnen Sachge biete der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre unter EinschluB der biirotechni schen Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel in systematischer Reihenfolge behan delt worden sind. Die Form der Frage und Antwort wurde gewahlt, urn dem Le ser ein Arbeitsbuch in die Hand zu geben, das ihm das Selbststudium erleiehtert. Die Antwort sollte erst gelesen werden, nachdem der Leser sieh darum bemiiht hat, die gestellte Frage selbst zu beantworten. Tragt dieses Buch dazu bei, das Sachwissen des kaufmannischen Nachwuchses dieses Berufszweiges zu ordnen, zu vertiefen und zu erweitern, so hat es seinen Zweck erfiillt. Allen, die mit Auskiinften und Ratschlagen die Arbeit an diesem Buch unter stiitzt haben, sei aufriehtig gedankt. E. Ullmer-Schulz Vorwort zur 8., iiberarbeiteten Auflage Die 8., tiberarbeitete Auflage dieses Buches basiert auf den Inhalten zur Neuord nung der btirowirtschaftlichen Ausbildungsberufe. In dieser Neuordnung haben die modernen Informations-und Kommunikations techniken einen zentralen Stellenwert, weshalb vornehmlich der Abschnitt tiber die elektronische Datenverarbeitung mit zusatzlichen Fragen versehen worden ist. Alle tibrigen Abschnitte wurden tiberprtift und auf den neuesten Stand gebracht. E. Ullmer-Schulz Inbaltsverzeicbnis Seite I. Wirtschaftliche Grundbegriffe .............................. 11 II. Die Unternehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1. Die Grundung der Unternehmung ........................ 15 2. Die Rechtsform der Unternehmung . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . 18 3. Die Unternehmungszusammenschltisse .................... 32 4. Die Auflosung der Unternehmung ... . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . 34 III. Die personlichen Leistungskrafte der Unternehmung . . . . . . . . . . . 38 1. Der Unternehmer ...................................... 38 2. Die Mitarbeiter ........................................ 40 3. Ordnung und Rechtsschutz der betrieblichen Arbeit ......... 46 4. Die Sozialversicherung .................................. 50 5. Die Aufgaben der Personalabteilung ...................... 55 IV. Die verwaltungsorientierte Tatigkeit im kaufmannischen Betrieb. 59 1. Die Organisation des Betriebes ........................... 59 2. Die Organisationsmittel ................................. 62 a) Die rationelle Gestaltung des Arbeitsplatzes ............. 62 b) Die Normung des Schriftgutes ......................... 63 c) Die Einrichtung von Karteien .......................... 67 d) Die Registratur ...................................... 68 e) Der Einsatz mechanischer, elektromechanischer und elektro- nischer Buromaschinen ............................... 71 f) Die elektronische Datenverarbeitung ................... 74 3. Das Rechnungswesen des Betriebes ....................... 79 a) Die Buchfuhrung .................................... 79 b) Die Kostenrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 c) Die Betriebsstatistik .................................. 89 d) Die betriebliche Planung ............... . . . . . . . . . . . . . . . 92 e) Die Kennzahlenrechnung .......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 4. Die Kassenverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 5. Die Terminplanung und Terminuberwachung .............. 97 V. Die umsatzorientierte Tatigkeit im kaufmannischen Betrieb . . . . . 99 1. Marktfunktionen des Betriebes ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 2. Das Wesen des Vertrages ................................ 100 3. Der Kaufvertrag ....................................... 102 a) AbschluB und Erfiillung des Kaufvertrages .............. 102 b) SWrungen bei der Erfiillung des Kaufvertrages .. . . . . . . . .. 106 c) Die Verjahrung .......................... . . . . . . . . . . .. 111 4. Die Lagerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 113 5. Die Handelsmittler ..................................... 118 a) Der Handelsvertreter ................................. 118 b) Der Kommissionar ................................... 120 c) Der Handelsmakler .................................. 122 6. Der Nachrichtenverkehr ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 123 7. Der Giiterverkehr ...................................... 130 a) Die Eisenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 132 b) Der Kraftverkehr .................................... 141 c) Die Binnenschiffahrt ................................. 143 d) Die Seeschiffahrt .................................... 145 e) Die Luftfahrt ....................................... 151 f) Der Paketpostdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 155 8. Die Dienstleistungen des Spediteurs und des Lagerhalters . . . .. 156 9. Der Zahlungsverkehr ................................... 160 VI. Die Finanzierung der Unternehmung ........................ 175 VII. Die Individualversicherung ................................. 185 1. Die Personenversicherung ............................... 187 2. Die Sachversicherung ................................... 189 3. Die Vermogensversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 193 VIII. Die Steuern des Kaufmannes ............................... 196 1. Die Einkommen-, Lohn- und Korperschaftsteuer ........... 198 2. Die Vermogensteuer .................................... 203 3. Die Gewerbesteuer ..................................... 205 4. Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 208 Stichwortverzeichnis ............................................ 213 I. Wirtschaftliche Grundbegriffe Welche Tatigkeit wird Wirtschaften ist jeder planmaBige Einsatz von knap als "Wirtschaften" pen Giitern fiir die menschliche Bediirfnisbefriedi bezeichnet? gung. Alles Wirtschaften hat zum Ziel, die naturgege bene Knappheit der Giiter zu iiberwinden. In welche Gruppen Die Bediirfnisse lassen sieh unterteilen in: lassen sich die Bedilrf 1. Elementarbediirfnisse, deren Befriedigung lebens nisse des Menschen wiehtig ist, z.B. das Bediirfnis nach Nahrung, Woh unterteilen? nung und Kleidung; 2. Kulturbediirfnisse, deren Befriedigung fiir die gei stige Existenz des Menschen Bedeutung hat, z.B. das Bediirfnis nach KunstgenuB, Reisen; 3. Luxusbediirfnisse, deren Befriedigung nieht lebens wiehtig ist, z.B. das Bediirfnis nach Schmuck oder nach einem SportfIugzeug. Inwiefern unter Die Bediirfnisse bestehen in dem Verlangen des Men scheiden sich Bedilrf schen nach Giitern, ohne Riicksieht darauf, ob diese nisse und Bedarf? Giiter gekauft werden konnen oder nieht. Der Bedarf hingegen umfaBt nur diejenigen Bediirfnisse, die Ge genstand einer kaufkraftigen Nachfrage sein konnen. W odurch unterscheiden Freie Giiter stehen dem Menschen unter normalen Um sich freie und wirt standen unbeschrankt zur freien Verfiigung (Luft, schaftliche Gilter? Wasser). Wirtschaftliehe Giiter stehen dem Menschen nur in beschranktem Umfange zur Verfiigung. Wirt schaftliehe Giiter sind knapp. In welche Gruppen Die wirtschaftlichen Giiter werden eingeteilt in: konnen die wirtschaft 1. Sachgiiter, z.B. Nahrungsmittel, Bekleidung, Haus lichen Gilter unterteilt haltsgegenstande, Maschinen, Werkzeuge; werden? 2. Dienstleistungen, z.B. Transportleistungen, Ver mietungen, Kreditgewahrungen; 3. Rechtsgiiter, z.B. Patente, Gebrauchs- und Ge schmacksmuster, Warenzeiehen. 12 Wirtschaftliche Grundbegriffe In welche Bereiche Die Wirtschaft kann eingeteilt werden in: kann die Wirtschaft 1. den Bereich der Rohstoffgewinnung (Landwirt eingeteilt werden? schaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau, Ener giewirtschaft) ; 2. den Bereich der Guterherstellung (Industrie, Hand werk); 3. den Bereich der Guterverteilung (BinnengroBhan del, AuBenhandel, Einzelhandel); 4. den Bereich der Dienstleistungen (Transportwesen, Geld- und Kreditwesen, Versicherungswesen u.a.); 5. den Bereich des Verbrauchs (private und Offentliche Haushalte). Welche Stellung Die Betriebe sind die selbsHindigen Einzelwirtschaften nehmen die Betrlebe innerhalb der Gesamtwirtschaft. In ihnen vollzieht innerhalb der Gesamt sich das Wirtschaften. Die Einzelwirtschaften (Betrie wirtschaft ein? be) sind entweder Produktionswirtschaften (erzeugen de Betriebe) oder Konsumwirtschaften (verbrauchende Betriebe = Haushalte). Worln auDert sich das Das Rationalprinzip des wirtschaftlichen Handelns Rationalprlnzip beim kann sich darin auBern, daB: wirtschaftlichen 1. mit gegebenen Mitteln der groBtmogliche Nutzen Handeln? angestrebt wird (Optimumprinzip); 2. ein bestimmter Nutzen mit moglichst geringen Mit teln erreicht wird (Sparprinzip); 3. das Verhaltnis zwischen Aufwand und Ertrag so ge staltet wird, daB der Aufwand einen moglichst klei nen Anteil des Ertrages ausmacht (Prinzip der Wirt schaftlichkeit) . Welche Formen der Es lassen sich unterscheiden: Arbeitsteilung lassen 1. die gesellschaftliche Arbeitsteilung, die zum Entste sich unterscheiden? hen selbstandiger Berufe fuhrt, z.B. Landwirt, Handwerker, Kaufmann; 2. die marktwirtschaftlichen Grundvorstellungen uberwiegen, vor allem in Hinblick auf Privateigen tum, Konsumfreiheit, Tarifautonomie, freie Mark te; Wirtschaftliche Grundbegriffe 13 3. die technische Arbeitsteilung, die auf der Zerlegung des Arbeitsganges in einzelne verschiedenartige Teilverrichtungen beruht. Welche wirtschaftlichen Mit der technischen Arbeitsteilung kann erreicht wer Vorteile bietet die tech- den, daB: nische Arbeitsteilung? 1. der Arbeiter seine engumgrenzte Tatigkeit durch die standige Wiederholung immer schneller und besser ausubt; 2. die einzelnen Verrichtungen den korperlichen und geistigen Anlagen und Fahigkeiten der Arbeiter bes ser angepaBt werden; 3. dem Arbeiter die dauernde Umstellung auf neue Ar beitsverrichtungen erspart bleibt und dadurch Zeit verluste vermieden werden; 4. der Arbeitsplatz sich besser der auszufiihrenden Ar beit entsprechend einrichten laBt; 5. bei Aufteilung der ganzheitlichen Arbeit in Teilver rich tung en der Einsatz von Maschinen moglich wird. In welchen Ordnungen Es konnen folgende Wirtschaftssysteme unterschieden (Wirtschaftssystemen) werden: kann sich das wirt 1. die freie Marktwirtschaft (Verkehrswirtschaft); schaftliche Geschehen 2. die Zentralverwaltungswirtschaft (Planwirtschaft); innerhalb einer Volks 3. die soziale Marktwirtschaft. wirtschaft abspielen? Wodurch ist die freie Die freie Marktwirtschaft ist durch folgende Merkma Marktwirtschaft Ie gekennzeichnet: gekennzeichnet? 1. freies Unternehmertum, keine Staatseingriffe, ga rantiertes Privateigentum; 2. vollige Gewerbefreiheit, Konsumfreiheit; 3. freie Markte, auf denen sich die Preise nach Ange bot und Nachfrage bilden konnen; 4. uneingeschrankter Wettbewerb, keine Subventio nen; 5. Autonomie der Tarifpartner; 6. Gewinnmaximierungsprinzip als Anreiz fur die un ternehmerische Tatigkeit.