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Bürgerrechtsentzug oder Fremdenausweisung?: Studien zu den Rechten von Latinern und weiteren Fremden sowie zum Bürgerrechtswechsel in der Römischen Republik (5. bis frühes 1. Jh. v. Chr.) PDF

239 Pages·2009·16.34 MB·German
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Bürgerrechtsentzug Altay Coskun oder Fremdenausweisung? Studien zu den Rechten von Latinern und weiteren Fremden sowie zum Bürgerrechtswechsel in der Römischen Republik (5. bis frühes 1. Jh. v.Chr.) 101 Klassische Philologie HERMES Einzelschriften - Band 101 Franz Steiner Verlag Altay Coskun Bürgerrechtsentzug oder Fremdenausweisung? HERMES Zeitschrift für klassische Philologie Einzelschriften HERAUSGEGEBEN VON Siegmar Döpp Karl-Joachim Hölkeskamp Wolfgang Kullmann Heft 101 Altay Coskun Bürgerrechtsentzug oder Fremdenausweisung? Studien zu den Rechten von Latinern und weiteren Fremden sowie zum Bürgerrechtswechsel in der Römischen Republik (5. bis frühes 1. Jh. v.Chr.) Franz Steiner Verlag Stuttgart 2009 HERMES-EINZELSCHRIFTEN (ISSN 0341-0064) Redaktion: Prof. Dr. SIEGMAR DÖPP, Universität Göttingen, Seminar für Klassische Philologie, Humboldtallee 19, D-37073 Göttingen (verantwortlich für Latinistik) Prof. Dr. KARL-JOACHIM HÖLKESKAMP, Universität Köln, Institut für Altertumskunde/Alte Geschichte, D-50923 Köln (verantwortlich für Alte Geschichte) Prof. Dr. WOLFGANG KULLMANN, Bayernstr. 6, D-79100 Freiburg (verantwortlich für Gräzistik) Erscheinungsweise: Jährlich 3-6 Bände verschiedenen Umfanges Bezugsbedingungen: Bestellung zur Fortsetzung möglich. Preise der Bände nach Umfang. Eine Fortsetzungsbestellung gilt, falls nicht befristet, bis auf Widerruf. Kündigung jederzeit möglich. Verlag: Franz Steiner Verlag GmbH Stuttgart. Birkenwaldstr. 44, D-70191 Stuttgart, Postfach 101061, D-70009 Stuttgart Die Herausgeber bitten, Manuskripte an die oben genannten Redaktionsadressen zu senden. Erwünscht sind für alle Manuskripte Schreibmaschinenblätter mit einseiti­ ger Beschriftung (links 4 cm freier Rand erforderlich). Der Redaktion angebotene Manuskripte dürfen nicht bereits veröffentlicht sein oder gleichzeitig veröffentlicht werden; Wiederabdrucke erfordern die Zustimmung des Verlages. Textverarbeitung: Der Verlag begrüßt es, wenn möglichst viele Manuskripte über PC realisiert werden können. Nähere Auskünfte auf Anforderung Bibliografische Information der Deutschen National­ bibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. ISBN 978-3-515-09303-3 Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikroverfilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. © 2009 Franz Steiner Verlag, Stuttgart. Druck: Printservice Decker & Bokor, München Printed in Germany Für Doro, Luisa und Leander, die sich mit mir auf das Wagnis der Migration einlassen INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 10 Α. Einführung: Migration und Bürgerrechtswechsel in Italien zur Zeit der Römischen Republik 13 I. Entwicklung der Fragestellungen und Erkenntnisziele 13 II. Migration und Bürgerrechtswechsel im Kontext der römischen Expansion .... 19 III. Die demographische und ökonomische Entwicklung im ausgehenden 3. und frühen 2. Jh. v.Chr 25 IV. Vier Massenausweisungen aus Rom im Überblick (206-173 v.Chr.) 29 B. Bestandsaufnahme der tatsächlichen und vermeintlichen Vorrechte der Latiner und ein neuer Vorschlag zum Verständnis des ius XII coloniarum 31 I. Einführende Vorbemerkungen zu den Sonderrechten der Latiner und dem foedus Cassianum 31 II. Das conubium bzw. das sog. ius conubii 34 III. Das commercium bzw. das sog. ius commercii: mancipatio und weitere Geschäftsformen 39 1. Volle privatrechtliche Gleichstellung von Latinern in der Frühzeit? 39 2. Mancipium und nexum als Inhalte des sog. commercium! 42 3. Weitere Geschäftsformen des , Völkergemeinrechts' 46 IV. Zur recuperano von Fremden in Rom: legis actio oder Formularprozeß? 47 1. Die recuperano des foedus Cassianum 47 2. Die legis actio sacramento als exklusive Prozeßform römischer Bürger und die flexible Alternative des Formularprozesses 47 3. Vermeintliche Gegenargumente ....50 4. Der prinzipielle Zugang von Peregrinen zur Rechtsprechung in Rom 54 V. Grunderwerb durch Latiner in Rom? 55 1. Die Implikationen des sog. ius commercii und der unterstellten isopoliteia 55 2. Die Prüfung weiterer Quellen zur frühen und mittleren Republik 57 3. Zulassung von Latinern zum Grunderwerb in der Kaiserzeit? 59 VI. Das Testier- und Erbrecht sowie das sog .ius XII coloniarum 60 1. Vorbemerkungen zur testamenti factio activa und passiva 60 2. Testamenti factio kaiserzeitlicher Latiner? 61 3. Der Prozeß des A. Caecina und das Zeugnis für die Rechte der ,Zwölf Kolonien' 63 4. Die Erklärungsansätze der bisherigen Forschung 64 5. Neue Lösungsvorschläge 68 VII. Zu migrano und census der Latiner in der Frühzeit (6./5. Jh. v.Chr.) 70 ö Inhaltsverzeichnis VIII. Das sog. ius exilii unter Rom und seinen Vertragspartnern 73 1. Vermeintliche Belege für den Zivitätsanspruch des Exilanten vom 4. bis 2. Jh. v.Chr 75 2. Die Wechselseitigkeit des ius exilii 77 3. Bürgerrecht und Freiheit des Exilanten in Ciceros Caeciniana 79 IX. Das ius postliminii der Römer sowie ihrer Bündner und Freunde 82 1. Das ius postliminii und seine Aussagekraft für das sog. ius migrandi 82 2. Zu den Voraussetzungen des postliminium (in pace) während der Republik 88 3. Zu den Voraussetzungen des postliminium (in bello) 97 4. Exkurs zum Zugeständnis des postliminium an diejenigen, qui... hostibus deduntur 102 5. Die Grenzen des postliminium in der mittleren Republik 105 6. Ein überleitender Gedanke 107 X. Das Jus civitatis per stirpem adipiscendae' (4./1. Jh. v.Chr.) 107 XL Synthese I: die Rechte der Latini coloniarii während der mittleren Republik 111 XII. Zu domicilium, census und municipium für in Rom niedergelassene peregrini 113 1. Vorüberlegungen zu den Bedingungen des Aufenthalts von Fremden in Rom 113 2. Die älteste Form des municipium und die Leistungspflicht ansässiger peregrini 117 3. Mangelnder Schutz der Nichtbürger vor Ausweisung 122 XIII. Synthese II: das ius suffragii der Latiner und die lex civitatis per stirpem adipiscendae 124 XIV. Synthese III: Rom, das nomen Latinum und die XII coloniae im 2. Jh. v.Chr 129 1. Der Status der Latiner in Rom während der ersten Jahrzehnte nach dem Krieg 129 2. Die weitere Suche nach einem Entstehungskontext für das ius XII coloniarum 130 3. Politische Spannungen in Italien und neue Lösungsansätze in der Gracchenzeit 132 4. Einige Detailprobleme der neuartigen Offerten des Bürgerrechts 140 5. Lokale Autonomie versus römische Hegemonie: der Kontext des ius XII coloniarum 145 6. Zusammenfassung und Ausblick 147 XV. Exkurs zu den leges Licinia Mucia de civibus redigundis und Papia de civitate (95/65 v.Chr.) 149 Inhaltsverzeichnis 9 C. Die kollektiven Ausweisungen latinischer (und italischer) Bündner aus Rom in den Jahren 206,187,177 und 173 v.Chr 156 I. Die Notmaßnahmen während des Zweiten Punischen Krieges im Jahr 206 v.Chr 156 1. Die Heimsendung der Landbevölkerung Latiums 156 2. Die Rücksendung der Placentiner und Cremonenser in ihre Kolonien 158 II. Die Ausweisung von 12.000 Latinern aus Rom 187 v.Chr 160 1. Die Gesandtschaften der Latiner in Rom 160 2. Der Rechtsstatus der ausgewiesenen Migranten 162 3. Rückschlüsse auf eine differenzierte Behandlung der Einwanderer in Rom 165 III. Die Migrationskonflikte des Jahres 177 v.Chr 168 1. Die Herkunft der Gesandten des Jahres 177 168 2. Exkurs zur Formel socii {ac} nominis Latini im Werk des Livius 170 3. Die Klagen der Latiner und Italiker vor dem Senat 175 4. Die Rechtslage und die Formen des Rechtsbruchs 178 5. Exkurs zum Mißbrauch der Adoption zwecks Bürgerrechts wechseis 180 6. Die Forderungen der Gesandten gemäß dem Bericht des Livius 183 7. Die Reaktionen: Fremdenausweisungen und Schließung von Gesetzeslücken 186 IV. Motive und Konsequenzen der Politik des Jahres 177 v.Chr. sowie die Behandlung der socii im Zensus des Jahres 173 v.Chr 191 1. Motive und Konsequenzen der Politik des Jahres 177 191 2. Der Zensus der Jahre 174/73 193 V. Bilanz und Ausblick 197 D. Technischer Anhang 201 I. Bibliographie 201 1. Zitationshinweise 201 2. Herangezogene Ausgaben, Übersetzungen und Kommentare zu antiken Autoren 201 3. Weitere herangezogene Literatur zur Geschichte Italiens und zur civitas Romana in der mittleren und späten Republik 209 II. Register 221 1. Register literarischer Quellen 221 2. Inschriftenregister 225 3. Namenregister 226 4. Sachenregister 230 VORWORT Im Mittelpunkt der vorliegenden Schrift stehen die frühesten Berichte über Aus­ weisungen von Latinern und Italikern aus Rom während der Jahre 206-173 (so­ fern nicht anders angegeben, hier und im folgenden) v.Chr. Überraschenderweise ist es die heute bisweilen als antiquiert geltende rechtsgeschichtliche Perspektive, aus der sich jene Epoche der römischen Republik mit großem Erkenntnisgewinn neu beleuchten läßt. Die Privilegien, welche cives Romani zu bestimmten Zeiten genossen, die gesetzlichen Bestimmungen, welche der Annahme des Bürgerrechts zugrunde lagen, die Verfahren eines Zivitätswechsels, aber auch die rechtlichen Bedingungen für Fremde in Rom und Italien sowie das Vorgehen bei ihrer Aus­ weisung oder gewaltsamen Vertreibung: all dies ist trotz erheblicher Mühen der bisherigen Forschung von einer annähernd konsensfähigen Gesamtdarstellung weit entfernt. Gewagt haben eine solche überhaupt erst Adrian Sherwin-White 11939/21973 und Claude Nicolet 4976/4979. Geradezu frustrierend ist der Versuch, sich zu einzelnen Detailfragen ein ver­ läßliches Bild des Forschungsstandes zu verschaffen. Seit Theodor Mommsens Staatsrecht (4871, 4886) ist eine Fülle von Literatur teils an entlegenen Orten, teils auch ohne Register oder klare Gliederung erschienen. Vorliegender Beitrag könnte also schon hinreichend gerechtfertigt erscheinen, wenn es gelänge, zu einigen wichtigen Fragen der Sonderrechte für Latiner oder ehemaliger cives Ro­ mani in republikanischer Zeit knapp und anschaulich über die wichtigsten Quellen und Forschungspositionen zu orientieren. Freilich ist mein Anliegen nicht dasje­ nige eines Handbuchs zur civitas Romana, das ein drängendes Desiderat bleibt.1 Meine Untersuchung hat vielmehr in den eingangs erwähnten Massenauswei­ sungen aus der Tiberstadt ihren Ausgangspunkt genommen. Ich nahm an, daß die meisten der damals exkludierten Personen bereits römische Neubürger gewesen seien. So jedenfalls lautet die communis opinio zu den Berichten des Livius zu den Jahren 187, 177 und 173; das Jahr 206 liegt dagegen weitgehend außerhalb des Interesses, und der Rechtsstatus der damals Ausgewiesenen ist bislang noch kaum thematisiert worden. Der allgemeinen Auffassung folgend, beabsichtigte ich, den Weg von einer rein politischen Handhabung des Ausschlusses aus der Bür­ gergemeinde bis zur Etablierung rechtlicher Verfahren zum ,Bürgerrechtsent­ zug4 durch die lex Licinia Mucia (95) und lex Papia (65) zu verfolgen. Überraschenderweise ist im Register von Rainers Römischem Staatsrecht (2006) weder ein Lemma Bürgerrecht noch civitas enthalten; der kurze Eintrag zum ius Latii (S. 279) ist auf die Kaiserzeit beschränkt. Dagegen behandelt König 2007 dieses Thema immerhin S. 258-84, beschränkt aber das Thema des Bürgerrechtserwerbs auf die Kaiserzeit. Mousourakis 2007, 95-97 widmet der „expansion of the Roman citizenship4' immerhin zwei Seiten, vermeidet aber durchweg Präzision (auch S. 22; 202 Anm. 13).

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