Brücken in W ien Ein Führer durch die Baugeschichte Alfred Pauser Alfred Pauser BRÜCKEN in WIEN Ein Führer durch die Baugeschichte Em. O. Univ.-Prof. DI Dr. Alfred Pauser Wien, Österreich Die Drucklegung des Werkes erfolgte mit finanzieller Unterstützung durch den Wiener Altstadterhal- tungsfond und der Österreichischen Vereinigung für Beton- und Bautechnik. Herausgeber: Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2005 Springer-Verlag/Wien Printed in Austria Springer-Verlag Wien New York ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.at Coverabbildung: Donaustadtbrücke, Praterbrücke, Stadlauer Ostbahnbrücke (Foto: Seidl) Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Produkthaftung: Sämtliche Angaben in diesem Fachbuch/wissenschaftlichen Werk erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen. Layout: David Marold, Springer-Verlag/Wien Druck: Holzhausen Druck und Medien GmbH, 1140 Wien, Österreich Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier - TCF SPIN: 11404989 Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN-10 3-211-25255-X SpringerWienNewYork ISBN-13 978-3-211-25255-0 SpringerWienNewYork Anstelle einer Einleitung Vor nunmehr genau 100 Jahren erschien, herausgegeben vom Österreichi- schen Ingenieur- und Architekten-Verein, der 1. Band von „Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts“. In diesem Werk wurden, u. a. auch aufbauend auf dem anlässlich der Weltausstellung 1873 von Emil Winkler veröffentlichten „Techni- scher Führer durch Wien“, die Entwicklungen auf dem Gebiet der Ingenieurbau- ten beschrieben. Mit einer Neuauflage im Jahr 1910 konnten, nach nunmehri- gem Abschluss der 1890 eingeleiteten zweiten Stadterweiterung, mit einem neuen Führer gleichen Titels (Redaktion M. Paul) auch damals noch nicht erfas- ste Bauausführungen Aufnahme finden. Im letzten Vierteljahrhundert hat sich vor allem M. Wehdornum die bautech- nische Dokumentation der historischen Bausubstanz Wiens, auch unter Ein- schluss von Brücken verdient gemacht. Auf Beschluss der Fachgruppe Bauwesen im Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein wurde der Autor ersucht, die Leistungen der Bauingeni- eure beim Entwurf, der Planung und Ausführung von Brücken, beginnend mit den ersten mitteilungswerten Realisierungen vor nunmehr zwei Jahrhunderten bis in die Gegenwart, in einer eigenständigen Publikation aufzuzeigen. Es sind gerade diese Bauwerke, die wegen ihrer hohen statisch-konstruktiven und tech- nologischen Relevanz zu den ureigensten Aufgaben dieser Berufsgruppe zählen. Bauingenieure stehen in der Regel nur im Rampenlicht der Öffentlichkeit, wenn bei Auftreten von Mängeln oder Schäden die Suche nach Verantwortlichen ein- setzt, ungeachtet des Umstandes, dass im Unterschied zu Hochbauten Brücken nicht nur einer schützenden Hülle entbehren, sie höchsten Beanspruchungen ausgesetzt sind, hohen Sicherheitsstandards genügen müssen und über eine oft beträchtliche Bestandsdauer nicht immer prognostizierbare Entwicklungen im Rahmen der Verkehrsorganisation oder eines veränderten Umfeldes zu antizi- pieren haben. Allein diese Aufzählung der zu erbringenden Leistungen sollte ausreichen, das Selbstvertrauen der Bauingenieure zu stärken. Die vorliegende Publikation hat mehrere Zielsetzungen. Einerseits möge sie als Führer durch die Baugeschichte dienen, und zwar sowohl für Fachleute des Bauwesens, der Architektur als auch der Kunstgeschichte. Darüber hinaus wird jener Personenkreis angesprochen, der am Baugeschehen im Allgemeinen Anteil nimmt und an einem Gesamtüberblick im entwicklungsgeschichtlichen Kontext Interesse zeigt. 5 Anstelle einer Einleitung Für alle werden jedoch die kurz gefassten Darlegungen – sie sollen wesentli- che Zusammenhänge aufzeigen – für das Verständnis von Entwurfsentscheidun- gen und Ausführungsmöglichkeiten hilfreich sein. Ganz bewusst beschränkte sich der Autor nicht nur auf die Beschreibung einer Brücke, sondern legt Wert auf die Vermittlung des ganzheitlichen Aspek- tes einer Bauaufgabe. Die Beschränkung des Umfanges erlaubt jedoch nur eine sparsame Verwendung von Tragwerks-, Montage- und Fundierungsbeispielen, weshalb nur solche aufgenommen wurden, die entweder eine Entwicklungsten- denz aufzeigen oder aber als charakteristisch gelten können. Soweit möglich werden Zeichnungen und Skizzen unverändert und in der zum Entstehungszeit- punkt üblichen Darstellungsart – mit zunehmendem Alter zwangsläufig in ihrer Qualität beeinträchtigt – wiedergegeben. Die einzelnen Brücken sind in ein Ziffernsystem eingebunden. Dies erleich- tert einerseits die Zuordnung des Standortes sowie die Orientierung innerhalb des Stadtgebietes oder entlang einer städtebaulichen Entwicklungsachse und hilft andererseits Querverweisen rasch zu folgen. Eine Beschreibung der Objek- te nach markanten Verkehrstrassen bietet die Möglichkeit, den jeweiligen Abschnitten eine allgemeine Darstellung voranzustellen, die auf bestimmte Konstruktionsentscheidungen als Konsequenz von sich ändernden Vorgaben im Rahmen der Stadtplanung oder aber zufolge gesellschaftspolitischer Verände- rungen, aber auch aufgrund der technologischen Entwicklung hinweist. Wie in jedem Spezialbereich kommt man auch im Bauingenieurwesen nicht umhin, zur Beschreibung von Objekten und ihrer Verhaltensweise sich auch der Begriffe des betreffenden Fachgebietes zu bedienen. Es wurde jedoch ange- strebt, deren Umfang auf die unumgänglich notwendigen Ausdrücke zu beschränken. Gleiches gilt für die zur Verdeutlichung der Größenordnung von Einwirkungen und Beanspruchungen erforderlichen Maßzahlen und Dimensio- nen. Eine einfache Definition im Anschluss an den 1. Abschnitt soll auch auf anschauliche Weise einem auf technischem Gebiet weniger versierten Leser hel- fen, Größenordnungen zu erfassen. Dieses Buch konnte nur dank einer großzügigen Förderung durch die Kultur- abteilung der Stadt Wien aus Mitteln des Wiener Altstadterhaltungsfonds und die finanzielle Unterstützung durch die Österreichische Vereinigung für Beton- und Bautechnik erscheinen. Zu Dank ist der Autor auch der Abteilung Brücken- bau und Grundbau der Stadt Wien, im Besonderen deren Leiter Herrn Senatsrat Dipl. Ing. E. Wintersowie Herrn Dipl. Ing. A. Lichtenwagnerfür die Beistellung von Plänen und Unterlagen und die Veranlassung von Aufnahmen der Bestands- objekte verpflichtet. Herr Senatsrat Dipl. Ing. G. Sochatzy übernahm in dan- kenswerter Weise die Überarbeitung des Abschnittes 2 (Geologie des Wiener Beckens). Dem Verlag gebührt Dank für das Interesse an diesem Thema und seinem Bemühen um eine ansprechende Gestaltung des Buches. 6 Inhalt 12 1 Vorwort 17 2 Kurzer Abriss der Geologie des Wiener Beckens 21 3 Baustoffe und ihr Einfluss auf die Tragwerkswahl 21 Holz 22 Naturstein und Ziegel 23 Eisen und Stahl 25 Beton, Stahlbeton und Spannbeton 30 4 Wirkungs- und Verhaltensweisen von Tragwerkstrukturen 30 Verkehrslasten 31 Der Sicherheitsbegriff 33 Der Biegeträger – ein einfaches Tragmodell 35 Brückenstrukturen 36 Seil und Bogen 37 Vom Bogen abgeleitete Tragstrukturen 38 Vom dreifeldrigen Tragwerk zum Rahmen 39 Hänge- und Schrägseilbrücken 41 Verbundtragwerke 43 5 Bauweisen,Bau- und Gründungsverfahren, Fahrbahnkonstruktionen 43 Bauweisen 43 Bauverfahren 44 Gründungsverfahren 45 Frühere Gründungsverfahren 46 Gegenwärtig angewandte Gründungsverfahren 46 Fahrbahnkonstruktionen 49 6 Brücken des Donauraumes 50 Allgemeine Betrachtungen 50 Der Donaukanal 53 Die ersten Brückenbauten 7 Inhalt 54 Brücken des 19. Jahrhunderts 54 Donaukanalbrücken der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts 55 Die letzte Generation der Donaukanalbrücken 55 Wandel in der Einstellung zur Brückenästhetik 56 Der Donaustrom 59 Erste Holzbrücken 59 Alte Taborbrücke [1] 60 Neue Taborbrücken [2] 61 Kaiser-Ferdinands-Nordbahnbrücke [3] 64 Schlagbrücke [4a] 65 Donaukanalbrücken 65 Schemerl-Brücke (Brückenwehr) [5] 69 Brücken im Knoten Nußdorf [6] 71 Nußdorfer Brücke [7] 73 Heiligenstädter Brücke [8] 74 Kaiser-Franz-Josephs-Regierungsjubiläums-Brücke [8a] 75 Döblinger Steg [9] 77 Gürtelbrücke [10] 78 U6-Donaukanalbrücke [11] 81 Friedensbrücke [12] 82 Altes Thurybrückl [12a] 82 Brigittabrücke (Stroheckbrücke) [12b] 83 Siemens-Nixdorf-Steg [13] 84 Roßauer Brücke [14] 87 Augartenbrücke [15] 88 Erste Augartenbrücke [15a] 89 Zweite Augartenbrücke (Maria-Theresien-Brücke) [15b] 90 Salztorbrücke [16] 92 Karlskettensteg [16a] 94 Stephaniebrücke (Erste Salztorbrücke) [16b] 95 Marienbrücke [17] 97 Erste Marienbrücke [17a] 99 Schwedenbrücke [4] 102 Schlagbrücke [4a] 102 Erste Ferdinandsbrücke [4b] 104 Zweite Ferdinandsbrücke (ab 1919 Schwedenbrücke) [4c] 105 Aspernbrücke [18] 107 Erste Aspernbrücke [18a] 109 Zweite Aspernbrücke [18b] 111 Franzensbrücke [19] 112 Weißgerberbrücke [19a] 112 Erste Franzensbrücke (Weißgerberbrücke) [19b] 114 Zweite Franzensbrücke [19c] 115 Dritte Franzensbrücke [19d] 117 Verbindungsbahnbrücke [20] 8 Inhalt 118 Erste Verbindungsbahnbrücke [20a] 120 Zweite Verbindungsbahnbrücke [20b] 121 Rotundenbrücke [21] 123 Hölzerne Doppelbrücke [21a] 123 Rasumofskybrücke [21b] 123 Erste Sophienbrücke [21c] 125 Zweite Sophienbrücke (Erste Rotundenbrücke) [21d] 126 Zweite Rotundenbrücke [21e] 128 Erdberger Steg [22] 129 Stadionbrücke [23] 131 Kaiser-Josephs-Brücke (Schlachthausbrücke) [23a] 131 Erste Stadionbrücke [23b] 133 Erdberger Brücke [24] 135 Gaswerksteg [25] 136 Ostbahnbrücke [26] 136 Erste Ostbahnbrücke [26a] 137 Schrägseilbrücke [27] 140 Freudenauer Hafenbrücke [28] 142 Donaubrücken 142 Nordbrücke [30] 144 Nordwestbahnbrücke [30a] 145 Nordsteg [31] 148 Floridsdorfer Brücke [32] 152 Neue Taborbrücken [2] = [32a] 152 Kaiser-Franz-Josephs-Brücke [32b] 153 Erste Floridsdorfer Brücke [32c] 155 Nordbahnbrücke [33] 156 Kaiser-Ferdinands-Nordbahnbrücke [3] = [33a] 156 Erste Nordbahnbrücke [33b] 157 U6-Donaubrücke [34] 159 Brigittenauer Brücke [35] 162 Reichsbrücke [36] 166 Kronprinz-Rudolf-Brücke (Erste Reichsbrücke) [36a] 168 Zweite Reichsbrücke (Kettenbrücke) [36b] 173 Kaisermühlen-Brücke [37] 173 Jedleseer Brücke [37A] 175 Donaustadtbrücke [38] 178 Praterbrücke [39] 179 Praterbrücke: Flutbrücke [39A] 183 Praterbrücke: Seilsteg über die Neue Donau [39B] 184 Stadlauer Ostbahnbrücke [40] 185 Erste Stadlauer Ostbahnbrücke [40a] 190 Kraftwerksbrücke Freudenau [41] 192 Barbarabrücke [42] 9 Inhalt 195 7 Brücken über den Wienfluss 196 Allgemeine Betrachtungen 200 Wienflussbrücken 202 Radetzkybrücke [42] 203 Erste Radetzkybrücke [42a] 203 Zollamtssteg [43] 205 Kleine Marxerbrücke [44] 206 Stubenbrücke [45] 207 Stubentorbrücke [45a] 208 Kleine Ungarbrücke [46] 209 Stadtparksteg [47] 209 Erster Stadtparksteg (Tragwerk der Karolinenbrücke) [47a] 209 Tegetthoffbrücke [48] 211 Karolinenbrücke [48a] 212 Schwarzenbergbrücke [49] 212 Mondscheinsteg (Heubrückl) [49a] 215 Elisabethbrücke [50] 216 Kärntnertorbrücke [50a] 219 Schikanedersteg [51] 219 Theatersteg [51a] 220 Leopoldsbrücke [52] 220 Fokanedisteg [52a] 221 Rudolfsbrücke [53] 222 Nevillebrücke [54] 222 Erste Nevillebrücke [54a] 223 Schlachthausbrücke (Gumpendorfer Brücke) [55] 224 Kennedybrücke [56] 225 Maria-Annen-Brücke (Erste Hietzinger Brücke) [56a] 226 Erste Kaiser-Franz-Josephs-Brücke [56b] 227 Zweite Kaiser-Franz-Josephs-Brücke (ab 1921 Hietzinger Brücke) [56c] 227 Badhaussteg [57] 228 Hackingersteg [58] 229 Nikolaibrücke [59] 231 Auhofbrücke [60] 231 Erste Auhofbrücke („Wolf in der Au“-Brücke) [60a] 232 Kielmannseggbrücke [61] 233 8 Brücken im Zuge der A 23 (Südosttangente) 234 Franz v. Sales-Steg [62A] 236 Ferdinand-Löwe-Steg [62B] 238 Hochstraße St. Marx [63] 240 Prater Hochstraße [64] 10