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Briefwechsel 1912 - 1933. Und andere Dokumente. PDF

154 Pages·2002·4.64 MB·German
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MARTIN HEIDEGGER/HEINRICH RICKERT BRIEFE 1912 BIS 1935 UND ANDERE DOKUMENTE AUS DEN NACHLÄSSEN HERAUSGEGEBEN VON ALFRED DENKER III VITTORIO KLOSTERMANN FRANKFURT AM MAIN © Vittorio Klostermann GmbH • Frankfurt am Main • 2002 Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Nachdrucks und der Übersetzung. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Werk oder Teile in einem photomechanischen oder sonstigen Reproduktionsverfahren oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten, zu vervielfältigen und zu verbreiten. Satz: bLoch Verlag, Frankfurt am Main Druck: Hubert & Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier · Printed in Germany ISBN 3-465-05148-2 kt • ISBN 3-465-03149-0 Ln HERMANN HEIDEGGER dem unverdrossenen Nachlaßverwalter seines Vaters zum 80. Geburtstag in Verehrung und Freundschaft Alfred Denker INHALT Briefe 1912 bis 1933 und andere Dokumente Briefe 1912-1933 9 Dokumente Martin Heidegger, »Zur versuchten Aufhebung der Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung«. Disposition im Rickert-Seminar Wintersemester 1913/14 ..77 Martin Heidegger, »Frage und Urteil«. Vortrag im Rickert-Seminar am 10. Juli 1915 80 Martin Heidegger, Gesuch um Zulassung zur Promotion vom 30. Juni 1913 91 Martin Heidegger, Lebenslauf und Erklärung vom 30. Juni 1913 92 Arthur Carl August Schneider, »Gutachten über die Dissertation des Herrn Heidegger« vom 10. Juli 1913 93 Martin Heidegger, Bewerbung um die Habilitation vom 2. Juli 1915 94 Heinrich Rickert, »Gutachten über die Habilitationsschrift des Herrn Dr. Heidegger« vom 19. Juli 1915 95 Anhang Anmerkungen zu den Briefen 1 bis 43 101 Nachwort des Herausgebers 137 Verzeichnisse Abkürzungen / Abgekürzt zitierte Literatur 143 Die erwähnten Schriften von Martin Heidegger 145 Die erwähnten Schriften von Heinrich Rickert 149 Rickerts Vorlesungen und Seminare 1912—1916 152 Die abgedruckten Dokumente 153 Personenverzeichnis 155 BRIEFE 1912 BIS 1933 1 Martin Heidegger an Heinrich Rickert Freiburg i. B. den 13. 12. 12. Hochgeehrter Herr Geheimer Rat! Leider ist in meinem Befinden noch keine Besserung eingetre- ten; im Gegenteil, ich habe noch stärker unter völliger Schlaflo- sigkeit zu leiden, so daß mir der Arzt jede geistige Anstrengung für längere Zeit verboten hat. Unter diesen Umständen wird es mir kaum möglich, bis zur festgesetzten Zeit mein Referat in gediegener Form zu vollen- den. Späterhin möchte ich mich nicht mehr eindrängen, und allenfalls würde ein Herr noch gern einen modernen Philoso- phen behandeln. Ich erlaube mir, Herrn Geheimrat zu bitten, mich bis zu mei- ner Wiederherstellung von den Übungen zu entschuldigen. In aufrichtigster Verehrung und Dankbarkeit Martin Heidegger 2 Martin Heidegger an Heinrich Rickert Meßkirch (Baden), 12. Okt. 13. Hochverehrter Herr Geheimrat! Leider kann ich erst heute Ihnen meinen herzlichsten Dank aussprechen für die starke philosophische Anregung und Beleh- rung, die ich aus Ihren Vorlesungen und vor allem aus dem Se- minar mitnehmen durfte. Zwar sind meine philosophischen Grundanschauungen andere; trotzdem möchte ich der letzte sein, der die bekannte armselige Methode mitmacht, in der mo- 11 dernen Philosophie nur eine Kette von »Irrtümern«, die Ausge- burt der »Gottlosigkeit« und dergleichen zu sehen. Vielmehr bin ich der Überzeugung, daß sich irgendwie ein gemeinsames Feld finden lassen muß, und sollte es mit der Auf- gabe von alteingesessenen dogmatischen Anschauungen gesche- hen. Vor allem müßte man auf unserer Seite sich bemühen, vor einer schnell fertigen Kritik, sich an die oft schwere und fast ein Leben inanspruchnehmende Erarbeitung eines tiefen Verständ- nisses zu machen. Es gibt in der ganzen »katholischen philoso- phischen« Literatur bis heute kein Buch, keinen Aufsatz, wo Kant auch nur annähernd richtig verstanden ist. So glaubte neu- erdings Herr Dr. Krebs, der doch gewiß einen weiteren Blick hat, in Vaihingers »Philosophie des als ob« die eigentliche tran- szendente Philosophie zu finden. Ich versuchte letztes Jahr in der »Literarischen Rundschau für das katholische Deutschland«, herausgegeben von Sauer, eine Übersicht über neuere Forschungen in der Logik zu geben. Den »Philosophen« war das meiste eine terra incognita. Sie ver- stehen, hochverehrter Herr Geheimrat, daß ich das Obige nicht geschrieben habe, um mich im jungen Eifer eines Besserwissens über Altes hinwegzusetzen, sondern aus der klaren Erkenntnis heraus, daß bei dieser Methode unser Philosophieren auf dem toten Punkt bleibt. Ich weiß zu gut, daß man auf der anderen Seite sehr wohl die von Katholiken geleistete wissenschaftliche Arbeit beachtet — aber erst dann, wenn sie sich sehen lassen kann. So können Sie, sehr geehrter Herr Professor, in etwa ermes- sen, daß ich wirklich Gründe habe, Ihnen recht dankbar zu sein. Mein Examen betrachte ich erst eigentlich nur als Anfang des Studiums; wenn meine Nerven jetzt standhalten, dann denke ich in Freiburg weiter Philosophie zu studieren. Es wäre mir eine große Freude und Ehre zugleich, wenn Sie, sehr geehrter Herr Geheimrat, in Ihrem Seminar noch ein Plätzchen für mich hätten. Die Referate werden wohl schon vergeben sein, 12

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