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Bodenfeuchtedienst in Österreich PDF

6 Pages·1949·0.947 MB·German
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Nicht im Handel Alle Rechte vorbehllten Sonderabdruck aus Jahrgang 1, Heft 1/2, 1949 ÖSTERREICHISCHE WASSERWIRTSCHAFT Schriftleiter: Dozent Dipl.-Ing. Dr. J. Ka.r, Wien, XVIII., Gregor-MendeI-Straße 33 Springer-Verlag Wien GmbH Bodenfeuchtedienst in Österreich VOll Min.-Rat, Hon.-Doz., Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Ramsauer, Wien Mit 2 Textabbildungen Aus dem Bundesversuchsinstitut für Kulturtechnik und Technische Bodenkunde' in Petienki.rchen, Niederösterreich, Leiter: Min.-Rat Dr. B. Rams81uer Dritte Mitteilung* Die landwirtschaftliche Produktion steht und fällt auf diesem vVege die Frage der rationellen, der ,par mit dem Vegetationsfaktor Wasser. Darunter ist das samsten Regengabe noch unbeantwortet. Und wie jeweils im Boden vorhandene und den Pflanz'en ver häufig bei allen Rieselanlagen der Boden durch zu fügbare Wasser zu verstehen. Der Verfasser hat für große Wassergaben weitgehender Auslaugung verfiel, das Wasser im Boden den Sammelbegriff "B 0 d e n weiß jeder Fachmann. fe u c h t e"l und für das von den Pflanzen aufnehm Im Gegensatze zur Bewässerung, wo der \Vasser bare Wasser den Ausdruck "Nutzbare Boden faktor im Minimum ist und dessen Bedeurnng infolge fe u c h t e" vorgeschlagen. Ohne Beherrschung der der Mißernten in die Augen springt, liegt er bei den Bodenfeuchte ist der Ertrag den größten Risken aus versumpften oder übernassen SteHen im schädlichen gesetzt, die aus der Unbeständigkeit der Witterung überschuß vor. Auch hier wird er leicht erkannt entspringen. und seine Regelung im vVege der Entwässerung er Die Regelung der Bodenfeuchte ist bis nun über strebt. Doch sind wir noch weit davon entfernt, die schlägig nur dort angebahnt worden, wo Berieselungs den Wasserfaktor am zweckmäßigsten regulie~ende oder Beregnungsanlagen in Verwendung stehen. Allein Strangentfernung ermitteln zu können. Wohlverstan selbst bei diesen Anlagen und insbesondere bei den den als Höchstforderung! Denn der Erfolg der Drä letzteren, deren es in österreich in den vergangenen nungen redet eine zu deutliche Sprache. Und trotzdem zwei Jahrzehnten nach Kar2 55 gab tmd die 4000 bis ist auch hier die wichtigste Frage, die optimale 4500 ha beregneten, ließ man die Ermittlung der Strangentfernung, noch ungelöst. Bodellfeuchte vielfach außer acht. Den Maßstab für Lassen also schon die extremen Fälle die Mangel die künstliche Regenmenge gaben Niederschlags- und haftigkeit der Unterlagen erkermen, so tappen wir Pflanzenbeobachtung ab. Gewiß richtig! Doch ver noch völlig im Dunkeln über den 0 p tim ale n mag diese Methode die Regellgabe nur nach unten G a n g der B 0 den f e u c h t e im Vegetationsy,er zu begrenzen und nicht nach oben: es wird bestimmt lauf, der bei jeder Pflanze ein anderer ist. Diesen zu genug beregnet, aber nicht festgestellt, welche 0 p t i kennen, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für m ale Menge erforderlich wäre. Und daher bleibt die Sicherung, Steigerung und qualitative Verbesse rung der landwirtschaftlichen Produktion auf Jem * Erste Mitteilung: Tätigkeitsbericht 1945 bis 1947. Zweite ~litteilung: Tätigkeitsbericht 1948. EigenverIag. Gebiete des Pflanzenbaues. 1 Ra m sau e x, B.: "Boden, Bodenfeuchle und Klein Aus dieser Erkenntnis leitet sich aber die Notwen klima als Grundlagen für die Bewässerung." Erscheint in digkeit ab, die BoJenfeuchte genau so zu registrieren, Heft 3/4 1949 dieser Zeitschrift. wie dies heute bei Temperatur, NieJerschlag, Abfluß, 2 Kar, J.: "Feldberegnung in österreich." Zeitschrift Verdunstung usw. geschieht. Daher hat das Bundcs- "Landtechnik", Heft 7, 1948. ISBN 978-3-662-27783-6 ISBN 978-3-662-29281-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-29281-5 16 B. Ramsauer: ÖSterreichische Wasserwirtschaft Versuchsinstitut für Kuhurtechnik und Technisc:he wegen Personalmangel nicht immer entsprochen wer Bodenkunde gerade dieser Frage eine besondere Be den.) Auf diese Weise wird nicht nur die jeweils achtung geschenkt und ist dabei, soweit dies derzeit vorhandene Bodenfeuchte ermittelt, sondern gleich möglich ist, Bodenfeuchtestat i o n e n einzu zeitig auch die B o denfeuchte gang I in i e, der richten und deren Beobachtungen für Landwirtschaft der Verfasser eine besondere Bedeutung beimißt. Bei und Kulturtechnik fruchtbar zu machen. Die Ermitt der Wiedergabe der Bodenfeuchte in den Tabellen lung der optimalen Bodenfeuchte ist jedoch durch und Zeichnungen gelten folgende Bezeichnungen: die große Reihe von Faktoren, die auf die Boden GF in mm =Ge s am tbo denfe u c h te= Maximal feuchte und ihren jährlichen Gang bestimmend Ein mögliche Bodenfeuchte; sie um faßt das fluß nehmen, sehr schwierig. Sie kann nur durc\h Zu für die Pflanze nutzbare und nicht nutz sammenwirken von theoretischem Experiment und bare Wasser und ist gleich dem Poren Fcldv·ersuch, bzw. Beobachtung in der Natur gelin volumen. Zgeanh.l enDmabateeir ifaäll ltz ul etszatmermere lnd,i e uAmu fzguanbäec hzsut, igme nü'vgVeengde F0 in mm = von den Pflanzen n i c h t n u t z b a r e Bo dc nfe u eh te. der Empirie die Formulierung der maßgebenden F in mm =jeweils vor h a n den e Boden f c u c h naturgesetzliehen Vorgänge zu ermöglichen. te (nutzbare und nicht nutzbare). Die erste Voraussetzung ist, die Bodenfeuchte lau F2, F10 = Bodenfeuchte bis 20 cm, bis 100 cm usw. fend zahlenmäßig zu erfassen. Dies erfolgt auf dem F in Ojo =Feuchte g r a d =jeweilige Feuchte in 'vV cge der unmittelbaren Ermittlung des Wassers im o;o der maximal möglichen (GF) =Po Boden. Die Ursache, warum dieser so naheliegende rensä ttigung. \Veg bisher selten eingeschlagen wurde, ist die außer Die \Verte GF und F werden als Grundwerte ordentliche Umständlichkeit, mit der laufende Boden 0 feuchteermittlungen verbunden sind. So wurden z. B. bezeiclmet. Zur Auswertung der Angaben für jede im Jahre 194 7 in Petzenkirchen 8500 Bodenfeuchte FeuchtestelLe sei darauf verwie;;en, daß die jeweils proben?, bearbeitet. Es gibt leider noch keine _\ppa "nutzbare Bodenfeuchte F n" sich als Differenz von rate, die verläßl;ch die Bodenfeuchte unmittelbar F-F 0 ergibt. anzeigen oder laufend registrieren. Zur richtigen Beurteilung der Bodenfeuchte folgt Es bleibt daher zunächst nur der Weg, in be nun eine kurze Charakteristik der Böden der Feuchte stirr.mtcn Zeitabständen bis zu 1 m Tiefe Boden parzellen. probcll zu entnehmen - in den Beobachtungsstellen Pflanzenschutz garten: geschieht dies mit dem Schlagbohrer - an ihnen den Bodentyp u s: Braunlehm. \;V assergehalt durch Tro'*nen im Ofen bei 105° C Boden a r t: Kalkhaltiger, tiefgründiger, durch gewichtsTIIäßig zu bestimmen und von diesem Wert lässiger, feinsandiger Lehm; humusarme Krume 20 cm auf Valumsprozente oder mm \Vassersäule umzurech stark. nen. Um letzteres zu ermöglichen, müssen vorher Lage: Sonnig, schwach gegen Südosten geneigt an den Beobachtungsstellen in ausreichender Zahl (1'5"). Bodenproben mittels Stechzylindern in natürlicher Ku I tu r a r t: 'vVintergerste nach Sommergerste, Lagerung ·entnommen und ihr Velumgewicht ermittelt (Dient für Versuchsanstellungen der Bundesanstalt für werden; durch Multiplikation der gewichtsprozentigen Pflanzenschutz.) Bodenfeuchte mit dem letzter·en ergibt sich die volum Die hier ermittelten Werte der Bodenfeuchte sind prozentige Bodenfeuchte. Dieser Vorgang wird auch für das Erlauftal charakteristisch. in Petzenkirchen eingehalten. Lediglich die obersten Südwesthang: 20 cm Proben werden mit einem eigenen Handgerät Bodentyp u s: Braunlehm. entnommen. (Auf die Dezimeter Bodenschichte he Boden a r t: Kalkhaltiger, tiefgründiger, durch zogen sind die Volumprozentzahlen gleichzeitig <lUCh lässiger, feinsandiger Lehm mit guter Struktur; Millimeter Wassersäule und können so unmittelbar humose Krume 20 cm stark. mit den Millimetern Niederschlag verglichen werden.) Lage: Stark geneigt (12°), Luzernenutzung Bei dieser Methode entstehen gewisse Fehlerquellen schützt vor Erosion. dadurch, daß das Porenvolumen in den oberen Schich Ku I tu r a r t: Mehrjährige Luzerne. ten mit stark wechselnder Bodenfeuchte melir minder schwankt. Bis über das Ausmaß dieser Schwankungen Nordosthang: ein genaues Bild geschaffen ist, sollen diese Fehler Bodcntypus: Gleyboden. zunächst in Kauf genommen werden. Bodenart: Kalkarmer, tiefgründiger Lehm, in Seit NoYember 1945 wird vom Institut Petzen etwa 9 dm verdichtet (''ergleyt); humushaltige Krume kirchen die Bodenfeuchte an charakteristischen Stel 30 cm stark. len des 2 km2 großen V crsuchsgebides 14 tägig be Lage: Mäßig geneigt (4°), das Niederschlags- obachtet. Die Probenahme erfolgt mit sechs-, bzw. wasser fließt zum Teil oberflächlich ab. neunfachcr Wiederholung, wobei für jeden Dezimeter Ku I tu rar t: Brache nach Roggen. die Feuchte bestimmt wird. Bei stärkeren Nieder Hauptstation: schlägen oder Trockenperioden wären Zwischenpro B o den t y p u s: Gleyboden. ben zu nehmen. (Leider konnte dieser Forderung Bodenart: Kalkarmer, feinsandiger Lehm, in 3 Ramsauer, B.: "Das Bundesversuchsinstitut für Kul 9 dm Tiefe vergleyt; humose Krume 30 cm stark. turtechnik und Technische Bodtenkunde in Petzenkirchen, N.-ö." Lage: Mulde am Ende eines kleinen Tales. Vorläufiger Tätigkeitsbericht 1945 bis 194 7. Im Selbstverlag Ku I tu rar t: Dauerwiese. des Institutes. Jahrgang 1, Heft 1/2 Bodenfeuchtedienst in ÖSlerreich 17 Tab. 1 Bodenfeuchtezahlen für März und April 1949, Petzenkirchen, N.-Ö. Bereich 28. MI ärz 1---11. April I 2F5_. 'A_pI_riFl _ Feuchtestelle (Tiefe) F F F_I_F_ _ cm mm % mm % mm O/0. Pflanzenschutzgarten •.•••••••...• -o-o--t2o-oo -I1- 4-3954- -1 1-931-8 --357-58 - 8820 ~63~ 1 ~67 -326-39 -1 -7657- -1 3-5122- 7525 Südwesthang oooooooooooooooooooo 00--12000 49857 20414 37766 7870 36616 I1 7740 39772 8810 27514 5567 0-20 91 -30 ~86 -94 -69- 76- 6-7 7-4 -59 -65 Nordosthao~ ..................... 0-100 440 160 369 84 346 79 1330 75 398 90 Hauptstation ... o o o o o o •• o ••• o •••• 00--12000 513114 62912 1I 40719 9896 I ~ 4698 21818 0I 7458" '9864 84264 I 7 804 Diese Zahlen sollen künftig unter Berücksichtigung Dadurch ist eine rasche Beurteilung der Boden von Niederschlag, Verdunstung und Vegetation jeweils feuchtereserven gegeben. Man sieht, daß z. B. in der knapp erörtert 'werden. Vorerst nur eine kurze Krume und bis 60 cm Tiefe l\l45/46 zeitweise Wasser Charakteristik der Bodenfeuchte: Sämtliche Feuchte mangel eintrat, ebenso 1946/47. Im Herbst dieses stellen zeigen als schwerere Mittelböden eine höhere Jahres erfolgte eine starke Austrocknung bis zu 1 m Speicherfähigkeit, aber auch einen bedeutenden An Tiefe, die aber 1947/48 wieder behoben war. teil an nicht nutzbarer Bodenfeuchte, die insbesondere Gleichzeitig mit den Bodenfeuchteganglinien wer beim Boden der Hauptstation einen hohen Wert er den für jede FeuchtesteHe auch die Boden reicht. Die höhere Bodenfeuchte ist hier durch die f euch t e g I eichen bis 1 m Tiefe und die Lage und Bachnähe bedingt. Sämtliche Stellen weisen Fe u c h t e g r a d g l e i c h e n oder Linien gleicher zu Vegetationsbeginn ausreichenden Wassergehalt auf, Prozentsätze der Porensättigung ausgearbeitet, wie es der im Nordosthang und im 'vViesengrund fast volle Abb. 2 zeigt. Porensättigung erreicht. Auch die Jahresberichte werden wie die Monats Ansonst ist in allen Beobachtungsstellen :md da berichte regelmäßig in dieser Zeitschrift veröffentlicht. mit atlch in allen durch sie charakterisierten Flächen 1947/48 dieses Gebietes trotz steigendem Feuchteaufbrauch nutzbare Bodenfeuchte ausreichend vorhanden; die Feuchteverhältnisse sind somit ausgesprochen günstig. Bodenleu eh teganglinien Die Feuchtewerte werden im Institut laufend auf getragen, so daß mit Schluß des Beobachtungsjahres für jede Feuchtestelle die fertige Ganglinie vorliegt. Unten sind die Ganglinien für die Beobachtungs jahre 1945/46, 1946/4 7 und 194 7/48 unter Luzerne am Südwesthang für die Tiefen 0 bis 20 cm (F•), 0 bis 60 cm (F6) und 0 bis 100 cm (F10) wieder gauecghe bdenie. A\.Yufe rtjee ddeer r T"anfeicl hsti nndu tdzebnar eFne uBchotdeegnafnegulcinhiteen" IO6O0 ~f1,l ~~~$üFtf . t~~4:,... 1it~ F 02, F 06 und F 010 beigefügt. 10 tt:±di~~it-tht--~-~-~--t:t+~-ttt~ 1945/46 ~ Dez. Jan. Fe . Mlrz A rp Mal Juni Juli Au . se k. ••o 1946/47 Ta~e d r P abe nl a~me .5.8.0 540 540 500 ·1E~2" J44S26D00 II 1\ F1 -ESe' 3.482.0o. -- \F " I " <-"u: 3304/'0J [\ I\V I J :~:; 330400 -- --- F ."~;, 222600 1\. F t\ ":(0&: ) 222800 1/ 1--' CQ1. 0 \ f'o. -t7 0 180 -I'- - - "Q, IBO -- --0.----- -- I 140 140 !F: r--1/ 1•0•0 F r- 100 ----------.." 60 + 10 10 Mrz ep. z Jlln. FetJ. ~N. 1 Me uni Jut, ' Au . e t. Abb. 1. Bodenfeuchtestelle: Petzenkkchen Südwesthang 18 B. Ra m s a u er: Bodenfeuchtedienst in Osterreich 2 ~3 e 2 -..J c:4 ·-5 ::6 .~ 7 70 11 12~--~~------~----L----LJ------L--~~----~-L--------~L-------~----~ Abb, 2 Petzenkirchen Südwesthang 1945/46 oben: Linien gleicher Bodenleuchte (F)-unten: Linien gleichen Feuchtegrades (FOfo) Rich!igstellung: Auf .Abb.. 1 sind die Jahreszah1en 1946/47 und 1947/48 zu vertauschen. Druck von Paul Gerin, Wien II

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