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Biotechnologie-Kommunikation: Kontroversen, Analysen, Aktivitäten PDF

451 Pages·2012·3.06 MB·German
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> Biotechnologie-Kommunikation Kontroversen, Analysen, Aktivitäten / Marc-Denis Weitze Alfred Pühler et al. (Hrsg.) acatech DISKUSSION > Biotechnologie-Kommunikation Kontroversen, Analysen, Aktivitäten / / Marc-Denis Weitze Alfred Pühler / / Wolfgang M. Heckl Bernd Müller-Röber / / Ortwin Renn Peter Weingart Günther Wess (Hrsg.) acatech DISKUSSION Dezember 2012 Herausgeber: Dr. Marc-Denis Weitze Prof. Dr. rer. nat. habil. Prof. Dr. Peter Weingart acatech – Deutsche Akademie Bernd Müller-Röber Universität Bielefeld der Technikwissenschaften Universität Potsdam Prof. Dr. rer. nat. habil. Alfred Pühler Prof. Dr. Dr. h. c. Ortwin Renn Prof. Dr. rer. nat. habil. Universität Bielefeld Universität Stuttgart Günther Wess Helmholtz Zentrum München Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang M. Heckl Deutsches Museum Reihenherausgeber: acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, 2012 Geschäftsstelle Hauptstadtbüro Brüssel-Büro Residenz München Unter den Linden 14 Rue du Commerce/ Hofgartenstraße 2 10117 Berlin Handelsstraat 31 80539 München 1000 Brüssel T +49 (0) 89 / 5 20 30 90 T +49 (0) 30 / 2 06 30 96 10 T +32 (0) 2 / 5 04 60 60 F +49 (0) 89 / 5 20 30 99 F +49 (0) 30 / 2 06 30 96 11 F +32 (0) 2 / 5 04 60 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.acatech.de Empfohlene Zitierweise: Weitze, Marc-Denis/Pühler, Alfred/Heckl, Wolfgang M./Müller-Röber, Bernd/Renn, Ortwin/Weingart, Peter/W ess, Günther (Hrsg.): Biotechnologie-Kommunikation. Kontroversen, Analysen, Aktivitäten (acatech DISKUSSION), Heidelberg u.a.: Springer Verlag 2012. ISSN: 2192-6182/ISBN 978-3-642-33993-6/ ISBN 978-3-642-33994-3(eBook) DOI 10.1007/978-3-642-33994-3 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Vieweg © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrück- lich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt ins- besondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berech- tigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- zeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Koordination: Steven Seifert Lektorat: Holger Jens Schnell Layout-Konzeption: acatech Konvertierung und Satz: Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin Gedruckt auf säurefreiem Papier Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vieweg.de > INHALT > VORWORT 7 > KURZFASSUNG DER acatech POSITION (cid:132)PERSPEKTIVEN DER BIOTECHNOLOGIE-KOMMUNIKATION(cid:148) 9 KONTROVERSEN > GR(cid:220)NE GENTECHNIK: KONFLIKTE MIT FORTSETZUNG BEI DER SYNTHETISCHEN BIOLOGIE? 15 Mathias Boysen > UTILITARISTISCHE MOTIVE DER KRITIK (cid:150) WARUM DIE EUROP˜ISCHEN BAUERN MEHRHEITLICH NICHT SO BEGEISTERT VON DER GENTECHNIK SIND 65 Bernhard Gill > ROTE GENTECHNIK UND (cid:214)FFENTLICHKEIT: VON DER GRUNDLEGENDEN SKEPSIS ZUR DIFFERENZIERTEN AKZEPTANZ 69 Thomas Wieland > PERSPEKTIVEN DER KOMMUNIKATION F(cid:220)R DIE SYNTHETISCHE BIOLOGIE 113 Helge Torgersen/Markus Schmidt > NANOBIOTECHNOLOGIEN: KONZEPTE, KONTROVERSEN, KOMMUNIKATION 155 Wolfgang M. Heckl/Marc-Denis Weitze > EINE KURZE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN ANTIATOMKRAFTBEWEGUNG 191 Joachim Radkau BIOTECHNOLOGIE-KOMMUNIKATION ANALYSEN > FOKUS GR(cid:220)NE GENTECHNIK: ANALYSE DES MEDIENVERMITTELTEN DISKURSES 205 Heinz Bonfadelli > DIE DARSTELLUNG DER GENTECHNIK IN DEN MEDIEN 253 Jürgen Hampel > DAS (cid:214)FFENTLICHE BILD VON BIOTECHNOLOGIE UND DIE KOMMUNIKATION VON EVIDENZ 287 Georg Ruhrmann > REZEPTION VON WISSENSCHAFT (cid:150) MIT BESONDEREM FOKUS AUF BIO- UND GENTECHNOLOGIE UND KONFLIGIERENDE EVIDENZ 303 Rainer Bromme/Dorothe Kienhues > TRUST IN SCIENCE AND TECHNOLOGY 349 George Gaskell > WISSEN UND MORAL: STADIEN DER RISIKOWAHRNEHMUNG 367 Ortwin Renn AKTIVIT˜TEN ZUR WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION > THE LANDSCAPE OF PUBLIC PARTICIPATION ON BIOTECHNOLOGY 379 Edna Einsiedel > GRENZEN DER KONFLIKTL(cid:214)SUNG DURCH DIALOG: W˜RE DIE BLOCKADE DER GR(cid:220)NEN GENTECHNIK IN EUROPA DURCH BESSERE WISSENSCHAFTSKOMMU NIKA TION VERMEIDBAR GEWESEN? 413 Wolfgang van den Daele > A (BRAVE) NEW WORLD? CHALLENGES AND OPPORTUNITIES FOR COMMUNICATION ABOUT BIOTECHNOLOGY IN NEW INFORMATION ENVIRONMENTS 427 Dominique Brossard INHALT > RISK vs. HAZARD (cid:150) THE ROLE OF SCANDINAVIAN ENVIRONMENTAL REGULATORS 447 Ragnar Löfstedt > AUTORINNEN UND AUTOREN 453 > VORWORT „Unsere Tradition ist es, fortschrittlich zu sein; unseren Fortschritt verdanken wir einer großen Tradition.“ Dieser Leitsatz von Kloster Andechs passt auch gut zu den Gegen- ständen von acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Insofern ist es kein Zufall, dass im Oktober 2011 auf Andechs eine acatech-Tagung zur Kommunika- tion Neuer Technologien stattgefunden hat. Diese Tagung war Teil des acatech-Projekts „Kommunikation Neuer Technologien – Biotechnologie“. Erfahrungen der Kontroversen und Kommunikationsmaßnahmen zur Grünen Gentechnik und anderen Feldern der Biotechnologie sowie Beiträge der Wissen- schaftsforschung wurden dort sowie bei einem früheren Workshop im März 2011 in München vorgestellt und diskutiert. Dieser Band umfasst in München und Andechs diskutierte Beiträge: Im Teil „Kontroversen“ werden für Teilgebiete der Biotechnologie Debatten zu umstrittenen Technologien und deren Anwendungen nachgezeichnet. Kontroversen um die Grüne Gentechnik werden von Mathias Boysen und Bernhard Gill dargestellt. Thomas Wieland widmet sich der Roten Gentechnik. Perspektiven und Kontinuitäten der Kommunikation mit Bezug auf Synthetische Biologie werden von Helge Torgersen und Markus Schmidt vorgestellt, während Wolfgang M. Heckl und Marc-Denis Weitze einen Blick auf die angrenzenden Nanobiotechnologien werfen. Ergänzt wird dieser Teil durch einen Beitrag von Joachim Radkau zu den Kontroversen um Kernenergie in Deutschland. Im Teil „Analysen“ wird die Kommunikation um Biotechnologie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ins Blickfeld geraten damit die Randbedingungen der Wissen- schaftskommunikation. Heinz Bonfadelli, Jürgen Hampel und Georg Ruhrmann stellen in ihren Beiträgen sozial- und kommunikationswissenschaftliche Ansätze und deren Implikationen für den Verlauf und das Ergebnis technischer Kontroversen vor. Rainer Bromme und Dorothe Kienhues präsentieren empirische Studien zur Wissenschafts- Rezeption. George Gaskell stellt europaweit erhobene Befragungsergebnisse in einen Zusammenhang mit Vertrauensverlust und Vertrauenszuwächsen und diskutiert ihre Relevanz für die öffentliche Wahrnehmung Neuer Technologien. Ortwin Renn schließt diesen Teil ab mit einer Darstellung und Deutung der Stadien der Risikowahrnehmung mit Bezug auf die Kernenergie in Deutschland. 7 BIOTECHNOLOGIE-KOMMUNIKATION Der dritte Teil des Bandes ist den konkreten „Aktivitäten zur Wissenschaftskom- munikation“ gewidmet, insbesondere Dialog, Partizipation und Umgang mit internet- basierten Medien. Hier entwickelt Edna Einsiedel theoretische Grundlagen, präsentiert und bewertet Beispiele der Partizipation, währen Wolfgang van den Daele auf Grenzen der Konfliktlösung durch Dialog hinweist. Dominique Brossard präsentiert Trends in der Internetnutzung und fokussiert diese auf die online-Kommunikation zu Biotechnologie und anderen Neuen Technologien. Auch dieser Teil des Bandes endet mit einem Bei- trag, der ein anderes Themenfeld als Biotechnologie betrifft, und zwar fokussiert Ragnar Löfstedt auf die Debatte um Risiken und Gefahren, die von Chemikalien ausgehen. Aufbauend auf diesen Beiträgen und Diskussionen ist ein Positionspapier „Perspek- tiven der Biotechnologie-Kommunikation: Kontroversen – Randbedingungen – Formate“ entstanden, das die Analysen zu diesem Thema zusammenfasst und Empfehlungen aus- arbeitet, wie Biotechnologie künftig sachgerecht, ausgewogen und urteilsunterstützend kommuniziert werden kann (veröffentlicht in der Reihe „acatech POSITION“). Zum Ein- stieg ist die Kurzfassung dieses Positionspapiers in diesen Band abgedruckt. Die Herausgeber 8 > KURZFASSUNG DER acatech POSITION (cid:132)PERSPEKTIVEN DER BIOTECHNOLOGIE-KOMMUNIKATION(cid:148) Biotechnologie, insbesondere die Gentechnik, steht in Deutschland seit knapp 40 Jah- ren im Fokus öffentlicher Debatten. Für Kontroversen in Gesellschaft und Wissenschaft sorgt allerdings nicht die Biotechnologie als Ganze, sondern einzelne Anwendungen. Die öffentlichen Kontroversen als mangelnde Akzeptanz zu deuten, die durch verstärkte Information beigelegt werden kann, greift zu kurz. Kontroversen sind wichtig und kön- nen und sollen nicht durch Kommunikation aus der Welt geschafft werden. Bei Neuen Technologien ist der Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit unerlässlich. Biotechnologie ist nicht gleich Biotechnologie Biotechnologie ist heute eine Schlüsseltechnologie, mit der sich neue Medikamen- te entwickeln, neue Pflanzensorten züchten oder Alltagsprodukte wie Waschmittel und Kosmetika effizienter herstellen lassen. Die Bundesregierung schätzt, dass der Umsatz der industriellen Biotechnologie weltweit von heute 50 Milliarden Euro auf rund 300 Milliarden Euro in zehn Jahren ansteigen wird. Verglichen mit anderen Schlüsseltechnolo gien wie etwa der Mikroelekt ronik stellen die Bürgerinnen und Bür- ger an die Biotechnologie besonders drängende Fragen. Dabei betrachtet die Gesell- schaft die verschiedenen Bereiche und Anwendungen der Biotechnologie durchaus differenziert. Insbesondere die Grüne Gentechnik und ihre agrarwirtschaftlichen Produkte stoßen in Deutschland auf starke Ablehnung. Debattiert werden moralische Aspekte wie die Stellung des Menschen in seiner Umwelt, aber auch der Verbraucherschutz, Gesundheitsfragen oder Umweltauswirkungen. Die Rote Gentechnik in der Medizin erfährt hingegen breite Zustimmung. Ihr Nutzen für die Verbraucherinnen und Ver- braucher ist offensichtlich. Auch die Weiße Biotechnologie zur Herstellung industri- eller Produkte gilt als unproblematisch, da ihr Wirken auf ein geschlossenes System, etwa die Fabrik, beschränkt ist. Anders bei der Synthetischen Biologie und Nanobio- technologie, die weit gehend skeptisch beobachtet werden. Die Kontroversen um die Biotechno logie konnte die Kommunikationsarbeit der Forschung und Wissenschaft bislang offensichtlich nicht beilegen. Die Diskussion scheint zum Stillstand gekom- men zu sein, die Ablehnung der Grünen Gentechnik hat sich etabliert. 9 BIOTECHNOLOGIE-KOMMUNIKATION Kritik und ˜ngste ernst nehmen Das hängt weniger mit einem Mangel an Informiertheit zusammen als vielmehr damit, dass die Menschen keinen Verbrauchernutzen erkennen, stattdessen aber Risiken für sich sehen. Diese Bedenken kann Kommunikation kaum aus dem Weg räumen, da sie auf grundlegenden Ängs ten und Einstellungen der Menschen beruhen – und diese sind bemerkenswert stabil. So werden Informationen, die den eigenen Einstellungen entge- genstehen, etwa weil sie vermeintliche Risiken als nichtig erklären, schlichtweg ignoriert oder umgedeutet. Wissenschaftsmarketing, das für den Nutzen und die Sicherheit von Biotechnologie wirbt, ist daher zum Scheitern verurteilt. Nimmt man dagegen die gesell- schaftliche Kritik ernst, kann es nicht das Ziel von Kommunikation sein, ein vorab festge- legtes Meinungsbild zu erreichen. Vielmehr soll sozial robustes Wissen geschaffen wer- den. Bestehende Grundüberzeugungen und Alltagsvorstellungen sind mithin wichtige Randbedingungen der Wissenschaftskommunika tion und müssen berücksichtigt werden. Dialog ist unerlässlich Früher ging die Wissenschaft davon aus, dass sie die Menschen nur ausreichend in- formieren müsse, dann würden sie neuen Technologien schon zustimmen. In diesem soge nannten Defizit-Modell vermitteln die Forscherinnen und Forscher der unwissenden Gesellschaft Fakten, und zwar möglichst verständlich. Seit mehr als zehn Jahren gewin- nen demgegenüber dialogische Modelle in der Wissenschafts- und Technikkommuni- kation an Bedeutung. „Dialog“ bedeutet Verständigung in beide Richtungen. Es lernt dabei nicht nur die Öffentlichkeit von „der Wissenschaft“, sondern die Wissenschaft hört Meinungen, Erwartungen und Befürchtungen der Öffentlichkeit. Ernst gemeinte Dialoge müssen Wahlmöglichkeiten bieten und ergebnisoffen sein. Dieses Format der Wissenschaftskommunikation sollte spätestens dann initiiert werden, wenn erste An- wendungen absehbar werden. Grundsätzlich ist der Dialog damit eine notwendige, aber keine ausreichende Bedingung für die Zustimmung zur Biotechnologie. Für die dialogische Kommunikation und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger steht eine Vielzahl von Formaten zur Verfügung. Als aussichtsreich wird auch das soge- nannte Web 2.0 erachtet. Wissen schaftlerinnen und Wissen schaftler müssen sich im interaktiven Internet und an sozialen Netzwerken beteiligen, fundierte Informationen zur Meinungsbildung liefern und in den Austausch mit der Öffentlichkeit treten. Tun sie es nicht, besetzen möglicherweise andere Gruppierungen das Feld. Folgende Empfehlungen gibt acatech: > EMPFEHLUNGEN AN WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT Als Empfehlungen werden zunächst Punkte angesprochen, die im Grunde für alle wissenschaftsbezogenen Kommunikationssituationen gelten: So empfiehlt acatech, 10

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Seit vier Jahrzehnten gibt es Kontroversen und Kommunikationsmaßnahmen zur Grünen Gentechnik und anderen Feldern der Biotechnologie. Dieser Sammelband trägt dazu Analysen der Erfahrungen in kommunikations- und sozialwissenschaftlicher sowie historischer Perspektive zusammen. Im Rahmen eines Proje
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