ebook img

Bionik: Aktuelle Forschungsergebnisse in Natur-, Ingenieur-und Geisteswissenschaft PDF

594 Pages·2005·10.67 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Bionik: Aktuelle Forschungsergebnisse in Natur-, Ingenieur-und Geisteswissenschaft

TorstenRossmann CameronTropea Bionik Torsten Rossmann · Cameron Tropea Bionik Aktuelle Forschungsergebnisse inNatur-,Ingenieur-undGeisteswissenschaft Mit312Abbildungen 123 Dr.TorstenRossmann e-mail:[email protected] ProfessorDr.-Ing.CameronTropea e-mail:[email protected] Biotechnik-ZentrumDarmstadt TechnischeUniversitätDarmstadt Petersenstr.30 64287Darmstadt BibliografischeInformationderDeutschenBibliothek DieDeutscheBibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.ddb.deabrufbar. ISBN3-540-21890-4 SpringerBerlinHeidelbergNewYork DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderedie derÜbersetzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen, derFunksendung,derMikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundder SpeicherunginDatenverarbeitungsanlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung, vorbehalten.EineVervielfältigungdiesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchim EinzelfallnurindenGrenzendergesetzlichenBestimmungendesUrheberrechtsgesetzesder BundesrepublikDeutschlandvom9.September1965inderjeweilsgeltendenFassungzulässig.Sie istgrundsätzlichvergütungspflichtig.ZuwiderhandlungenunterliegendenStrafbestimmungen desUrheberrechtsgesetzes. SpringeristeinUnternehmenvonSpringerScience+BusinessMedia springer.de ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2005 PrintedinGermany DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesem WerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,daßsolcheNamen imSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenund dahervonjedermannbenutztwerdendürften. SollteindiesemWerkdirektoderindirektaufGesetze,VorschriftenoderRichtlinien(z.B.DIN, VDI,VDE)Bezuggenommenoderausihnenzitiertwordensein,sokannderVerlagkeineGewähr fürdieRichtigkeit,VollständigkeitoderAktualitätübernehmen.Esempfiehltsich,gegebenenfalls fürdieeigenenArbeitendievollständigenVorschriftenoderRichtlinieninderjeweilsgültigen Fassunghinzuziehen. Satz:ReproduktionsfertigeVorlagevomAutor Herstellung:LE-TEXJelonek,Schmidt&VöcklerGbR,Leipzig Einbandgestaltung:medionetAG,Berlin GedrucktaufsäurefreiemPapier 7/3141YL-543210 Für die beiden „Lokomotiven“ der Bionik Werner Nachtigall Ingo Rechenberg und Werner Himstedt Wegbereiter des Biotechnik-Zentrums (BitZ) Vorwort der Herausgeber Dieses Buch ist das Resultat dreier Staffeln einer Ringvorlesung mit dem Titel Bionik – Biologisch-Technische Systeme aus den Jahren 2002 bis 2004 an der Technischen Universität Darmstadt. Neununddreißig Kollegen hatten sich finden lassen, ihre ureigensten Forschungsergebnisse aus den Feldern Bionik, Biomedizintechnik und Biomechanik für ein studentisches und öffentliches Publikum vorzutragen. Die meisten dieser Dozenten sind von der TU Darmstadt, was uns als Verantwortliche im Rückblick zeigt, wie qualitativ und quantitativ reich dieser Standort an biotechnischer For- schung und Lehre ist. Die Vorlesungsreihe war bewusst weiter gefasst, so dass Philosophen und Naturwissenschaftler, Mediziner und Ingenieure deren Ergebnisse vor- tragen konnten. Der Schrei nach Interdisziplinarität bekam so seinen Aus- druck, wenngleich das Aufeinanderzugehen, das Verstehenwollen und die gegenseitige Akzeptanz sowohl auf Dozenten- als auch von Publikumssei- te ein Reifeprozess war und ist. Die Breite der vorgetragenen Themen spiegelt sich in diesem Buch wi- der. Uns ist bewusst, dass dies auch Widerspruch erzeugen wird. Interdis- ziplinäre Forschung war immer schon dem Vorwurf ausgesetzt „weder Fisch noch Fleisch“ zu sein. Und selbst unter den Interdisziplinären par excellance – den Bionikern – gibt es stramme Engdenker, die bedenkenlos biomedizinische und biomechanische Forschungen von einem bionischen Kernfeld wegstreichen würden. Doch wollen wir hierzu ein Gegengewicht setzen. Wir vereinigen die Wissenschaften Bionik, Biomedizintechnik und Biomechanik zu einem überlappenden Dreiklang. Dieser ist unserer Erfah- rung nach harmonisch und wird überschreiben mit dem Begriff Biotech- nik. Warum Biotechnik? Das Wort ist zurückzuführen auf den Botaniker Raoul Francé, der mit diesem Begriff das beschrieb, was wir heute als Bio- nik bezeichnen. So war es gerade dieser Francé, der auf Grundlage seiner Untersuchungen an den Kapseln der Mohnblume das erste bionische Pa- tent für seinen „Gewürzstreuer“ erhielt. Werner Nachtigall hat den Begriff Biotechnik in den 1970er Jahren aufgegriffen um der technischen Betrach- tung der Biologie einen Namen zu geben. Letztlich hat eine andere große Richtung der Biowissenschaften, nämlich die molekularbiologisch orien- tierte Biotechnologie diesen Begriff quasi okkupiert, unserer Ansicht nach zu Unrecht. Biotechnik ist und bleibt eine Symbiose von Natur, Mensch und Technik. Wir definieren die Bestandteile wie folgt: − Bionik = von der Natur lernen um die Technik zu verbessern − Biomechanik = die Natur erklären mit Hilfe der Technik viii Vorwort der Herausgeber − Biomedizintechnik = der Natur/ den Menschen mit Hilfe der Technik auf die Sprünge zu helfen. Wir wünschen uns, dass dieses Buch dazu beiträgt, die Diskussion um die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit zu verstärken. Insbe- sondere ermuntern wir Unternehmer und Industrievertreter, Entwickler und Manager sowie Politiker genauer hinzuschauen, was es mit diesem Dreiklang auf sich hat. Das Potential zukünftiger Entwicklungen ist riesig; wir dürfen uns nicht scheuen unkonventionelle Wege zu gehen und diese „Ideen-Schätze“ zu bergen. Die Früchte dieses Vorgehens sieht man in Darmstadt in den Aktivitäten des Biotechnik-Zentrums (BitZ, www.tu- darmstadt.de/bitz) genauso wie in dem nationalen Verbund BioKon (www.bionik.tu-berlin.de/kompetenznetz/). Der Erfolg, belegbar durch die große Anzahl laufender Forschungsprojekte, bestätigt unsere Vision von der Zukunftsfähigkeit dieser Verbindung zwischen den Wissenschaf- ten und damit von Natur und Technik. Eine Vielzahl von Personen hat am Gelingen dieses Buches beigetragen. Zuoberst natürlich alle Autoren, die in so mancher Nachtstunde sicherlich leise Flüche ausgestoßen haben obgleich des sanften Drucks den wir aus- geübt haben. Martin Zeuch (BitZ) hat sich aufgeopfert beim Redigieren. Das Präsidium der TU Darmstadt um Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Prof. Dr. Johannes Buchmann und Prof. Dr. Hanns Seidler sowie der Senat der TU Darmstadt haben durch deren „Ja“ zum Forschungsschwerpunkt Biotechnik das Ganze zum Laufen gebracht. Das Zentrum für Interdiszi- plinäre Technikforschung (ZIT) der TU Darmstadt ermöglichte durch des- sen Unterstützung die Ringvorlesungsreihe und den „großen“ interdis- ziplinären Dialog. Wir möchten an dieser Stelle auch den TU-Bediensteten im Bereich der Verwaltung und des Hausmeisterdienstes danken, die für das Gelingen der Ringvorlesungsreihe und deren reibungslosen Ablauf über die drei Semester hinweg gesorgt haben. Prof. Werner Himstedt hat lange Jahre das Werden und Gedeihen des BitZ mitgestaltet. Wir danken dem Springer-Verlag, insbesondere Frau Hestermann- Beyerle, Frau Lempe und Frau Maas, durch deren Mithilfe das Werk in „trockene Buchdeckel“ gelegt werden konnte. Den Kollegen von BioKon sowie dem BMBF (Dr. Heidborn, K. Wollin) und dessen Projektträger DLR (Dr. J. Hansen, O. Krause, M. Schulte) sei für deren Unterstützung herzlich gedankt. Zuguterletzt ein tiefer Knicks vor unseren Ehefrauen, die uns in den letzten Jahren seltener gesehen haben als so mancher Kollege. Ohne deren Verständnis und liebevolles Tragen wären wir heute noch nicht so weit, wie wir sind. Herbst 2004 T. Rossmann, C. Tropea Vorwort von Prof. Werner Nachtigall BIONIK – der Begriff, zusammengesetzt aus BIOlogie und TechNIK, be- deutet, etwas salopp ausgedrückt, Lernen von der Natur für die Technik. Ich bin der Meinung, dass dies nur eine Seite der Medaille ist. Bevor man Daten aus der Natur in die Technik übertragen kann, muss man die Natur erst einmal erforscht haben. Diese Arbeitsrichtung nenne ich Technische Biologie. Die beiden Begriffe, man kann auch sagen Unterdisziplinen, bil- den eine Einheit. Schon Max Planck hat gesagt: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen“. Der Wirtschaftler, Politiker, Industrielle schätzt insbesondere diese Facette der Bionik. Sie führt über Auftragsfor- schung direkt in die Anwendung. Der Grundlagenforscher weist mehr auf die Basiswissenschaft der Technischen Biologie hin: Natur erkennen, ge- sehen aus dem Blickwinkel der Physikalischen- und Ingenieurwissenschaf- ten. Auffüllen eines Datenreservoirs, aus dem sich die bionische Übertra- gung bedienen kann. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in einem sensiblen Abgleich beider Aspekte. Vor dem Krieg waren beispielsweise Francé und Gießler Vertreter die- ses gekoppelten Denk- und Forschungsansatzes, nach dem Krieg Hertel und Helmcke. Als Vertreter der jüngeren Generation beispielsweise Re- chenberg in Berlin und wir in Saarbrücken. Erst 1993 gab es einen Anschub von außen, als der VDI Bionik als Zu- kunftstechnologie einstufte und auf einer Düsseldorfer Tagung die folgen- de Definition erarbeitete: „Bionik als Wissenschaftsdisziplin befasst sich systematisch mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Kon- struktionen, Verfahren und Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme“. Später haben wir die Definition erweitert: „Bionik betreiben bedeutet Ler- nen von den Konstruktions-, Verfahrens- und Entwicklungsprinzipien der Natur für eine positivere Vernetzung von Mensch, Umwelt und Technik“. In dem Begriff „Lernen“ ist dann auch die Technische Biologie wohl ver- ankert. Als Hansen, ausgehend von der Gliederung und Darstellung in der 1. Auflage meines Bionik-Lehrbuchs, die entscheidenden Weichen für das Bionik-Kompetenznetz BioKon stellte, war die Startgruppe mit den Ver- tretern von 6 Universitäten noch relativ klein. Nun, zu Beginn des 2. Be- willigungszeitraums für das BioKon, umfasst sie bereits nicht weniger als 18 Arbeitsgruppen an 15 Standorten in der Bundesrepublik Deutschland. Einer der neuen Standorte ist Darmstadt, ein anderer Aachen. Bionik bedeutet ja immer Zusammenarbeit zwischen Biologie und Technik. Die Initiativen können durchaus von der einen oder von der ande- x Vorwort von Prof. Werner Nachtigall ren Seite ausgehen. Während in Aachen insbesondere Biologen die Sache ins Laufen gebracht haben, kam der Anstoß in Darmstadt insbesondere mit Herrn Tropea aus der Strömungsmechanik, also aus einem Bereich der Technischen Physik. In erstaunlich kurzer Zeit hat sich eine beachtliche in- terdisziplinäre Zusammenarbeit und ein durchgehend positiv vernetztes Lehrkonzept herausgebildet. Man kann zwar hier nicht Bionik als Fach studieren – das gibt es bisher nur an der Fachhochschule Bremen -, aber doch „Bionik mit seinem Fach“. Insbesondere aus der Kooperation im Lehrbetrieb hat sich das vorliegende Buch entwickelt. Das Buch fasst, natürlich fach- und ortsbezogen, wesentliche Neuent- wicklungen zusammen, enthält eine ausgewogene Mischung von mehr technisch und mehr bionisch orientierten Ansätzen, von Beiträgen, die eher zusammenfassend und solchen, die eher speziell sind. Auf jeden Fall wird dem Leser damit ein einigermaßen typischer Blick in eine momentane, technisch biologisch/bionisch orientierte Arbeits- und Ausbildungsrichtung gegeben. Das Buch ist mit viel Enthusiasmus geschrieben und gestaltet worden. Ich wünsche ihm, dass ein wenig von der Begeisterung, die zwischen den Zeilen aufschimmert, auch auf den Leser ausstrahlt. Saarbrücken im Sommer 2004 Prof. em. Dr. rer. nat. Werner Nachtigall Inhalt 1. Bionik..............................................................................................1 1.1. Bionik im natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich................1 Sprachlich beschriebene Dynamik und rekurrente Fuzzy-Systeme (J. ADAMY,R.KEMPF)......................................................................3 Adaptronik – ein technischer Ansatz zur Lösung bionischer Aufgaben (T. BEIN,H.HANSELKA,J.NUFFER)................................................17 Microelectronics meets Bionics (M. GLESNER,H.WANG,T.HOLLSTEIN).........................................31 Wirbelbildung hinter schlagenden Tragflächen (T. HUBEL,C.TROPEA)...................................................................51 Infobionik – Entwurf einer menschzentrierten Benutzerschnittstelle (T. LIMBERGER,M.MÜHLHÄUSER).................................................63 Neurobionik – Prothetik, Biohybride und intelligente Algorithmen (H. LUKSCH)...................................................................................81 Animal attachments: Minute, manifold devices. Biological variety – Basic physical mechanisms – A challenge for biomimicking technical stickers (W. NACHTIGALL)..........................................................................93 Bionik im Bauwesen (S. SCHÄFER,B.BRIEGERT,S.MENZEL).......................................123 Laufbewegungen bei Roboter, Tier und Mensch: Analyse, Modellierung, Simulation und Optimierung (M. STELZER,O. VON STRYK).......................................................145 Ein bionisches neuronales Netz zur Periodizitätsanalyse (K. VOUTSAS,G.LANGNER,J.ADAMY,M.OCHSE).......................159 xii Inhalt 1.2. Bionik im gesellschafts- und marktwissenschaftlichen Bereich......189 Zirkulierende Körperstücke, zirkulierende Körperdaten: Hängen Biopolitik und Bionik zusammen? (P. GEHRING)................................................................................191 Was ist TechnoWissenschaft? – Zum Wandel der Wissenschafts- kultur am Beispiel von Nanoforschung und Bionik (A. NORDMANN)...........................................................................209 Bionik und Interdisziplinarität: Wege zu einer bionischen Zirkulationstheorie der Interdisziplinarität (J.C. SCHMIDT).............................................................................219 Technologie- und marktorientierte Entwicklung von Bionik- Produkten (G. SPECHT)..................................................................................247 Industriedesign für nachhaltige Produkte, was bringt Bionik? (U. WOHLGEMUTH).......................................................................267 1.3. Didaktik und Methodik der Bionik................................................283 Lectus CV – „Bionik trifft Adaptive Ergonomie“ (M. BREITENFELD,A.ULRICH).....................................................285 Interdisziplinarität: „Kritisches“ Bildungsprinzip in Forschung und Lehre (P. EULER)....................................................................................291 Naturorientierte Innovationsstrategie – Entwickeln und Konstruieren nach biologischen Vorbildern (B. HILL).......................................................................................313 Die Untersuchung des Lokomotionsapparates von Fischen mit der ‚Transduktions-Methode’: Konstruktions-Biologie und Biomechanische Konstruktion technischer Apparate (B. KÖHLER).................................................................................323

Description:
In vielen Wissenschafts- und Technikzweigen ist der praktische Nutzen der Bionik anerkannt. Die Lösung technischer Probleme mit Hilfe biologisch motivierter Prinzipien wird erfolgreich praktiziert. Außen vor blieb jedoch bisher die Verständigung zwischen den beteiligten Wissenschaftszweigen und N
See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.