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Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exakten Wissenschaften ENTHALTEND NACHWEISUNGEN ÜBER LEBENSVERHÄLTNISSE UND LEISTUNGEN VON MATHBMATIIERN, ASTEOISOMEN, PHYSIKERN, CHEMIKERN, MINEKALOGEN, GEOLOGEN U8W ALLER VÖLKER UND ZEITEN PDF

946 Pages·1904·106.716 MB·German
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POGGENDORFF’s J. C. BIOGRAPHISCH-LITERARISCHES HANDWÖRTERBUCH ZURGESCHICHTE DER EXACTEN WISSENSCHAFTEN ENTHALTEND NACHWEISUNGEN Ober LEBENSVERHÄLTNISSE UND LEISTUNGEN MATHEMATIKERN, ASTRONOMEN, PHYSIKERN, CHEMIKERN, MINERALOGEN, GEOLOGEN, GEOGRAPHEN ü.S. W. ALLER VÖLKERUND ZEITEN VIERTER BAND (DIEJAHRE1883BJ8ZURGEGENWARTUMFASSEND) HERAUSGEGEBEN VON Prof. Dr. A. J. von OETTINGEN L ABTHEILUNG (A-L) LEIPZIG VERLAG VON JOHANN AMBROSIUS BARTH 1904 / DigitizedbyGoogle W 7</c pl4-h y /, A ' s"7 - DigitizedbyGoogle Vor- und Schlusswort. Nachdem in den Jahren 1896 und 18—97 der III. Band des Handwörter- buches erschienen war, der die Jahre 1858 1888 umfasste, wurde sofort der IV.Band inAngriff genommen. Er sollte dem frühermitgetheilten Planegemäss die Zeit von 1884bis1900 enthalten und Nachträge zu den drei erstenBänden bringen. Der Druck des gesammelten Materiales konnte schon im Jahre 1902 beginuen, doch wurde sofort erkannt, dass ein fester Abschluss mit dem Jahre 1900, wie solches inBüchercatalogen üblich ist, misslich erschien, dajederVer- fasser seine neuestenSchriften aufgenommen wissen wollte. Wir sind daher stets bereit geweson, das von den Verfassern ver/eiclinete Material bis zur Zeit des Druckes fortzusetzen. Es entsteht dadurch eine Ungleichheit, die schon bei Poooendobfp vorkam, da dort derSchluss derbeiden ersten Bände dieLiteratur oft bis 1863 bringt, während der Druck der ersten Buchstaben des Alphabets schon 1858 begonnen hatte. Auch kann nicht dafür eingestanden werden, dass das Material von 1901 bis 1904 vollständig vorliego, da das Excerpieren der Zeitschriften nur in wenigenFällen über 1901 hinaus ausgedehnt wurde. Sollte das Werk einst fortgesetzt werden, so findet man bei dem Herrn Verleger ein genaues Verzeichuiss der Zeitschriften, Bände und Jahrgänge, die im IV. Bande verarbeitetwurden. Eine grosseMengeMaterialisthiervonübriggeblieben, theils weil die Verfasser nicht gefunden werden konnten, theils weil die vorhandenen Leistungen noch nicht eine Aufnahme ins Handwörterbuch forderten. Dieses Material in alphabetischer Ordnung ist gleichfalls dem Herrn Verleger zur Auf- bewahrung übergeben worden zu dessen freier Verfügung. Dasszu demvorliegenden BandeHerrDr.W.Fkddersen einenbeträchtlichen Theil der erforderlichen Mittel gespendet hat, wurde schon im Vorwort zum III. Bande erwähnt DieMethode derBearbeitungistdiefrüheregeblieben. Esistnureinekleine, doch nichtunwirksameAenderung vorgenommeu worden. Während nämlich schon 1898dasExcerpierenderZeitschriftenbegann,erhieltendieAutorenvomJahre1901 an Fragebogen zugesandt, nach deren Beantwortung die biographischen Angaben ausgearbeitet wurden. Da vieleAutoren saumselig siud, dieSache vergessonoder den Fragebogen verlieren, so war dieGefahr der Lückenhaftigkeit eine drohende geworden. Es liefz.B. von einem berühmten amerikanischen Astronomen keine Antwort ein. Erwurde ausgelassen. Auf diesenMangel wurden wir von einigen Forschern aufmerksam gemacht. Besonders dankenswerth war eine Zuschrift, des IV Vor- undSchlusswort. Herrn Professor Dr. H. Kbbütz in Kiel, der nicht nur auf die Lücke hinwies, sondern sich der Mühe unterzog, ein alphabetisch geordnetes Verzeichniss aller biographischenAngaben aus den AstronomischenNachrichten uns zuzusenden. Ich beschloss nunmehr folgonde Aenderung der Methodo, die sich als sehr wirksam erwies. Es wurde bei hervorragenden oder beachtenswertben Gelehrten, die den Fragebogen nicht zurücksandten, die gesammte zugehörige Literatur, soweit sie aus Zeitschriften und Büchercatalogen vorlag, gedruckt und eine Correctur mit einem neuen Fragebogen abgesandt. In vielen Füllen kam jetzt ungesäumt die Beantwortung. Leidor sind aber auch in solchen Fällen trotz der wieder- holton Aufforderung die AnWorten doch noch oft ausgeblieben, obwohl wir stets volle sechs WochendenAbzugdesArtikelsaufgehaltenhaben. Die biographischen Notizen mussten nun in solchen Füllen äusserst kurz ausfallen. Wenn uns be- kannt war, wo der Verfasser sich befand, so schien eine noch so kurze Angabe über ihn dochzweckmüssiger, alseineUnterdrückungdesganzenschongedruckten Artikels. Wenn es z.B. von einemVerfasser heisst, er sei »einMathematikerin Pisaa so hat der Loser doch etwas davon und mehr, als wenn mit dieser An- gabe ,die ganze Literatur auch noch unterdrückt wurde. Im Allgemeinen sind die biographischen Mittheilungen kürzer gehalten als früher, sofern die Mitglied- schaft in gelehrtenGesellschalten nur ausnahmsweise erwähnt wurde. DieseMit- gliedschaft verdient in der That nicht die Aufmerksamkeit, die ihr gewöhnlich gezollt wird. Ob ein hochverdienter Mann hier oder da geehrt wurde, kann schon deshalb nicht vonBelang sein, weil er ebenso gut von allenGesellschaften vonPalermobisCbristiania, von BerkeleybisKasan hätteMitglied werdenkönnen. Dass der einzelne Forscher sich geehrt fühlt, wenn er in einer angosebenon Ge- sellschaft Mitglied wird, ist ja verständlich, aber die gelehrte Welt wird sich doch nur durch die Leistungen des Forschers bewogen fühlen, ihm das Maass vonAchtung zu zollen, das er verdient, unbekümmert darum, obdieseoderjene hervorragende Akademie die Anerkennung ausspricht. Anders ist es mit weniger hervorragendenForschern, derenAufnahme, besonders in die heimischeAkademie, von wesentlicher Bedeutung ist, und nicht, wie die Ernennung einer Mitglied- schaft von Seiten fremdländischerAkademieeu einem gewissen Zufall anheimfUUt. Zu alledem kommt noch derUmstand, dass eine gerechte, d.h.gleichmässigeBe- rücksichtigung allerMitgliedschaften nicht nurvielRaum erfordert, sondern wirk- lich kaum ausführbar ist. Ferner besteht ein Unterschied zwischen bezahlter Mitgliedschaft und dorErnennung zumEhrenmitgliede vonAkaderaioen oderzum Correspondenten; ob aber dieser Fall oderjener vorliegt, ist oft nicht zu unter- scheiden. Es giebt Akademieen, wo man sich zur Mitgliedschaft anmeldet und Beiträge zahlt. Gelehrte akademische Grade und Würden sind aufgenomraen worden. In einerHinsichtfernerenthaltenunserebiographischenAngabenmehralsdiefrüheren Bändo und zwar durch Aufnahme der Studienzeit und der Studienorte. Die da- raufbezügliche Frage wurde meist sorgfältig beantwortet, während die übrigen Fragen lange nicht so eingehend, wie sie gestellt waren, Beachtung fanden. Es bleibtebenauchhierdabei, dassvieleAutorennichtgenaudieFragenlesen, andere mögen glauben, es genüge dasWenige. Unangenehm für den Biographen ist es, wennderzweiteVornameundbisweilensogardererstenurdurchAnfangsbuchstaben angedeutet wird, wie solches Engländer undAmerikaner zu thun pllegon. Buch- staben siud keine Namen. Amerikanische und englische Biographen schreiben doch auch sämmtliche Vornamen aus, nur ausnahmsweise trifft man den blossen Anfangsbuchstaben. Auch wir haben uus bemüht den vollen Vornamen zu er- kunden und haben deshalboftzweiunddreimalunsandenAutorwendenmüssen. Nichtengländer werden es nie verstehen, warum Jemand statt William Henry lieber William Etsch sich nennen höit. Vor-und Schlusswort. v Unser Fragebogen hat seit Beginn der Bearbeitung des III. Bandes manche Aenderungenerfahren, dieim LaufderzunehmendenErfahrungsichalswüuschens- werth ergaben. Das zuletzt angewandte Formular hatte folgende Fassung: 1. Familienname: 2. Taufnamen(der Rufnamezu unterstreichen): 3. Verwandtschaft von wissenschaftlichem Interesse: 4. GelehrteTitel: 5. IhreAdresso? 6. Wannund wo promovirt? 7. Wann studirtund wo? 8. Jahrder Gehurt: 9. MonatundTagdorGeburt: 10. OrtderGeburt: 11. Aemter, frühere, mitAngabe derAntrittsjahre: 12. Amt,jetziges, mitAngabedes Antrittsjahres: 1134.. FEamlelrsitüiebretr?e.in.en. beSreeiittswavnerns?to.rb.en.en Autor Auskunft crtheilt wird: Angabe von Jahr, Datum und OrtdosTodes: 15. Redigieren Sie eine Zeitschrift? 16. ErfundeneInstrumenteodernamhafteLeistungen, mitAngabe desJahres der Veröffentlichung (ohnewelcheAngabedieMittheilungnichtaufgeuoinmen worden wird). 17. Titelder, seiesallein,seiesmitanderenzusammen, herausgegebenenHiichor, mitAngabedesUmfangesjederPublikation(AnzahlvonSeiten), Format, Jahr und Ortdes Erscheinens: 18.Titel—derjenigenA—rtikel ausdom GebietoderexactonWissenschaften, welche bis 1903 in solchen Zeit- oderQesellschaftsschriftcn veröffentlicht sind, die nicht im beigefügton VorzoichnissexcorpiertorZeitschriftenge- nannt sind, mit Angabe der LängejedesArtikels in Seitenzahl, des Bandes und des JahresderVeröffentlichung: (DieAngabender.Seitenselbstistnichterforderlich,sondernnurdieAnzahl derSeitenzurKenntnissgabederLängederArtikel;ausserdemBandundJahr). Da dio Zeitschriften zum Thoil noch nicht bis 1900 erschienen sind, wird ausserdem dieAngabe allerVeröffentlichungen von 1899 an erbeten. Hierzu bemerken wir folgendes: Frage 2 ist auch von nicbtckristlichen Forschern anstandslos beantwortet worden. Doch hätten wir besser gethan »Vornamen« statt »Taufnamen« zu sagen. Frage 8 ist oft eingehend gewürdigt worden. Frage 5 haben wir leider erst in dem letzten Formular hinzugofügt.; sie ist sehr wichtig und war uns überaus nützlich, da wir die Correcturen unter sichrerer Adresse als zuvor ver- senden konnten. Auch wurden oft erneuteAnfragen uüthig, wenn dieAntworten gar zu lückenhaft waren oder Widersprüche enthielten. Die Frage G ist meist richtigerfasstworden, nureinigeAutorenwusstennicht, wasgemeintsei. Frage 7 ist fast immer, und wie es scheint, gern beantwortet worden, oft gar zu aus- führlich mit Angabe der Ausbildung vom sechsten Jahre an! Dio Fragen8 bis 10 müssen von einander getrennt werden, weil früher oft eine unvollständige Antwort erfolgte; es fehlte der Ort oder das Datum, zuweilen sogar das Jahr. DieFrage 15 ist erst vom vorliegenden IV.Bande an aufgenommenundhatstets Berücksichtigung gefunden. Die Klammer in Frage 16 hat nie ihre Wirkung verfehlt. Am meisten Schwierigkeiten boten die beiden letzten Fragen, weil sie thatsüchlich dem Befragten oft viel Mühe bereiten, besonders da wir von jeder Arbeit die Angabe der Länge verlangten. Obgleich diese Aufforderung wieder- holt und deutlich ausgesprochen war, dieFragebogen deutsch, englisch oder fran- zösisch abgesandt wurden, erhielten wir sehr oft statt der Seitenanzahl, die Angabe derAnfangsseite derAbhandlung allein. Es ist und bleibtschwerzu er- reichen, dass der Befragte den Fragebogen genau durchliest. Statt der 5. Frage nach der Adresse hatten wir Anfangs dio Frage nach auderu als gelehrten Titeln. Es blieb die Antwort meist aus, oder man gab DigitizedbyGoogle VI Vor-undSchlusswort Mitgliedschaften an, in Osteuropa allein gab es staatliche Rangtitel.—Um dieser Ungleichheit willen haben wir fast überall die Titel fortgelassen, da solche doch keine wissenschaftliche Bodeutung haben. Einem geäusserten Wunsch, den Titel aufzunehmen, aber glaubten wir oft willfahren zu müssen, da eine pedan- tische Consequenz uns zwecklos erscheint. Die Beschaffung von Adresseu war ungleich leichter und ergiebiger als in früheren Jahren. Neben den in neuerer Zeit fast in allen Ländern alljährlich erscheinenden Verzeichnissen der Mitglieder gelehrter Gesellschaften, batten wir dieMöglichkeit durch diestetsvermehrtenAusgabendervorzüglichen »Minerva« über alle an höheren Schulen der ganzen Erde angestellten Personen Kunde zu erhalten. Dazu kamen die vortrefflichen biographischen Kalender der Engländer undA—merikaner. In der neuesten, drittenAusgabe des »Who’sWhoinAmerica« 1903 1905 wird manBiographien aller amerikanischenGelehrtenlinden, sobald sie einen Ruf alsForscher haben. Doch haben wir manche jüngere Autoren als Originalmittheilung gebracht, die bisher im »Who’sWhoinAmerica« noch keine Aufnahme gefunden haben. Ich bedauere, durch ein Missverstündniss erst spät von dieser Quelle Kunde erhalten zu haben. Ich glaubte nämlich, es gäbe nur ein englisches »Who’s Whoa, das ich kannte und vielfach benutzte. Da nur wenige derhervorragendstenAmerikanerindiesemaufgenommenwaren, sowandte ich mich nochmalsmiteinigenAnfragenandenstetsgefälligenHerrnE.E.Ci.akkk in Burlington, der mir schon früher einmal die fragliche Quelle genannt hatte; jetzt erst erkannte ich, dass es fürAmerika ein besonderesWerk gäbe. So kam mir denn erst die vortreffliche dritte Ausgabe für 1903 bis 1905 in die Hand und zwar erst gegen Ende meiner Arbeit. Doch habe ich alle biographischen Lücken des IV.Bandes durchgesehen und habe alleAngaben, die ich im »Who’s Who in America« fand, im Nachtrage angeführt. In diesem Nachtrage kommen auch noch einige vollständigeArtikel über solche Forscher vor, deren Fehlen im Text brieflich uns gegenüber bedauert worden war. In anderen Fällen (z. B. Campbell) konnten wir im Text schon auf den Nachtrag verweisen, in der Zu- versicht, alles biographischeMaterial mit derZeit zu erhalten. DieimNachtrage ganz neuen, im Text übergangenen Autoren sind daran zu erkennen, dass vor ihrem Namen keine römische Zahl, auch keine ,v vorgedruckt ist. Leider sind die Mitgliederverzeichnisse italienischer gelehrter Gesellschaften mit wenigenAus- nahmen nicht zu gebrauchen, weil ein alphabetischesVerzeichniss fehltoderkeino alphabetisch geordnete Reihenfolge gebracht wird. Eine rühmliche Ausnahme bildet u.a. das »Annuario del Circulo matematieo di Palermo«, da nicht nur die Ordnung eine alphabetische ist, sondern auch überall Angaben über Geburt und gegenwärtige Anstellung zu finden sind. Mehrere neue Mitteilungen über Anstellung von Mathematikern und derenAdressen fanden wir in dem v—erdienst- vollen Buche vonLaisant: »AnnuairedesMath6maticiens«, Paris 1903. Auch aus Haack’s Geographen-Kalender 1903/04 ergaben sich viele sonst nicht aufzu- findende Adressen und Angaben. Unsere Methode, die gesammelten Excerpte mit biographischen Original- raittheilungen zu bringen und die Literatur vom Autor ergänzen zu lassen, ist beanstandet worden, ohne dass ein besseres Verfahren uns mitgetheilt wurde. Fanden wir, dass die Verfasser ihre eigenen Arbeiten nicht vollständig angaben, so mussten wir doch annehmen, dass das Mitgetheilte dem Autor genüge. Eine Vollständigkeit in dem Sinne, dass durchaus alle Veröffentlichungen mitgetheilt würden, hat auch Poookndokfk nicht angestrebt. Im Ganzen aber geben wir die Literatur vollständiger im IV. Baude, als esje früher geschah. Namentlich imGebietederChemie undMineralogie hättenwir oftgedrängtesZusammenfassen gewünscht Das könnte indess doch nur der Autor selbst übernehmen. Jeder abermöchteseine eigenen Arbeitenvollständigbeisammensehen. Invielen Fällen DigitizedbyGoogle Vor- und Schlusswort. VII wurden dagegenvomVerfassersogardiebereitsgedrucktihmzugesaudten Abhand- lungengestrichenundkurzamSchlusszusammengefasst. InjedemsolchenFalledas Verfahren anzugoben, würde hier zu weit fuhren. Das Excerpieren der Abhandlungen aus Zeitschriften war beschränkt auf alles, was die Leipziger Universitätsbibliothek darbot. Nur einige mathematische Journale wurden ausBerlin beschafftundeinigeastronomischeausderSternwarte. Auf diesemWege dürften wohl fast alle wichtigenAbhandlungenbeachtetworden sein. Doch musste auf die Ergänzung im Fragebogen gehofft werden. Der in Recensionen verlautbarte Vorschlag statt unserer Methode, die Jahresberichte, über die Fortschritte der Mathematik, Chemie u.a., der Arbeit zu Grunde zu legen, ist weder ausführbar für einen Einzelnen, noch sicherer als unser Ver- fahren. SelbstderCatalogderRoyalSocietybrachte soebeneinendickenXII.Band Nachträgeheraus, und diesesUnternehmen arbeitet mit sehrbeträchtlichen Hiilfs- mitteln. Und wer bürgt denn dafür, dass die »Fortschritte« vollständig sind. Es galt doch stets für einenVorzug, auf dieOriginalijuellenzurückzugehen, statt sich aufSecundärquellen zu verlassen. NachvollendeterArbeit nocheineRevision allerArtikel nachAngaben der »Fortschritte« zu verlangen, hiesse dasWerk um zehn Jahre verzögern, denn diese Revision würde jeder Kenner der Sache auf etwa das Vierfache der ganzen früheren Arbeit schätzen. Hierzu kommt, dass wir 1898 unsere Excerpte zu machen begannen und damals dieFortschritte erst bis 1894 gediehen waren. Und endlich ist cs unbillig, eine solche Revision zu verlangen um einiger übergangener Arbeiten willen, die der Verfasser vielleicht selbst hat unterdrücken wollen. Es ist ferner behauptet worden, in den ersten zwei Bänden vonPoggkndobff sei »das biographischeElement auch rein quanti- tativ vorherrschend«. Es ist schwer zu begreifen, wie man zu solch einem Aus- spruch sich erkühnen kann, der doch nur wahr sein kann für die grosse Zahl alter Verfasser, die kaum etwas geschrieben haben. Die meisten neueren Ver- fasser, etwa des XIX. Jahrhunderts und auch des XVIII., nehmen auch in den earbsetrenallBeärnddinegns munesherrealLsite3r/.attudre-sAnbgiaobgeranphmiesicshtenvoRllasutmänedsigeerin.alsIfmrüheGra.nzen sind Da nun das ganze Werk bis zum Schluss des 19. Jahrhunderts vorliegt, dürfte den Lesern eine Statistik willkommen sein. Wir haben eineZähluDgnachdeneinzelnenWissenschaftenvorgenommen. Es wurden 13Gruppenunterschieden, wieinnachfolgenderTabelleersichtlichist Die Gruppe derNaturforscher gilt fürAutoren, die inkeinederanderenAbtheilungen hineinpassten. Dievorletzte, 13.Gruppe, giltfastnurfürBandIundII, sieent- hältzahlreicheMittheilungenüberPersonen,diezwareineAnstellunggehabthaben, von denen aber garkeineSchriftenbekanntgemachtwordensind. Mansieht, dass solche Personen in Band IIIundIV kaum noch aufgenommen sind; sie kommen hier nur anmerkungsweise vor. Astrologen und Alchemisten in Band I und II sind nicht unter die Astronomen und Chemiker gezählt worden, damit die Zahl dieser möglichst rein erhalten würde. Mathematiker, die nebenbei viel Natur- geschichtliches geschrieben haben, sind auch unter die Naturforscher gebracht. Tabelle I. Anzahl der Artikel in den drei aufeinanderfolgenden Ausgaben des Wörterbuches: Band; 1! Mathema-tiker 5M9a©U Physiker Geoulo.genMineralogen— Astronomen Meteoro-logen O«Ia©5l*aoo©o Techno-logen Physiologen 1Natur-forscher oM9fooCaaDl Philosophen OhneLiter1atur ’C23SSi I-II: 1425 1035 979 797 963 402 471 654 178 1014 172 112 299 8501 DI: 1047 874 727 795 506 298 433 332 119 802 103 14 24 5574 IV: 1347 1294 988 729 465 246 194 157 112 125 93 25 9 5784 DigitizedbyGoogle 1 3 VIII Vor- und Schlusswort. Wenn auch von untergeordneter Bedeutung, so dürfte doch, bei der ver- schiedenen Qesamratsumme, eine Berechnung, nach proMillo dieser letzteren, ge- stattet sein, um so mehr, als der Umfang der drei Ausgaben nach Jahren auch ein verschiedener war. Tabelle II. Die Angaben der Tabelle I. nach Promille der Gesammtzahl: Crt jrk©a.**" JöUA J'JUtAS. 1CCSr-z^ff%s <ZC©ou SZo£©US©tcat 1©e5fC5ls-~r3©©»j 5-113 “EIo3s »2I.i*z© JQ«©aA T©cSTL. c*s-•-3buS3 m|3a 1-11: iöb 122 115 «4 114 47 55 77 -2-1 119 20 13 35 1000 III: • 108 157 130 143 91 53 78 CO 21 54 19 2 4 1000 IV: 233 224 171 126 80 42 34 27 19 22 IC 4 2 1000 Wie zu erwarten war, haben die drei erstenGruppen den grösstenrelativen Zuwachs erfahren. Die drei Zahlen in jeder Gruppe der Tabelle 1 dürfen nicht addirt werden, weil mehrere Verfasser in zwei oder in allen drei Ausgaben Vorkommen. In folgender Tabelle sind die Autoren ohne Wiederholung angeführt. Tabelle III. Anzahl von Autoren der drei Ausgaben (bei einfacher Zählung der in mehreren Händen vorkommenden Namen): cd Blb JJ©UAS *J>U*A>. Ia2-•.?sf©5l ©a©uS© <©cV«*l.«st©c wC©fffllc..V—©y©. H52ilo ^2©a© 3«i,o5u JOf©OO©©CAl ^3aif©©<l. O5©-fsuSjl s3C Ml: 1425 1035 979 797 903 402 471 654 178 1014 172 112 299 8501 lltimigo- kommenin|l 823 034 531 624 371 243 258 379 80 226 78 11 22 4275 kHoimu1mz1eu1gn:o-inJ1t 844 859 571 404 235 126 63 98 51 06 35 13 9 3374 IV: J I-IV: 3092 2528 2081 1825 1509 771 792 1131 309 1306 280 130 330 16150 Tabelle IV. Fortsetzungen früherer Artikel in Hand MI: •0feo0li Jo~S>Ju©A oJJ©uaAS j5U«s3 »1f3O-l31§2k® <95©fu©l/ 7©>i©.V© O“©fzf•C©fll—l.T'—©°©rftl; fil js*£g554»?5. V•l«af*i5l.jb©Ü*s•. JO©©C©0A _f©cf©l. S”%—TS§f©Jt... T52ej 111: 224 240 190 171 135 55 74 54 39 76 80 3 2 1299 IV: 503 435 417 325 230 120 94 96 61 59 58 12 0 2410 1 Die Fortsetzungen in Band 111 bezioheu sich auf Poggkndorkf’s Band (den er leider von A bis L mit I, von M bis Z mit II bezeichuete). Unser vierter Band hat, wie zu erwartenwar, viel mehrFortsetzungen derArtikelinBandIII, als solcher in I (oderII) und III, wie folgende Uebersicbt zeigt. Tabelle V. Fortsetzungen von Artikeln im IV.Hände: >lunzjai»jo..i Mathema-tiker _ 0JJ©©AS JA0’©kkHA3». cSa©©,.©If2l Astronomen Z©k©:1S©f5-i4 3Ea©©©.—©?. 1©f21lq©f Physiologen fb'lx©f©c. Ookonomen 6fs©l. OhneLiteratur »3eBBt vvoovnnoau1lnr1nleud1I1i.I.nI1H1lJi11>)j41885 36078 34098 28432 18419 in9 8113 888 538 530 580 190 00 2035519 Vor- undSchlusswort. IX DieSummedieserbeidenReihenergiebtwiederdieletzteReihederTabelleIV. Ich lasse noch eine Zählung derArtikel, denen eine Originalmittheilung des Autors zu Grunde liegt, folgen. Poggkndorff giebt für seine ganze Ausgabe S447 Artikel an; ich habe etwas mehr herausgezählt, weil ich die wichtigeren in Anmerkungen erwähnten Forscher mitgenommen habe. Unter den genannten befinden sich 1169 Originalmittheilungen der Autoren (Zeichen Or), eine sehr grosse Zahl, wenn man bedenkt, dass Poggkndorff alle früheren Jahrhunderte in seinWerk mitaufnahm, dassdaherdienochlebendeGelehrteuwelteineverhält- nissmässig geringeZahl abgeben konnte. InunserenBändenkonntendieOriginal- mittheilungen v—orherrschen, besonders im IV.Bande, denn der III.Band, derdie Zeit von 1858 1888 umfasste, wurde erst 1896 in den Druck gegeben und erschien vollständig Ende 1897. Zu den gegebenen Tabellen muss noch daran erinne—rt werden, dass Band IV nur 16 bis 20 Jahre, die Zeit von 1884 bis 1900 04, umfasst. Tabelle VI. Anzahl von Originalmittheilungcn: Anzahlvon Originalmittheilungen Artikeln absolut proMtllo In Bd. Iu.II(bis1858):i 8501 1169 137%o J» „„IIIVI ((11885884bbiiss11808034)):: 55758744 24047582 4740507%000 Von den 4078 Originalraittheilungen des IV.Bandes kommen nur 8818 als nach 1901 eingetroffen in Betracht, da 133 Mittheilungen aus dem Jahre 1896 stammten und 127 aus dem Jahre 1881 und 1882. Wir behalten also im IV. Bande immer noch 3558 oder 660 pro Mille Originalmittheilungen. Diese Zahl stimmt ziemlich gut überein mit einer ganz anders gewonnenenStatistik: TabelleVII. Anzahl abgesandter Fragebogen und eingelaufener Antworten zu Band IV: Abgesandt Beantwortet absolut Procont AAnnAAuuttoorreenn,,dnieeusicmhoInV.inBaBnd.dI—III Vorkommen: 41950430 21330493 4877%% Summa 6443 3652 57% Die absolute Zahl der Antworten ist hier etwas kleiner ausgefallen als die der im gedrucktenBande gezählten, weiloffenbareinigealsCorrectureingelaufene Antworten imLaufe derArbeit zuverzeichnenversäumtwordensind. Bemerkens- werth mag es sein, dass die bereits früher behandelten Autoren zu 87°/0 Ant- worten einsandten, die neu Aufgeforderten nur zu 47°/0, vermutlich in Folge zweierUmstände: die älterenAutoren kennen bereits dasUnternehmen und offen- baren mehr Theilnahme, sind wohl auch leichter zu treffen, als die jüngeren. Man bedenke nur, wie oft Chemiker, Technologen u. A. ihre Stellen wechseln, daher sie die Zusendung nicht erhalten haben mögen. Zum anderen Theile mag bei den Jüngeren eine völlige Unbekanntschaft mit Poogendorff’s Werk der Grund einer versäumtenAntwort gewesen sein. Das kanndarausersehenwerden, dass vieleHunderte vonFragen einliefen, nach derBedeutung desZeichens(Orig.) mit einer darauffolgenden Jahreszahl. EinForscher, der mit den erstenBänden vertrautist, wirdkaumsolcheineFragestellen. OriginalmittheilungeninBandIII siud 2452, gegen 4078 in Band IV, wie zu erwarten war, da die Bearbeitung von BandIII etwa 18Jahre zu spät stattfand und viele der1883nochlebenden X Vor* und Schlusswort. Autoren schon gestorben waren. Wenn die Beantwortung des Fragebogens aus- blieb, wurde auf anderem Wege Nachricht zu erhalten versucht. Endlich wurde noch ausgezählt, wie viele unter den mitgetheilten Artikeln bereits Verstorbenen angehören. Es fanden sich deren in Band III 2557, in BandIVnur 1223. Dieser beträchtlicheUnterschied, auch procentisch genommen, beruht darauf, dass ein grosser Theil des III. Bandes solche Fortsetzungen der ersten Bände bringt, deren Autoren schon vor 1858 gestorben waren. Andern- theils haben wir fürBandIII die nach 1883Verstorbenen initgezühlt, auchwenn ihr Tod zwischen 1883 und 1896 erfolgte, aber nur wenn sie im IV. Bande nicht mehr vorkamen. Es erhellt hieraus eine bedeutende Mehrzahl der beim Schluss des Bandes Lebenden in Band IV, eine Folge offenbar der zunehmenden Anzahl von Gelehrten. Schliesslich erübrigt uns noch verbindlichen Dank allen denen auszusprecheu, die immer bereit waren, uns Nachrichten zukomrnen zu lasson und an sie ge- richteteFragen zu beantworten. IhreNamen findet manimText derBiographien als Quellenangabe. DasAusschreiben aus den Zeitschriften und die Ausarbeitung vielerFragebogen besorgte untermeinerLeitung7 JahrehindurchFräuleinClara Reuther, deren Treue, Gewissenhaftigkeit und Geduld ich dankbar anerkenne. Sollte im Lauf derJahre eine Fortsetzung desWerkesunternommenwerden, so dürfte es sich empfehlen vorher in jedem Wissensgebiet einen Ausschuss her- vorragender erfahrener Forscher zu berufen, der über das Princip derAufnahme und über auszuführende Zusammenfassungen schlüssig würde. Eine Unterstützung des Unternehmens von Seiten gelehrter Gesellschaften könnte auch der Sache nur förderlich sein. Leipzig, 18. September 1904. Prof. Dr. Arthur von Oettingen. DigitizedbyGoogle

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