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Biographie und Alter(n) auf dem Land: Lebenssituation und Lebensentwürfe PDF

391 Pages·2000·12.16 MB·German
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Studien zur Erziehungswissenschaft und 17 Bildungsforschung Cornelia Schweppe Biographie und Alter(n) auf dem Land Lebenssituation und Lebensentwürfe Cornelia Schweppe Biographie und Alter(n) auf dem Land Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung Herausgegeben von BemdDewe Heinz-Hermann Krüger Winfried Marotzki Band 17 Cornelia Schweppe Biographie und Alter(n) auf dem Land Lebenssituation und Lebensentwürfe Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2000 Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-8100-2679-8 ISBN 978-3-663-09429-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09429-6 © 2000 SpringerFachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Einleitung ................................................................................................... 9 TEIL 1: ALT ER{N) AUF DEM LAND IN THEORETISCHER PERSPEKTIVE 1. Alter als moderne Lebensphase .................................................... 13 1.1 Alter als eigenständige und verallgemeinerte Lebensphase .............. 13 1.2 Alter als gestaltbare Lebensphase .................................................... 20 1. 2.1 Empirische Vergewisserungen ........................................................ 22 1. 2. 2 Freisetzungs- und Detraditionalisierungsprozesse im Alter ............. 27 1. 2.3 Institutionenabhängigkeit von Lebensformen im Alter. .................... 39 1.2.4 Die Biographisierung der Altersphase ............................................ 43 2. Der ländliche Raum-Ein Bestimmungsversuch .......................... 59 2.1 Sozialstrukturelle Bestimmungsversuche ........................................ 59 2.2 Der ländliche Raum als spezifische Sozialwelt ................................ 63 2.2.1 ,Land' in historischer Perspektive ................................................... 70 2.2.2 Der Strukturwandel des ländlichen Raumes seit der Nachkriegszeit ................................................................................ 76 2.2.3 Ist das Land noch ländlich? ............................................................ 84 3. Zum gegenwärtigen Forschungsstand ,Alter(n) auf dem Land' .. 89 3.1 Quantitativ angelegte Studien ......................................................... 90 3.2 Qualitativ angelegte Studien ......................................................... 104 3. 3 Zusammenfassende Schlußbemerkungen ...................................... 107 5 TEIL II: ALTER(N) AUF DEM LAND AUS BIOGRAPHISCHER SICHT: EINE EMPIRISCHE ANNÄHERUNG 4. Die Fragestellung und das methodische Vorgehen der Studie ... 109 4.1. Entwicklung der Fragestellung ..................................................... 109 4.2. Methodische Vorüberlegungen ...................................................... 110 4.3. Durchführung der Studie .............................................................. 119 5. Das Untersuchungsgebiet ............................................................ 131 5.1 Das Dorf Oberreitenau .................................................................. 131 5.2 Der Heimat-und Verschönerungsverein und das Dorfmuseum von Oberreitenau .......................................................................... 132 5.3 Die Altenhilfeeinrichtungen und sozialen Angebote für ältere Menschen ............................................................................ 136 5.4 Zusammenfassung: Inhalte und Leitbilder der Altenhilfeeinrichtungen und sozialen Angebote für ältere Menschen ...................................................................... 154 6. Fallinterpretationen und Typologie ............................................ l57 6.1 Altern auf dem Land als biographische Diskontinuität.. ................ 157 Frau Leisei (1914): "Nu' is' alles vorbei" ................................... 157 Typ 1: Alter(n) aufdem Land als biographische Diskontinuität. .... l74 6.2 Bäuerliche Familien-und Arbeitsverhältnisse als riskante Lebenskontinuität im Alter ........................................................... 178 Herr Ulrich (1925): "Und heut' is das halt anders". ..................... 178 Frau Weinreiter (1914): " ... weil es war halt so"-Leben als Schicksal ...................................................................................... 197 Typ 2: Bäuerliche Familien- und Arbeitsverhältnisse als riskante Lebenskontinuität im Alter ............................................................ 222 6.3 Zwischen den Stühlen: Alter(n) auf dem Land als Lebensphase biographischer Ambivalenz und Orientierungsdilemmata ............. 229 Frau Flös (1930): Zwischen Stillsein und Diskutieren-Dem modernen Leben gehorchen .......................................................... 229 Frau Neumann (1930): "Eigentlich wollt' ich ja immer Schneiderin werden". .................................................................... 245 Typ 3: Zwischen den Stühlen: Alter(n) auf dem Land als Lebensphase biographischer Ambivalenz und Orientierungsdilemmata ............................................................... 264 6 6.4 Die dörfliche Sozialwelt als biographischer Konflikt- Auf der Suche nach einem eigenen biographischen Entwurf ...................... 268 Frau Meurer (1931): "Da muß man sichfreiboxen von, (..) ich geh meinen eigenen Weg. .. " .................................................... 268 Frau Wolff (1924): Verpaßte Chancen-Religion als Versuch der Lebensbewältigung ................................................................. 305 Typ 4: Die dörfliche Sozialwelt als Konflikt-Auf der Suche nach einem eigenen biographischen Entwurf. ............................... 319 6.5 Land als biographische Randkategorie für das Leben im Alter ...... 323 Herr Funke (1933): ". .. der Traum einesjeden echten Jungen ... " - bedrohte (Geschlechts)identität. ................................................. 323 Typ 5: Land als biographische Randkategorie für das Leben im Alter .................................................................. 342 7. Altern auf dem Land -Das Leben in Ungleichzeitigkeiten ....... 343 7 .1. Struktur der Typologie .................................................................. 343 7.2 Altern auf dem Land aus sozialräumlicher Perspektive ................. 358 7.3 Altern auf dem Land: Eine biographisierte Lebensphase einer biographisierten Lebensgeschichte - Ein doppelter Biographisierungsprozeß .............................................................. 366 Literatur ................................................................................................ 367 7 Einleitung Alter(n) auf dem Land als Gegenstand erziehungswissenschaftlicher bzw. sozialpädagogischer Forschung? Ist Altem auf dem Land - so legen es die Vorstellungen über eine ländliche Idylle nahe - nicht relativ harmonisch, problemlos und abgesichert? Sind alte Menschen auf dem Land nicht in dörfliche Strukturen und in die Mehrgenerationenfamilie eingebunden? Stehen ihnen nicht vielfaltige Beschäftigungsmöglichkeiten durch Land und Gartenbesitz zur Verfügung? Sind Isolation und Vereinsamung nicht städtische Probleme? Sind Hilfe und Pflege nicht unproblematisch, da inner familiär erbracht? Und springen nicht Nachbarn und Nachbarinnen selbst verständlich zur Umsorgung der Alten ein, falls Kinder und Verwandte nicht dazu in der Lage sind, so daß altenpflegensehe Maßnalunen nicht ge braucht werden? Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen diese Idylle nicht. Die vorliegende Studie fragt nach Alter(n) auf dem Land aus biographi scher Sicht und geht dieser Fragestellung durch ein qualitatives For schungsdesign nach. Damit betritt sie auf mehreren Ebenen Neuland. Eine dieser Ebenen betrifft das Thema. ,Alter' und ,ländlicher Raum' sind zwei Kategorien in der Erziehungswissenschaft und in der Sozialpäda gogik, die sowohl in der bisherigen Theoriebildung als auch in der Empirie allerhöchstens am Rande behandelt wurden. Kombiniert man beide - Altern auf dem Land-kann man kaum auf Vorarbeiten zurückgreifen. Obwohl die Erziehungswissenschaft angesichts ihrer Ausdifferenzierungsprozesse zwar postuliert, sich zu einer Wissenschaft des gesamten Lebenslaufs (vgl. Len zen 1997) und zu einer professionellen Lebensbegleitung hin zu entwickeln und sich damit nicht auf bestimmte Altersgruppen beschränkt, ist de facto die Öffnung hin zur Altersphase nur rudimentär sichtbar. Ähnliches gilt für die Sozialpädagogik. Obwohl Lüders/Winkler (1992) meinen, daß Sozialpä dagogik " auf allen Ebenen und in nahezu jeder Hinsicht zur Normalität geworden (ist)" (364), scheint diese Normalität vor den Alten Halt gemacht zu haben. In der Sozialpädagogik haben Fragen des Alters in der allge meinen Theorieentwicklung bisher wenig Platz gefunden. Als sozialpädago gisches Arbeitsfeld hat die Soziale Arbeit mit alten Menschen nicht annä hernd eine Identität und ein fachliches Selbstverständnis entwickelt wie etwa die Arbeit in vielen Feldern der Jugendhilfe (vgl. Otto/Schweppe 1996). 9 Die mangelnde Reflexion über Regionalität und vor allem das weitge hende Fehlen von Grundlagenforschung über regionalspezifische Bedingun gen der Konstituierung und Bearbeitung von sozialen Problemen - in die sem Zusammenhang über den ländlichen Raum - ist in der Erziehungswis senschaft und der Sozialpädagogik ebenso zu konstatieren und überrascht, zumal auch eine lebensweltorientierte Soziale Arbeit (vgl. Thiersch 1986, 1992) als eine Maxime die Regionalisierung von Angeboten enthält und" das bedeutet die Erarbeitung von Wissen (über) ( ... )die Besonderheiten des Territoriums, für das man sich zuständig weiß" (Keupp 1990, 47). Eine zweite Ebene, auf der diese Studie einen Neuzugang darstellt, be trifft die theoretische Annäherung an die Altersphase. Die bisherigen Annä herungen sind im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß gerontologi sche Spezifika aus gesellschaftlichen Entwicklungen herausgelöst werden. Alter ist bisher kaum unter Berücksichtigung modemisierungstheoretischer Fragestellungen und Theoriekonstrukten und im Rahmen der paradoxen Anforderungen einer Lebensführung innerhalb einer reflexiven Modeme thematisiert worden. Eine solche theoretische Annäherung ist in dieser Ar beit gewählt worden. Sie versucht, Altem im Rahmen jener Prozesse zu thematisieren, durch die das Individuum ins Zentrum der Lebensführung gerückt, die Biographie in den Vordergrund der Lebensführung gestellt und auch Alter zu einer biographisierten Lebensphase wird. Die dritte Ebene, durch die diese Arbeit einen Neuzugang darstellt, trifft das methodische Vorgehen. In der bisherigen Alter(n)sforschung läßt sich ein eindeutiges Übergewicht quantitativ angelegter Untersuchungen erken nen. Das wiedererwachte Interesse an der qualitativen Sozialforschung seit den siebziger Jahren ging zwar nicht ganz unbeachtet an der Al ter(n)sforschung vorbei, wobei sich dieser Trend allerdings sehr viel deutli cher in den USA als in Deutschland abzeichnet. Trotz dieser Öffnung hat die qualitative Forschung zu Fragen des Alter(n)s ihre marginale Stellung beibehalten. Die vorliegende Studie wählt dagegen einen qualitativen Zu gang zum Thema und bearbeitet es mit Hilfe von Methoden der Biogra phieforschung, die um Ansätze aus der ethnographischen Feldforschung ergänzt werden. Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel. Im ersten Kapitel wird eine modemisierungstheoretische Annäherung an die Altersphase entwickelt und Alter(n) unter dem Aspekt der Biographisierung als Subjektseite gesell schaftlicher Individualisierungsprozesse thematisiert. Das zweite Kapitel wendet sich dem Begriff ,Land ' zu. Es soll deutlich gemacht werden, daß Land nicht ausschließlich als sozialstruktureHe Kategorie gefaßt werden kann, sondern auch mit spezifischen Gesetzmäßigkeiten sozialen Handeins und der alltäglichen Lebensführung, spezifischen Deutungsmustem, Orien tierungen und Mentalitäten verbunden ist, die nicht allein über die zur Er fassung des Landes bisher im Vordergrund stehenden sozialstrukturellen, 10

Description:
Das Buch untersucht die Lebenssituation von alten Menschen auf dem Land mit Methoden der Biographieforschung. Entgegen idyllischen Vorstellungen über problemloses Altern auf dem Land legen die rekonstruierten Biographien schwierige und riskante Lebensentwürfe offen. Alter auf dem Land stellt sich
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