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Biographie – Religiosität – Bildung: Zur Identitätsentwicklung durch religiöse Bildungsprozesse PDF

251 Pages·2016·3.012 MB·German
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Lernweltforschung Band 22 Herausgegeben von H. von Felden, Mainz, Deutschland R. Egger, Graz, Österreich Ausrichtung und Zielsetzung Innerhalb der derzeit dominierenden gesellschaft lichen Entwicklungen wird der Stellenwert der individuellen Handlungsfähigkeit der sozialen Akteure in den Vor- dergrund gerückt. Schlagworte wie „Wissensgesellschaft “ oder „Civil Society“ wei- sen auf die zentrale Bedeutung von Lern- und Bildungsprozessen für die politische, ökonomische und kulturelle Entwicklung hin. Diese Entwicklung schlägt entspre- chend auf die einzelnen Biografi en durch. Mit dem in dieser Reihe entfalteten Programm der Lernweltforschung werden diesbezüglich die hier eingelagerten Vielschichtigkeiten und Eigenwilligkeiten, die überraschenden Umgestaltungen und Suchbewegungen von Subjekten in Lern- und Bildungsprojekten untersucht. Die hier sichtbar werdenden eigensinnigen Aneignungsprozesse werden innerhalb der je konkreten Situationen und Struk- turen analysiert. Lernwelten werden dabei zumindest in einer doppelten Bedeu- tung sichtbar: Sie sind Rahmen und Rahmungen zugleich, Blick und Gegenblick, in denen Erfahrungen (im Rückgriff auf ein System von Regeln) bewertet, als Be- standteile der sozialen Welt durch subjektive Bedeutungszuweisung (re-)konstru- iert werden, und in denen auch das „Aneignungssystem“ selbst und der Prozess der Erfahrungsaufschichtung zur Disposition stehen. Herausgegeben von Heide von Felden Rudolf Egger Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Karl-Franzens-Universität Graz Deutschland Österreich Anja Lorenz Biographie – Religiosität – Bildung Zur Identitätsentwicklung durch religiöse Bildungsprozesse Mit einem Geleitwort von Heide von Felden Anja Lorenz Mainz, Deutschland Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich 2 – Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2015 als Dissertation zur Er- langung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) angenom- men. Lernweltforschung ISBN 978-3-658-10825-0 ISBN 978-3-658-10826-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-10826-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Geleitwort Identitätsentwicklung durch religiöse Bildungsprozesse: Zum Zusammenhang von Religiosität, Identität, Narrativität, Gender, Bildung und Biographie Frau Lorenz befasst sich in ihrer Arbeit mit der Bedeutung von geistig-religiösen Lern- und Bildungsprozessen für die Identitätsbildung von Frauen1. Welche Rol- le spielen religiöse Entwicklungen im Leben der Frauen? Kann Religiosität als unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen „säkularisierte Religio- sität“ Funktionen der Sinnstiftung und der geistigen Basis erfüllen? Frau Lorenz stößt schnell auf weitere Faktoren, die dieses Verhältnis prägen: Identitäts-Ent- wicklung bzw. Identitäts-Herstellung, Narrativität als Modus der Identitätskon- struktion, die Rolle des Geschlechts bei der Identitätskonstruktion in Auseinan- dersetzung mit gesellschaftlichen Zuschreibungen, Lern- und Bildungsprozesse bei der Herstellung von Identität, gerade in Konfrontation mit fremden Inhalten sowie Biographie als längerfristiger Rahmen von Identitätsprozessen. Es ist spannend zu verfolgen, wie es Frau Lorenz gelingt, diese Faktoren aufeinander zu beziehen und deren wechselseitige Bedingtheiten zu verdeutlichen. Frau Lorenz hat narrative Interviews mit buddhistischen Meditatons- und Dharmalehrerinnen aus Deutschand geführt, weil sie die Entwicklung der Frauen in unterschiedlichen Kulturen und Religionen einfangen wollte und die Entschei- dung der Frauen aus Deutschland, als buddhistische Lehrerinnen tätig zu sein, für sie eine grundlegende Entscheidung für die andere Religion darstellte. Inter- essant ist als Ergebnis der Arbeit, dass der Buddhismus inhaltlich nicht in den Vordergrund tritt, sondern er als eine Form geistig-religiöser Auseinander- setzung mit Sinnfragen und der Konfrontation mit dem Tod fungiert. Letztlich erkennt Frau Lorenz in diesen geistig-religiösen Lern- und Bildungsprozessen gerade in spätmodernen Zeiten eine tragende Kraft zur Krisenbewältigung. Wie 1 Die Arbeit wurde 2015 als Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Fach Erziehungswissenschaft angenommen und mit der Note „magna cum laude“ bewertet. 6 Geleitwort sie zu dieser Erkenntnis gelangt, ist ein aufschlussreicher Weg und kann in der Analyse der Biographien interessanter und einzigartiger Frauen nachvollzogen werden. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern dieser Arbeit in der Rezeption der theoretischen Zusammenhänge und im Nachvollzug der geistig-religiösen Ent- wicklungsprozesse der Interviewpartnerinnen eine bereichernde und erkenntnis- reiche Lektüre! Mainz Univ. Prof.in Dr. Heide von Felden Vorwort „Erinnerungen sind und bleiben ein großer Schatz, zunächst einmal für die Menschen, die sich erinnern, dann aber auch für die, die diese Erinnerungen lesen und dabei in ein anderes Leben eintauchen“ (Kast, 2010, S. 9). „Das ist zugleich das Schwierige und das Kreative an unseren Erinnerungen: Wir wis- sen nie ganz sicher, dass es wirklich so war, wie wir es erinnern, und würden das doch so gerne wissen“ (dieselbe, 2003, S. 176f.). Die obigen Zitate weisen auf verschiedene Aspekte hin, die mich zu dieser Ar- beit motiviert haben, mich mit allem Respekt den Lebensgeschichten der Frauen anzunähern, die im Grunde diese Arbeit erst möglich gemacht haben: Meinen Interviewpartnerinnen. Sie haben mir großes Vertrauen geschenkt, in dem sie mir ihre persönliche Lebensgeschichte, so wie sie diese zum Zeitpunkt des Inter- views erinnerten und sich und mir präsentieren wollten, erzählt haben. Es handelt sich um Lebensgeschichten von Frauen, die sich nicht an einem Kriterium von einer sogenannten ‚Normalbiographie’ orientieren lassen, sondern zeigen, dass Leben immer einzigartig ist und diese Individualität den Wert eines Lebens ausmacht. Unabhängig davon, welche persönliche Bewertung es zu den Inhalten gibt: Der Mut für das Bemühen, einen wirklich eigenen Weg gehen zu wollen ist anerkennungswürdig. In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es nicht nur darum, diese Lebens- geschichten festzuhalten. Mir geht es auch darum, zu verstehen, welche inneren und äußeren Bedingungen dazu beigetragen haben mögen, dass diese Frauen ihren Weg so eingeschlagen haben, so einschlagen konnten, dass sie das Vertrau- en und die Freiheit und immer wieder das ‚Ja’ zu den dazu notwendigen weiteren Schritten gefunden haben, sich in eine Identität hinein zu entwickeln, die fremd- artig in unserer Kultur erscheinen mag und in der sich jede Einzelne meiner Interviewpartnerinnen zunehmend vertrauter und verbunden fühlte und fühlt. Die Biographieträgerinnen haben sich mit persönlichen und gesellschaft- lichen Werten beschäftigt und haben versucht, dem, was in unserer Gesellschaft gang und gäbe ist an Beziehungskultur, sprich Konsum, Ausbeutung von Res- 8 Vorwort sourcen, Machtkämpfen, etwas gegenüber zu stellen und aufzuzeigen, dass Leben anders und in ihrem Empfinden erfüllender, fried- und liebevoller, sowie bewusster möglich ist und haben sich – zumindest bis zum Zeitpunkt des Inter- views – durch nichts davon abbringen lassen. Anja Lorenz Inhaltsverzeichnis Geleitwort ............................................................................................. 5 Vorwort ................................................................................................ 7 1 Einführung .................................................................................... 13 Teil I: Theorie .............................................................. 29 2 Identitätsentwicklung ................................................................... 31 2.1 Grundsätzliches Verständnis ........................................................... 31 2.2 Identitätsentwicklung über die Lebensspanne .................................. 34 2.2.1 Das Identitätskonzept von Erik H. Erikson ........................ 35 2.2.2 Kritik am Identitätskonzept von Erik H. Erikson ................ 37 2.2.3 Die Entwicklung der Identität nach Baer / Frick-Baer ........ 38 2.3 Identitätsentwicklung in der Postmoderne ........................................ 40 2.4 Der Lebenszyklus in der Postmoderne ............................................. 42 2.5 Identität und Religiosität ................................................................. 43 2.5.1 Religiosität und Sozialisationsprozesse .............................. 45 2.5.2 Religiöse Entwicklung ...................................................... 46 2.5.3 Die Bedeutung von Religion und Religiosität in der Identitätsentwicklung bei Erik H. Erikson .......................... 47 2.5.4 Religiosität im Lebenszyklus der Postmoderne .................. 48 2.6 Zur Bedeutung des Geschlechts in der Identitätsentwicklung ........... 52 2.6.1 Gender .............................................................................. 54 2.6.2 Weibliche religiöse Entwicklung und Sozialisation ............ 56 2.6.3 Frauen und Religiosität in der Postmoderne ....................... 57 Exkurs zum Verständnis interreligiöser Kompetenz .................................... 59 3 Autobiographisches Erinnern und Erzählen................................ 61 3.1 Identität und autobiographisches Erzählen ....................................... 62 3.2 Erinnern.......................................................................................... 63

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