Bildverarbeitung für die Medizin Springer Berlin Heidelberg NewYork Barcelona Budapest Hongkong London Mailand Paris Santa Clara Singapur Tokio Thomas Lehmann • Walter Oberschelp Erich Pelikan • Rudolf Repges Bildverarbeitung für die Medizin Grundlagen, Modelle, Methoden, Anwendungen Mit 277 Abbildungen , Springer Dipl.-Ing. Thomas Lehmann Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen Institut für Medizinische Informatik D-52057 Aachen E-mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. rer. nato Walter Oberschelp RWTHAachen Lehrstuhl für angewandte Mathematik, insbesondere Informatik D-52056 Aachen Dr.-Ing. Erich Pelikan Philips Medizin Systeme Wissenschaftlich -technische Abteilung Röntgenstraße 24, D-22335 Hamburg Univ.-Prof. em. Dr. med. Rudolf Repges RWTHAachen Medizinische Fakultät D-52057 Aachen ISBN-13:978-3-540-61458-6 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Bildverarbeitung für die Medizin: Grundlagen, Modelle, Methoden, Anwendungen / von Thomas Lehmann ... - Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona; Budapest; Hongkong; London; Mailand; Paris; Santa Clara; Singapur; Tokio: Springer. 1997 ISBN-13:978-3-540-61458-6 e-ISBN-13:978-3-642-60487-4 DOI: 10.1007/978-3-642-60487-4 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte. insbesondere die der Übersetzung. des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen We gen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine VervielfaJtigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts gesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1997 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandgestallung: Künkel & Lopka. Heidelberg Satz: Reproduktionsfertige Daten von den Autoren in TEX SPIN 10543165 45/3142-543210 -Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Seit vielen Jahren wird an der RWTH Aachen für die Studierenden der Infor matik ein Hauptseminar zur medizinischen Bildverarbeitung angeboten. Die Themen dieses Seminars werden ausschließlich der aktuellen wissenschaft lichen Fachliteratur entnommen. Die Studierenden sollen lernen, die dort vorgestellten neuen Konzepte zu durchdringen und kritisch zu hinterfragen. Als Vorbereitung dazu wurde im Wintersemester 1993/94 von den Autoren erstmals eine Ringvorlesung als prüfungsrelevante Lehrveranstaltung angebo ten. Diese Ringvorlesung wird seither regelmäßig im Sommersemester an der RWTH Aachen wiederholt und wurde 1995 und 1996 auch an der FU Berlin gehalten. Die Veranstaltung wendet sich insbesondere an die Studierenden der Infor matik mit dem Nebenfach Medizin. Darüber hinaus sollen vor allem Studie rende der Elektrotechnik und der Mathematik mit Interesse an medizinischen Fragen sowie Mediziner mit Interesse an den Verfahren der Informatik, der Mathematik und der Meßtechnik angesprochen werden. Ziel der Vorlesung ist es, einen möglichst vollständigen Überblick über die Bildverarbeitung in der Medizin für die in diesem Bereich Tätigen und Interessierten zu geben. Das interdisziplinäre Feld der medizinischen Bildverarbeitung fordert von den dort Arbeitenden ein hohes Maß an gegenseitigem Verständnis. Wir Au toren haben deshalb im ersten Teil Grundlagen mit einem Kapitel über die medizinischen Fragestellungen an die digitale Bildverarbeitung begonnen. Jeder Nichtmediziner, der sich mit medizinischer Bildverarbeitung ausein andersetzt, sollte mit den prinzipiellen Fragestellungen vertraut sein, nach denen der Arzt oder Radiologe ein Bild befundet. Der Weg geht dann weiter zu den technischen Grundlagen der Bilderzeugung. Erst aus dem Verständnis der physikalischen Bildentstehung können effiziente Algorithmen zur Bildin terpretation erarbeitet werden. Ebenso ist die Bildwahrnehmung durch das visuelle System des Menschen sowohl Grundlage aller Konzepte zur optimier ten Bilddarstellung als auch Vorlage für das Design komplexer Mustererken nungslösungen. Der zweite Teil dieses Textes behandelt verschiedene Modelle für medi zinische Bilder. Unsere Ausgangssituation war die Erkenntnis, daß es (noch) keine wissenschaftlich einheitliche und systematische Darstellung der Bildver arbeitung für die Medizin gibt. So liegen Welten zwischen den rein mathe- Vorwort VI matischen und den signal theoretischen oder den stochastischen Arbeiten zur Bildanalyse. Dies äußert sich z.B. in der Sichtweise der Diracschen Deltafunk tion. Der dritte Teil Methoden behandelt Transformationsverfahren, die für die medizinische Bildverarbeitung von besonderer Wichtigkeit sind. Dieser Teil hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr sollen die prinzipiellen Möglichkeiten solcher "Hilfsmittel" der medizinischen Bildverarbeitung ex emplarisch dargestellt werden. Wir haben dafür im wesentlichen die Fourier-, Wavelet-, Radon-, Hauptachsen- und Hough-Transformation ausgewählt, es werden aber auch andere Transformationen in diesem Buch behandelt. Im letzten Teil werden Verfahren zur Bildkorrektur, -verbesserung und -interpretation vorgestellt und anhand zahlreicher Bildbeispiele aus aktuellen Projekten veranschaulicht. Dabei stehen die Anwendungen in der Medizin im Vordergrund, die von der Speicherung und Übermittlung medizinischer Bilder über deren Verbesserung bei fehlerhafter, gestörter und unvollständi ger Aufnahmetechnik bis zu den letztlich für die Diagnostik entscheidenden Fragen der Segmentierung, Mustererkennung und Klassifikation des Bildma terials reichen. Wir haben versucht, zwischen den von uns jeweils allein zu verantworten den Kapiteln intensiv zu kommunizieren und die Aspekte anderer Lehrmei nungen sorgfältig zur Sprache zu bringen. Dieser fruchtbare Dialog basierte auf einer langjährigen Zusammenarbeit, die sich in gemeinsam durchgeführ ten Seminaren, Diplomarbeiten und Dissertationen festigte. Ein Höhepunkt unserer Zusammenarbeit war das Kompaktseminar Medizinische Bildverar beitung in der Jugendherberge Monschau im Sommersemester 1993, in dem von uns gemeinsam betreute Studierende in einer Art Probelauf die Einzel vorlesungen zu halten versucht haben. Selbstverständlich haben wir seither in vielen Stunden weiterer Diskus sionen die Vorlesung Bildverarbeitung für die Medizin homogenisiert und von Widersprüchen und Überschneidungen bereinigt. Basis dafür war das im Som mer 1995 herausgegebene Vorlesungsskript, das in den vergangenen zwei Jah ren wesentlich überarbeitet worden ist. Wir meinen, daß unser Text nunmehr in einer Version vorliegt, die man als einheitlich, widerspruchsfrei, vollständig und nichtredundant bezeichnen kann. Insbesondere glauben wir, daß die Glie derung dieses Buches, über die am Beginn unseres Projektes erst nach langer Diskussion Einigung erzielt werden konnte, in weiteren Überarbeitungen er halten bleiben wird, denn sie bietet für die Gesamtthematik ein generisches Konzept. Wir hoffen, daß der Leser aus der Lektüre des vorliegenden Buches genau so viel Gewinn ziehen wird wie wir Autoren aus der Abfassung des Werkes. Vorwort Vll Danksagung Unser Dank gilt allen, die unsere Arbeit an diesem Buch unterstützt ha ben. Vielen Kollegen, insbesondere Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Klaus Spitzer, RWTH Aachen und Herrn Univ.-Prof. Dr. Thomas Tolxdorff, FU Berlin, danken wir für ihre Hilfe und für das auch in hektischen Situationen gute Institutsklima, das dieses Werk erst ermöglicht hat. Weiterhin bedanken wir uns bei allen, die sich in den letzen Jahren - sei es während ihres Studiums, durch ihren Beruf oder in der Freizeit - mit dem Text auseinandergesetzt und durch ihre Kommentare und Anmerkungen zur Verbesserung beigetragen haben. Stellvertretend möchten wir die Teilnehmer des Seminars Medizinische Bildvemrbeitung im Sommersemester 1993 nen nen: Oliver Bunsen, Christof Forbrig, Uwe Gühl, Karl-Heinz Groß, Frank Huch, Oliver Joncker, Andrea Junk, Marcus Kretzschmar, Volker Metzler, Michael Portz, Thomas Raffelsieper, Michael Schmitz, Guido Schrörs und Abhijit Sovakar. Wir danken den Herren Dr. Achim Stargardt und Dr. Hans-Jürgen Kaiser, RWTH Aachen, für die kritische Durchsicht der Kapitel 1 und 2, Frau Dipl. Inform. Ingrid Scholl, RWTH Aachen, für ihre maßgebliche Unterstützung bei der Konzeption und Erstellung des Kapitels 9 sowie Herrn Dipl.-Inform. Frank Hakenstein, RWTH Aachen, für die gründliche Durchsicht dieses Ka pitels, Herrn Dipl.-Ing. Burkhard Peters, RWTH Aachen, für die Bereit stellung seiner Forschungsergebnisse für das Kapitel 13, Frau Dipl.-Inform. Susan Wegner, DHZ Berlin, für das Bildmaterial, das in Kapitel 14 einge flossen ist, und Herrn Dr. Michael Egmont-Petersen, Universität Maastricht, für das Bildmaterial zu Kapitel 14 und das Abfassen des Abschnitts über Qualitätsmaße in Kapitel 15. Wir danken Herrn Dipl.-Inform. Volker Metzler - 1993 selbst noch Teilnehmer des Seminars Medizinische Bildvemrbeitung, inzwischen wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen - für das konsequente Korrekturlesen der Überarbeitungen. Ganz besonders danken wir Herrn Andre Filler, Frau Ingrid Scholl und Frau Barbi Schulz, die uns 1995 beim ersten 1:HEX-Satz des Vorlesungsskrip tes unterstützt haben, sowie Herrn Christian Thies, der sich als studentische Hilfskraft im letzten halben Jahr ausschließlich der Fertigstellung dieses Wer kes gewidmet und viele Graphiken gestaltet hat. Herrn Dr. Hans Wössner, Springer-Verlag Heidelberg, danken wir für die Betreuung und Unterstützung vom Vorlesungsskript 1995 bis hin zu diesem Buch. Frau Ruth Abraham, Springer-Verlag Heidelberg, danken wir für die sprachliche Prüfung des Manuskripts. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG danken wir für die Un terstützung der Projekte Wissensbasierte Bildanalyse (To 108/3), Schielwin kelmessung (Ef 6/3), Digitale Freihand-Subtmktionsmdiogmphie (Re 427/5, Sp 538/1, Schm 1268/1 und Le 1108/1) und Digitale Quantitative Laryngo skopie (Sp 538/2 und We 2147/1), aus denen zahlreiche Ergebnisse in diesen Text eingeflossen sind. viii Vorwort Besonderer Dank gilt schließlich unseren Lebenspartnerinnen, die viel Verständnis hatten, wenn es "wieder einmal später" wurde. Aachen, im August 1997 Thomas Lehmann Walter Oberschelp Erich Pelikan Rudolf Repges Inhalts ü hersieht Grundlagen 1. Medizinische Fragestellungen (Erich Pelikan) ........................ 5 2. Technik der Bilderzeugung (Thomas Lehmann) ..................... 21 3. Bildwahrnehmung (Erich Pelikan) ................................. 65 Modelle 4. Das Bild als diskrete Ortsbereichsfunktion (Walter Oberschelp) ..... 97 5. Das Bild als gestörtes Signal (Thomas Lehmann) ................. 123 6. Das Bild als stochastischer Prozeß (Rudolf Repges) ................ 157 Methoden 7. Selbstransformationen des Ortsraumes (Walter Oberschelp) ........ 193 Morphologische Bildverarbeitung (Thomas Lehmann) ............. 218 8. Die diskrete Fourier-Transformation (Walter Oberschelp) .......... 233 9. Die Wavelet-Transformation (Erich Pelikan und Ingrid Scholl) .... 253 10. Die Radon-Transformation (Rudolf Repges) ....................... 283 11. Die Karhunen-Loeve-Transformation (Rudolf Repges) .............. 295 12. Die Hough-Transformation (Thomas Lehmann) ................... 309 Anwendungen 13. Bildkorrektur und Bildverbesserung (Thomas Lehmann) .......... 321 14. Segmentierung (Erich Pelikan) .................................... 359 15. Klassifikation und Mustererkennung (Erich Pelikan) .............. 395 Inhaltsverzeichnis Schreibweisen und Notationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1. Medizinische Fragestellungen für den Einsatz bildgebender Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.1 Grundlagen statistischer Bewertungsverfahren in der Medizin. 6 1.2 Einsatzgebiete bildgebender Diagnostik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.2.1 Radiologische Skelettdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 1.2.2 Thorax-Untersuchung............................. 15 1.2.3 Untersuchung des Abdomen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 1.3 Abschlußbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18 2. Technik der Bilderzeugung in der medizinischen Diagnostik 21 2.1 Physikalische Grundlagen der bildgebenden Verfahren. . . . . .. 21 2.1.1 Das Bohrsche Atommodell.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 2.1.2 Strahlung....................................... 24 2.1.3 Elektromagnetische Wellen ........................ 26 2.1.4 Röntgenstrahlung ................................ 27 2.1.5 Lumineszenz..................................... 31 2.1.6 Kernspin........................................ 32 2.1.7 Schallwellen..................................... 36 2.2 Technische Realisierungen der bildgebenden Verfahren. . . . . .. 40 2.2.1 Röntgenaufnahme................................ 40 2.2.2 Durchleuchtung.................................. 45 2.2.3 Mammographie.................................. 45 2.2.4 Angiographie.................................... 46 2.2.5 Röntgentomographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 47 2.2.6 Computertomographie............................ 49 2.2.7 Szintigraphie..................................... 52 2.2.8 Kernspintomographie (MR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 2.2.9 Sonographie..................................... 59 3. Physiologische und psychologische Grundlagen der Bildwahrnehmung .................................... 65 3.1 Aufbau und Funktion des Sehapparates . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 65
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