Busse von Colbe . Bilanzen "Bilanzen - Jahres-und Konzernabschlüsse in Fragen und Antworten" erscheint auch als ein Beitrag in dem Werk: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Handbuch für Studium und Prüfung, 5., überarbeitete Auflage 1988, Hrsg. Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Jacob. Eine Übersicht über das Gesamtwerk findet sich auf S. 195 dieses Bandes. Bilanzen Jahres- und Konzernabschlüsse in Fragen und Antworten Von Prof. Dr. Dr. h.C. Walther Busse von Colbe Unter Mitarbeit von Prof. Dr. Franz Eisenführ und Prof. Dr. Dieter Ordelheide 5., völlig neu bearbeitete Auflage GABlER Prof. Dr. Dr. h. c. Walther Busse von Colbe ist o. Professor der Betriebswirt schaftslehre und Direktor des Seminars für Theoretische Wirtschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum. CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Busse von Colbe, Walther: Bilanzen / von Walther Busse von Colbe. Unter Mitarb. von Franz Eisenfiihr u. Dieter Ordelheide. - 5., völlig neu bearb. Aufl. - Wiesbaden: Gabler, 1988 Aus: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 5., überarb. Aufl. 1. Auflage 1969 2. Auflage 1972 3. Auflage 1976 4. Auflage 1981 5. Auflage 1988 Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1988 Satz: Lichtsatz Michael Glaese GmbH, Hemsbach Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheber rechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und straf bar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISBN 978-3-409-16173-2 ISBN 978-3-322-92012-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-92012-6 Vorbemerkungen Die Aufgaben zum Thema "Bilanzen - Jahres- und KonzernabschlOsseM sind zum Tell In die Form von kleinen FAllen gebracht worden. An die Schilderung des Falles konnten dann mehrere zusammenhAngende Fragen geknOpft werden. Durch Bear beitung der FAlle soll der Leser nicht nur OberprOfen können, ob er in der Lage ist, seine Kenntnisse anzuwenden; er sollte darOber hinaus bereits wAhrend des Studi ums zwei Fähigkeiten trainieren, die in der praktischen TAtigkeit von Bedeutung sind: aus der FOlie von Informationen diejenigen auszuwAhlen, die fOr die Entschei dung relevant sind, und nach solchen Informationen zu suchen, die zur LOsung der Aufgabe notwendig, aber nicht von vornherein bekannt sind. Einerseits enthalten daher manche Aufgaben auch Angaben, die fOr die Lösung nicht gebraucht werden, andererseits mOssen zur LOsung mitunter Annahmen aber die Zielsetzung der Un ternehmung oder aber manche Daten getroffen werden, so daß die angegebene LO sung nicht die einzige Ist, sondern eine von mehreren zulässigen. FOr die Bearbeitung der Aufgaben werden Grundkenntnisse auf dem Gebiet des handels- und steuerrechtlichen Jahresabschlusses vorausgesetzt, wie sie einfah rende LehrbOcher1 oder eine Vorlesung von drei bis vier Semesterwochenstunden vermitteln. Die Aufgaben weisen einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad auf, der im allgemeinen innerhalb jedes Abschnittes zunimmt. Abweichend von den meisten deutschsprachigen Lehrbachern aber Bilanzfragen beginnt das Kapitel mit Aufgaben zur Kapitalflußrechnung. Unter Kapitalflußrech nung (oder Fondsrechnung) versteht man die Darstellung und Erklärung der Verän derungen eines "Fonds" in einer bestimmten Periode. Als Fonds wird in diesem Zu sammenhang ein Aktivbestand (z. B. Kasse), ein Passivbestand (z. B. Bankverbind lichkeiten) oder eine Zusammenfassung von Aktiv- und/oder Passivbeständen (z. B. Netto-UmlaufvermOgen) bezelchnet2• Aus folgenden GrOnden werden einige Aufga ben aber Kapitalflußrechnungen an den Anfang der Aufgaben aber den Jahresab schluß gestellt3: Mit der Bearbeitung von Fragen zur Kapitalflußrechnung soll der Student die Kennt nisse des Systems der doppelten BuchfOhrung wiederholen. Es darfte zudem eine nOtzliche Vorarbeit fOr die folgenden Abschnitte sein, wenn der Leser sich die Aus wirkungen der GeschäftsvorfAlle auf die Schlußbilanzbestände und auf verschieden definierte Fonds klarmacht. Kapitalflußrechnungen, die direkt aus den zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen abgeleitet werden, sollen dem verbreiteten MIßverständnis vorbeugen, daß Kapital flußrechnungen nur durch komplizierte und schwer durchschaubare Manipulatio nen aus dem Jahresabschluß abgeleitet werden können und nur die gleichen Infor mationen zu bieten haben wie dieser. Durch die ElnfOhrung des Fonds-Konzepts 1 Zum Beispiel: Chmielewicz, Klaus: Betriebliches Rechnungswesen, 1. FInanzrechnung und Bilanz, 1973; Coenenberg, Adolf G.: Jahresabschlu6 und Jahresabschlu6analyse, 9. Aufi., 1987; Heinen, Edmund: Han· delsbilanzen, 12. Aufi., 1986; Moxter, Adolf: Bilanzlehre, 3. Aufl., 1984186; WOhe, GOnter: Bilanzierung und BilanzpolItik, 7. Aufl., 1987. 2 Eine eingehende Darstellung bietet KAfer, Karl: Kapitalflu6rechnungen, 1967. 3 Ähnlich gehen M. MoonltzlLouls H. Jordan: Accounting. An Analysis of Its Problems, Vol. I, rev. ed. 1963, vor. und der allgemeinen Definition von Kapitalflußrechnungen wird zugleich die Bedeu tung der Gewlnn-und Verlustrechnung relativiert. Der Student soll sich klarmachen, daß die Gewlnn-und Verlustrechnung nur eine spezielle Art der Fondsrechnung ist und andere Arten der Fondsrechnung fOr bestimmte Fragestellungen, Insbesondere nach der Liquiditätsentwicklung, aussagefähiger sind als die Gewinn-und Verlust rechnung. Nach einer Diskussion der Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung und der Jah resabschlußpublIzität im 11. Abschnitt werden In den Abschnitten 111. bis V. die Bilan zlerung wichtiger Aktlv- und Passivpositionen und In Abschnitt VI. vor allem Gliede rungsfragen der Gewlnn-und Verlustrechnung behandelt. Hier wird die Anwendung handelsrechtlicher Vorschriften auf kleine Fälle geObt. Bei Bewertungsproblemen wird jeweils zugleich der steuerliche Aspekt berOckslchtlgt. Zur Bearbeitung sind daher das Handelsgesetzbuch, das Aktiengesetz sowie das Einkommensteuerge setz mit DurchfOhrungsverordnung und Richtlinien heranzuziehen. Mit dem Wirksamwerden der Rechnungslegungsvorschriften im neuen 3. Buch des HGB gewinnt der Konzernabschluß zunehmende Bedeutung fOr eine große Zahl nicht nur von Aktiengesellschaften, sondern auch von Gesellschaften mit be schränkter Haftung und darOber hinaus fOr Unternehmen anderer Rechtsform, die zu einem Konzern gehören. Daher werden auch fOr den KonzernabschluB Zahlen bei spiele gegeben, zumal gerade die Konsolidierungstechnik sich ohne Bearbeitung solcher Beispiele kaum erlernen läBt. Die Fragen zur Analyse des Jahresabschlusses, so wie er heute in Deutschland Ob lich ist, sollen den Leser Möglichkeiten und Grenzen der Aussagefähigkeit des Jah resabschlusses an Hand kleiner Fälle erkennen lassen. Mit der Aufnahme der Kapi talfluBrechnung als Instrument der Analyse schlieBt sich der Kreis der Betrachtung auf der Basis des bestehenden Rechtes. Die Aufgaben des IX. Abschnittes sollen zeigen, daB die herrschenden Bilanzlerungsgrundsätze nicht die einzig möglichen sind, vielmehr andere Formen der Bilanzlerung nicht nur logisch gleichwertig, son dern im Hinblick auf bestimmte Zwecke des Jahresabschlusses sogar informativer sein können. Es versteht sich fast von selbst, daB die Behandlung eines Problembereiches in Auf gaben und Lösungen nicht vollständig sein kann. Eine Auswahl muBte getroffen werden, die zwar die wichtigsten Fragenkomplexe der Bllanzierung berOhrt, aber bis zu einem gewissen Grade doch willkOrIich ist. Sollten Leser auf Fehler stoBen oder sonst zu besseren Musterlösungen kommen, als sie hier geboten werden, so bittet der Verfasser um entsprechende Hinweise. AbschlieBend möchte ich auch an dieser Stelle meinen frOheren ASSistenten, Prof. Dr. Franz EisenfOhr, Prof. Dr. Dleter Ordelheide und Prof. Dr. GOnther Gebhardt fOr den Entwurf eines Teils der Aufgaben und Lösungen sowie fOr Anregungen und kriti sche Hinweise danken. Herrn Dipl.-Ökonom JOrgen BrOggerhoff und Herrn Dipl.-Ökonom Ulrich Linnhoff danke ich fOr ihre Vorschläge zur Verbesserung und fOr Ergänzungen sowie fOr den Entwurf einiger neuer Aufgaben bei der Bearbeitung der Neuauflage nach den neuen Rechnungslegungsvorschriften. Walther Busse von Colbe Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen. . . . . . • . • . . . . . . . . . . • . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 I. Kapltalflu6rechnungen ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 1. Aufstellung von Kapltalflu6rechnungen aus Geschäftsvorfällen nach verschiedenen Fondskonzepten ....•.........•. . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 2. Aufstellung von BewegungsbIlanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 3. Vergleich der Aussagefähigkeit von Kapltalflu6rechnungen und Bewe· gungsbllanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 4. Aufstellung von Kapltalflu6rechnungen und BewegungsbIlanzen aus dem handelsrechtllchen Jahresabschlu6 ......................... 19 11. Bllanzlerungspfllcht und Bllanzlerungsgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 1. Pflicht zur BIlanzaufstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 2. Grundsätze ordnungsmä61ger Bllanzlerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 3. Feststellung und Publizität des Jahresabschlusses. . . . . . . . . . . . . . . .. 34 111. Bllanzierung des AnlagevermOgens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 1. Bewertung und Abschreibung von Sachanlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 2. Bllanzlerung Immaterieller Anlagewerte .......................... 50 3. Bllanzlerung von FInanzanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 51 IV. Bilanzlerung des UmlaufvermOgens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 1. Inventur ..................................................... 59 2. Bestandteile der AnSChaffungs· und Herstellungskosten ............ 61 3. Bewertungsverfahren fOr Vorräte ................................ 69 4. Bllanzierung von Fremdwährungspositionen ...................... 76 V. Bilanzierung der Passiva. .. . . . . . .. .. ..... ... ... . .. . .. . .. .. . . .. . ... 79 1. Eigenkapital.................................................. 79 2. Fremdkapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 81 VI. Gewinn· und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 87 1. Aufbau der Gewinn· und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 87 2. Ausweis von Aufwendungen und Erträgen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 90 3. Bildung und AufiOsung von Steuerabgrenzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97 4. ROcklagenbewegung .......................................... 99 VII. KonzernabschluB ................................................ 100 1. AufstellungspflIcht und KonsolIdierungskreis ..................... 100 2. Einheitliche Bewertung und Umrechnung ......................... 106 3. Kapitalkonsolidierung ......................................... 112 4. Schuldenkonsolidierung ....................................... 116 5. Eliminierung konzerninterner Erfolge ............................. 118 6. Equitymethode ............................................... 120 7. Konzern-Gewlnn-und Verlustrechnung ........................... 122 8. Latente Steuern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 126 9. Konzernbilanz ................................................ 128 VIII. Analyse des Jahresabschlusses ................................... 132 1. Strukturanalyse ............................................... 132 2. Finanzanalyse ................................................ 139 3. Erfolgsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 154 4. Entscheidungsorientierte Bilanzanalyse .......................... 155 IX. Blianztheorie .................................................... 165 1. Interpretation und ErgAnzung der Anschaffungswertbilanz ........... 165 2. Kapital-und Substanzerhaltung ................................. 168 3. Ökonomischer Gewinnbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 177 Llteraturverzeichnls .................................................. 185 Stichwortverzeichnis ................................................. 190 Abkürzungsverzeichnis Abs. Absatz AfA Absetzungen fOr Abnutzung AG Aktiengesellschaft AktG Aktiengesetz vom 6. 9. 1965, zuletzt geändert durch das BiRiLiG vom 19. 12. 1985 AktG a.F. Aktiengesetz alte Fassung vor Änderung durch das BiRiLiG Anm. Anmerkung AO Abgabenordnung L d. F. vom 16. 3. 1976 AR Aufsichtsrat Aufl. Auflage BFH Bundesfinanzhof BiRiLiG Biianzrichtlinien-Gesetz vom 19. 12. 1985 BStBI. Bundessteuerblatt EG Europäische Gemeinschaften 4. EG-RL Vierte Richtlinie des Rates vom 25. 7. 1978 EGAktG EinfOhrungsgesetz zum Aktiengesetz vom 6. 9. 1965 EStG Einkommensteuergesetz Ld. F. vom 6. 12. 1981 mit Änderungen EStR Einkommensteuerrichtlinien Fifo First-in - first-out GenG Gesetz, betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften vom 1.5. 1889 GewESt Gewerbeertragsteuer GewStG Gewerbesteuergesetz Ld.F. vom 22. 9.1978 mit Änderungen GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbHG Gesetz, betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung vom 20. 4. 1892, zuletzt geändert durch das BiRiLiG vom 19. 12. 1985 GoB Grundsätze ordnungsmäßiger BuchfOhrung HB Handels(rechtiiche)-Bilanz HGB Handelsgesetzbuch vom 10. 5. 1897, zuletzt geändert durch das BiRiLiG vom 19. 12. 1985 HV Hauptversammlung Ld.F. in der Fassung Le.S. in engerem Sinne Lw.S. im weiterem Sinne LV.m. in Verbindung mit Jg. Jahrgang KAGG Gesetz Ober Kapitalanlagegesellschaften Ld.F. vom 14. 1. 1970 Kap. Kapitel KG Kommanditgesellschaft KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien KO Konkursordnung vom 10.2. 1877 KStG KOrperschaftsteuergesetz vom 10. 12. 1981 mit Änderungen Llfo Last-in - first-out Ud. Llmited (liability company) ME Mengeneinheiten OHG Offene Handelsgesellschaft PublG Gesetz Ober die Rechnungslegung von bestimmten Unternehmen und Konzernen (PublizitAtsgesetz) vom 15.8. 1969 S. Selte(n) Sp. Spalte(n) TOM Tausend Deutsche Mark Tz. Textziffer UStG Umsatzsteuergesetz i.d.F. vom 26.11.1979 mit Änderungen VAG Gesetz Ober die Beaufsichtigung der privaten Versicherungsunterneh men und Bausparkassen vom 6. 6. 1931 VerglO Vergleichsordnung vom 26. 2.1935