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Biblische Theologie in der Sicht heutiger Alttestamentler PDF

258 Pages·1986·7.437 MB·German
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Biblische Theolouie in der Sicht heuliuerAlttestamentler Johannes H.Schmid Hartmut Gese -~-···-·--~~ Claus Westermann Walther Zimmerli Antonius Gunneweg BRUNNEN Monographien und Studienbücher Johannes H. Schmid, geb. 1925 itl Watt wil, St. Gallen. Nach Besuch des Evang. Lehrerseminars Zürich 1948 - 1952 Stu dium der Theologie in Zürich und Mont pellier. 1953 - 1957 Missionsdienst in Angola. 1958 - 1973 Gemeindearbeit in Hauptwil-Bischofszell, Thurgau. 1964 Promotion zum Dr. theol. mit „Kritik der Existenz, Analysen zum Existenzdenken Sören Kierkegaards" (Zürich 1966). 1978 Habilitation an der evang. theol. Fa kultät Bern mit der Forschungsarbei „ Erkenntnis des ge schichtlichen Christus bei Martin Kähler und bei Adolf Schlat ter" (Basel 1978). 1979 Privatdozent in Bern für Dogmatik und neuere Theologiegeschichte. Seit 1983 Honorarprofessor in Bern mit voller Lehrtätigkeit, die von einem privaten Trägerkreis finanziert wird. Verheiratet mit Dr. med. Maja Schmid, geb. Bir cher; vier Söhne. Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft für bi blisch erneuerte Theologie (AfbeT); vgl. „ Unterwegs zu biblisch erneuerter Theologie", Johannes H. Schmid (Hrsg., Gießen 1984). Alttestamentliche Theologie will heute auch als histori sche Disziplin christliche Theologie sein; sie behandelt das Alte Testament als Teil der cRristlichen Bibel. In der vorliegenden Arbeit untersucht ein Systematif<er die Grundgedanken von vier prominenten Alt esta mentlern (Hartmut Gese - Claus Westermann - Wal ther Zimmerli - Antonius Gunneweg) und prüft ihre Tragfähigkeit für eine mögliche Biblische Theologie. ISBN 3-7655-9326-5 (Brunnen) ISBN 3-85706-239-8 (Gotthelf) Theologische Verlagsgemeinschaft BRUNNEN+ R.BROCKHAUS Johannes H. Schmid ·Biblische Theologie in der Sicht heutiger Alttestamentler Hartmut Gese - Clans Westermann Walther Zimmerli - Antonius Gunneweg BRUNNEN VERLAG GIESSEN GOTTHELF VERLAG ZÜRICH Die THEOLOGISCHE VERLAGSGEMEINSCHAFT (TVG) ist eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Brunnen Gießen und R. Brockhaus Wuppertal. Sie hat das Ziel, schriftgemäße theologische Arbeiten · zu veröffentlichen. CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schmid, Johannes H.: Biblische Theologie in der Sicht heutiger Alttestamentler : Hartmut Gese - Claus Westermann - Walther Zimmerli - Antonius Gunneweg I Johannes H. Schmid. - Giessen : Brunnen-Verlag ; Zürich : Gotthelf-Verlag, 1986. ISBN 3-7655-9326-5 (Brunnen-Ver!.) ISBN 3-85706-239-8 (Gotthelf-Ver!.) © 1986 Brunnen Verlag Gießen Umschlag: Martin Künkler Herstellung: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt - III - INHALT Vorwort VI Einführung: Anliegen und Problematik einer Biblischen Theologie !. Einheit und Ganzheit der biblischen Botschaft 3 2. Das Neue Testament beansprucht das Alte Testament für seine Christuspredigt 8 3. Zur Charakterisierung Biblischer Theologie 12 4. Zum Vorgehen 24 Exkurs: Biblische Theologie als qualitativer Biblizismus 26 ~ Biblische Theologie als Traditionsgeschichte bei Hartmut Gese 28 !. Die konstitutive Bedeutung der Tradition für Israels Leben und Glauben 28 2. Tradition und Offenbarung 36 3. Traditionsgeschichte konkret - Grundzüge der Sicht Geses 44 3.1 Das grundlegende Offenbarungsgeschehen am Sinai 44 3.2 Jesus Christus als Ziel und Vollendung der biblischen Traditionsbildung 48 3.3 Der Messias 52 3.4 Die Sühne 59 3.5 Neutestamentliche Exegese aus biblischer Traditionsbildung 64 4. Biblische Theologie als Traditionsgeschichte bei Gese 68 4.1 Charakter und theologische Relevanz der Traditionsgeschichte 69 4.2 Zur Kritik an Geses Sicht der Traditionsgeschichte als Zeugnis der Offenbarungsgeschichte 75 4.3 Zusammenfassende Bemerkungen zu Geses Konzept einer Biblischen Theologie 78 5. Grundsätzliches zum Problem Sprache - Wirklicbkeit, Traditionsgeschichte - Realgeschichte in der Konzeption von Biblischer Theologie als Traditionsgeschichte 81 5.1 Das Problem 81 5.2 Anmerkungen zum Problem Sprache und Wirklichkeit bei Gerhard .von Rad 84 5.3 Vollständig erfüllte Vorstellung oder real erfüllte Verheißung? 89 5.4 Das Bekenntnis zur Auferweckung Jesu ein Spitzensatz jüdischen Gottesglaubens? 90 5.5 Die traditionsgeschichtliche Betrachtung riskiert, im Horizont eines bloß jüdischen Verständnisses des Neuen Testaments befangen zu bleiben . 92 - IV - 6. Abschließende Gedanken zum traditionsgeschichtlichen Weg Geses und zu den Anforderungen, die man an eine schriftgernäße Biblische Theologie stellen könnte 94 TeHll: Die Gesehichte Gottes rnit SE!iriem Volk und mit der Welt als G~enst;a.J)d Bil:!lischer Theo!91ie, Die. Sicht.von Cla1,1s westermann 100 L. Zu. Westermanns Geschichtsgedanken l 00 1.1 Grundsätzliches l 00 1.2 Der rettende Gott und die Geschichte 104 1.3 Der .segnende Gott 109 1.4 Das Verheißungswort und der. geschichtliche Zusammenhang 116 2. · Wie ist ·von Gottes Hatidlen und Reden und vom Zusammenhang der Testamente zu reden? 127 2.1 Bekenntnis und Forschung 127 2.2 Biblische Theologie in Bekenntnis und Freiheit des Geistes 132 3. Abschli~nde Würdigung Westermanns als Bibeltheologe 134 3.1 Der Charakter von Westermanns Geschichtsgedanken und der Zusammenhang der Testamente 134 3.2 Kein Jo.gisch verrechenbares ·Geschichtskontinuum, wohl aber erkennbar: Weg und Ziel. der biblischen Geschichte 136 3.3 Verständigun& von Dogmatik und historischer Bibelwissenschaft über der freien, von keiner ·Seite bevormundeten Bibel und ihrem Urbekenntnis zu Jesus Christus l 38 3.4 'Gedanken .zur Biblischen Theologie im Gespräch mi~ Westermann 141 Im Teil Die 5elbstoffenbarung Gottes im Alten Testament. Die Sicht. von Walther Zimmerli 148 1. · Die· geschichtliche ·Selbstoffenbarung Gottes 148 1.1 Die Selbstoffenbarung· Gottes als Namensoffenbarung 148 1.2 Die Narnensoffenbarung ·und das geschichtliche Handeln Gottes 151 1.3 Abgrenzungen gegenüber dem Geschichtsdenken 154 2. Jsraels Begegnungen mit Coit im . Verheißl!ngs~Erfüllungszusammenhang 156 2.1 Der Bogen von Verheißung und ErfüHung überspannt die ganze Geschichte Israels 156 2.2 Sachverl)eißung. und Personverheißung 159 3. Gottes Ff"eiheit 162 3.1 Das. freie Erwählen des geschichtsüberlegenen Gottes 162 3.2 Das Bilderverbot als Wahrung der Freiheit 163 - V - 3.3 ' Der sich frei offenbarende Gott als Mitte des Alten Testaments 165 4. SolJ theologische Rede von Gottes Offenbarung assertorisch oder referierend sein? 170 5. Abschließende Würdigung Walther Zimmeflis 175 5.l Die Frage Zirnmerlis nach Gottes,geschichtlicher Selbst- und R:ersonoff(;!l)barung 176 5.2 Zur Chap:ikJetisierung der Selbstof!enbarung Jah\lles in der Sicht Zimmerlis · ' 178 ' ' 5.3 c;esamtbibli.sche Verk~l"ldigung bei Zimmerli 180 TeiJ IV: Die chris,liche ~ltun des Alten Testaments in e~istel'l.Z"'.ttieolog1scher ic .· t von Antoniµs .Gl.fnneweg 187 Exp,osition: Diechristliche G.eltun.g des A1t.en Testaments als theologisches Problem 187 1. Das Alte Testament.ist kein~schichtsbuch, sondern ein DOkument von der· GesChichtlichke.it der Existenz 189 l.I Das Alte Testament ist kein Buch von sinrivolleh geschichtlich- he.ilsgeschichtlichenZusammenhängen und. Entwicklungen 189 1.2 Das Alte Testament als Buch der Gegenwartsbewältigung 190 l.3 Existentialisierung von alttestamentlichen Aussagen 191 2. Verbindungslinien vom Alten zum Neuen Testament 194 2.1 Zwei Testamente, aber ein Gott und Herr · 194 2.2 Zwei Testamente, aber eine Sprache 196 2.3 Christliches Existenzverständnis im Alten Testament? 198 3. Oie Existenztheologie verkürzt das Eigenzeugnis des Alten Testaments 204 3.1 Die Existenztheologie kann das innerweltlich Diesseitige des Alten Testaments nicht voll würdigen 204 3.2 Die Existenztheol0gie kann die anthrqpologische Ausrichtung von ihrem Ansatz her nicht wirklich überwinden 206 4. Würdigung und Kritik von Gunn~wegs Sicht 210 4.1 Gunnewegs Ablehnung des offenbarungs- und heilsgeschichtlichen Denkens 210 4.2 Einwände gegen Gunneweg 211 4.3 Das Berechtigte an Gunnewegs Kritik gegenüber dem heils- und offenbarungsgeschichtlkhen Denken 214 Rückschau und Ausblick 221 Anmerkungen 225 Namensregister 250 - VI - Vorwort Sowohl in der biblisch historischen als auch. in der systematischen Theo logie wird heute nach gesamtbiblischer Theologie gefragt. Die vorliegende Studie geht den Grundgedanken von vier unter sich recht verschiedenen Alttestamentlichen Theologien nach. Ich wollte von ihnen und mit ihnen am Alten Testament lernen und habe manches von dem, was sie erar beiten, auch den Studenten vorgetragen. leitend war die Frage nach dem gesamtbibllschen Horizont, in dem jeweils gedacht und geredet wird. Die ser Horizont ist bei allen vorhanden, er sieht aber da und dort recht ver schieden aus. Und unterschiedlich wird dann auch die Frage nach einer möglichen Biblischen Theologie beantwortet. Die Auswahl der vier Forscher entsprang weitgehend persönlichen Inter essen und ist insofern zufällig. Immerhin sind sie alle prominente und pro filierte Vertreter ihres Fachs. Alle wollen grundsätzlich historisch arbei ten, bemühen sich aber doch um eine christliche Sicht des Alten Te staments. Wegleitend kann dabei letztlich nur das Neue Testament sein in der Art, wie es das Alte für sein Christuszeugnis beansprucht. So werden am Anfang dieser Arbeit fünf Kriterien vorgestellt, welche diesen An spruch charakterisieren wollen. Die vier untersuchten Entwürfe werden dann anhand der Kriterien geprüft und umgekehrt auch die Kriterien an ihnen. Alles in allem bin ich vorsichtig geworden hinsichtlich der Möglich keit einer vom Alten Testament her entworfenen Biblischen Theologie. Es ist eben schwierig, das Erbe wirklich zu kennen, bevor der Erbe da ist. In diesem Zusammenhang möchte ich auf den letzten Abschnitt der Arbeit hinweisen: Rückschau und Ausblick. Andererseits wollte ich darauf auf merksam machen, daß es ebenso unmöglich ist, biblisch christliche Theolo gie Q~ne das Alte Testament zu treiben. Das Christuszeugnis gibt es nur als gesamtbiblisches, und diesem gesamtbiblischen Zeugnis zu dienen, ist das eigentliche Anliegen dieser Studie. Herzlich danke ich dem Verein Lehrerbibeltagung Aeschi, Bern, der seit zwei Jahren für meine Lehrtätigkeit als Honorarprofessor · finanziell auf kommt. Mein Dank gilt im weiteren meiner lieben Frau, die mich vielfäl tig unterstützt hat, und ebenso meinem Assistenten Philipp Nanz für das sorgfältige Lesen von Korrekturen. Dem Brunnen-Verlag in Gießen und dem Gotthelf-Verlag in Zürich dan ke ich für die Bereitschaft, das Buch gemeinsam herauszugeben. Wi l, St. Gallen, im Juli 1986 Johannes H. Schmid - 1 - EINFÜHRUNG ANLIEGEN UND PROBLEMATIK EINER BIBLISCHEN THEOLOGIE Vorbemerkung Biblische Theologie, wie ich sie hier verstehen und entwickeln möchte, will dem biblischen Zeugnis in seiner Einheit und Vielfalt dienen und es in verständlicher Weise zu Gehör bringen. Man kann sagen, daß sie in dem Sinn eine Zwischenstellung, damit auch eine vermittelnde Stel lung zwischen historischer und systematischer Theologie einnimmt. Hi storische Theologie ist mehr der historischen Vielfalt des biblischen Ge schehens und Redens verpflichtet und damit auch dem Damals und Dort dieses Geschehens und Redens. Systematische Theologie ist der heute zu vollziehenden und zu verantwortenden , einheitlichen biblisch christlichen VerkUndigung zugewandt. Historische Theologie und Exegese nehmen sehr viel Einzelnes in der Bibel Alten und Neuen Testamentes wahr, aber sie haben MUhe, im biblischen Gesamthorizont zu denken und zu reden. Oft wird ihr das sogar als unhistorisch angekreidet, wenn sie gesamtbiblisch argumentieren will. Systematische Theologie ih rerseits muß zusammenfassen, ordnen, werten und heute zu Gehör brin gen. An sie ist die frage zu richten, ob sie auch wirklich schriftge mäß ordnet und wertet, oder ob (und wo) sie allenfalls philosophische und bibelfremde Prämissen als Ordnungsprinzipien braucht. So kann Biblische Theologie nach beiden Seiten hin einen Dienst tun. Sie muß sich darum bemUhen, gerade auch der historischen Ein zelexegese zu zeigen, was ein gesamtbiblischer Horizont ist, und was es fur den Exegeten heißen könnte, je und je in diesem Horizont zu denken und zu arbeiten. Und sie sollte der systematischen Theologie sagen können, was eigentlich schriftgemäß ist, ob es dafür Kriterien gibt und - wenn ja - welche. Das bedeutet, daß auch Biblische Theologie einen historischen Aspekt hat. Sie muß sehen und sagen können, was damals und dort, in - 2 - biblischer Zeit verkündet und geglaubt wurde. Indem sie dem biblischen Wort\ dienen will und grundsätzlich sich ihm unterordnet, wird sie dabei nicht nur historisch rationalistisch arbeiten. Sie wird vielmehr einer rein rational arbeitenden Historik entgegentreten, und zwar, um der freien und geltenden Bibel willen. Sie muß sich aber von der histori schen Theologie auch zurechtweisen lassen, wo sie - anstatt genau auf den Wortlaut zu achten - eigene Gedanken in die Bibel einträgt und für "biblisch" ausgibt. Andererseits hat Biblische Theol0gie auch einen systematischen Aspekt. Sie will den gesamtbiblischen Horizont sehen, und sie soll in sachgemäßer und zutreffender Weise von ihm und in Ihm reden können. Man kann in dem Zusammenhang einen qua.ititativen und einen qualitativen Aspekt Biblischer Theologie unterscheiden. Quantitativ sollte Biblische Theologie den ganzen Reichtum der bil>lischen Aussage darle gen können. Das hat z.B. Calvin in seiner lnstitutio getan. Heute ist allerdings dieses Ziel aus verschiedenen Gr(lnden in .weite Ferne ge rückt. Qualitativ gesprochen sollte Biblische Theologie auch in Einzel aussagen gesamtbiblisch denken und argumentieren können, und hier ist sie immer wieder konkret gefordert. Und es sollte noch intensiver als bisher eine bibeltheologische Exegese gefordert werden; welche die Aus sagen einer nur historischen Bibelauslegung vertieft !Jnd erweitert. In manchen ·modernen Kommentaren ist von einer solchen bibeltheologi schen Exegese schon manches sichtbar. In Verbindung damit. muß aber Biblische Theologie gesamtbiblische Schwerpunkte und Grundlinien aufzeigen können, die sich durchhalten, und die uns erst berechtigen, von der einen und··. ganzen Bibel als Hei liger Schrift zu. reden. Es handelt sich um die letztlich eine und ein heitliche Aussage der ganzen Bibel, in welcher die verschiedenen Theologien Alten .und Neuen Testaments konvergieren, kumulieren und kulminieren. Urid dann handelt es sich darum, wie man diese eine Aus sage richtig und sachgemäß zu Gehör bringt. Wir müssen also fragen, was uns berechtigt, von der einen Bot schaft. der einen und ganzen Bibel und in dem Sinn von der Heiligen Schrift zu reden. ·Und die zweite. frage ist die nach der rechten und

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