Bibliographie zur statistischen Entscheidungstheorie 1950-1967 Bibliography of Statistical Decision Theory 1950-1967 Bibliographie zur statistischen Entscheidungstheorie 1950-1967 Bibliography of Statistical Decision Theory 1950-1967 Herausgegeben von Professor Dr. Günter Menges unter Mitarbeit von Dipl. -Volkswirt Bernd Leiner Institut für Ökonometrie und Unternehmensforschung (Institute of Econometrics and Operations Research) Universität des Saarlandes, Saarbrücken Westdeutscher Verlag Köln und Opladen 1968 ISBN 978-3-663-00459-2 ISBN 978-3-663-02372-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02372-2 Ver1ags-Nr. 065004 © 1968 by Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Op1aden Gesamtherstellung: Druckerei Dr. Friedrich Midde1hauve GmbH, Opladen Vorwort I. Obgleich die Wurzeln der modernen Theorie statistischer Entscheidungen ins 18. Jahrhundert zurückreichen, zum Teil sogar ins 17. Jahrhundert, hat sich erst nach dem Erscheinen und auf der Grundlage des Buches von Abraham Wald: Statistical Decision Functions, New York 1950 ein neuer Wissens zweig herausgebildet, die Theorie der Entscheidungen unter Risiko und Ungewißheit, oder kurz: die statistische Entscheidungs theorie. Sie ist der Spieltheorie, die ihre Grundlage im Buch von J ohn v. Neumann und Oskar Morgenstern: Theory of Games and Economic Behavior, Princeton 1944 besitzt, zwar in mancher. Hinsicht verwandt, unterscheidet sich aber in einem Merkmal grundlegend, darin nämlich, daß sie es nicht mit Ent scheidungen gegenüber einem rational handelnden Gegenspieler zu tun hat. Spieltheoretisch faßt man die statistischen Entscheidungssituationen als Spiele gegen die Natur auf. Die Spiel- und Entscheidungstheorie hat sich mit zahlreiChen anderen neuen Wissens zweigen und Forschungsrichtungen in Mathematik, Statistik, Kybernetik, Unternehmensforschung, Technik, Wirtschaftswissenschaft, Psychologie und Soziologie zu einem Komplex verbunden, dessen Aus maße kaum noch abzustecken sind, der die herkömmlichen Grenzen der Disziplinen vielfach schneidet und so etwas wie eine operationale Univer salwissenschaft der Zukunft ahnen läßt. 11. Die Vielschichtigkeit und unorthodoxe Struktur dieses Komplexes macht es schwer, einen Teilbereich wie die statistische Entscheidungstheorie abzugrenzen. Entsprechend vage sind die Grenzen dieser Bibliographie. Es ließen sich neben einem positiven Kriterium nur zwei negative Kri terien verwenden: Positiv: In die Bibliographie wurden alle Arbeiten aufgenommen, die zum engeren Themenkreis des Buches von A. Wald (s. o. ) gehören. 5 Negativ: In die Bibliographie wurden nicht aufgenommen a) Arbeiten, die zur Spieltheorie im engeren Sinn zählen, b) Arbeiten, die ihrem Schwergewicht nach in eine Sachdis ziplin fallen, wie in die Technik, in die Kybernetik, in die Wirtschaftswissenschaft, in die Psychologie oder in die Soziologie. Aus dem zweiten negativen Kriterium läßt sich noch ein positives Merk mal ableiten: Alle in der Bibliographie vertretenen Arbeiten gehören in die Statistik und/ oder Mathematik und/oder Unternehmensforschung. III. Die Unzulänglichkeit dieser Bibliographie beruht also zunächst in einer gewissen, wegen des Gegen!!ltandes geradezu unvermeidbaren Vagheit der Abgrenzung. Ein weiterer Mangel beruht im unterschiedlichen Grad an Zugänglichkeit der internationalen Literatur. Wir haben die Recher chen auf Veröffentlichungen in europäischen Sprachen beschränken müs sen, mit Ausnahme solcher nicht-europäischen Arbeiten, von denen wenigstens eine Zusammenfassung in einer europäischen Sprache publi ziert wurde. Veröffentlichungen in afrikanischen und asiatischen Spra chen fehlen also, sofern nicht Zusammenfassungen in einer europäischen Sprache erschienen sind. Ziemlich lückenlos wird das englisch-, deutsch und französischsprachige Schrifttum erfaßt sein; die Wahrscheinlichkeit der lückenlosen Erfassung der in anderen europäischen Sprachen er schienenen Literatur dürfte geringer sein. IV. Man kann die Frage stellen, warum wir trotz dieser Mängel die Biblio graphie zusammengestellt haben und sie jetzt veröffentlichen. Die Antwort liegt allgemein gesprochen im Ziel des Informationsaus tauschs. Die statistische Entscheidungstheorie ist jung und im Moment noch einigermaßen zu überblicken. Ich kann mir vorstellen, daß junge Statistiker und Mathematiker sich ermutigt fühlen, auf diesem interes santen und entwicklungsfähigen Gebiet tätig zu werden, wenn sie sehen, daß es noch überblickbar ist, und wenn man ihnen diese Bibliographie als erste Arbeitshilfe an die Hand geben kann. Ein zweiter Aspekt liegt in der Befürchtung, daß viele wichtige Veröffentlichungen und damit Forschungsergebnisse unbemerkt bleiben und vernachlässigt werden, weil sie nicht in einer der führenden Zeitschriften erschienen sind. Damit wiederum ist zugleich die Gefahr verbunden, daß unnötige Doppel arbeit - sowohl in Literaturstudien als auch in der Forschung - getan wird. Die Bibliographie soll helfen, solche Doppelarbeit zu vermeiden und eben möglichst alle Forschungsergebnisse bekannt zu machen. Ein 6 letzter Aspekt liegt in der praktischen Bedeutung, welche die statistische Entscheidungstheorie zunehmend gewinnt. Die Bibliographie soll den praktizierenden" decision makers", die für ausgedehnte Literaturrecher chen nicht die Zeit haben, den roten Faden in die Hand geben, der sie - relativ schnell und bequem - zu den für sie wichtigen Publikationen und Zeitschriften führt. V. Der Bibliographie liegen die folgenden Quellen zugrunde: 1) International Bibliography of Economics (Paris), für 1951-1959, 2) Bibliographie der Sozialwissenschaften (Göttingen). für 1950-1964, 3) Kendall and Doig: Bibliography of Statistical Literature (Edinburgh London), für 1950-1958, ( 4) Batchelor: Operations Research. An Annotated Bibliography (Saint Louis). Bd. 1 bis 4, ( 5) Case Institute: A Comprehensive Bibliography on Operations Research (New York), No.4 für 1956 und No. 8 für 1957-1958, 6) International Bibliography of the Social Sciences. Economics (London-Chicago), für 1960-1965, 7) Economic Abstracts (Den Haag), für 1962-1966, 8) International Abstracts in Operations Research (Baltimore). für 1960-1967, 9) Statistical Theory and Method Abstracts (Edinburgh). für 1959-1967, (10) The Annals of Mathematical Statistics, für 1950-1967, (11) Biometrika, für 1950-1967, (12) Econometrica, für 1950-1966, (13) Journal of the American Statistical Association, für 1950-1967, (14) The Manchester School of Economic and Social Studies, für 1965-1967, (15) Metroeconomica, für 195Ck1967, (16) Statistische Hefte, für 1960-1967, (17) Unternehmensforschung,Bd. 1-11, für 1957 -1967. Diese Literatur wurde ergänzt durch weitere Recherchen unter Zuhilfe nahme der Bibliotheken der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie der Universitätsbibliothek der Universität des Saarlandes. VI. Die Bibliographie erstreckt sich auf folgende Publikationsarten: Monographie, Forschungsbericht, Zeitschriftenaufsatz, Fests chriftbeitrag, Sammelwerkbeitrag, Tagungsbeitrag. 7 Dissertationen wurden nicht aufgenommen. Man kann annehmen, daß das in ihnen enthaltene Gedankengut später seinen Niederschlag in anderen Publikationsarten findet. Außerdem waren die über Dissertationen zu gewinnenden Informationen zu mangelhaft. VII. Die in der Bibliographie enthaltenen Publikationen wurden nach verschie denen Merkmalen (Art der Publikation, Erscheinungsjahr, Seitenzahl, Gegenstand, Nationalität des Autors) ausgewertet. Über die Methode und die Ergebnisse dieser Auswertung wird an anderer Stelle berichtet)) Einige interessante Ergebnisse sollen jedoch kurz resümiert werden. 1. Nach der vorliegenden Bibliographie wurden in den Jahren von 1950 bis 1967 über statistische Entscheidungstheorie 638 Titel mit 36.522 Seiten publiziert. 2. Davon entfallen auf Bücher 89 Titel mit 25.563 Seiten, Aufsätze 458 Titel mit 6.415 Seiten, Sonstiges 91 Titel mit 4.544 Seiten. 3. Rund 70 % der Publikationen haben amerikanische Autoren. 4. Autoren aus 28 Ländern sind an der literarischen Produktion über statistische Entscheidungstheorie beteiligt. 5. Rund 40 % der in Aufsatzform erschienenen Literatur ist der Theorie, der Rest Anwendungsproblemen gewidmet. 6. Die Aufsätze über Management stehen an der Spitze der den Anwen dungsproblemen gewidmeten Literatur. 7. Zwischen 1950 und 1966 wurden pro Jahr 25,5 Aufsätze mit zusammen 362 Seiten publiziert. Der Trend ist aufwärtsgerichtet. 1) Menges, G. : Statistische Entscheidungstheorie. In: Beiträge zur Un ternehmensforschung. Gegenwärtiger Stand und Entwicklungstenden zen. Würzburg 1968 oder 1969 (in Druck). 8 VIII. Die Zusammenstellung und Auswertung der Bibliographie lag hauptsäch lich in den Händen meines Mitarbeiters, Dipl. -Volkswirt B. Leiner. In einer ersten Phase der Arbeit standen ihm Frl. stud. rer. pol. A. Schrack und Herr stud. rer. pol. W. Morbe zur Seite. Die Schreibarbeiten besorgte Fr!. A. EIß. Allen Helfern sei herzlich gedankt. IX. Ich beabsichtige, die Bibliographie laufend fortzuführen und in einigen Jahren eine zweite, auf dem dann neuesten Stand befindliche Auflage herauszugeben. Dabei wird Gelegenheit sein, Lücken und Mängel der vorliegenden Bibliographie auszugleichen. Ich würde deshalb Anregungen und Hinweise aus dem Kreis der Benutzer dieser Bibliographie mit großer Dankbarkeit entgegennehmen. Saarbrücken, im Juli 1968 Günter Menges 9 Abkürzungsverzeichnis A. Nationalitäten BRD Bundesrepublik Deutschland UK Vereinigtes Königreich USA Vereinigte Staaten von Amerika B. Zeitschriften AER American Economic Review AISM Annals of the Institute of Statistical Mathematics (Tokyo) AMS The Annals of Mathematical Statistics Bio Biometrika BS Behavioral Science Ecm Econometrica HBR Harvard Business Review JASA Journal of the American Statistical Association JIE Journal of Industrial Engineering JM Journal of Marketing JRSS Journal of the Royal Statistical Society Meo Metroeconomica MS Management Science NRLQ Naval Research Logistics Quarterly OR Operations Research, Journal of the Operations Research Society of America ORQ Operations Research Quarterly PS Philosophy of Science QJE Quarterly Journal of Economics SH Statistische Hefte Ufo Unternehmensforschung c. Sonstiges Die Angabe AD mit einer sechsstelligen Zahl bezeichnet die Clearing house-Bestellnummer. Solche Angaben entstammen den International Abstracts in Operations Research. 10 Abbagnano, N.: Condizioni, dimensione e razionalita delle scelte (Conditions, dimensions, and rationality of choices). Rivista di Filosofia (Turin), 4, Oktober-Dezember 1965, S.395-410. Italien. Abrams, J. W.: The role of operational research in a decision-making organization. Proceedings of the First International Conference on Operational Research. Oxford 1957, S.44-50. UK. Abramson, L. R. : Asymptotic sequential design of experiments with two random variables. JRSS, Series B, 28 (1966), S.73-87. USA. Ackoff, R. L. : The role of recorded information in the decision making process - operational research approach. In: Documentation in Action. Hrsg.: Jesse H. Shera, Allen Kent u. James W. Perry. New York 1956, S.253-256. USA. Ackoff, R. L., Gupta, S. K. u. Minas, J. S. : Scientific method, optimi zing applied research decisions. New York 1962. 464 S. USA. Acme Reporter: The new techniques of statistical decision making. Annali della faculta di filosofia e lettere dell'universita statale di Milano, Januar 1955, Serie 1, S.1-4. Italien. Adelson, R. 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