ebook img

Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken: Theoretische Fundierung und empirische Analyse PDF

292 Pages·2009·1.982 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken: Theoretische Fundierung und empirische Analyse

Christof Backhaus Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken GABLER RESEARCH Unternehmenskooperation und Netzwerkmanagement Herausgeber: Prof. Dr. Dieter Ahlert Universität Münster Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Distribution und Handel, Geschäftsführender Direktor des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation Prof. Dr. Utho Creusen Honorarprofessor an der Universität Münster Aufsichtsrat der ARCANDOR AG Senior-Consultant to the Management Board Media-Saturn-Holding Prof. Dr. Thomas Ehrmann Universität Münster Direktor des Instituts für Strategisches Management und des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation Prof. Dr. Günter Olesch Direktor des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation, Honorarprofessor an der Universität zu Köln Christof Backhaus Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken Theoretische Fundierung und empirische Analyse RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Münster, 2008 D6 1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Claudia Jeske | Sabine Schöller Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1764-5 Meinen Eltern Geleitwort Kooperative Unternehmensnetzwerke verkörpern die weltweit am stärksten wach- sende Organisationsform für unternehmerische Aktivitäten sowohl im Business to Consumer-Bereich als auch im Business to Business-Bereich. Die bekanntesten Bei- spiele sind Franchisesysteme, Gewerbliche Verbundgruppen und Vertragliche Selek- tivvertriebssysteme zwischen Industrie und Handel, hier insbesondere Vertragshänd- ler-, Shop-in-Shop-, Lizenz- und Depotsysteme. Neuerdings gewinnen Systemdienst- leistungs- und Service-Netzwerke auf gesellschaftsvertraglicher Grundlage (z.B. als Aktiengesellschaft konfiguriert), ferner Efficient Consumer Response (ECR)- Wertschöpfungspartnerschaften und die sogenannten Virtuellen Netze zunehmend an Bedeutung. Unter den differenten Unternehmenskooperationen erweisen sich offenbar diejenigen als besonders erfolgreich, die über ein professionelles Netzwerkmanagement verfü- gen. Sie kennzeichnen sich durch eine spezifische Form der Koordination verteilter Aktivitäten bei der Erstellung und Vermarktung eines Leistungsangebots für die Nachfrager. Ihr Erfolgspotenzial besteht darin, dass sie marktliche und hierarchische Steuerungskomponenten sinnvoll kombinieren: Unternehmensnetzwerke mit Sys- temkopf verbinden das Prinzip der Kooperation zwischen eigenständig handelnden Akteuren mit den Vorteilen einer systematischen Steuerung durch eine Manage- mentzentrale. Ein erstes Anwendungsfeld für Unternehmensnetzwerke sind räumlich verteilte Akti- vitäten: Die geographisch verstreut angesiedelten Nachfrager, seien es Konsumen- ten, gewerbliche Abnehmer oder seien es institutionelle Haushalte, erwarten eine individuelle Betreuung durch räumlich nahe, stationäre Leistungsanbieter. Für das kundennahe, flexible Agieren 'vor Ort' sind hoch motivierte Unternehmer mit hoher Eigenständigkeit prädestiniert, die jedoch durch effizient gesteuerte Hintergrund- systeme entlastet werden. Ein zweites Anwendungsfeld sind sachlich verteilte Aktivitäten arbeitsteilig operieren- der Unternehmungen, die gemeinsam eine komplexe, z.B. aus differenten Waren, Service-, Handwerks- und/oder Dienstleistungen zusammen gesetzte Problemlösung für den Verbraucher anbieten. Im Idealfall ist die Arbeitsteilung derart konfiguriert, dass jeder Netzakteur diejenigen Aufgaben übernimmt, die er vergleichsweise am besten beherrscht. Ein weiteres Anwendungsfeld sind parallele, miteinander konkurrierende Aktivitäten, die durch Kartellierung in monopolähnliche Leistungsangebote überführt werden sol- VIII Geleitwort len. Horizontale Unternehmensnetzwerke dieses Typs gehören allerdings nicht zu den hier betrachteten Unternehmenskooperationen. Die in der vorliegenden Reihe publizierten Forschungsarbeiten entstehen überwie- gend aus einer engen Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie sollen theoretisch vorgebildeten Praktikern in Bezug auf den oben angesprochenen Rest- rukturierungsprozess Hilfestellung leisten, indem mit einzelnen Beiträgen die Grund- züge einer praxisorientierten Theorie des Netzwerkmanagements erarbeitet werden. Hierbei werden im Wesentlichen vier Forschungslinien verfolgt: (1) Institutionelle Aspekte von Unternehmensnetzwerken Arbeiten innerhalb dieses Forschungsfeldes beschäftigen sich mit Fragen der typologischen Erfassung und Explikation der Funktionsweise von Netzwerken. Realtypen von Netzwerkarrangements sollen identifiziert und deren Entstehung und Entwicklung erklärt werden. Dabei wird auch die Konversion von Netzwer- ken – von einer eher dezentralen hin zu einer eher zentralen Steuerung – als Antwort auf veränderte Marktbedingungen eingehenden Analysen unterzogen. Vorgelagert sind Netzwerke kontextabhängig zu definieren sowie Netzwerkphä- notypen zu charakterisieren. (2) Benchmarking von Unternehmensnetzwerken Die Arbeiten im Bereich des Benchmarking sind überwiegend empirisch und in- ternational ausgerichtet. In Form von Studien, die zugleich die Erfolgsfaktoren- forschung integrieren, wird – neben der Identifikation vorbildlicher Netzwerk- (Teil-) Konzeptionen und deren Erfolgsursachen – herausgearbeitet, ob im Län- dervergleich unterschiedliche Evolutionsstadien von Netzwerkarrangements auszumachen und zu erklären sind. Mit Blick auf die Übertragbarkeit sowie Verbreitung exzellenter Netzwerk-Praktiken sollen potenzielle Anwendungsbar- rieren identifiziert werden, die eine Expansion beeinträchtigen könnten. (3) Managementkonzeptionen zur Führung von Unternehmensnetzwerken Arbeiten dieses Bereiches sollen zur Gestaltung geeigneter Managementkon- zeptionen für die differenten Erscheinungsformen von Netzwerken beitragen. Im Mittelpunkt stehen der wertorientierte Managementansatz, das integrierte Mar- kenmanagement, das Customer Value Management, das Customer Relation- ship Management, das Customer Trust Management und das Customer Satisfaction Management. Induktiv sollen dabei die Managementkonzepte (vermeintlich) vorbildlich betriebener Netzwerke im Rahmen des Benchmarking (vgl. Punkt 2) identifiziert und analysiert sowie deduktiv idealtypische Manage- mentkonzeptionen für differente Netzwerkausprägungen abgeleitet werden. Geleitwort IX (4) Controlling, Evaluation und Zertifizierung von und in Unternehmensnetz- werken In diesem Bereich sind Arbeiten angesiedelt, die anhand unterschiedlicher Kri- terien und aus verschiedenen Betrachtungsperspektiven die Performance (z.B. in Form der Effizienz oder Effektivität) von Unternehmenskooperationen beurtei- len und bewerten. Die Reihe „Unternehmenskooperation und Netzwerkmanagement“ wurde durch das Team in der festen Überzeugung initiiert, dass im Systemwettbewerb den hybriden Systemen, die den kundenindividuellen, flexiblen Marktauftritt der Netzakteure im Front-End-Bereich (Unternehmertum 'vor Ort') mit einer zentralisierten, effizienzorien- tierten Gestaltung und Steuerung des Back-End-Bereichs (Ausschöpfung der neues- ten Technologien) verbinden, die Zukunft der Güter- und Dienstleistungsdistribution gehört. Voraussetzung hierfür ist ein „Integriertes Customer Relationship Manage- ment“ für kooperative Unternehmensnetzwerke, welches über ein effektives und effi- zientes Management der Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und Partnern das Erreichen von langfristigem ökonomischem Erfolg ermöglicht. Die vorliegende Arbeit von Christof Backhaus befasst sich mit der für die Funktions- fähigkeit eines kooperativen Unternehmensnetzwerks wesentlichsten der vielfältigen Beziehungskonstellationen in kooperativen Unternehmensnetzwerken, nämlich der Beziehung zwischen den Netzwerkpartnern und ihrer Zentrale. Die Relevanz dieser Beziehung ergibt sich daraus, dass das Netzwerk aufgrund der Autonomie der Netz- werkpartner nur bei qualitativ hochwertigen Beziehungen langfristig schlagkräftig am Markt agieren und im Verdrängungswettbewerb bestehen kann. Die Arbeit ist damit der dritten Forschungslinie zuzuordnen und greift mit der Konzep- tion, den Einflussfaktoren und den Wirkungen der Beziehungsqualität ein Themenfeld auf, welches sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch aus der Perspektive der Praxis des Netzwerkmanagements von zentraler Bedeutung ist: So zeigt eine Reihe von Beispielen aus der Praxis, welche Konsequenzen – von einer erhöhten Opportunismusneigung bis hin zum Austritt von großen Teilen der Partner aus dem Netzwerk – qualitativ schlechte Beziehungen zwischen Partnern und Zentrale nach sich ziehen können. Vor dem Hintergrund der Relevanz des Untersuchungsfeldes und der Defizite bishe- riger Ansätze in der Literatur zeigt die Arbeit von Herrn Backhaus, wie sich Bezie- hungsqualität zwischen Zentralen und Partnern konzeptualisieren und erfassen lässt, unter welchen marktlichen und situativen Gegebenheiten Beziehungsqualität einen Einfluss auf den Erfolg der Partner und auf deren Bindung an das Netzwerk besitzt X Geleitwort und wie das Netzwerkmanagement die Beziehungsqualität durch ausgewählte Ma- nagementpraktiken steuern kann. Dabei wird die Beziehungsqualität aus Sicht der Partner betrachtet, da sich die Wirkungen von Steuerungsinstrumenten, die das Netzwerkmanagement einsetzt, auf Ebene der Partner entfalten. Es zeigt sich, dass diese Sichtweise einen höheren Erkenntnisbeitrag verspricht als die Zentralperspek- tive. Hiermit verbunden besteht die sowohl konzeptionelle als auch methodische Innovati- on der Arbeit von Herrn Backhaus darin, dass das Unternehmensnetzwerken inhä- rente Merkmal einer hierarchischen Struktur, d. h. der eindeutigen Zugehörigkeit ei- nes Partners zu einem bestimmten Netzwerk, berücksichtigt wird. Hierzu findet – erstmals in der vorliegenden Reihe – das Verfahren der Mehrebenenanalyse Anwen- dung. Die Mehrebenenanalyse erlaubt es, die Unterschiede in der wahrgenommenen Beziehungsqualität, die aufgrund der individuellen Charakteristika jedes einzelnen Netzwerkpartners bestehen, von solchen Einflüssen zu trennen, die durch die Zuge- hörigkeit zu einem bestimmten Netzwerk und damit den in diesem Netzwerk prakti- zierten Steuerungsmechanismen erklärbar sind. Durch die Analyse der betrachteten Variablen auf beiden Untersuchungsebenen sind mehrebenenanalytische Verfahren prädestiniert und nicht zuletzt vor dem Hintergrund von auftretenden Verzerrungsef- fekten im Falle einer Nichtberücksichtigung der Zugehörigkeit der Partner zu einem bestimmten Netzwerk unabdingbar, um Fragen im Zusammenhang mit der Steue- rung von Netzwerken valide beantworten zu können. Mit seiner Arbeit gelingt es Herrn Backhaus, eine wesentliche Forschungslücke im Kontext des Netzwerkmanagements zu schließen. Sowohl für den weiteren wissen- schaftlichen Diskurs als auch für die Praxis des Netzwerkmanagements gibt die Ar- beit zahlreiche wertvolle Denkanstöße und kann als richtungsweisend gewürdigt werden. Wir wünschen ihr daher die ihr zustehende große Verbreitung. Die Reihe Unternehmenskooperation und Netzwerkmanagement wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), insbesondere im Rahmen des Projektes IMADI.net (Internationale Markenführung in Dienstleistungs- netzwerken, FKZ: 01HQ0523), und das Internationale Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gefördert. Diesen Institutionen, ihren Trägern und Mitarbeitern sowie dem Gabler-Verlag dan- ken die Herausgeber für das vielfältige Engagement. Münster, im Juni 2009 Prof. Dr. Dieter Ahlert Prof. Dr. Utho Creusen Prof. Dr. Thomas Ehrmann Prof. Dr. Günter Olesch Vorwort „Da hat man was Eigenes!“ Wenn dies – in Anlehnung an Loriot – für Diplome aller Art zutrifft, dann sicher auch für eine Dissertation. Doch so „eigen“ ist die Sache bei näherer Betrachtung dann nicht. Denn alleine hätte ich die letzten dreieinhalb Jahre und die damit verbundenen emotionalen Höhen und Tiefen wohl nicht so unbescha- det verkraftet, und auch das Ergebnis hätte sicher stark von dem abgewichen, was nun in gedruckter Form vorliegt. Eine Dissertation ist daher immer auch ein „Gemein- schaftsprojekt“, so dass ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen möchte, einigen Menschen Danke zu sagen. Zuerst danke ich meinem akademischen Lehrer, Herrn Prof. Dr. Dieter Ahlert. Er un- terstützte die vorliegende Arbeit in allen Phasen ihrer Entstehung und stand mir in zahlreichen Diskussionen stets zur Seite. Darüber hinaus konnte auch ich stark von den großen Freiräumen bzw. dem hohen „Autonomiegrad“ profitieren, den er seinen Mitarbeitern vertrauensvoll einräumt. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Thomas Ehrmann für die unkomplizierte Übernahme und zeitnahe Erstellung des Zweitgut- achtens. Gleiches gilt auch für Herrn PD Dr. Detlef Aufderheide und seine Bereit- schaft, die Rolle des Drittprüfers zu übernehmen. Mein Dank gebührt weiterhin den Mitarbeitern in den Geschäftsleitungen und den Partnerbetreuungen der Zentralun- ternehmen, die mich – ebenso wie das Team des F&C – bei der empirischen Erhe- bung umfassend unterstützt haben, und der Partnerunternehmen, die sich an der Befragung beteiligt haben. Mein besonderer Dank gilt dem „D&H-Team“, d. h. den Kollegen am Lehrstuhl für BWL, insb. Distribution und Handel, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie haben mir gezeigt, was Teamwork bedeutet, und dass der positive Ein- fluss des Teamklimas auf die Teamperformance nicht nur graue Theorie ist. An er- ster Stelle darf ich hier Herrn Prof. Dr. Heiner Evanschitzky und Herrn Prof. Dr. David Woisetschläger nennen. Heiner sorgte durch seine bereitwillige Wissensweitergabe nicht nur im Hinblick auf die ökonomische, sondern auch die önologische Methoden- lehre dafür, dass ich mich auf den Konferenz-Parketts der Marketingwelt (bisweilen zu) sicher fühlte. Dass ich überhaupt den Weg der Promotion eingeschlagen habe, daran ist in erster Linie David „schuld“. Doch auch nach Vertragsunterzeichnung war er mir nicht nur in der Dissertationsphase, sondern während der gesamten Zeit am Lehrstuhl väterlich-fürsorglicher Mentor. Genauso dankbar bin ich für die Zusam- menarbeit mit meinem alter ego, Dr. Manuel Michaelis. Nächtliche Korrektur- Sessions in der Anfangszeit, zahlreiche gemeinsame Projekte und zugegebenerma- ßen noch zahlreichere Abende in den einschlägigen Münsteraner Gastronomiebe-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.