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Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im „Dritten Reich“ PDF

352 Pages·2004·11.894 MB·German
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Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im "Dritten Reich" Hrsgg. im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Demographie e.V. in Zusammenarbeit mit dem Max Planck- Institut für demographische Forschung Rainer Mackensen (Hrsg.) Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im "Dritten Reich" Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2004 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fiir diese Publikationen ist erhältlich bei Der Deutschen Bibliothek Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. ISBN 978-3-8100-3861-6 ISBN 978-3-663-09399-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09399-2 © 2004 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2004. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfliltigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhaltsverzeichnis Vorwort ........................................................................................................................ 7 Rainer Mackensen Zur Einführung: Konstruktion und Rekonstruktion von Bevölkerungswissenschaft im "Dritten Reich" .................................................................................................. 9 Bevölkerungspolitik JosefEhmer "Nationalsozialistische Bevölkerungspolitik" in der neueren historischen Forschung ................................................................................................................ 21 Herwig Birg Max Schelers Rede über Bevölkerungslehre und Rassenbiologie im Hinblick auf die aktuelle Debatte über Menschenwürde und Biopolitik ............................... 45 Ursula Ferdinand Bevölkerungswissenschaft und Rassismus 61 Bevölkerungswissenschaft Rohert Lee Official Statistics and Demography in the Third Reich .......................................... 101 Heike Petermann Die Vorstellungen der Rassenhygieniker und das Bevölkerungsprogramm im ,Dritten Reich'. ....................................................................................................... 125 Sabine Schleiermacher "Um die Sicherung des Lebensraums der Familie" .......... .............. .............. .......... 141 6 Inhalt Florence Vienne Die "Lösung der Bevölkerungsfrage" im Nationalsozialismus. ......... ............. ....... 151 Alexander Pinwinkler Wilhelm Winkler und der Nationalsozialismus 1933-45. ....................................... 165 Forschungsfelder Carsten Klingemann Bevölkerungssoziologie im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik ..................................................................................... 183 Hansjörg Gutberger Sozialstrukturforschung und Sozialraumforschung in den Sozial-und Bevölkerungswissenschaften zwischen den 1930er und 1950er Jahren ................. 207 IngoHaar Ostforschung im Nationalsozialismus .................................................................... 219 Ulrich Mueller Die nationalsozialistische Haltung zur Reproduktionsmedizin und die bioethische Debatte seither ............. ........................ ........... ............. ........... ....... 241 Anhang: Dokumente 276 Öffentlichkeit Jürgen Cromm Schrifttum und Aufklärungsstoff ............................................................................ 297 Siegfried Grundmann Bevölkerungslehre im und vor dem "Dritten Reich" - das Raum-Problem ........... 319 Gudrun Exner Eugenik in Österreich bis 1938 .............................................................................. 337 Liste der Autoren .................................................................................................. 359 Vorwort Die Tagung "Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im ,,Dritten Reich"", deren Ergebnise hier dokumentiert werden, wurde von der Deutschen Gesellschaft für De mographie (DGD) unter deren Präsidenten Herwig Birg mit Unterstützung des Max Planck-Instituts für demographische Forschung, Rostock, im Hamackhaus der Max Planck-Gesellschaft in Berlin am 30. November und 1. Dezember 2001 durchgeführt. Ihr war, ein Jahr zuvor und am gleichen Ort, die Tagung "Bevölkerungslehre und Be völkerungspolitik vor 1933,,1 vorausgegangen. Beide Tagungen waren auf Vorschlag von Harald Michel, IFAD2, vom Vorstand der Johann Peter Süßmilch-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft, den beiden Vorgängerge sellschaften der DGD, beschlossen und dem hiesigen Herausgeber zur inhaltlichen Vorbereitung anvertraut worden. Die Referate werden hier nach den überarbeiteten Manuskripten der Autoren ver öffentlicht. Beide Tagungen waren als Informationsveranstaltungen angelegt: Die Re ferate wurden - wie bei der vorhergehenden Veranstaltung 2000 - sämtlich nach der Meldung der Autoren aufgrund eines "Calls for Papers" gehalten, um einen Überblick über die bereits laufenden Untersuchungen sowie über den "Stand der Forschung" zum Thema herzustellen. Weder der Veranstalter noch der Herausgeber haben Themen steIlung oder Gestaltung der Referate beeinflußt. Die wissenschaftliche Verantwortung liegt also bei den Autoren. Deren Aussagen lassen einen Schluß auf die Auffassungen des Veranstalters oder des Herausgebers nicht zu. Es ging bei diesen ersten Veranstaltungen der Fachgesellschaften zur Titelfrage vor allem darum, die Bearbeiter einschlägiger Untersuchungen miteinander und mit den Interessenten aus Bevölkerungs- und Geschichtswissenschaft sowie Soziologie be kannt zu machen, um ein Gespräch unter ihnen anzuregen. Die spontanen Meldungen für Referate wurden sämtlich berücksichtige. Es konnte ihnen wegen ihrer Menge bei der vorgegebenen Gesamtdauer der Tagung jedoch nur eine Redezeit von 20 Minuten eingeräumt werden. Die inhaltliche Ausführung mußte der Publikation überlassen blei ben. Um so dringender war eine Veröffentlichung der vollständigen Texte, in denen die vorgesehene Argumentation nun nach Absicht der Autoren ohne Einschränkung ausgeführt werden konnte. 1 Veröffentlicht im gleichen Verlag 2002. 2 Institut für angewandte Demographie, Berlin. 3 Doch gingen nicht alle Referate in die vorliegende Veröffentlichung ein. 8 Vorwort Damit repräsentieren die beiden Tagungen zwar den Forschungsstand - und diesen selbstredend nicht ausreichend vollständig, aber immerhin mit einem gründlichen Ver weis auf weitere Literatur -, nicht aber deren angestrebte Ergebnisse: Viele Fragen blieben offen. Ihr Gewinn liegt vornehmlich in der Fortführung des gerade erst begon nenen Dialogs zwischen Historikern und Bevölkerungswissenschaftlern.4 In Zielset zung und Verfahren, Begriffsverständnis und Systematik dieser Wissenschaftlergrup pen bestehen noch gravierende Diskrepanzen, die weitere Untersuchungen und Diskussionen notwendig machen. Nur wenige der Beiträge behandeln demographische Fragestellungen im engeren Sinne; bei den übrigen ist zumeist eine Herleitung der - breit begriffenen - "Bevölkerungspolitik" aus einer "Bevölkerungslehre"s nicht deut lich genug herausgearbeitet worden. Die hier vorgelegten Arbeiten können also nicht als abschließend verstanden werden, sondern eher als Einstieg in ein Forschungsthema. Als Herausgeber danke ich den veranstaltenden Gesellschaften und besonders den Autoren, aber auch den beteiligten Moderatoren für ihre Mitwirkung, sowie Jürgen Dorbritz für die organisatorische Betreuung beider Tagungen und dem Verlag für seine interessierte Betreuung der Publikation.6 Rainer Mackensen Falkensee, den 5. September 2002 4 Siehe dazu Mackensen ed. Bevölkerungsforschung ... 1998. 5 Da die Bedeutung dieses Tenninus diffus ist, hätte das Thema vielleicht präziser lauten sollen: "Be völkerungsforschung und Bevölkerungspolitik". 6 Die redaktionellen Arbeiten zu dieser Veröffentlichung habe ich allein durchgefilhrt; alles diesbezügli chen Mängel gehen also zu meinen Lasten. Rainer Mackensen Zur Einführung: Konstruktion und Rekonstruktion von Bevölkerungswissenschaft im "Dritten Reich" Ziel der nationalsozialistischen Führung war eine grundlegende und durchgreifende Umgestaltung des deutschen Volkes, der Besiedlung, des Lebensraumes in Mittel- und Osteuropa - und auch der "deutschen Wissenschaft"l. Zwar waren die Gedanken und Prinzipien in den vorhergegangenen Jahrzehnten ausgebildet worden, aber der Versuch der Durchsetzung blieb der Politik nach 1933 vorbehalten. Auch die "Bevölkerungs wissenschaft" konnte davon nicht unberührt bleiben. Friedrich Burgdörfer schrieb 19342: ,,Die Bezeichnungen "Bevölkerungsstatistik" und "Bevölkerungspolitik" stammen noch aus einer Zeit, in der man die Begriffe "Volk" und ,,Bevölkerung" gleichzusetzen pflegte. Heute ist diese Begriffsverwirrung - .... - zwar noch nicht ausgerottet, aber doch im Schwinden begriffen. Aber wenn wir auch einmal von dem Fall einer gedankenlosen Gleich setzung der Begriffe ,,Deutsches Volk" und "Bevölkerung des Deutschen Reiches", die frei lich im Hinblick auf die 35 Millionen außerhalb der Reichsgrenzen lebenden deutschen Volksgenossen als besonders groteske nationale Gedankenlosigkeit gelten muß, absehen, und wenn wir annehmen, daß ein Staat die Gesamtheit der Angehörigen eines Volkes - und nur diese - restlos umfasse, so bleibt dennoch der grundlegende Unterschied zwischen den Begriffen "Volk" und "Bevölkerung" bestehen, .... "Bevölkerung" ist abstrakt, individuali stisch, atomistisch gedacht, ..... Der Begriff "Volk" dagegen geht - wenigstens nach der geläuterten heutigen Auffassung - von einer biologisch-organischen Betrachtungsweise aus. Volk ist nicht eine amorphe Summe von Individuen, sondern ein organisches Gebilde, ein Organismus. Wir sprechen mit Recht und mit Absicht von einem Volks körper, einem Volksleib3, dessen Zellen nicht die einzelnen Individuen in ihrer Isolierung, sondern die Familien sind, die bluts- und rassemä ßig, sowie nach Sprache, Sitte und Kultur dem gleichen Volkstum angehören." Im "Blauen Archiv" - der damals einzigen Zeitschrift der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland, redigiert von Hans Harmsen - dekretierte Falk Ruttke - der Geschäfts führende Direktor des "Reichsausschusses für Volks gesundheitsdienst" beim Reichs minister des Inneren und Mitherausgeber des "Blauen Archivs" - 1935 eine neue Sprachregelung: Künftig sollte es "Volkskunde" statt "Bevölkerungswissenschaft", "Volkspflege" statt "Bevölkerungspolitik" heißen; das (Blaue) "Archiv für Bevölke- Carsten Klingemann hat gerade wieder festgestellt, daß diese Absicht gescheitert ist; siehe Betrach tung 2001. 2 Burgdörfer Einleitung; 1935, 205. 3 Zuerst Helbok: Volksgeschichte? 1935.

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