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Beute und Triumph: Zum kulturgeschichtlichen Umfeld antiker und mittelalterlicher Kriegstrophäen PDF

232 Pages·2015·2.51 MB·German
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Beute und Triumph Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:55 AM Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:55 AM Florens Deuchler Beute und Triumph Zum kulturgeschichtlichen Umfeld antiker und mittelalterlicher Kriegstrophäen Ein Nachtrag zur “Burgunderbeute” DE GRUYTER Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:55 AM ISBN 978-3-11-041431-8 ISBN (PDF) 978-3-11-041440-0 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-041443-1 Library of Congresss Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied at the Library of Congress. Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin / Boston Satz: LVD GmbH, Berlin Umschlagbild: Gemma Augustea (Ausschnitt). Römische Legionäre errichten ein Tropaion in Gegenwart germanischer Gefangener. Zweischichtiger Sardonyx, nicht signiert. Rom, um 10 n. Chr. (Werkstatt in der Nachfolge des Steinschneiders Dioskurides?). Wien, Kunsthistorisches Museum (Photo James Steakley). Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:55 AM Inhaltsverzeichnis VORBEMERKUNG IX EINLEITUNG 1 Frauenraub – Der Raub der Sabinerinnen BEUTEGATTUNGEN 5 Belagerungen – Feld- und Seeschlachten – Privates Räubertum BELLUM IUSTUM 8 KRIEGSBEUTE – EIN MORALISCHES PROBLEM? 10 Spolia iusta – die gerechte Beute KUNSTRAUB 11 ERSTER TEIL ANTIKE SCHLACHTEN, BELAGERUNGEN UND BEUTEN 15 FRÜHE ZEUGNISSE 15 Megiddo – Qadesch – Das Alte Testament NEBUKADNEZAR II. ZERSTÖRT JERUSALEM, 586 V. CHR. 19 KROISOS II. 20 GRIECHENLAND UND PERSIEN 21 Marathon – Plataiai PHILIPP VON MAKEDONIEN 25 Chaironeia – Die Schlacht an den Hundsköpfen (Kynokephaloi) ALEXANDER DER GROSSE 26 Granikos und Issos – Gaugamela und Persepolis – Alexanders Truppen – Alexanders Überlebensstrategien ITALISCHE UND RÖMISCHE SCHAUPLÄTZE 35 DIE PUNISCHEN KRIEGE. DER KAMPF UM DEN BESITZ SIZILIENS 35 Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM VI – Inhaltsverzeichnis HANNIBAL 36 Die Schlacht am Trasimenischen See, 217 v. Chr. – Cannae – Die Eroberung von Carthago Nova – Zama – Haliartos (Böotien) Die Zerstörung von Korinth, 146 v. Chr. – Numantia, 133 v. Chr. – Die Beute von Asculum, 86 v. Chr. CAESAR 42 Caesars Bemühungen um den Getreidenachschub – Philippi AUGUSTUS 48 La Turbie – Die Schlappe im Teutoburger Wald, 9 n. Chr. EROBERUNG UND FALL VON JERUSALEM, 70 N. CHR. 50 DIE RÖMISCHE BEUTE AUS DAKIEN, 106 N. CHR. 51 SEEKRIEG UND PIRATERIE 52 RÖMISCHE TRIUMPHE 56 Der Triumph des Aemilius Paulus (167 v. Chr.) – Triumphzüge ZWEITER TEIL MITTELALTERLICHE BEUTEN 63 DIE EINNAHME ROMS DURCH ALARICH 63 IUSTINIAN 65 KARL DER GROSSE 66 Roncevalles DIE KREUZZÜGE (1096–1270) IN DER ÜBERSICHT 68 Erster Kreuzzug 1096–1099 – Zweiter Kreuzzug 1147–1149 – Dritter Kreuzzug 1189–1192 – Vierter Kreuzzug 1202–1204 – Fünfter Kreuzzug 1217–1221 – Sechster Kreuzzug 1248–1254 – Siebenter Kreuzzug 1270 WENDEPUNKTE IM HEILIGEN LAND 73 Die Einnahme von Antiocheia, 1098 – Die erste Erstürmung Jerusalems – Die Eroberung von Konstantinopel, 1204 – Abt Martins Reliquienbeute KULTURGESCHICHTLICHE AUSWIRKUNGEN DER KREUZZÜGE 76 Folgen der Kreuzzugsgeschichte EUROPÄISCHE SCHAUPLÄTZE 78 Zerstörung Mailands, 1162 – Die Normannen in Thessalonike, 1185 – Fréteval, 1194 – Sizilien unter Friedrich II. – Friedrich II. verliert Siegel und weibliche Begleitung bei Parma, 1248 – Montaperti, 4. September 1260 – Eine nicht stattgefundene Eroberung: Florenz, Herbst 1402 DIE EROBERUNG KONSTANTINOPELS, 1453 83 Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM I nhaltsverzeichnis – VII DRITTER TEIL CASUS DER BURGUNDERBEUTE 87 KARL DER KÜHNE 87 Historisches Umfeld und Nebenschauplätze – Folgen der Burgunderbeute – Die Reliquienbeute von Grandson – Das Los der Beute – Grandson und Murten als moralische Menetekel HISTORISCHE VERGLEICHE UND WERTUNGEN 96 VIERTER TEIL DAS ENDE DES MITTELALTERS 99 Der deutsche Bauernkrieg, 1524–1525 – Albrechts Dürers Gedächtnissäule, 1525 MACHIAVELLI 101 DER SACCO DI ROMA 102 MONTAIGNE, CERVANTES, HUGO GROTIUS UND DAS 17. JAHRHUNDERT 103 Montaigne – Cervantes – Grotius – Die Türkenbeute EXKURS I 111 SKLAVEN ALS BEUTEGUT 111 Versklavung – Sklavenmärkte – Neue Bevölkerungsschichten – Soziale und intellektuelle Aspekte – Sklavenkriege – Sklaven als Söldner – Romanisierung der peregrini EXKURS II 119 ANTIKE SIEGESDENKMALE UND ALTARBAUTEN 119 Chronologien zwischen individueller memoria und kollektiver religio – Das Löwendenkmal in Chaironeia – Schatzhäuser – Großbauten – Triumphbogen – Ehrenbogen als staatliche Machtsymbole – Sieges- und Ehrensäulen PERGAMON 130 Pergamenische Siegesdenkmäler CHRONOLOGIE EINIGER TRIUMPH- UND EHRENBOGEN 133 NACHWORT UND DANK 135 Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM VIII – Inhaltsverzeichnis BIBLIOGRAPHIE UND REGISTER 137 BIBLIOGRAPHIE 137 ZITIERTE ANTIKE AUTOREN UND TEXTE 139 ZITIERTE MITTELALTERLICHE, BYZANTINISCHE UND RENAISSANCE-LITERATUR 141 ZITIERTE BAROCKLITERATUR 142 ZITIERTE UND WEITERFÜHRENDE FORSCHUNGSLITERATUR 143 PERSONENREGISTER. PERSONENBEZÜGE 157 VÖLKERSCHAFTEN, RELIGIONEN, TIERWELT; SACHEN, EINZELNE DENKMÄLER; BEGRIFFSDEFINITIONEN 177 GEOGRAPHISCHES UND TOPOGRAPHISCHES REGISTER. ORTSBEZÜGE 204 CHRONOLOGIE DER WICHTIGSTEN ERWÄHNTEN BEUTEN UND BEUTEZÜGE 216 Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM Vorbemerkung Die hier zu einer Synthese gebündelten Notate setzen insofern ein seit langem geheg- tes Vorhaben in die Tat um, als die folgenden Überlegungen und Fakten eigentlich als Einleitung zum Burgunderbeute-Katalog (Deuchler 1963) hätten dienen sollen – vor mehr als einem halben Jahrhundert. Damals war dies jedoch auf Grund zeitlicher Zwänge nicht möglich. Die aufwendige Registrierung der überlieferten Objekte aus den Schlachten bei Grandson und Murten 1476 sowie die Erfassung der zugehörigen Schriftquellen schlossen vergleichende Darlegungen zur frühen, das heißt vornapo- leonischen Kriegsbeute aus. Themenrelevante Materialien sowie Angaben zu religiö- sen, kultur- und gesellschaftsgeschichtlichen Grundlagen und Folgen wurden indes- sen über die Jahrzehnte hin weiter gesammelt; als Produkt eines vorgerückten “Ruhestandes” ist das Wagnis einer fortschreitenden Darstellung nunmehr geboten.1 Das inhaltsreiche Phänomen der Kriegsbeute ist von der Forschung mehrfach – in historisch begrenzten Rahmen – erkannt, aufgenommen und kritisch behandelt worden. Vor allem die antike Geschichte bietet Anregungen und Stoffe, sich über Trophäen und deren Verwendung Gedanken zu machen. Ich nenne hier lediglich die Studie von Margaret C. Miller (2004), die Untersuchungen von Martine Julia van It- tersum (2009) sowie den von Marianne Coudry und Michel Humm herausgegebenen Sammelband Praeda (2009) oder die Forschungen von Hans W. Blom (2009). Das nun vorgelegte Ergebnis erweist sich facettenreicher als eine lediglich etwas andere Geschichte großer Siege, Niederlagen und Eroberungen. Es geht nicht um Schlachten, Arglist und Taktik, sondern sozusagen um postoperative Aspekte kriege- rischer Handlungen: das Geschäft mit dem geplünderten Gut. Die in Texten überlieferten Beuten bieten die Leitmotive. Ich möchte dabei den im Untertitel verwendeten Begriff des “Umfelds” richtig verstanden wissen. Beuten werden in der militärgeschichtlichen Literatur zwar erwähnt, doch als kulturge- schichtliche Phänomene und deren Folgen erhielten sie eine eher bescheidene Auf- merksamkeit; hier seien nun einige aussagekräftige Beispiele zusammengestellt und erläutert – ohne dem Zwang der Vollständigkeit unterliegen zu wollen.2 * → bedeutet: siehe, vergleiche. 1 Ein früherer Versuch blieb Skizze: Deuchler 1976, S. 58. 2 Zum deutschen Wort Beute und seinen Bedeutungen, → Grimm I, Sp. 1749–1750 und ibid., Sp. 1755. → Pfeifer 1912, S. 128–129. – Was den Begriff der Plünderung anbetrifft, so ist daran zu erinnern, dass sich das Wort von Plunder ableitet und ursprünglich das Hausgerät (plunderware) und Hausrat und Kleider meint; daher auch alter Plunder. Plundern (Mittelhochdeutsch = plündern, ist erst seit dem 14. Jh. belegt. → Kluge, 1963, S. 556. Zu Beute: ibid. S. 71–72. – Beute war Besitzergreifung einer vermeintlich herren- losen Sache. – Was das griech. u. latein. Vokabular allgemein anbetrifft, so wurde auf Benselers Griechisch- Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM X – Vorbemerkung Quintilian nannte das Schreiben einmal: res amplificare et ornare. Darunter ver- stehe ich hier das Gebot, nicht nur das Hauptthema in den Brennpunkt der Ausfüh- rungen zu rücken, sondern ebenso das unmittelbare Umfeld, wenn bisweilen auch nur beiläufig, zu erkunden oder zumindest so anzudeuten, daß sich beim Leser mög- liche historische Erinnerungs- und Echoräume zu öffnen vermögen. Denn, wer sich mit der Geschichte der Kriegsbeute beschäftigt, wird schwerlich darum herumkom- men, Fragestellungen – auf den ersten Blick lediglich als amplificare-würdige Randthemen vermutet, in der Folge jedoch in ihrem Aussagegewicht erkennbar und zwingend –, mit einzubeziehen und sich Gedanken zu machen über Begleiterschei- nungen und deren Auswirkungen. Im Vordergrund stehen vor allem der materielle Umfang und die vermeintlichen oder erkennbaren Werte des geraubten Gutes; in der Regel quantifizieren sie die Be- deutung und Tragweite eines militärischen Erfolges – mehr als die Toten auf Feindes- seite. Kriegsbeuten, leia bei den Griechen – gleicherweise heute noch – und skyla (Miller 2004, S. 29), bei den Römern praeda oder spolia genannt, vermochten in Ge- samtrechnungen antiker Volkswirtschaften beträchtliche Rollen zu spielen und zu Buche zu schlagen. Sie bewirkten nicht nur monetäre Kursschwankungen, sondern generierten ebenso gelegentlich Abwertungen der Edelmetalle. Beute wird zum Syno- nym von Kommerz. Im Verlauf der Redaktion der einzelnen Kapitel traten unerwartete Aspekte aus dem Dunkel ins Rampenlicht, wie etwa der mit kriegerischen Erfolgen eng verknüpfte Sklavenhandel. Ebenso rückten die nie abbrechenden Kämpfe gegen den Hunger der Truppen, denen Heerführer jederzeit ultimativ ausgesetzt waren, als zusätzliche und periodisch wiederkehrende Gesichtspunkte in den Vordergrund. Nicht minder brisant ist die seit Cicero diskutierte Frage des “gerechten Kriegs”. Die damit verknüpften Probleme drängen sich in jedem Zeitalter immer wieder auf, und sie sind erneut in unserer Gegenwart von beklemmender Aktualität. ✳ Was die Zeugnisse aus antiken und mittelalterlichen Schriftquellen anbetrifft, so habe ich mich auf eine Dokumentation anhand der besten Übersetzungen beschränkt; dies trifft vor allem auf Herodot, Thukydides, Caesar, Plutarch, Quintilian, Tacitus und Polybios zu.3 Auf die Wiedergabe griechischer Texte habe ich verzichtet; unter den Deutsches Schulwörterbuch, erweitert von Adolf Kägi (Leipzig/Berlin 131911) sowie das Lateinisch-Deut- sche Handwörterbuch von Karl Ernst Georges in der verbesserten 8. Auflage von Heinrich Georges. Hannover 1913/1918, zurückgegriffen. 3 Ich bin mir des ceterum censeo von Jacob Burckhardt bewußt: «Man weiß nie zu viele Sprachen. Und so viel oder wenig man gewußt habe, darf man die Übung nie völlig einschlafen lassen. Gute Übersetzun- gen in Ehren – aber den originalen Ausdruck kann keine ersetzen, und die Ursprache ist in Wort und Wendung schon selber ein historisches Zeugnis höchsten Ranges» (Burckhardt 1949, S. 40). Unauthenticated Download Date | 6/26/16 8:56 AM

Description:
For the first time, this book presents a comprehensive history of the spoils of war from Old Testament evidence of the Battle of Megiddo through the pre-Napoleonic period. It gives special consideration to the Burgundian Booty of 1476. Using contemporary texts, the author investigates the nature, us
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