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Betriebswirtschaftslehre und gesellschaftliche Verantwortung: Mit Corporate Social Responsibility zu mehr Engagement PDF

167 Pages·2004·4.555 MB·German
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Ursula Schneider/Peter Steiner (Hrsg.) Betriebswirtschaftslehre und gesellschaftliche Verantwortung Ursula Schneider/Peter Steiner (Hrsg.) Betriebswi rtschaftsleh re und gesellschaftliche Verantwortung Mit Corporate Social Responsibility zu mehr Engagement GABLER Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Prof. Dr. Ursula Schneider ist Leiterin des Instituts für Internationales Management an der Karl Franzens-Universität Graz. Prof. Dr. Peter Steiner ist Leiter des Instituts für Banken und Finanzierung an der Karl-Franzens Universität Graz. 1. Auflage Dezember 2004 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Softcover reprint ofthe hardcover 1s t edition 2004 Lektorat: Susanne Kramer / Renate Schilling Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-322-90532-1 ISBN 978-3-322-90531-4 (eBook) DOI 10.lO07/978-3-322-90531-4 Geleitwort Das Handeln aller wirtschaftlichen Akteure ist in ihre jeweilige Gesellschaft eingebet tet: Die Ziele des Handelns und die Art und Weise, wie diese Ziele verfolgt werden, werden von dem gesellschaftlichen Umfeld getragen und beeinflusst. Das Handeln der wirtschaftlich Tatigen beeinflusst umgekehrt die gesellschaftliche Entwicklung. Die wirtschaftlichen Akteure tragen deshalb die Verantwortung fur die Gesellschaft und ihre Entwicklungen mit. Das gilt in besonderem MaBe fur die Unternehmen und ihr Management. Der Verband der Hochschullehrer fur Betriebswirtschaft setzt sich seit seiner Grun dung im Jahre 1924 aktiv, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, mit dieser Thematik auseinander. Das spiegelt sich in vielen Tagungsthemen der tradi tionsreichen Pfingsttagung indirekt oder direkt wider. Wenn solche Themen wie die Unternehmensverfassung oder die Internationalisierung bzw. Globalisierung, Arbeit und Lohn, Steuerung und Kontrolle des Unternehmens, markt-oder umweltbezogene Unternehmensfuhrung Tagungsthema waren, spielte immer auch die gesellschaftliche Einbettung dieser Fragen eine wichtige Rolle. 1974 in Munchen lautete das Thema der Pfingsttagung "Die Unternehmung in ihrer gesellschaftlichen Umwelt", nun dreiBig Jahre spater in Graz "Betriebswirtschaftslehre und gesellschaftliche Verantwortung". Es ist fur das Fach wichtig und es ist verdienstvoll, dass diese wichtige Thematik von den Grazer Kolleginnen und Kollegen zum Fokus der Pfingsttagung 2004 gewahlt wurde. Die Aktualitat dieser Thematik wird durch einige Fehlentwicklungen und offenkundige Probleme in unserer Wirtschaft bzw. Gesellschaft unterstrichen. Die moralische Enthemmung, die verschiedentlich bei Managern von GroBunternehmen mit offenkundig geringer Identifikation mit ihrem Unternehmen und den dort Tatigen zu beobachten ist, die geringer werdende Identifikation mit dem Gedanken der So zialbindung des Eigentums, die ein konstitutives Prinzip unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist, und ahnliche Erscheinungen haben eine breite Diskussion ausgelost, die eine Herausforderung fur das Fach Betriebswirtschaftslehre und die in diesem Fach forschenden und lehrenden Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen darstellt. Die Forderung nach einem burgerschaftlichen Engagement, die auch an Unternehmen gerichtet und von vielen Unternehmen aufgegriffen wird, bildet nur eine, wenn auch wichtige Facette dieser Diskussion. Andere Facetten sind die Formu lierung und Realisierung von Unternehmensstrategien, die den Produkt-Markt Bereich und solche Fragen wie Qualifizierung und Beschiiftigung oder die Positionie rung im gesellschaftlichen Umfeld einschlieBen. Es ist kein Zufall, dass groBe und weltweit agierende Organisationen wie die Vereinten Nationen, die OEeD oder die v Geleitwort Intemationale Arbeitsorganisation diesem Themenfeld Aufmerksamkeit in der offent lichen Diskussion verschafft haben und weiterhin verschaffen. Deshalb danke ich dem Grazer Team im Namen des Vorstands und der Mitglieder des Verb andes der Hochschullehrer fur Betriebswirtschaft fur die Gestaltung der Pfingsttagung 2004. Mein bzw. unser besonderer Dank gilt Frau Kollegin Ursula Schneider und Herm Kollegen Peter Steiner, die die Hauptlast der Tagungsorganisati on und der Gestaltung dieses Bandes getragen haben, sowie allen Rednerinnen und Rednem, die diesem Teil der Tagung durch ihre auBerordentlich anregenden Beitrage besonderes Gewicht gegeben haben. Es ist erfreulich, dass durch den vorliegenden Tagungsband diesem Thema groBe offentliche Aufmerksamkeit zu Teil wird. Wolfgang Weber Vorsitzender des Verbandes der Hochschullehrer fur Betriebswirtschaft VI Vorwort Die Frage der gesellschaftlichen Verantwortung ist in der deutschsprachigen Be triebswirtschaftslehre in Wellen immer wieder am Rande aufgegriffen worden, hat im Gegensatz zu anderen funktionellen und institutionellen Aspekten aber kaum den Status einer eigenen Subdisziplin mit Venia, Lehrstiihlen und Qualifizierungspro gramm erlangt. Vielmehr haben unterschiedliche Subdisziplinen Teilaspekte aufgegrif fen, oft weniger in Form einer grundsatzlichen Auseinandersetzung als in Form von Gestaltungshinweisen und Instrumenten, wie sie etwa yom Marketing im Bereich der Offentlichkeitsarbeit oder yom Controlling im Bereich der Investor Relations bereitge stellt werden. In Bezug auf Grundsatzfragen dominiert ein akonomischer Zugang nach den Argumen tationen des aufgeklarten Eigeninteresses bzw. eines formal verstandenen Utilitarismus. Fur alles was nicht berechenbar im langfristigen Interesse der beteiligten Stakeholder, seien sie Eigner/Prinzipale, Managerinnen/Agentinnen, Politiker, Mitarbeiterinnen oder Burger liegt, wird ein Implementierungsproblem postuliert, weil etwa die Spieltheorie nachweisen kann, dass in Spielen ohne freie Partnerwahl und mit endlichen Wiederho lungen jedenfalls nicht-kooperative Strategien dominieren. Kooperation wird als "Aus rutscher einer zittrigen Hand" gewertet (vgl. Selten, 1975; 35ff). Bisweilen schwingt in solchen Argumentationen ein implizites Belacheln inhaltlicher moralischer Positionen, die aus Tugend- oder Diskursethik abgeleitet werden, mit. Sie mussen - vor dem Hintergrund des kunstlichen Menschenbilds der Okonomik als blauaugig und kontrafaktisch erscheinen. Dies ist insofern nicht frei von Ironie, als der Einwand nicht realitatsnah zu sein, auch die Okonomik betrifft. Deren Vertreter haben daher eher wenig Anlass zur Annahme, sie hatten eine fur konkrete Bedingungen einer global vernetzten Wirtschaft giiltige Lasung bereit. Eine gemilderte Variante der rational-choice Position stellt der Ordolieralismus dar, in welchem eine Wirtschaftsethik nach dem Grundsatz der "Rahmenordnung als ,syste matischem Ort der Moral''' (Homann und Blome-Drees, 1992; 35) vertreten wird. In nerhalb dieses Rahmens waren die Spieler auBer den Spielregeln nur dem Gewinn und Wertsteigerungsmotiv verpflichtet, wie Friedmann (1970) und wesentlich ver scharft Jensen (2002) argumentieren. Fur die Politik, welche Gesetze verabschiedet, solI wiederum der rational-choice An satz gelten, was einen gewissen Widerspruch aufwirft, den auch Buchanan erkannt hat: Wenn eine Rahmenordnung benatigt wird, urn das nachweis bare Marktversagen in Bezug auf ethische Fragen auf der Ebene der Spiele zu mildern bzw. zu verhindern, dann wird auch eine Rahmenordnung fUr die Bestimmung der Spielregeln benatigt, VII Vorwort die nach denselben Grundsatzen verlaufen solI wie die Basisspiele. Wie konnte eine solche Rahmenordnung fur die Gestaltung der Spielregeln aussehen, wie konnen Regeln fur den Systemwettbewerb gefunden werden (vgl. Scherer, 2004; lOS)? Abgesehen von einem Ausstieg aus Agrippas Trilemma1 mittels Zirkelschlusses oder impliziter Dogmatisierung muss sich das ordoliberale Modell mit zwei Einwanden auseinandersetzen, die nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen sind: Zum einen mit den Lucken in der Regelung von Verhalten, die sogar eine Gesetzes und Verordnungsflut, wie sie fur Deutschland, Osterreich oder die EU beobachtet (und beklagt) wird, nicht zu schlieBen vermag. Gerade die Spielraume wirtschaftlicher Entscheidungen werfen die Frage nach gesellschaftlicher Verantwortung uberhaupt erst auf. Waren diese voll determiniert, gabe es keine Wahl. Wie Steinmann und Lohr (1994) aufzeigen, muss hier gesellschaftliche Verantwortung auf diskursethischer Basis erganzend greifen, was umso mehr auf Phasen diskontinu ierlicher Veranderung zutrifft, wie sie fur die Wende des 20. zum 21. Jahrhundert vielfach postuliert wurde (vgl. u. a. Drucker, 1994). Auch Durkheim (1999; 207ff) und Parsons (1949; 93f) verweisen darauf, dass Wirt schaft nicht bestehen kann, wenn nicht ein moralisches Band die individuellen Hand lungen zusammenhalt: Die Absicherungskosten der notwendig unvollkommenen Vertrage waren prohibitiv hoch, jede Interessenanderung fuhrte zu Vertragsverletzun gen, wenn dies hoheren Nutzen versprache, Vertrage waren nicht bindend. Bereits auf der Ebene von Nationalstaaten stellt sich die Frage, ob eine Gesellschaft aus rein opportunistisch agierenden Individuen durch Sanktionsandrohung uberhaupt zu einer produktiven Tauschgesellschaft gedeihen konnte. Dazu kommt das Phanomen der Globalisierung (vgl. Beck, 1997; Schneider, 1997). Von unterschiedlichen Autoren wird in unterschiedlichem MaBe, jedoch durchgangig, ein abnehmendes Vermogen der Nationalstaaten diagnostiziert, einen funktionierenden Ordnungsrahmen bereitzustellen. Internationale Vertrage zur Durchsetzung eines solchen Rahmens kommen nur langsam voran2, es mangelt ihnen haufig an Durchset zungs- und Sanktionspotenzial. Ebenso mangelt es ihnen als Second-order-Gebilden, die von Beamten und gewahlten Regierungsvertretern beschickt werden, an Transpa renz und Legitimation. Das doppelte Reprasentationsproblem gestaltet die gefunde nen Losungen eher burgerfern. Die Globalisierung scheint einen Bedarf an "New Citizenship" zu schaffen, an einem aktiveren Wahrnehmen der Burgerrechte und einer Mitwirkung an ihrer Gestaltung. Als Agrippas oder Fries' Trilemma oder epistemisches Regressproblem wird das Argument gegen die Vol!stiindigkeit jeder Begriindung bezeichnet: Es gibt drei Moglichkeiten, das Pro blem "aufzulosen": Den unendlichen Regress, den Zirkelschluss oder die dogmatische SchlieBung. 2 Als Beleg hierfiir sei die stark verzogerte Doha Agenda im Rahmen der WTO genannt. VIII Vorwort Unter dem Etikett "Corporate Citizenship" sehen einige Wirtschaftsfuhrer und ein Teil der Literatur hier eine neue politische Aufgabe fiir Unternehmen: Sie sollen kiinftig nicht nur einen Rahmen bei der Durchsetzung ihrer Interessen beachten, sondern an dessen Gestaltung mitwirken. Das ist ein wesentlicher qualitativer Sprung. Wenn dieser Argumentation gefolgt wird - es gibt gute Griinde gegen sie -, dann gehort soziale Verantwortung zweifelsohne zum Objektbereich der Betriebs wirtschaftslehre. Aber kann und so11 ihr gefolgt werden? 1m Volksmund hieBe die Beauftragung einer bestimmten, mit Ressourcen und Macht ausgestatteten Gruppe mit der Gestaltung der "Fragen nach dem guten Leben" (Ari stoteles) wohl den Bock zum Gartner zu machen. Da aber auch dem politischen Sub system in der Luhmann'schen Analyse Eigeninteressen zugeschrieben werden (vgl. Luhmann, 1996) und auch seine Vertreter i. d. R. keine Ausbildung in ethischen Fragen nachzuweisen haben, richtet sich Hoffnung auf Vertreter der groBen Konzerne. 1m aufgeklarten Eigeninteresse haben sie es sich z. B. im Rahmen der Global Governance Initiative des World Economic Forum zur Aufgabe gemacht, das weltwirtschaftliche System so zu gestalten, dass es langfristig den Aufbau von Gewinnpotenzialen ermog licht. Dazu gehoren sozialer Friede, interkultureller Ausgleich, faire Lohne als Grund lage fur Konsum, Rechtssicherheit beziiglich geschlossener Vertrage, Gesundheit und Bildung fUr moglichst viele. Letztere inhaltliche Fiillmengen von gese11schaftlicher Verantwortung werden streng genommen weder aus einem theologischen, einem humanistischen oder naturrechtli chen Bezugssystem abgeleitet, sondern aus aufgeklarter Einsicht in letztlich okonomi sche N otwendigkeit. An "fundamentalistische" Standpunkte wagt sich Theorie unter dem Wertfreiheitspo stulat nicht gerne hera n, weil eben diese Bezugssysteme briichig und fraglich gewor den sind, sich sehr leicht dem Vorwurf des Kulturimperialismus und der Inflexibilitat aussetzen. Daher bleiben die Welt-, Natur- und Menschenbilder scheinbar wertfreier Argumentationen unreflektiert, obwohl sie in vielen Werken immer wieder implizit hereinschwappen. Betrachten wir nun eine von den Zwecken her argumentierende Ethik etwas naher: Sie beruht auf Niitzlichkeitsabwagungen von Individuen mit variablen Zwecken. Daher kann es nicht urn eine Abwagung und etwaige Hierarchisierung der Zwecke gehen, sondern lediglich formal urn eine (zu maximierende bzw. zu optimierende) Nutzen funktion, die im Zeitablauf und zwischen Individuen wechselnde Ausgestaltung er fahrt. Moral hat den Zweck, Bestand und Uberleben und leichteres Agieren zu ermog lichen. Dabei so11 die individue11e Freiheit, die wiederum als Grundlage unter nehmerischer Kreativitat und damit Grundlage der Wohlstandsschaffung konzipiert ist, moglichst wenig Einschrankung erfahren - eine normative Position im rational choice Ansatz. IX Vorwort Wie realistisch ist ein solcher methodologischer Individualismus mit bloB formaler Praferenzbestimmung angesichts der empirischen Befunde tiber Masse- und Mode phanomene, Zeitgeist, relativ konstantes Gruppenwahlverhalten und angesichts der Befunde zur selektiven, stark gefilterten Informationsaufnahme und -verarbeitung? Mtisste nicht die Frage danach gestellt werden, wer die zivilisatorisch tiberformten Praferenzen beeinfiusst, wie solche Praferenzen sieh in Prozessen der primaren, se kundaren und tertiaren Sozialisation, im Rahmen von Kulturen und nach MaBgabe von Auseinandersetzungsanlassen mit bestimmten Handlungsausschnitten formen und auf sich selbst zurtickwirken? Welche Rolle spielen Unternehmen(svertreter) in diesem Prozess? Welche Rolle spielt die Wissenschaft? 1st Buchanan's Hinweis, in groBen Gruppen beachte niemand (!) freiwillig ethische Regeln wie das Halten von Versprechungen oder privaten Vertragen (vgl. Buchanan, 1965; 7ff), als Deskription oder als Programm zu verstehen? Als erste re ist sie relativ leicht in Frage zu stellen, immerhin ist in Rechtsstaaten der GroBteil der Polizisten nieht korrupt, der GroBteil der Bevolkerung stiehlt nicht in schlecht gesicherten Hausern und Geschaften, Vertrage werden mehr eingehalten als gebro chen. Als Programm hingegen mtissen sich solche Aussagen mit der Tendenz zur self fulfilling prophecy, d. h. zur Abwartsspirale, in Bezug auf die freiwillig befolgten Normen selbst die Frage nach dem MaB ihrer ethischen Verantwortung gefallen las sen. Wahrend Theorie im Grundsatzlichen urn rationale Erklarungsmodelle ringt, haben Wirtschaftspraxis und an Funktionen der Betriebswirtschaft orientierte Literatur langst pragmatisch reagiert und ein Set an Methoden und Instrumenten zur Wahrnehmung von Aufgaben unter dem Dach einer nieht erschopfend definierten gesellschaftlichen Verantwortung bereit gestellt. In diesen Bereich fallen Initiativen wie der Global Compact Kofi Annans, die erwahnte Corporate Governance Initiative, das SRI (Socially Responsible Investment) Movement, Codes of Conduct bzw. Verhaltensgrundsatze auf der Ebene von Verban den und Unternehmen, fallstudiengetriebene Ethikkurse in der Aus- und Weiterbil dung und Diskurse zwischen Unternehmens- und NGO-Vertretern (eine Ubersicht zu letzteren findet sieh in Mark-Ungerieht, 2002). Aus Sieht der Praxis stehen ein zu ar gumentierender "business case" und das Bekanntwerden der wahrgenommenen so zialen Verantwortung im Vordergrund. Wegen des steigenden Drucks auf schrump fende industrielle Belegschaften in den alten Industrielandern erscheint es notwendig, durch praventive MaBnahmen einem sich abzeiehnenden Gegendruck teilweise ver zweifelter Globalisierungsverlierer vorzubeugen. Keine der genannten Initiativen mit Beteiligung von Wirtschaftsvertretern vertritt eine Veranderung des Systems, welches Druck und Konzentration auf Ebene der Konzerne hervorbringt. Es geht urn Milde rung und Systemabfederung, nicht urn prinzipielle Systemanderung. x

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