Henzler, Betriebswirtschaftslehre des AuBenhandels Die erste Ausgabe dieses Buches erschien unter dem Tttel "Au13enhandel- Betriebswirtschaftliche Hauptfragen von Export und Import" in dem Lehr~ und Sammelwerk DIE WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN herausgegeben von Prof. Dr. Dr. h. c. E. Gut e n be r g Schriftenreihe fUr den AuBenhandel Herausgeber: Professor Dr. Reinhold Henzler, Hamburg Betriebswirtschaftslehre des AuBenhandels von Dr. Reinhold Henzler o. Professor der Betriebswirtsch~ftslehre an der Universitat Hamburg Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-05196-1 ISBN 978-3-663-05195-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05195-4 Copyright by Springer Fachmedien Wiesbaden 1970 OriginaIly published by Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden in 1970 Softcover reprint ofthe hardcover lst edition 1970 Vorwort Die Eigentiimlichkeiten der Produktions- und Handelsbetriebe, die regel maBig· AuBenhandelsfunktionen ausuben, resultieren aus dem grenziiber schreitenden Hande1sverkehr, an dem diese Betriebe beteiligt sind, also dar aus, daB ihre Gesch1iftspartner in einem anderen staatlichen Hoheitsgebiet mit einer anderen Geschichte, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft, in einem anderen Geflecht von Lebensbeziehungen domizilieren. Aus dieser tiefgrei fenden Unterschiedlichkeit der Standorte der Partner am AuBenhandels geschaft ergeben sich Eigentiimlichkeiten der Preise und der Preispolitik im AuBenhandel und fUr die beteiligten Betriebe besondere Verhaltensweisen im gesamten Leistungswettbewerb sowie Funktionen, mit denen im Vergleich zu Geschaften im Binnenmarkt nicht nur groBere, sondem auch andersartige Risiken verbunden sind. In diesen Funktionen und Risiken der am AuBen handel beteiligten Betriebe liegt der Kern der ihnen eigenen betriebswirt schaftlichen Problematik. Die Funktionen und Risiken der AuBenhandelsbetriebe sind auch die Ursachen fur die Ausbildung vieler obrigkeitlicher AusfuhrforderungsmaBnahmen, die jedoch in nahezu allen exportierenden Industriestaaten gewisse gleichartige Schwerpunkte, etwa bei den MaBnahmen zur Risikoentlastung, erkennen las sen und die bei internationalen Vergleichen bisweilen eine Art Exportforde rungskonkurrenz der betreffenden Lander in Erscheinung treten lassen. - Auf das Bestreben, den AuBenhandelsverkehr zu ordnen und ihn von Unklar heiten und Risiken zu entlasten, ist auch - jedenfaUs zu einem Teil - die Entstehung von Handelsbrauchen zuruckzufiihren; aber unabhangig von den Griinden ihrer Entstehung sind aIle Handelsbrauche bzw. Kaufvertragsregeln geeignete Mittel, Unklarheiten im internationalen Handelsverkehr zu min dern, vor aUem die Auffassungen uber die "Kosten- und Gefahrtragung" zu vereinheitlich.en, die Rechtssicherheit zu festigen und den AuBenhandel zu intensivieren. Die Entwicklung des internationalen Handelsverkehrs ist - namentlich im letzten Jahrhundert - gepragt von dem Drang der Unternehmungen, ihre Markte, also die Unternehmungsmiirkte zu vergroBern. Neben diese privat wirtschaftliche, unternehmerische Marktgestaltung und -ausweitung ist in den letzten Jahren die von politischen Instanzen beschlossene Bildung von GroB markten, die Markteintegration, getreten, die unmittelbar fur AuBenhandels betriebe, mittelbar fur aUe in den betreffenden Staaten domizilierenden Betriebe Chancen und Risiken bringt. Dieser die Dynamik und die Unsicher heit vieler Markte erhOhende ProzeB zwingt die am zwischenstaatlichen Han delsverkehr beteiligten Unternehmen zum Auf- und Ausbau der Auslands marktforschung, die ein Mittel zur Planung, zur Erhohung der Chancen und zur Minderung der Risiken sein soIl. Wihrend der Vorgang der Markteinte gration zwangslautig eine Angleichung der Marktformen in den Partner miirkten zur Folge haben muB und auf die Geschaftsbeziehungen innerhalb des GroBmarktes vereinheitlichend wirken kann, kommt fUr den vermut baren Fall, daB AuBenhandelsbetriebe in marktwirtschaftlich orientierten Gesamtwirtschaften immer mehr auch mit den AuBenhandelsinstitutionen von Zentralverwaltungswirtschaften in Geschaftsbeziehung kommen, den Unterschieden der Marktformen fur den AuBenhandel erhohte Bedeutung zu. Mit der Erorterung dieser Fragen wird versucht, wesentliche Merkmale der am AuBenhandel beteiligten Betriebe transparent werden zu lassen. Um denjenigen entgegenzukommen, die an Meiner in der Reihe "Die Wirt schaftswissenschaften" erschienenen Schrift "AuBenhandel - Betriebswirt schaftliche Hauptfragen von Export und Import" ein spezielles Interesse haben, haben Herausgeber und Verlag meinem Vorschlag zugestimmt, eine uberarbeitete und erweiterte Fassung des Manuskripts in die von mir heraus gegebene "Schriftenreihe fur den AuBenhandel" als selbstandige Veroffent lichung aufzunehmen. Meinen Mitarbeitem im betriebswirtschaftlichen Seminar der Universitat Hamburg danke ich fur ihre wertvolle Hille. REINHOLD HENZLER Inhaltsverzeidtnis Erstes Kapitel Charakteristik der Au8enhandelsfunktionen aufibenden Betriebe I. Betrieb - Handelsbetrieb - Au13enhandelsbetrieb 15 II. Faktorkombination im Au13enhandelsbetrieb 16 1. Die herrschende Auffassung . . . . . . . . . 16 2. Die Ware als Leistungsfaktor . . . . . . . . 17 m. Bestimmungsfaktoren des Au13enhandelsbetriebes . 18 IV. Faktoren, die den Charakter des Au13enhandelsbetriebes beeinflussen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 v. Wirkungen der Einflu13faktoren auf den Au13enhandelsbetrieb 21 1. Einfliisse auf Innen- und Au13enorganisation 21 2. Einfiiisse auf den Funktionsbereich. . . 23 3. Die FUhrung des Au13enhandelsbetriebes . . 25 Zweites Kapitel Leistunpwettbewerb im AuSenhandei I. Wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 II. Leistung. insbesondere marktwirtschaftliche Leistung 27 m. Leistungswettbewerb 29 IV. Leistungswettbewerb im AuJ3enhandel 30 V. Die Anwendung des Leistungswettbewerbs im AuJ3enhandel 31 1. Preiswettbewerb im AuJ3enhandel . . . . . . . . . . 31 a) Die besondere Bedeutung des Preiswettbewerbs. . . 31 b) Der Einflu13 des Devisentransfers auf den Preiswettbewerb 32 c) Das Devisenkursproblem . . 33 2. Qualltatswettbewerb im Export . . . . . . . . . . 34 a) Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 b) Anpassung der Exportgiiter an die Anforderungen im Kauferland. . . . . . . . . . . . . . . . . 35 c) Anpassung der Abwicklung des Exports an die Bedingungen im Kiiuferland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 36 d) Anpassung an die wirtschaftlichen Moglichkeiten des Kiiufers 37 3. Qualitiitswettbewerb im Import . . . . . . . . . . . 38 VI. Bestimmungsfaktoren fur die Art des Leistungswettbewerbs im AuBenhandel 39 1. Ailgemeines . . . . . . . . . 39 2. Die Art der AuBenhandelsgiiter 39 3. Die wirtschaftlich relevanten Bedingungen in den AuBenhandel treibenden Landem . 40 4. Der Entwicklungsgrad der AuBenhandel treibenden Lander 41 5. Die Art der Abwicklung des AuBenhandels . . . . 41 6. Die personliche Eigenart der AuBenhandelspartner . 42 Drittes Kapitel Indirekter und direkter Au8enhandel (Die Tendenz zum direkten Au8enhandel) I. Vom Wesen und Begriff des direkten AuBenhandels 45 II. Analyse der Struktur des AuBenhandels 47 m. Handelsfunktionen und Umstrukturierung 49 IV. Betriebswirtschaftliche Wirkungen der Tendenz zum direkten AuBenhandel . . . . . . . . . . 52 Viertes Kapitel Preise im AuBenhandel I. Eigentiimlichkeiten 55 II. AuBenhandelspreise - Marktform - Marktstruktur 55 III. Preisbindungstendenzen und -maBnahmen . . . . . 57 IV. Transparenz und Interdependenz bei organisierten Miirkten 59 V. Marktpreise an der Warenborse . . . . . . . . . . . . . 60 VI. Kostenpreise 61 VII. Differenzierte Preise 63 1. Die raumliche Preisdifferenzierung 63 2. Das Dumping . 65 3. Die Marktzerriittung 65 VIII. AuBenhandelspreise und Wechselkursanderung (Revalvation und Devalvation) 66 1. Die Wirkung der Revalvation 66 a) Wirkung auf den Export 66 b) Wirkung auf den Import 67 2. Die Wirkung der Devalvation 67 a) Wirkung auf den Export 67 b) Wirkung auf den Import 68 3. Transithandelsbetrieb und Neufestsetzung des Wechselkurses 68 Fiinftes Kapitel Das Risiko im AuBenhandel I. Zum Risikobegriff 71 II. Ursachen und Wesen des AuBenhandelsrisikos . 71 III. Die Arten des Risikos, speziell im AuBenhandel 72 IV. Die einzelnen AuBenhandelsrisiken und Moglichkeiten ihrer Bekampfung durch risikopolitische MaBnahmen 74 1. Interne Risiken (Risiken des AuBenhandelsbetriebes) 74 a) Risiken in der Betriebsstruktur 74 b) Risiken des Betriebsprozesses 77 2. Externe Risiken (Risiken des AuBenhandelsverkehrs) 78 a) Marktrisiken (Beschaffungs- und Absatzrisiken) 78 b) Das Vertragserfiillungsrisiko 83 c) Das Transportrisiko 88 Sechstes Kapitel Exportforderung I. Begriindung und Sinn von ExportforderungsmaBnahmen 91 II. Wesen und Abgrenzung der Exportforderung . 93 m. ExportforderungsmaBnahmen und ihre Wirkung auf die exportierenden Betriebe . . . . . . . . . . . . . .. 94 1. Ausiibung vonAuBenhandelsfunktionen oder von auBenhandels fordemden Funktionen durch Forderungsinstitutionen . . ., 95 2. ForderungsmaBnahmen im Bereich der Exportfinanzierung .. 97 3. "Obemahme von Exportrisiken durch Forderungsinstitutionen. 101 a) Eigenart und Bedeutung der Exportrisiken . . 101 b) Deckung des Risikos durch Risikenversicherung 102 4. Sonstige ForderungsmaBnahmen ....... 109 a) Beeinflussung der Kosten der Exporteure durch Exportpriimien und Kostenerstattungen 109 b) Steuerliche Exportforderung 109 c) MaBnahmen der Wiihrungspolitik 111 Siebente5 Kapitel Der Handelsbraum als Ordnungs- und Forderungselement im Export und Import I. Grundfragen 113 1. Begriff 113 2. Handelsbrauch - Verkehrssitte - Usance 113 3. Arten ........ . 114 II. Entstehung und Entwicklung 114 1. Entstehungsgriinde und EinfluBfaktoren 114 2. Handelsbdiuche - Handelsklauseln-gesetzgeberischeEinfliisse 115 m. Inhalt und wirtschaftliche Bedeutung . . . . . 116 1. Handelsbrauch und Vertragsform und -inhalt 116 2. Handelsbrauch, Usance und individuelle Abmachung 117 3. Die Tendenz zu fixierten Geschiiftsbedingungen 118 IV. Rechtliche Bedeutung 119 V. Feststellung und Veroffentlichung 120 1. Die Ermittlung geltender Handelsbriiuche 120 2. Intemationalisierung des Kaufrechts - Incoterms - 121