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Betriebswirtschaftliches Problemlösungsverhalten: Theoretische Überlegungen zum Einfluß von Zielen und Entscheidungsmodellen auf die Lösung betriebswirtschaftlicher Probleme PDF

247 Pages·1973·6.969 MB·German
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Kahle Betriebswirtschaftliches Problemlosungsverhalten Dr. Egbert Kahle Betriebswirtschaftliches Problemlosungsverhalten Theoretische Oberlegungen zum EinfluS von Zielen und Entscheidungsmodellen auf die Losung betriebswirtschaftlicher Probleme Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler . Wiesbaden ISBN-13: 978-3-409-32881-4 e-ISBN-13: 978-3-322-84007-3 DOl: 10.1007/978-3-322-84007-3 Copyright by Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler. Wiesbaden 1973 Geleitwort Die betriebswirtschaftlichen Entscheidungstheorien sind haufig Gegenstand von betriebswirtschaftlichen Untersuchun gen gewesen. Wenn der Verfasser dieses Buches die betriebs wirtschaftlichen Entscheidungstheorien aufgreift, so urn sie unter bestimmten Aspekten kritisch zu UberprUfen. Bei der Untersuchung von Entscheidungsverhalten werden in der Be triebswirtschaftslehre Pramissen und Prinzipien mensch lichen Verhaltens zugrundegelegt. Der Verfasser versucht mit Hilfe von Forschungsergebnissen aus der Neurophysiologie, Psychologie und Politikwissenschaft die Konsequenzen fUr die Aussagefahigkeit von betriebswirtschaftlichen Modellen zu untersuchen. Ausgangspunkt der kritischen Durchleuchtung der Entscheidungs theorien ist die neurophysiologische und sprachwissenschaft liche Erkenntnis, daB die menschliche Informationsverarbei tung eine Wahrnehmungsverzerrung erfahrt: Invarianten bilden sich, die eine Verschiebung zur Eindeutigkeit der Information zu Lasten der Vollstandigkeit der Information erbringen. Aus dem Zusammenwirken von Sprache und Denken ergeben sich weite re Probleme. Der Verfasser fUhrt aus, wie sich diese Ein flUsse bei den Entscheidungen bemerkbar machen. Der Begriff Zielvorstallung wird mit den Begriffen Ziel, Ziel setzung, Zielsystem, Zielfunktion, Zweck, Zielvorschrift und Motivation konfrontiert. Der Standort eines jeden Begriffes wird geklart. Diese Begriffe wirken durch ihre Auspragungen als Strukturierungsaspekte auf die Formulierung von Entschei dungsmodellen ein. Hier leistet der Verfasser originare Ar beit. Der Bezug zur Betriebswirtschaftslehre wird an Proble men exemplarisch belegt. FUr die nachfolgende untersuchung der betriebswirtschaftlichen Entscheidungsmodelle wird der Versuch unternommen, einen Uber geordneten Gesichtspunkt als Konzept einer urnfassenden Be trachtung des unternehmerischen Entscheidungsverhaltens ein zufUhren: Entscheidungsmodelle sind mehr oder weniger voll standig formulierte Strategien. Zur Analyse solcher Modelle werden die Probleme entsprechend dem Verhalten der Entschei dungstrager typisiert. Der Begriff Entscheidungsmodell wird vom Verfasser weit ge faBt und umschlieBt auch die Beschreibungsmodelle des Rech nungswesens und des Operations Research. Damit gelingt es dem Verfasser, auch die Plankostenrechnung, Deckungsbeitrags rechnung und die Netzplantechnik in die Betrachtungen einzu beziehen. An den Beispielen der Produktionsfunktionen und der Investitionsmodelle werden die unterschiedlichen Strate gien konkretisiert; dabei erfolgt eine Herausarbeitung der verschiedenen InformationsbedUrfnisse. Der Verfasser hat sich ein relativ schwieriges Problem als Aufgabe gestellt und wissenschaftlich gelost. Der Grundlagen charakter der Arbeit wird jedem Leser offenkundig. Gottingen 1973 Wolfgang LUcke Vorwort Die Untersuchung der betrieblichen Entscheidungen als Gegenstand der betriebswirtschaftlichen Forschung ist durch zwei Entwicklungsrichtungen gekennzeichnet, die sich in Fragestellung und Instrumentarium unterschei den. Auf der einen Seite steht die Darstellung von Entscheidungsprozessen mit Hilfe verhaltenswissen sChaftlicher Verfahren im Vordergrund, auf der ande ren die Optimierung modellhaft abstrahierter Entschei dungen durch mathematische Methoden. Die Bedeutung bei der Entwicklungen kann nur an ihrem Beitrag zur Ver besserung betrieblicher Entscheidungen beurteilt wer den, der sich in ~nderungen des betrieblichen Problem l8sungsverhaltens ausdrUckt. Die Kriterien fUr eine systematische, wenn auch notgedrungen unvollstandige Ordnung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse sind dem entsprechend die Elemente des Denkens, welche sowohl die M8glichkeiten als auch die Grenzen von Verhaltens anderungen bestimmen. Die Arbeit hat im Wintersemester 1972/73 der Wirtschafts und Sozialwissenschaftlichen Fakultat der Georg-August Universitat in G8ttingen unter dem Titel "Der Beitrag von Zielen und Entscheidungsmodellen zur L8sung betriebs wirtschaftlicher Probleme" als Dissertation vorgelegen. Mein aufrichtiger Dank gilt meinem hochverehrten akade mischen Lehrer, Herrn Prof. Dr. Wolfgang LUcke fUr die F8rderung, die er dieser Arbeit durch Anregung und Kritik angedeihen lieB. G8ttingen 1973 Egbert Kahle lnhaitsverzeichDis Seite 1 • Problemstellung 3 2. Einige Voraussetzungen zur UberprUfung der Grundlagen betriebswirtschaftlicher Ent scheidungstheor·ie 6 2.1. Methodologische Vorbemerkungen 6 2.2. Das Begriffsfeld "Entscheidung" in der Betriebswirtschaftslehre 15 2.3. Der EinfluB von Denkstrukturen auf Entschei dung en 29 2.3.1. Der EinfluB der Wahrnehmungsverzerrung 30 2.3.2. Einige Beziehungen zwischen Sprache und Denken 33 2.3.3. Denkstrategien und Problemlosungsverhalten 36 2.4. Einige formale Eigenschaften von Entschei dungsproblemen und ihren Losungen 41 3. Zur Bedeutung von Zielvorstellungen bei betriebswirtschaftlichen Entscheidungs problemen 51 3.1. Verschiedene formale Auspragungen von Ziel vorstellungen in der Betriebswirtschaftslehre 56 3.2. Die Theorie des "Durchwurstelns" 68 3.3. Einige Besonderheiten der Entscheidung in Organisationen 75 4. Der Beitrag von Entscheidungsmodellen zur Theorie unternehmerischen Entscheidungs verhaltens 82 4.1. Strategie als umfassendes Konzept zur Ver knUpfung von Zielen und Entscheidungen 84 4.2. Verschiedene Typen unternehmerischen Ent scheidungsverhaltens 93 Seite 4.3. Das Verhaltnis verschiedener Entschei dungsmodelle zu den Typen unternehme rischen Entscheidungsverhaltens 108 4.3.1. untersuchung der Entscheidungsmodelle im engeren Sinn 111 4.3.2. Die BerUcksichtigung von Entscheidungsmo dellen im weiteren Sinn 130 4.3.2.1. Die Modelle des Rechnungswesens 130 4.3.2.2. Die Grundmodelle der Netzplantechnik 142 4.3.2.3. Heuristische Prinzipien als Entscheidungs strategien 146 4.4. Die Bedeutung von Unternehmensplanspielen fUr verschiedene Typen des Entscheidungs verhaltens 151 5. Die Moglichkeiten zur Gewinnung von Stra tegien bei ausgewahlten Entscheidungsmodellen betriebswirtschaftlicher Teilprobleme 167 5.1. Moglichkeiten der Ableitung von Strategien aus den verschiedenen betriebswirtschaft lichen Produktionsfunktionen 168 5.1.1. Die Grundlagen der verschiedenen Produktions funktionen 169 5.1.2. Der Beitrag der Produktionsfunktionen zu den Entscheidungsproblemen der Produktions planung 179 5.2. Investitionsmodelle als Strategien fUr Investitionsentscheidungen 194 AbkUrzungsverzeichnis 214 Literaturverzeichnis 216 - 3 - 1. ProblemstellDDg Das Verhalten der Unternehmungen - reprasentiert durch einen Unternehmer oder durch mehrere am WillensbildungsprozeB Be teiligte - ist im weltesten Sinne das wesentllche Forschungs gebiet der Betriebswirtschaftslehre. Dabei beschaftlgen sich verschiedene Teildisziplinen mit dem Verhalten in bestimmten unternehmungsbereichen unter funktionalem Aspekt, andere mit dem Verhalten bestimmter Unternehmungsarten oder -bereiche unter institutionellem Aspekt. Neben der Beschreibung gegebe ner Zustande und Norman - vor allem rechtllcher Art - steht dabei das Entscheidungsverhalten der Unternehmung im Vorder grund wissenschaftlicher Betrachtung, wobel melstens unter stellt wlrd, daB Entscheidungen, die gefallt worden sind, auch durchgefUhrt werden. 1) Dieses Entscheidungsverhalten, das von der betriebswirtschaftlichen Theorle untersucht wird,2) besteht entweder darin, daB aus einer Menge von Handlungsal ternativen, die in einem bestimmten Problemfeld gegeben sind, diejenlge ausgewahlt wird, deren Konsequenzen zur gr6Btm6g lichen Erftillung eines vorgegebenen Zieles fUhren oder darin, daB zur Erftillung eines vorgegebenen Zieles diejenige Hand lungsalternatlve gesucht wird, deren Konsequenzen die ErfUl lung dleses Ziels m6glichst weitgehend gewahrleisten. Dle fast gleichlautende Beschreibung zweier verschiedener Formen des Entscheidungsverhaltens, die nur durch die Reihenfolge der Elemente Ziel - Alternative - Konsequenz unterschieden wird, spiegelt die Grundproblematlk dieser Arbeit wieder. 1) Vgl. Hax, H., Die Koordinatlon von Entscheldungen, K6ln - Berlin - Bonn - MUnchen 1965, S. 13/14. Im Gegensatz dazu stehen die Uberlegungen von Littauer, S.B., Conceptualiza tion and Formalization - The Impossible and the Obvious, MS, vol. 12, No.2, 1966 B, S. 26 ff. 2) Vgl. Pfohl, H.Ch., Zur Problematik von Entscheidungsregeln, ZfB 42, 1972, S. 305 ff. - 4 - Die verbal notwendig sukzessive Beschreibung eines Problems erzwingt eine Reihenfolge der Fragestellung, die die Behand lung des Problems in eine bestimmte Richtung drangt. Die Problematik der sukzessiven Behandlung simultaner Entschei dungen soll einer der Ansatzpunkte ftir eine kritische Uber prtifung der betriebswirtschaftlichen Entscheidungstheorien sein. Ein weiterer Punkt, der in diesem Zusammenhang zu prtifen sein wird, ist der, ob es tiberhaupt eine und nur eine betriebs wirtschaftliche Entscheidungstheorie gibt und/oder ob es sie tiberhaupt geben kann. Es ist denkbar, daB die Tatbestande, die unter den Begriff der betrieblichen beziehungsweise unter nehmerischen Entscheidungen fallen,1) so heterogen sind, daB sie nicht alle mit einer Theorie erklart werden kennen, ohne daB der zugrundegelegte Begriff von Entscheidung so weit ge faBt wird, daB erganzende Begriffe notwendig werden, deren zugrundeliegende Phanomene gesondert beschrieben werden mtiBten. Die Abgrenzung verschiedener Entscheidungsarten und die Zuord nung unterschiedlicher theoretischer Ansatze findet sich recht deutlich bei GUTENBERG.2) Die Ursachen, Meglichkeiten und Grenzen einer solchen differenzierten Betrachtung herauszu arbeiten und eine Zuordnung bestimmter Bereiche der betriebs wirtschaftlichen Entscheidungstheorie zu bestimmten Typen der unternerunerischen Entscheidungen3) zu versuchen, solI der Schwerpunkt der Arbeit sein; hierzu sind jedoch einige Voraus setzungen zu erarbeiten. Bei ihren Untersuchungen tiber das Verhalten von Entscheidungs tragern legt die betriebswirtschaftliche Forschung Pramissen tiber die Prinzipien menschlichen Verhaltens im weitesten Sinne - hierbei sind Motive und Denkprozesse eingeschlossen - 1) Vgl. Gafgen, G., Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung, 2. Auflage, Ttibingen 1968, S. 52, der nur eine Entschei dungstheorie, aber drei Anwendungsarten sieht. 2) Vgl. Gutenberg, E., Unternehmensftihrung, Organisation und Entscheidung, Wiesbaden 1962, zur unternehmerischen Ent scheidung S. 61 ff, zur Anwendung von Entscheidungsmodellen S. 160 ff. 3) Vgl. derselbe a.a.O., S. 61 ff, S. 161 ff.

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