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Betriebslehre und Schriftverkehr der Drogerie PDF

152 Pages·1959·4.43 MB·German
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2. Treupflicht. rE mu(cid:223) ehrlich und unbestechlich sein, er mu(cid:223) (cid:252)ber =stf(cid:228)hcseG geheimnisse schweigen und alle (cid:252)blen Nachreden (cid:252)ber seinen Lehrherrn zur(cid:252)ckweisen. F(cid:252)r mutwillig angerichtete Sch(cid:228)den mu(cid:223) er haften. 3. Schulpflicht. Der Lehrling mu(cid:223) bis zum Abschlu(cid:223) der Lehre die Fachklassen der kaufm(cid:228)nnischen Berufsschule besuchen. 4. Pr(cid:252)fungspflicht. Der Lehrling hat den kaufm(cid:228)nnischen und den fachlichen Teil der Drogisten=Gehilfenpr(cid:252)fung und eid Giftpr(cid:252)fung abzulegen. Die PBidtten des Lehrherm 1. Ausbildungspflicht. Der Lehrherr soll selbst oder durch Beauftragte den Lehrling in allen einschl(cid:228)gigen Arbeiten ausbilden lassen. rE soll ihn zu einem ehrlichen und anst(cid:228)ndigen Menschen erziehen. Er soll ihm au(cid:223)erdem die Zeit zum Schulbesuch freigeben. 2. Verg(cid:252)tungspflicht. eniE eigentliche Verg(cid:252)tung erh(cid:228)lt der Lehrling nicht. Der Lehrherr zahlt eine j(cid:228)hrlich ansteigende Erziehungsbeihilfe, deren H(cid:246)he eid Handelskammern empfehlen. 3. F(cid:252)rsorgepflicht. Der Lehrherr mu(cid:223) den Lehrling bei den Sozialversicherun= gen anmelden, ihm den gesetzlichen Urlaub gew(cid:228)hren und seinen Gesund= heitszustand und die sittliche F(cid:252)hrung (cid:252)berwachen. 4. Zeugnispflicht. Am Schlu(cid:223) der Lehrzeit mu(cid:223) der Lehrherr ein Zeugnis (cid:252)ber Kenntnisse, F(cid:228)higkeiten und F(cid:252)hrung des Lehrlings ausschreiben. Aufl(cid:246)sung des Lehrverh(cid:228)ltnisses Das Bestehen der Gehilfenpr(cid:252)fung beendet das Lehrverh(cid:228)ltnis mit Ablauf des Pr(cid:252)fungsmonats. Besteht sie der Lehrling nicht, dann verpflichtet er hcis zu einer Nachlehre, deren Dauer vereinbart werden mu(cid:223). Aber hcua schon vorher kann das Lehrverh(cid:228)ltnis aufgel(cid:246)st werden. 1. Fristlos, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Lehrling verweigert den Dienst oder erweist hcis als unehrlich. Der Lehrherr verletzt die =egrosr(cid:252)F oder Verg(cid:252)tungspflicht. 2. In wechselseitigem Einverst(cid:228)ndnis, wenn .z .B der Lehrling in einen anderen Beruf (cid:252)bergehen will. 3. Auch der Tod des Lehrherrn, der Konkurs des Gesch(cid:228)ftes oder anhaltende Krankheit des Lehrlings k(cid:246)nnen das Lehrverh(cid:228)ltnis aufl(cid:246)sen. sllaF eine Weiterbesch(cid:228)ftigung des Lehrlings nicht beabsichtigt ist, mu(cid:223) er 3 Monate vor Ablauf des Lehrvertrages hciltfirhcs davon in Kenntnis gesetzt werden. Sonst ist er als Handlungsgehilfe weiter zu besch(cid:228)ftigen. Deutsche Drogisten=Akademie zu Braunschweig Wenn der junge Drogist die Lehrzeit absolviert, die Pr(cid:252)fungen bestanden hat und 20 Jahre alt geworden ist, kann er sein Fachwissen durch ein Studium an der Drogisten=Akademie erweitern. sE endet nach 2 Semestern mit der staat= lichen Abschlu(cid:223)pr(cid:252)fung. I" 3 DAS LAGERN DER WARE Die erste Arbeit, mit welcher ein Drogisten=Lehrling bekannt gemacht wird, ist das richtige Lagern und Pflegen der Waren. Der Lagerraum ist f(cid:252)r ihn w(cid:228)hrend der ersten Wochen sein Aufenthalt. Mit dieser Arbeit soll daher das Lehrbuch beginnen. A. Die Bedeutung der Lagerhaltung 1. Die Ware ist das Handelsgut. An ihrem =niE und Verkauf verdient der Drogist sein Geld. Solange hcis die Ware im Lager befindet, ist eis ein =reV m(cid:246)genswert, sogar der gr(cid:246)(cid:223)te und wichtigste. Lagerverluste sind klare =reV m(cid:246)gensverluste. Die durch schlechtes Lagern verursachte Verminderung der Qualit(cid:228)t f(cid:252)hrt zum Abwandern der Kundschaft. 2. Die Warenlagerung des Drogisten verlangt (cid:252)berdurchschnittliche Waren= kenntnisse sowohl (cid:252)ber Herkunft und Verwendung, als auch (cid:252)ber das =reV halten der Ware w(cid:228)hrend der Lagerung. Die Drogerie hat ein ungew(cid:246)hnlich reichhaltig sortimentiertes Lager. sE kann in Sonderf(cid:228)llen bis zu 10000 Einzelartikel enthalten. eniE Durchschnittsdrogerie f(cid:252)hrt an Medizinischen Spezialit(cid:228)ten ............... 370 Artikel Drogen und Chemikalien ................. , 250 Kosmetischen Pr(cid:228)paraten ................. 595 Sanit(cid:228)ren Artikeln und Gummiwaren ....... 190 Toiletteartikeln ......... . . . . . . . . . . . . . . . .. 220 Seifen und Geschenkkartons ............... 185 Wirtsmaftsartikeln .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375 Photoartikeln ........................... 150 /I Farben und Pinseln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 Ungeziefervertilgungsmitteln .............. --...,.;.;........,...-- 40 2575 Artikel .B Die Lagerr(cid:228)ume des Drogisten Man untersmeidet: 1. das Verkaufslager, handels(cid:252)blich wird se Laden genannt, und 2. das Reservelager, welches in Nebenr(cid:228)umen untergebracht ist. Seide Lager nehmen die Waren auf, sind aber nach verschiedenen =sthciseG punkten zu behandeln. 4 Verkaufs lager sE ist zugleich Verkaufs raum, den die Kunden betreten. Seine Einrichtung ist auf drei Erfordernisse abzustimmen: auf die Ware, von der soviel wie m(cid:246)glich innerhalb des Kundenblickfeldes im Laden untergebracht werden soll, auf den Verkäufer, der in ihm bequem arbeiten soll, um die n(cid:246)tige Verkaufs= atmosph(cid:228)re schaffen zu k(cid:246)nnen, und auf den Kunden, f(cid:252)r den die Ware werbewirksam angeordnet sein mu(cid:223). =nedaL einrichtung und Warenstapelung sollen eine harmonische Einheit bilden. Weiteres dar(cid:252)ber Seite 11. Reservelager sE ist auf Nebenr(cid:228)ume verteilt, die der Kunde nicht betritt, .z .B auf Hinter= r(cid:228)ume im Erdgescho(cid:223), Keller, B(cid:246)den, Schuppen (billige Lagerung). R(cid:228)umliche Voraussetzungen: )a Die Lagerr(cid:228)ume m(cid:252)ssen ger(cid:228)umig in der Gr(cid:246)(cid:223)enausdehnung und klar in der Auf teilung sein, damit nicht nur Platz f(cid:252)r (cid:252)bersichtliches Stapeln der Waren ist, sondern auch Platz f(cid:252)r Verwaltungs=, Zubereitungs=, =hcsiM und Veredlungsarbeiten bleibt. b) Leichter und schneller innerbetrieblicher Verkehr mu(cid:223) m(cid:246)glich sein. Die =nA und Abtransporte m(cid:252)ssen fl(cid:252)ssig ablaufen. Die Fu(cid:223)b(cid:246)den m(cid:252)ssen =tielg und stolpersicher sein (Warnschilder). Die R(cid:228)ume sind hell =sua zuleuchten und gut zu bel(cid:252)ften. )c Die Ausstattung soll aus tragfestem Mobiliar, Regalen, Tonnen, Latten= rosten, Transportkarren, Steigeleitern, Waagen, Abf(cid:252)llvorrichtungen, Pumpen usw. bestehen. )d Das schnelle Auffinden der Waren und (cid:252)berpr(cid:252)fen der Best(cid:228)nde soll =g(cid:246)m hcil sein durch Hinweisschilder und Anordnen der Waren in Haupt= und Untergruppen .z( .B Hauptgruppe Kosmetika - 0, Untergruppe Haar= w(cid:228)sser - 00, Untergruppe Pomaden - 01, Untergruppe K(cid:228)mme - 02 usw.). )e Die Lagerr(cid:228)ume m(cid:252)ssen temperierbar sein durch K(cid:252)hlen und Heizen. )f Die Sicherheit gegen Diebstahl und Einbruch soll weitestgehend angestrebt werden durch klare Anordnung und Kennzeichnung der Warenstapel und durch Gitter, Schl(cid:246)sser, Warntafeln, Kontrollen durch =hcaW und Schlie(cid:223) gesellschaften. )g Sehr wichtig f(cid:252)r den Drogisten! Die Sicherheit der in der Drogerie besch(cid:228)f= tigten Personen mu(cid:223) gew(cid:228)hrleistet sein gegen Erkrankung, Ver(cid:228)tzung, Explosion und Feuer durch das Erf(cid:252)llen der baupolizeilichen Vorschriften. Dazu geh(cid:246)ren .u a. die Anlage eines Giftschrankes, 5 das Lagern von Feuerwerksk(cid:246)rpern in geschlossenen Kisten, unter Glas und in begrenzten Mengen, das Lagern brennbarer Fl(cid:252)ssigkeiten, .z .B Petroleum, Benzin, Benzol, Terpentin(cid:246)l, Brennspiritus in R(cid:228)umen zu ebener Erde, wobei die T(cid:252)ren nach au(cid:223)en aufgehen und mit Warnschildern wie: "Rauchen und Betreten mit offenem Licht verboten!" gekennzeichnet sein m(cid:252)ssen. Kein gleichzeitiges Einlagern von Z(cid:252)ndwaren und selbstentz(cid:252)ndlichen Waren (Phosphor). :nebagfuA Zeichnen Sie die Lagerräume Ihrer Lehrdrogerie mit der Einrichtung im Grundriß und versuchen Sie festzustellen, inwieweit Sie den von abis g aufgezählten Erfordernissen genügen! - Beschreiben Sie die Sicherheitseinrichtungen im Laden und Lager Ihrer Drogerie! .C Die Warenp(cid:223)ege w(cid:228)hrend red Lagerung Die Zeit, welche eine Ware zwischen ihrer Ankunft und ihrem Verkauf in der Drogerie verbringt, hei(cid:223)t Lagerdauer. Der Drogist soll immer darauf bedacht sein, die Lagerdauer so kurz wie nur m(cid:246)glich zu halten. Nur ganz wenig Waren werden durch langes Lagern besser, die meisten jedoch werden in ihrem Werte geringer. Nach dem Grad der Wertverschlechterung unterscheidet man schnell verderb= ehcil- und dauerhafte Wa.ren. Die Werteinbu(cid:223)e kann hervorgerufen werden durch chemische und physika= lische Einfl(cid:252)sse. Viele Waren des drogistischen Sortiments sind aus einem chemischen Proze(cid:223) hervorgegangen (L(cid:246)sungen, Tinkturen, Emulsionen, Pasten, Gemische usw.) Ihr chemisches Beschaffensein ist in einem bestimmten =tieZ punkt der Herstellung angehalten worden und ruht seitdem. W(cid:228)hrend der Lagerung gen(cid:252)gen oft nur unbedeutende physikalische Reize wie Erw(cid:228)rmung, Einwirken von Luftfeuchtigkeit, Ersch(cid:252)tterungen, Einfrieren, Sonnenbestrah= lung, um chemische Abl(cid:228)ufe wiederzubeleben oder neue anzuregen. Die Folgen sind dann: Schwund, Ausbleichen, Ranzigwerden, G(cid:228)ren, Bombieren, Entmischen, Durchfeuchten, Stickigwerden, Gerinnen, Austrocknen, =gihc(cid:252)rB werden usw. Die Werteinbu(cid:223)e kann auch durch technisches Weiterentwickeln (bei Photo= apparaten) oder durch modische Geschmacks(cid:228)nderungen (bei kosmetischen Artikeln) eintreten und zu Verlusten durch Entwerten f(cid:252)hren. Der Drogist unterscheidet im Hinblick auf die Warenpflege folgende =egaL rungsarten: 1. k(cid:252)hles Lagern (g(cid:228)rungs empfindliche Waren), 2. trockenes Lagern (hygroskopische Chemikalien, Kr(cid:228)uter, Drogen), 3. nicht zu trockenes Lagern (Gumrniwaren), 4. dunkles, lichtgesch(cid:252)tztes Lagern (Photoartikel), 6 5. geruchsicheres Lagern, .6 Schutz vor Staub, Motten und Ungeziefer (Verbandstoffe), 7. Schutz vor Ersch(cid:252)tterungen, 8. feuersichere Lagerung. Die Lagerdauer richtet hcis auch nach der Umsatzgeschwindigkeit. Sie ist bei billigen, viel gebrauchten Konsumwaren k(cid:252)rzer, bei selten gebrauchten, teueren oder gar f(cid:252)r den Luxus bestimmten Waren l(cid:228)nger. Aufgabe: Zeichnen Sie Ihre Lehrdrogerie im Seitenriß vom Keller bis hinauf zum Dachboden. Ermitteln Sie das Klima der einzelnen Lagerräume. Denken Sie sich eine Anzahl typischer Artikel und ordnen Sie sie Ihrem Lagerklima entsprechend in die Räume ein. D. Der dnatsebregaL Faustregeln, den Lagerbestand einer Ware zu ermitteln, sind folgende: Der Lagerbestand darf nicht zu gro(cid:223) sein. Ein hoher Lagerbestand macht schwerf(cid:228)llig. 1. rE bindet Kapital und entzieht es anderen Ums(cid:228)tzen. Das bedeutet Zins" verlust. 2. Er verl(cid:228)ngert die Lagerdauer und erh(cid:246)ht damit die Gefahr der Wertverluste durch Verderben und Veralten (Ladenh(cid:252)ter). .3 Er macht den Drogisten empfindlich gegen Preis senkungen. Der Lagerbestand darf nicht zu klein sein. Er w(cid:252)rde die Leistungsf(cid:228)higkeit der Drogerie vermindern und die Kundschaft zum Abwandern veranlassen. Der Mittelweg wird gefunden durch Erfahrung, Fingerspitzengef(cid:252)hl und durch einen gewissen Wagemut (Risikobereitschaft). Beispiel: Zwischen der Vorratswirtschaft einer Hausfrau und der Lagerhaltung eines Drogisten bestehen gewisse Ahnlichkeiten. Beobachten Sie einmal, wie eine Hausfrau ihre Speisekammer an einem gewöhnlichen Wochentage, an einem Wochenende oder vor einem Fest bevorratet. Beobachten Sie weiter, wie die Hausfrau die drei Fah toren: Bedarfmenge, vermutlicher Verbrauch (Zahl der Personen) und die Möglich= keit des Nachkaufens (nächster Wochentag) in der Bevorratung aufeinander abzustimmen versucht. - Ziehen Sie Vergleiche zur Lagerhaltung des Drogisten! Ein Mindestlagerbestand (Eiserner Bestand) ergibt hcis aus 1. der Umsatzgeschwindigkeit einer Ware, 2. der Dauer der Wiederbeschaffung. Beispiel: Das Zusammenspiel zwischen der Umsatzgeschwindigkeit und der Wieder: beschaffungsdauer kann man in der Abteilung eines Großhandelshauses am deut: lichsten beobachten, in der die Auftragseingäng (cid:0)~(cid:0) bearbeitet werden. Man sieht dort, eJ wie ortsansässige Drogerien fast täglich in kleinen Mengen bestellen. weiter die Drogerien von der Bezugsquelle entfernt sind, desto seltener, .z .B alle 8 Tage, bestellen sie und dementsprechend größer sind die aufgegebenen Mengen. 7 Fragen: Zählen Sie einige Waren mit hoher und einige mit niedriger Umsatz= geschwindigkeit auf. In welcher Menge würde man sie bestellen, wenn man sie täglich am Ort beziehen kann oder nur etwa alle 8 Tage aus einer 150 km ent= fernten Stadt beziehen muß? .E Die ellortnokregaL Die Vielseitigkeit des drogistischen Lagers und die Riesenzahl der =edeihcsrev nen einzelnen Artikel macht eine auf die St(cid:252)ckzahl genau abgestellte Kontrolle unm(cid:246)glich. Der Drogist beschr(cid:228)nkt hcis auf einfache Sichtkontrollen und =hcitS proben. Gute Kontrollen sind m(cid:246)glich bei 1. Ankunft der Ware Alle Kisten, Kartons, F(cid:228)sser, ,ekc(cid:228)S Korbflaschen usw. sind auf Unversehrt= heit zu pr(cid:252)fen, bevor ei;< abgenommen werden. Beim (cid:246)ffnen der Verpackung ist zu pr(cid:252)fen, ob der Inhalt unbesch(cid:228)digt (cid:0)i(cid:0)~(cid:0)t(cid:0),(cid:0) ob se die richtige Ware ist, ob die Menge (Quantit(cid:228)t) stimmt und die =eB schaffenheit (Qualit(cid:228)t) einwandfrei ist. Weiter ist zu pr(cid:252)fen, ob diese mit der Bestellung und den Angaben auf dem Lieferschein oder der Rechnung (cid:252)bereinstimmen. (Abhaken, Numerieren, Abheften.) Aufgabe: Fertigen Sie eine Niederschrift an über das Thema: Welche Arbeiten ergeben sich für Sie beim Eingang einer Ware? .2 T(cid:228)gliche Stichproben und Kontrollen finden w(cid:228)hrend der Lagerung statt. Der Gesundheit dienende Artikel verpflichten den Drogisten zu besonders gewissenhafter Aufmerksamkeit. Was nicht einwandfrei ist, mu(cid:223) sofort ausgesondert und vernichtet werden. 3. Eine weitere Kontrollm(cid:246)glichkeit bietet der (cid:252)bergang der Ware aus dem Lagerraum in den Laden. Au(cid:223)er der einfachen Sichtkontrolle ist eine Kontrolle durch Lagerbuchf(cid:252)hrung m(cid:246)glich. sE gibt 1. das Warenlagerbuch oder 2. die Warenlagerkartei oder 3. die Lagerfachkarte f(cid:252)r jeden einzelnen Artikel, welche am Regal neben oder unter dem Warenstapel angebracht ist. eJ genauer die Lagerkontrolle, desto zuverl(cid:228)ssiger die Defektur. .F Die netsokregaL Jedes Lager verursacht Kosten. Ihre H(cid:246)he zehrt am Betriebsgewinn. Die Gr(cid:246)(cid:223)e und Ausdehnung des drogistischen Lagers zwingt daher zu besonders scharfer Kostenkontrolle. Die Lagerkosten setzen hcis zusammen aus: 1. sachlichen Verwaltungskosten f(cid:252)r Heizen, Beleuchten, Reinigen, Instand= halten des Mobiliars und der Ger(cid:228)te. Au(cid:223)erdem aus den Versicherungs= pr(cid:228)mien f(cid:252)r Unfall, Diebstahl, Einbruch, Brand, 8 2. pers(cid:246)nlichen Verwaltungs kosten, wenn die Gr(cid:246)(cid:223)e des Lagers Lagerverwalter und Lagerarbeiter verlangt, .3 Kosten der Mengen= und Wertverluste bei nachl(cid:228)ssiger (cid:252)berwachung und Warenpflege, 4. Miete und Pachtkosten, wenn das Lager nicht im eigenen Hause unter= gebracht ist, 5. Zinskosten f(cid:252)r das im Lagerbestand festliegende Kapital, .6 Kosten f(cid:252)r Instandhaltung der R(cid:228)ume und Neuanschaffung von Mobiliar und Ger(cid:228)ten, 7. Kosten f(cid:252)r gelegentlich aufzunehmende Instandhaltungs= und Beschaffungs= kredite. .G Genossenschaftslager sE gibt kaum eine Einzelhandelsbranche, die wie der Drogist gezwungen ist, ein mannigfaltiges und bis ins kleinste sortimentiertes Lager zu unterhalten. Viele Artikel aber nur in kleinen Mengen zu beschaffen, verursacht hohe Bezugskosten. Darum ist in den Drogerien (cid:252)blich, die Lagerung der Ware in gr(cid:246)(cid:223)erem Ausma(cid:223) als den (cid:252)brigen Branchen anderen zu (cid:252)berlassen: 1. den Fabriken, die in Verkehrszentren Fabrikauslieferungslager unterhalten, 2. dem Gro(cid:223)handel in Gro(cid:223)handelslagern, 3. genossenschaftlichen Gemeinschaftslagern. Die drogistischen Einkaufs= genossenschaften arbeiten wirtschaftlicher als die Drogerien, weil sie die Vorteile des Gro(cid:223)bezuges mit den Nachteilen des Kleinstabsatzes an die Drogerien kompensieren. Fragen: Haben Sie in Ihrem Heimatort eine drogistische Einkaufsgenossenschaft? Welche Artikel werden dort günstiger als beim Großhandel eingekauft im Hinblick auf eine Verkürzung der Lagerzeit? 9 DER VERKAUF DER WAREN Nach dem lagern lernt der junge Drogist das Verkaufen. sE erscheint deshalb ratsam, ihn zun(cid:228)chst mit dem Verkaufsraum, dem laden, vertraut zu machen. Der nedaL als Verkaufsraum A. Der Standort Im Laden stellt der Drogist seine Ware zur Schau und zum Verkauf. Hier erwartet er die Kunden, hier schlie(cid:223)t und erf(cid:252)llt er die Kaufvertr(cid:228)ge. Der Drogenhandel geh(cid:246)rt zum se(cid:223)haften Handel. Ein einmal erbauter und eingerichteter Laden kann nicht mehr wegger(cid:252)ckt werden. Darum mu(cid:223) der Standort des Ladens vor dem Bau sorgf(cid:228)ltig und gr(cid:252)ndlich erkundet werden. Das geschieht nach folgenden Gesichtspunkten: 1. nach der Verkehrslage zum Passantenstrom in Stra(cid:223)en, auf Pl(cid:228)tzen und Verkehrsbrennpunkten (Haltestellen, Bahnh(cid:246)fen, Rath(cid:228)usern, Kasernen), .2 nach der Siedlungsdichte. eJ mehr Menschen auf dem Quadratmeter wohnen, desto mehr Kaufkraft ist vorhanden, 3. nach der Eigenart der Bev(cid:246)lkerung entsprechend ihren Bed(cid:252)rfnissen und den Anspr(cid:252)chen, die sie an das Leben stellen, 4. nach der Schichtung der Kaufkraft entsprechend der beruflichen oder Standesschichtung und der Art ihrer Einkommen, 5. nach der Eigenart des Ortes (Dorf, Kurort, ,=nielK Mittel= oder Gro(cid:223)stadt) oder nach der Eigenart des Orts teils (Fabrik= oder Villen viertel, Vorort, Stadtrand oder Zentrum). Fragen: Beschreiben Sie anhand obiger Aufzählung den Standort Ihres Geschäftes! - Wo würden Sie in Ihrem Heimatort eine Drogerie aufmachen? eJ n(cid:228)her eine Drogerie dem Stadtmittelpunkt liegt, desto mehr kann sie hcis von der allgemeinen zur spezialisierten umstellen. Allgemeine Drogerien sind solche, die bestrebt sind, m(cid:246)glichst viel Waren aus dem drogistischen Gesamtsortiment zu bieten. Sie f(cid:252)hren das in die Breite gestaffelte Sortiment, das m(cid:246)glichst von jedem etwas in einer mittleren =sierP lage und Durchschnittsqualit(cid:228)t bietet. Spezialisierte Drogerien f(cid:252)hren zun(cid:228)chst das typische drogistische Kernsorti= ment (Drogen, Chemikalien, freie Arzneimittel), haben sich dann aber bevor= zugt auf ein Spezialsortiment eingestellt: Photoartikel- Farben - Kosmetische Artikel usw. Sie stellen also das in die H(cid:246)he gestaffelte, engere =laizepS sortiment zum Verkauf, zeigen das aber in gr(cid:246)(cid:223)erer Auswahl, in h(cid:246)herer =sierP und Qualit(cid:228)tsstaffelung bei noch besserer Warenkenntnis. 10 Frage: Hat sich Ihre Lehrdrogerie spezialisiert? Welche Beweggründe haben dazu geführt? .B Die Einrichtung des Ladens Zur Mindestausstattung eines Ladens geh(cid:246)ren der Ladentisch und das Regal. eJ nach Gr(cid:246)(cid:223)e des Ladens, nach den Anspr(cid:252)chen der Kundschaft und den Erfordernissen der Werbung kann sie erweitert werden um 1. zweckbestimmte Einrichtungsgegenst(cid:228)nde, Wandschr(cid:228)nke, Vitrinen, St(cid:252)hle und Sessel, Me(cid:223)=, Wiege= und Abf(cid:252)llvorrichtungen, Packtische, Kassen. .2 Nicht zweckbestimmte, dekorative Gegenst(cid:228)nde, Spiegel, Bilder, Skulpturen, Blumenvasen, Wandt(cid:228)felungen. .C Der Laden als Raum Die Gr(cid:246)(cid:223)e des Ladens Der Ladenraum soll m(cid:246)glichst so gro(cid:223) sein, da(cid:223) er die H(cid:246)chstkundenzahl zur Zeit der gr(cid:246)(cid:223)ten Verkehrsverdichtung aufnehmen kann. rE soll aber auch nicht gr(cid:246)(cid:223)er sein, als er rationell ausgenutzt werden kann. sE soll kein Quadratmeter toter Raum vorhanden sein. ieB gemieteten L(cid:228)den kostet jeder Quadratmeter Geld. Der Raum soll den gesetzlichen Bestimmungen gen(cid:252)gen. 1. Die Baubeh(cid:246)rden fordern Sicherheit gegen Einsturz= und Feuersgefahr. Feuerl(cid:246)schger(cid:228)te und Notausg(cid:228)nge m(cid:252)ssen vorhanden sein. .2 Die Gesundheitsbeh(cid:246)rden fordern Sicherheit der Gesundheit vor allem f(cid:252)r das im Laden t(cid:228)tige Personal hinsichtlich der Beleuchtung, Bel(cid:252)ftung, Heizung, der Treppen und Fu(cid:223)b(cid:246)den. Aufgabe: Zeichnen Sie Ihren Laden im Grundriß und stellen Sie fest, ob er räumlich bestens ausgenutzt ist! Was könnte nach Ihrer Meinung besser sein? - Ermitteln Sie "tote Winkel". - Was tun Sie, wenn sich im Laden übergelaufenes Benzin entzündet? D. Anordnung der Ladeneinrichtung im Raum Ladenraum und Einrichtung m(cid:252)ssen in einem harmonischen Verh(cid:228)ltnis zuein= ander stehen. 1. Eine zu gro(cid:223)e Einrichtung beengt den Verkehr, .2 eine zu kleine verliert hcis im Raum. Der ältere Ladentyp Im Vordergrund steht der Ladentisch, im Hintergrund das Wandregal mit den Waren. Der Kunde betritt den Laden, geht an den Ladentisch, bleibt dort fest stehen, w(cid:228)hrend der Verk(cid:228)ufer heruml(cid:228)uft, die Waren heranholt und zurecht= macht. 11 Der neuere Ladentyp In reinster Form zeigt ihn das Warenhaus. Das Wandregal ist geblieben. Der lange Ladentisch jedoch ist in kleinere Tische aufgeteilt. Auf ihnen sind die Waren zur Schau gestellt. Der Kunde kann um sie herum promenieren, =h(cid:228)w rend jetzt der Verk(cid:228)ufer fest steht. Die Waren auf den Tischen sind nach Sortimenten geordnet. Das Sortiment, welches der Jahreszeit entsprechend gerade dran ist, wird immer auf dem Tisch aufgebaut, der dem Eingang am n(cid:228)chsten ist. Der Ratio.Laden rE strebt h(cid:246)chste rationelle Raumausnutzung an. Sein wesentlichster Baustoff ist das Glas. Denn s(cid:228)mtliche Waren sollen m(cid:246)glichst mit den Preisen sichtbar sein. Jeder tote Winkel ist zu vermeiden. Darum werden die g(cid:228)ngigsten Waren oder Sortimente in den Ladenhintergrund verlegt, damit wartende Kunden die Auslagen im Vordergrund studieren k(cid:246)nnen. Die Wandregale werden von hinten her versorgt, damit die Ware von vorn her immer dem Alter nach verkauft wird. Die Schaufenster=R(cid:252)ckw(cid:228)nde sind nur so hoch, da(cid:223) der =eB trachter von au(cid:223)en zugleich mit dem Schaufenster das Ladeninnere sieht. .E Die Unterbringung der Waren im Ladenraum Grunds(cid:228)tzlich sind die Waren wichtiger als die Einrichtung. Der Kunde soll Waren und keine M(cid:246)bel sehen. Die Waren sind gruppenweise nach Sortimenten geordnet in den Regalen und den deutlich beschrifteten Sch(cid:252)ben oder Standgef(cid:228)(cid:223)en unterzubringen. Die Sortimente sind in den Regalen in senkrechter Anordnung zu stapeln, die Farben f(cid:252)r sich, die Kosmetika f(cid:252)r ,hcis die Arzneimittel f(cid:252)r hcis usw. Die Waren der einzelnen Sortimente sind nach der Umsatz geschwindigkeit zu ordnen und dann derart in die Senkrechte zu bringen, da(cid:223) die am meisten verlangten Artikel griffg(cid:252)nstig in der Mittelh(cid:246)he und die anderen nach oben und unten mit der Umsatzgeschwindigkeit abnehmend untergebracht werden. Aufgabe: aber Naclzt sind die Regale Ihres Ladens umgekippt. Die Waren liegen durclzeinander. Ordnen Sie alle wieder in die Regale ein. Würden Sie die alte Ordnung wiederherstellen oder würden Sie es anders maclzen? Zeiclznen Sie eines Ihrer jetzigen Regale, und danach dasselbe, wie es Ihrer Meinung nach besser ein= gericlztet sein könnte. Läßt zlcis das Herbeiholen manclzer Ware beschleunigen? .F Die Kasse 1. In kleineren Drogerien wird am Ladentisch kassiert. 2. In gr(cid:246)(cid:223)eren Gesch(cid:228)ften steht sie getrennt meistens in der N(cid:228)he der Ladent(cid:252)r. 3. In gro(cid:223)en Drogerien mit deutlich erkennbarer Aufgliederung in Abteilungen steht sie in einer f(cid:252)r alle m(cid:246)glichst gleichweiten Entfernung. 12

Description:
Die Drogerie gehört einmal als Sonderbetriebsform zum Einzelhandel. Zum anderen herrscht bei ihr der KI~in= und Mittelbetrieb vor. Das sind zwei be .. merkenswerte Punkte, die dem gesamten Text des Buches Sprache und Inhalt vorschreiben. Auf beide Punkte ist die Riesenfülle des betriebswirtschaftl
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