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Betriebliches Energiemanagement: Aktuelle Investition in die Zukunft PDF

320 Pages·1989·4.13 MB·German
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J. W Wohinz und M. Moor Betriebliches En ergiemanagem ent Aktuelle Investition in die Zukunft Springer-Verlag Wien New York o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techno Josef W. Wohinz Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techno Michael Moor Institut fUr Wirlschafts-und Betriebswissenschaften Technische Universitat Graz, Osterreich Das Werk ist urheberrechtlich geschlitzt. Die dadurch begrlinde.len Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf pholomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Dalenverarbeilungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwerlung, vorbehalten. © 1989 by Springer-VerlaglWien Soft cover reprint of the hardcover 1st edition 1989 Ing. Wolfgang Schmid, A-1230 Wien Mit 78 Abbildungen ISBN-13: 978-3-7091-9039-5 e-ISBN-13: 978-3-7091-9038-8 001: 10.1007/978-3-7091-9038-8 Vorwort Larry N. Spiller [131] hat 1985 in einem originell eingeleiteten Artikel in der renommierten Zeitschrift Harvard Business Review ('The energy wolf is still out there") die Entwicklung in der industriellen Energiebewirtschaf tung mit dem Inhalt einer hintergriindig tiefsinnigen Fabel vergliehen. Es handelt sieh urn die Fabel von drei kleinen Schweinchen, die sieh vor dem Wolf schUtzen wollten. Schweinchen Nummer eins lebte -obwohl es von der Existenz des Energiewolfes wuSte und wohl auch die von ihm ausge hende Gefahr ahnte - in seiner HUtte aus Stroh. Der Wolf traf es dort 1973 beinahe unvorbereitet, sein weiteres Schieksal ist allgemein bekannt. Heute ist die Situation der Industriebetriebe mit der des zweiten kleinen Schweinchens vergleiehbar. Unzweifelhaft hat dieses aus dem Los seines Vorgangers gelernt und sieh ein Haus aus Holz gebaut; es wurde also eine Reihe von MaBnahmen rur Verringerung des Energiebedarfes gesetzt. Uberhaupt wird das Umfeld viel aufmerksamer betrachtet, als dies frUher der Fall war. Allein aus der Fabel wissen wir, daB auch sein Haus nieht standhalten wird, sollte der Wolf tatsachlich zuriickkehren. Man kann nun daran glauben, daB es diesen Energiewolf vielleieht gar nieht mehr gibt oder daB er das Haus nieht finden wird; aber das hat wohl auch das erste kleine Schweinchen gehofft. Industriebetriebe taten also gut daran, wie das dritte kleine Schweinchen anstelle eines Holzhauses ein Haus aus Zie geln zu erriehten: Nur dann wird man fUr die mogliche Wiederkehr des Wolfes wirklich gut geriistet sein. Das vorliegende Buch richtet sich also an aIle jene FUhrungskrafte, die es mit dem dritten kleinen Schweinchen aus der Fabel halten wollen. Denn die erfolgreiche Bewaltigung der noch offenen Fragen im Bereich der be trieblichen Energieversorgung stellt eine nieht zu unterschatzende Her ausforderung fUr die Gegenwart dar. Die Ausarbeitung von Problemlo sungen kann als aktuelle Investition in die Zukunft eingestuft werden. Dabei wird immer deutlicher, daB einseitig technisch orientierte LOsungs ansatze nicht mehr als zielfUhrend angesehen werden konnen. Vielmehr treten okonomische, rechtliche, okologische wie soziopsychologische Aspekte hinzu und erfordern gesamthaft konzipierte GestaltungsmaBnah men. Diese neuen Anforderungen setzen wiederum neue, gut abgesi cherte wissenschaftliche Erkenntnisse voraus, die die Grundlage fUr prak tische Realisierungen bilden. -VI- Das hier dargestellte Betriebliche Energiemanagement kann als spezielle, mikrookonomisch orientierte Auspragungsform der Energiewirtschafts lehre bzw. der angewandten Energieforschung eingestuft werden. In die sem Sinne sind die geistigen Grundlagen in den Arbeiten von Univ.-Prof. Ludwig Musil [98] zu sehen; sein Werk kann wohl als wegweisend fUr ganze Generationen von Wissenschaftern und Praktikern angesehen wer den. Besondere Entwicklung erfuhren die Grundgedanken zu diesem Themen bereich durch die Einrichtung einer speziellen Seminar-Lehrveranstaltung am Institut fUr Wirtschafts-und Betriebswissenschaften, Abteilung fUr In dustriebetriebslehre und Innovationsforschung, der Technischen Universi tat Graz. Dafiir wurden die wichtigsten Inhalte in einer entsprechenden Lehrunterlage erstmals zusammengeste11t. Stimulierend und fruchtbrin gend erwies sich darUber hinaus die Realisierung des Forschungsvorha bens "BENEMAN: Betriebliches Energiemanagement", das yom Fonds zur Forderung der wissenschaftlichen Forschung unterstUtzt wurde. In sei nem Rahmen arbeiteten neben den Verfassern die Herren Ulrich Bauer, Rupert Hasenohrl, Ernst P. MUcke und Thomas StUger wichtige Teilbei trage aus. Diese Forschungsergebnisse, in Forschungsberichten bzw. Dis sertationen ausfUhrlich dokumentiert, bilden den Kern einzelner Teilkapi tel. Zusatzliche Aspekte ergaben sich aus der Mitarbeit in der Okologie kommission der Osterreichischen Bundesregierung, Arbeitskreis Energie und Umwelt. Aus den dort eingebrachten Standpunkten entstanden we sentliche Inhaltsteile fUr Kapitel9. Von den genannten -und vielen hier nicht besonders erwahnten -Grund lagen ausgehend, entstand schlieBlich die vorliegende Publikation. Die ge samte Darstellung ist bewuBt im Sinne eines breiter angelegten Gesamt Uberblickes gehalten. Wenn sie damit auch in manchen Punkten nicht in die letzten Einzelheiten eindringt, werden doch die wesentlichen Tatbe stande festgehalten. Die Arbeit versucht, dieses so komplexe Problemfeld in wissenschaftlich sorgfaltiger und gleichermaBen praktisch handhabba rer Form auszuleuchten. Somit ist das Ziel des vorliegenden Buches in mehrschichtiger Weise zu sehen: o Es solI eine wissenschaftlich fundierte Gesamtdarste11ung geboten werden und damit Studenten eine zweckmaBige Arbeitsunterlage schaffen. o Es so11 aber neben seiner wissenschaftlichen Ausrichtung auch fUr den interessierten Praktiker handhabbar sein und damit auch im taglichen Einsatz Hilfestellung bieten. -VII- o Es soIl fiir Techniker wie Okonomen im weitesten Rahmen, also fUr aIle mit der Energieversorgung Beschaftigten, im Sinne eines gesamthaften LOsungsansatzes neue Einsichten Hefern. Wie weit diese Ziele tatsachHch erreicht werden konnten, bleibt dem Ur teil des Lesers vorbehalten. Stellungnahmen und Anmerkungen dazu wer den mit Interesse entgegengenommen. Zum AbschluB bleibt an dieser Stelle noch, Dank abzustatten, und zwar: Frau Anneliese Krenn fiir die wiederum so sorgfaltige Arbeit am Manu skript, den Herren Hartwin Hagen und Gerhard Himmer fiir organisatori sche Unterstiitzung und den Herren Uwe Polzi und Thomas Stiiger dar iiber hinaus auch fUr redaktionelle Mitarbeit sowie schlieBlich dem Verlag fUr die rasche und ansprechende Drucklegung. Graz, im Dezember 1988 JosefW. Wohinz Michael Moor I nhaltsubersicht 1. Zur Einleitung: Wie aktuell sind Fragen der betrieblichen Energieversorgung? .......................................................................................................... 1 1.1. Die Energieversorgung ais betriebliches Probiemfeid .................................... 4 1.2. Das Umfeid der betrieblichen Energieversorgung ........................................ 10 1.3. Die aktuellen Merkmale betrieblicher Energieversorgung ......................... 18 1.4. Zukiinftige Aufgabenstellungen aus der bisherigen Bestandsaufnahme .............................................................................................. 21 2. Energiemanagement als Fiihrungsfunktion ............................................................. 25 2.1. Die allgemeine Grundstruktur der Energieversorgung ................................ 26 2.2. Aktuelle Auspragungen der betrieblichen Energieversorgung ................... 33 2.3. Die Energiemanagement-Funktion nach dem betrieblichen EnergiefluB ........................................................................................................... 37 2.4. Die Energiemanagement-Funktion nach dem Regelkreis-Modell ............. 42 3. Die Zielsetzung und Planung ....................................................................................... 47 3.1. Das Zielsystem flir die Energiemanagement-Funktion ................................ 48 3.2. Die Energieplanung im betrieblichen PlanungsprozeB ................................ 54 3.3. Die Energie-Umfeid-Analyse ........................................................................... 58 3.4. Die energetische Betriebsanalyse ..................................................................... 61 4. Die Energiebereitstellung und die Energieverwendung .......................................... 79 4.1. Die Energiebereitstellung .................................................................................. 80 4.2. Die Energieumwandlung und die Energieverteilung .................................... 88 4.3. Die Energieverwendung .................................................................................. 104 4.4. Die Verwertung von Abfallenergie ................................................................ 115 5. Die Kontrolle des Energieeinsatzes und der Energiekosten ................................ 123 5.1. Die Kontrollfunktion des Energiemanagements ......................................... 124 5.2. Das EnergiemeBwesen ..................................................................................... 127 5.3. Die Energiebuchhaltung und die Energiestatistik ....................................... 137 5.4. Die Energiekosten und die Energiekostenrechnung ................................... 151 -x- 6. Die DurchfUhrung von Energiespar-Aktivitiiten .................................................... 163 6.1. Ziele und Moglichkeiten des Energiesparens .............................................. 164 6.2. Vorgehensmodelle zur DurchfUhrung von Energiespar- Vorhaben ............................................................................................................ 168 6.3. Die Bewertung von Energiespar-Vorhaben ................................................. 184 6.4. Hemmnisse und Forderungsmoglichkeiten bei Energiespar- Vorhaben ............................................................................................................ 199 7. Die Energie-Controlling-Funktion ........................................................................... 205 7.1. Grundlagen der Energie-Controlling-Funktion ........................................... 206 7.2. Aufgabeninhalte der einzelnen Teilfunktionen ........................................... 212 7.3. Das Energieberichtswesen ............................................................................... 222 8. Die organisatorische Gestaltung des Betrieblichen Energiernanagernents .................................................................................................. 225 8.1. Die betrieblichen EinfluBgroBen fUr die organisatorische Gestaltung ............................................................................ 226 8.2. Die Beschreibung betrieblicher Grundtypen aus der Sieht des Energiemanagements ........................................................ 233 8.3. Die Funktionsschwerpunkte nach der organisatorischen Auspragung ........................................................................................................ 238 8.4. Die Anforderungsprofile und daraus resultierende Ausbildungsziele ............................................................................................... 243 9. Vorn Energie-zurn Urnweltrnanagernent ................................................................. 251 9.1. Ziele und Aufgaben im Umweltmanagement .............................................. 252 9.2. Aktuelle Probleme im Umweltschutz ............................................................ 256 9.3. LOsungsansatze fUr erfolgreiches Umweltmanagement ............................. 262 9.4. Synergieeffekte zwischen Energie-und Umweltmanagement .................. 269 10. Zurn Abschlu8: Ein Ausblick ..................................................................................... 277 Glossarium ............................................................................................................................ 279 Literaturverzeichnis ............................................................................................................ 297 Sachverzeichnis .................................................................................................................... 309 Kapitel1 Zur Einleitung: Wie aktuell sind Fragen der betrieblichen Energieversorgung? 1.1. Die Energieversorgung als betriebliches Problemfeld ........................ 4 1.2. Das Umfeld der betrieblichen Energieversorgung ............................ 10 1.2.1. Mogliche Storungen bzw. Ausfalle ........................................... 14 1.2.2. Mogliche Kostensteigerungen in der Energieversorgung .... 15 1.2.3. Mogliche Verringerung des betrieblichen Handlungs- spielraumes .................................................................................. 17 1.3. Die aktuellen Merkmale betrieblicher Energieversorgung .............. 18 1.3.1. Wenig stimulierende betriebswirtschaftliche Bedingungen ................................................................................ 18 1.3.2. Wenig ausgepragte organisatorische Voraussetzungen ........ 19 1.3.3. Wenig ausgepragte Durchsetzungsbereitschaft ..................... 20 1.4. Zukfinftige Aufgabenstellungen aus der bisherigen Bestandsaufnahme .................................................................................. 21 Kapitel1 Zur Einleitung: Wie alduell sind Fragen der betrieblichen Energieversorgung? Die augenblickliche Situation auf dem Gebiet der allgemeinen Energie versorgung erscheint in mancher Hinsicht unubersichtlich bis wider spruchlich. Aus der Tatsache, daB weite Bereiche unseres taglichen Le bens ohne eine entsprechende Versorgung mit Energie praktisch nicht mehr denkbar waren, resultiert eine Beschaftigung damit auf verschie densten Ebenen und fiihrt zum Widerstreit unterschiedlicher Meinungen. Eingeleitet und ausgelost wurde dieser Umstand durch die Entwicklungen in der jungeren Vergangenheit. Der starke Anstieg der Nachfrage nach Energie einerseits und die durch die sogenannte Erdolkrise besonders in den Jahren 1973 bis 1979 hervorgerufene Destabilisierung des Weltener giemarktes andererseits erschweren die langfristig orientierte Beurteilung der Lage. Hohe Abhangigkeiten westlicher Industrienationen von be stimmten Forderlandern ergaben politisch relevante Problemstellungen, die Entwicklungen auf dem Olpreis-bzw. Energiepreissektor verursachten uber die Energieimporte Belastungen der Handelsbilanzen, die nicht ver nachlassigt werden konnen. Dies alles wog urn so schwerer, da in all den Jahren seit Ende des Zweiten Weltkrieges Energie praktiseh nie einen EngpaBfaktor dargestellt hatte. Zusatzliehe Aspekte erhalt die allgemeine Energiesituation dureh das ge stiegene UmweltbewuBtsein breiter Bevolkerungssehichten. Die damit verbundenen Veranderungen in den Wertvorstellungen betreffen zwar aIle Bereiche, werden aber ganz besonders deutlich gegenuber allen in Betrieb befindlichen oder geplanten Anlagen geauBert, die der Umwand lung der verfiigbaren Rohenergie sowie der Fortleitung und Verteilung dienen. Fur eine Standortbestimmung uber die augenblickliche Energiesituation drangen sich deshalb die folgenden drei Fragen zur Beantwortung auf: o Wie "sieher" bzw. verfugbar ist Energie? o Wie "teuer" bzw. kostengtinstig ist Energie? o Wie "umweltentspreehend" bzw. belastend ist Energie?

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