Wolfgang Fink Betriebliche Altersversorgung als Vergütungsbestandteil l~l~ tiiIII Forschung Schriftenreihe der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL Schloß Reichortshausen Bond 12 Wolfgang Fink Betriebliche Altersversorgung als Vergütungs bestandteil Gestaltung und Integration flexibler Versorgungszusagen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner Springer Fachmedien ~ Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Fink, Wolfgang: Betriebliche Altersversorgung als Vergütungsbestandteil : Gestaltung und Integration flexibler Versorgungszusagen / Wolfgang Fink. Mit einem Geleitw. von Ann-Kristin Achleitner - Wiesbaden: DUV, Dt. Univ-Verl., 1998 IEbs-Forschung : Bd. 1211DUV: Wirtschaftswissenschaftl Zugl.: Oestrich-Winkel, Europ. Business School, Diss., 1997 ISBN 978-3-8244-0431-5 ISBN 978-3-663-08158-6 (eBook) DOI 1O.1007/978-3-663-08158-6 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 1998 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden,1998. Lektorat: Monika Mülhausen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzu- 19ssi9 und strafbar Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.duv.de Gedruckt auf säurefreiem Papier ISBN 3-8244-0431·1 Geleitwort Die demographische Entwicklung von "greying societies" stellt die traditionellen Systeme der Altersversorgung radikal auf den Prüfstand. Die bisherigen, in erster Linie beitragsfinanzierten, staatlichen Systeme werden -nicht nur in Deutschland - nach etwa 2010 kaum in der Lage sein, als die einzige Einkommensquelle im Alter eine angemessene Lebensstandardsicherung für breite Bevölkerungsschichten zu gewährleisten. Als Alternative bzw. Ergänzung werden insbesondere verschiedene Varianten einer am Aufbau von Kapitalvermögen orientierten zusätzlichen "Säule" der Alterssicherung diskutiert. Dabei darf jedoch nicht nur die Altersversorgung an sich gesehen werden, sondern es gilt auch, die Rückwirkungen auf den rechtlichen Rahmen, den Kapital-und Versicherungsmarkt und die Arbeitsbeziehungen zu betrachten. Die vorliegende Arbeit adressiert mit der Fokussierung auf die betriebliche Altersversorgung somit ein Thema, für das ein beträchtlicher Forschungsbedarf in konzeptioneller, empirischer und gesetzlicher Hinsicht besteht. Die Arbeit behandelt diese Forschungsfelder. Zunächst werden der Status quo der deutschen betrieblichen Altersversorgung analysiert und Gestaltungsspielräume aufgezeigt. Danach wird - unter Rückgriff auf empirische Resultate zu US-amerikanischen Versorgungsplänen -eine neue Konzeption für die betriebliche Altersversorgung entwickelt. Schließlich werden Vorschläge für die gesetzgeberische Gestaltung entwickelt. Die mit betrieblichen Altersversorgungskonzeptionen verbundenen rechtlichen, finanzierungs- und versicherungstechnischen Fragestellungen werden dabei umfassend dargestellt und diskutiert. Im Rahmen der ThemensteIlung wird insbesondere der Komplex der sogenannten Deferred Compensation und seine Integration in bestehende Konzeptionen der betrieblichen Altersversorgung erstmals für den deutschen Raum detailliert aufgearbeitet. Besondere Berücksichtigung finden dabei die in den USA bereits stark verbreiteten "Cash or deferred arrangements" bzw. 401-(k)-Pläne. Nicht zuletzt deshalb stellt die Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion um die Gestaltung von Alterssicherungssystemen dar. Prof Dr. Dr. Ann-Kristin Achleimer Vorwort Die vorliegende Arbeit Betriebliche Altersversorgung als flexibler Vergütungsbestandteil: Die Gestaltung und Integration ergebnis- und nachfrageorientierter betrieblicher Versorgungszusagen versteht sich als Beitrag zur gegenwärtigen, intensiven Diskussion um eine Novellierung der Rahmenbedingungen des deutschen Alterssicherungssystems, insbesondere der betrieblichen Altersversorgung. Sie reflektiert den Stand des gesetzlichen Rahmens per Dezember 1997. Die seitdem insbesondere im Rahmen des Rentenrefonngesetzes 1999 verabschiedeten Änderungen des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung entsprechen, zumindest in Ansätzen, einigen in dieser Arbeit diskutierten Vorschlägen. Es bleibt jedoch zu hoffen, daß die aktuelle Diskussion zu einer grundsätzlicheren Neustrukturierung von Rahmenbedingungen der betrieblichen Altersversorgung und praktizierten betrieblichen Versorgungssystemen führt. Die Arbeit wurde im Dezember 1997 vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der European Business School, Schloß Reichartshausen, Oestrich-Winkel, als Dissertation angenommen. Ich möchte Herrn Professor Dr. Ulrich Steger für die Bereitschaft zur Übernahme des Zweitgutachtens danken. Zu ganz besonderem Dank bin ich dem Erstgutachter, Frau Professor Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner verpflichtet, auf deren Anregung die Arbeit zurückgeht und die mir für hilfreiche Diskussionen und Kommentare stets zur Verfügung stand. Meine Forschungstätigkeit wurde wesentlich erleichtert durch die großzügige Unterstützung der Investmentbank Goldman, Sachs & Co. Mein besonderer Dank richtet sich hier stellvertretend an Henn Dr. Paul Achleitner, Geschäftsführender Teilhaber der Goldman, Sachs & Co. oHG Wolfgang Fink Inhaltsübersicht I. Aufgabe, Gestaltung und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung 1. Einleitung 1 2. Versorgungsbedarf und Versorgungsbedarfsdeckung 6 3. Kennzeichen der betrieblichen Altersversorgung 24 4. Gestaltungsformen der betrieblichen Altersversorgung 43 5. Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung 83 6. Schlußfolgerungen 109 11. Betriebliche Altersversorgung als Austausch von Arbeits-und Versicherungsleistung 111 1. Grundlagen des Austauschs von Arbeits-und Versicherungsleistung 111 2. Bestimrnungsfaktoren des Angebots von betrieblicher Altersversorgung 119 3. Wirkungen der Gewährung von bAV aus Sicht der Vertragspartner 137 4. Zwischenergebnis 191 5. Konsequenzen für die Gestaltung von Versorgungszusagen 192 ill. Flexibilisierung betrieblicher Versorgungszusagen 195 1. Ergebnisorientierte Gestaltung von Versorgungszusagen 195 2. Nachfrageorientierte Gestaltung von Versorgungszusagen 247 3. Zwischenergebnis 267 4. Restriktionen flexibler Zusagegestaltungen 270 IV. Gestaltung von flexiblen Versorgungssystemen 279 1. Integration von Ergebnis-und Nachfrageorientierung 279 2. Exkurs: "Cash or deferred arrangements" im Rahmen beitragsabhängiger Versorgungspläne 281 3. Konsequenzen für die Gestaltung von Versorgungssystemen 320 4. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 337 5. Nachfrage-und ergebnisorientierte Versorgungssystemgestaltung 340 V. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 350 1. Zusammenfassung 350 2. Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen 352 3. Schlußfolgerungen 363 Anhang 366 Literaturverzeichnis 378 Verzeichnis der geführten Gespräche 413 IX Inhaltsverzeichnis I. Aufgabe, Gestaltung und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung 1. Einleitung l.l Problemstellung 1.2 Vorgehensweise 4 2. Versorgungsbedarf und Versorgungsbedarfsdeckung 6 2.1 Versorgungsbedarf und Möglichkeiten seiner Deckung 6 2.1.1 Individuelle Alterssicherung 6 2.1.2 Individuelles Gesamtversorgungsniveau 8 2.1.3 Möglichkeiten der Deckung des individuellen Versorgungsbedarfs 8 2.1.4 Versorgungsleistungen der Vorsorgesysteme 9 2.2 Kennzeichen, Situation und Entwicklung der Grund-und Regelsicherung 13 2.2.1 Kennzeichen der gesetzlichen Rentenversicherung 13 2.2.2 Individuelle Absicherungssituation 14 2.2.3 Entwicklungstendenzen von Grund-und Regelsicherung 17 2.3 Konsequenzen für die individuelle Versorgungssituation 22 2.4 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 23 3. Kennzeichen der betrieblichen Altersversorgung 24 3.1 Begriff, Rechtscharakter und Rechtsgrundlagen der betrieblichen Altersversorgung 24 3.1.1 Begriff der betrieblichen Altersversorgung 24 3.1.2 Rechtscharakter der betrieblichen Altersversorgung 25 3.1.3 Rechtsgrundlagen der betrieblichen Altersversorgung 27 3.2 Mindestbestimmungen des Betriebsrentengesetzes 31 3.2.1 Unverfallbarkeit (§§ I -4 BetrAVG) 31 3.2.2 Auszehrungs-und Anrechnungsverbot (§ 5 BetrAVG) 34 3.2.3 Flexible Altersgrenze (§ 6 BetrAVG) 35 3.2.4 Insolvenzsicherung §§ 7 -15 BetrAVG 36 3.2.5 Anpassungsprüfung laufender Leistung (§ 16 BetrAVG) 40 3.3 Zusammenfassung 42 4. Gestaltungsformen der betrieblichen Altersversorgung 43 4.1 Kreis der Begünstigten 43 4.2 Leistungsarten 43 4.3 Leistungsform 45 4.4 Leistungssystem 46 4.5 Weitere Leistungsvoraussetzungen 51 4.6 Durchführungsweg 51 4.6.1 Unmittelbare Versorgungszusage (Direktzusage ) 53 4.6.2 Unterstützungskassen 60 4.6.3 Direktversicherung 65 4.6.4 Pensionskasse 72 4.6.5 Überblick Durchführungswege 79 4.6.6 Verbreitung und Deckungsmittel der Durchführungswege 80 4.7 Zusammenfassung 81 XI 5. Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung 83 5.1 Verbreitung und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung 83 5.2 Konsequenzen für die individuelle Versorgungssituation 91 5.3 Gründe für die rückläufige Entwicklung der bAV 93 5.4 Entwicklung der Rahmenbedingung für betriebliche Versorgungsregelungen 95 5.4.1 Konsequenzen wirtschaftlicher Entwicklung 95 5.4.2 Gesetzgebung und Rechtsprechung 99 5.4.3 Personalwirtschaftliche Bedeutung 103 5.4.4 Zusammenfassung 105 5.5 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 107 6. Schlußfolgerungen 109 II. Betriebliche Altersversorgung als Austausch von Arbeits-und Versicherungsleistung 111 1. Grundlagen des Austauschs von Arbeits-und Versicherungsleistung 111 1.1 Betriebliche Altersversorgung als Entgelt für geleistete Arbeit 111 1.2 Betriebliche Altersversorgung als Versicherungsleistung 115 1.3 Betriebliche Altersversorgung als lohnäquivalente Prämie 117 1.4 Zusammenfassung 119 2. Bestimmungsfaktoren des Angebots von betrieblicher Altersversorgung 119 2.1 Subjektive Wertschätzung als Voraussetzung für personal- wirtschaftliche Effizienz 120 2.2 Bestimmungsfaktoren subjektiver Anreizwirkung von Vergütungsbestandteilen 121 2.3 Der Einsatz von betrieblicher Altersversorgung im Rahmen des betrieblichen Entgeltmanagements 125 2.3.1 Wirkungen auf das Leistungsverhalten 125 2.3.2 Wirkungen auf das Beitrittsverhalten 128 2.3.3 Wirkungen auf das Fluktuationsverhalten 131 2.4 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 135 3. Wirkungen der Gewährung von bAV aus Sicht der Vertragspartner 137 3.1 Abgabenrechtliche Wirkungen der Gewährung von betrieblicher Altersversorgung 137 3.1.1 Steuerliche Behandlung beim Arbeitgeber 138 3.1.2 Steuerliche Behandlung beim Arbeitnehmer 142 3.1.3 Sozialversicherungsrechtliche Behandlung 149 3.1.4 Zusammenfassung 158 3.2 Versicherungstechnische und finanzwirtschaftliche Wirkungen der Gewährung von bAV 159 3.2.1 Risiko-und Kostenaspekte der Produktion von Versicherungsschutz 160 3.2.2 Leistungserstellung aus Sicht des Arbeitgebers 170 3.2.3 Leistungserstellung aus Sicht des Arbeitnehmers 178 3.3 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 187 XII 4. Zwischenergebnis 191 5. Konsequenzen für die Gestaltung von Versorgungszusagen 192 m. Flexibilisierung betrieblicher Versorgungszusagen 195 I. Ergebnisorientierte Gestaltung von Versorgungszusagen 195 1.1 Rechtliche Rahmenbedingungen der Zusagegestaltung 195 1.2 Bemessungsgrundlagen 198 1.3 Leistungsarten 208 1.4 Leistungsform 209 1.5 Leistungssystem 209 1.6 Durchführungsweg 222 1.6.1 Steuerliche Behandlung bei Träger und Begünstigtem 222 1.6.2 Leistungserstellung 226 1.6.3 Rückdeckungsinstrumente 236 1.7 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 242 2. Nachfrageorientierte Gestaltung von Versorgungszusagen 247 2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen der Zusagegestaltung 249 2.2 Bemessungsgrundlage 254 2.3 Leistungsart 256 2.4 Leistungsform 258 2.5 Leistungssystem 259 2.6 Durchführungsweg 260 2.6.1 Steuerliche Behandlung bei Träger und Begünstigtem 260 2.6.2 Leistungserstellung 262 2.6.3 Zusammenfassung 264 2.7 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 265 3. Zwischenergebnis 267 4. Restriktionen flexibler Zusagegestaltungen 270 4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen 270 4.2 Kennzeichen des zusagenden Unternehmens 275 4.3 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 276 IV. Gestaltung von flexiblen Versorgungssystemen 279 I. Integration von Ergebnis-und Nachfrageorientierung 279 2. Exkurs: "Cash or deferred arrangements" im Rahmen beitragsabhängiger Versorgungspläne 281 2.1 Rahmenbedingungen und Gestaltungsformen 281 2.2 Entwicklung und Kennzeichen von Plänen und Planteilnehmern 292 2.3 Implikationen für die Gestaltung von US-Versorgungssystemen 305 3. Konsequenzen für die Gestaltung von Versorgungssystemen 320 3.1 Rahmenbedingungen des Versorgungssystems 320 3.2 Ausgestaltung des Versorgungssystems 322 3.3 Integration der individuellen Absicherungsverantwortung 324 3.4 Exkurs: Gutschriftenmodell 328 3.5 Zusammenfassung 334 XIII