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Bestimmung der Strahlungseigenschaften von festen Körpern im Bereich der Temperaturstrahlung und Entwicklung eines vollständig diffus reflektierenden Vergleichsnormals PDF

54 Pages·1964·2.511 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1297 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 535.312-1 :535.211 Dr.-Ing. Wolfgang Stammen Elektrowärme-/nstitut Essen e. V. Bestimmung der Strahlungseigenschaften von festen Körpern im Bereich der Temperaturstrahlung und Entwicklung eines vollständig diffus reflektierenden Vergleichsnormals WESTDEUTSCHER VERLAG· KÖLN UND OPLADEN 1964 ISBN 978-3-663-06223-3 ISBN 978-3-663-07136-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07136-5 Verlags-Nr.011297 © 1964 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag Inhalt 1. Einführung .................................................... 7 2. Bestimmung der Strahlungs eigenschaften von festen Körpern. . . . . . . . . 10 2.1 Beschreibung der Meßmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 2.2 Vergleichsnormal für Reflexionsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.21 Beitrag zur Theorie der diffusen Reflexion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14 2.22 Bestimmung eines vollständig diffus reflektierenden Vergleichs- normals. ................................................... 19 3. Versuchsbedingungen und Meßergebnisse .......................... 28 4. Zusammenfassung............................................... 35 5. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 6. Anhang: Zusammenstellung der Versuchsergebnisse auf Bildtafeln 39 5 1. Einführung Unter Temperaturstrahlung versteht man jene elektromagnetische Strahlung, bei der die Anregung durch Wärmebewegung, die die Materienbausteine infolge ihrer Temperatur ausführen, erfolgt. Die Ermittlung der von einem Körper in einem bestimmten Zeitraum emittierten oder absorbierten Strahlungsleistung erfordert die Kenntnis der Temperatur und der Strahlungseigenschaften der am Strahlungsaustausch beteiligten Körper. Die Strahlungs eigenschaften eines Körpers werden von seiner chemischen Zu sammensetzung, von seiner Oberflächenbeschaffenheit, von seinem Aggregat zustand, um nur die wichtigsten zu nennen, in komplizierter Weise beeinflußt. Das Kirchhoffsche Gesetz gestattet es nun durch die Einführung der im Gesetz selbst definierten Absorptions- und Emissionsvermögen, die Strahlung eines beliebigen Körpers trotz der oben aufgezählten verschiedenen Einflußgrößen auf die Strahlung des sogenannten schwarzen Körpers zurückzuführen. Der durch KIRCHHOFF eingeführte Begriff des »schwarzen Körpers« war zunächst eine Abstraktion. Später gelang jedoch auch der experimentelle Nachweis, daß im Innern eines Hohlraumes mit einer relativ kleinen Öffnung, dessen Wände die gleiche Temperatur besitzen, eine Strahlung herrscht und aus der Öffnung aus tritt, die der eines abstrakten schwarzen Körpers der gleichen Temperatur ent spricht. Ein schwarzer Körper ist dadurch charakterisiert, daß alle auf ihn fallende Strahlung in Wärme umgewandelt wird. In seiner ursprünglichen Form lautet das Kirchhoffsche Gesetz: Der Quotient »Die in der Zeiteinheit von der Oberflächeneinheit eines Körpers senkrecht zu ihr auf dem Wellenband ß).. bei einer gegebenen Temperatur T in den Raumwinkel 1 abgestrahlte Strahlungsenergie, dividiert durch die bei der gleichen Probentemperatur T von der Flächeneinheit senkrecht aus dem Raum winkel 1 in der Zeiteinheit absorbierte Strahlungsenergie eines schwarzen Strah lers der gleichen Temperatur T« hat den Wert EINS. Die von der Temperatur T und der das Wellenband kennzeichnenden Wellenlänge abhängige Größe nennt man Emissions- bzw. Absorptionsvermögen, je nachdem der betrachtete Körper als Temperaturstrahler oder als Empfänger der Temperaturstrahlung wirkt. Während bei dem schwarzen Körper das Emissions-bzw. Absorptionsvermögen winkelunabhängig ist, ist dies bei allen anderen Körpern bzw. hier, wo wir uns nur mit strahlungsundurchlässigen Werkstoffen befassen wollen, für deren be trachtete Oberfläche fast ausschließlich nicht der Fall. Neben dem Begriff des schwarzen Körpers hat man noch den des grauen Strahlers als den Strahler definiert, dessen Emissions-bzw. Absorptionsvermögen bei einer gegebenen Temperatur unabhängig von der Wellenlänge, aber kleiner EINS ist. Während jedoch der schwarze Körper dem Lambertschen Cosinusgesetz [1] 7 streng folgt, ist dies bei grauen Körpern nicht unbedingt der Fall. Es ist jedoch für bestimmte Messungen wünschenswert, einen grauen Körper mit einer Lam bertschen Cosinusverteilung der reflektierten Strahlungs leistung zu besitzen. In einem Teil dieser Arbeit wird der Mechanismus eines derartigen grauen Körpers beschrieben und die Herstellung eines solchen, der diese Bedingungen fast voll ständig erfüllt, aufgezeigt. Neben den weiter oben erwähnten Größen des Absorptions- und Emissions vermögens werden die Strahlungseigenschaften eines Körpers durch das Reflexi onsvermögen und die Durchlässigkeit beschrieben. Die Beziehungen der Größen untereinander werden durch den Erhaltungssatz der Energie bestimmt: + + a(A, T) r(A, T) dCA, T) = 1 Wie für jedes Wellenlängenintervalllassen sich Absorptions-, Reflexionsvermögen und Durchlässigkeit auch als spektrales Gesamtabsorptionsvermögen A, spek trales Gesamtreflexionsvermögen R und als spektrale Gesamtdurchlässigkeit D definieren. Da die interessierenden Körper in der Regel in den vorkommenden Schicht dicken strahlungsundurchlässig sind, vereinfacht sich die Beziehung für undurch lässige Stoffe zu + a(A, T) r (A, T) = 1 bzw. + A(T, Ts) R(T, Ts) = 1 Hier bedeuten Ad ie Wellenlänge, T die Empfängertemperatur und Ts die Strahler temperatur. Die spektralen Gesamtstrahlungswerte ergeben sich aus den spektralen Werten entsprechend der Definition durch Integration über den Spektralbereich. Beide hier angegebenen Beziehungen zeigen, daß für strahlungsundurchlässige Körper die Bestimmung einer dieser Größen zur Charakterisierung seiner Strahlungs eigenschaften ausreicht. Bisher sind im Schrifttum die folgenden Wege beschritten worden, um die Strahlungseigenschaften von Körpern zu bestimmen. Sie lassen sich in drei Gruppen aufteilen: 1. Messungen der Gesamtstrahlung, die zu einer, die Strahlungseigenschaften eindeutig charakterisierenden Größe führen. Diesen Weg hat E. SCHMIDT [2] beschritten. In dieser Arbeit wurde das räumliche und spektrale Gesamt reflexionsvermögen R",_o für einen Einfallswinkel der Strahlung oc = 0 für eine Empfängertemperatur Te unter der Strahlertemperatur T s aus den spektralen und räumlichen Größen ermittelt. Zum Vergleich sind Werte nach E. SCHMIDT für das spektrale Gesamtemissionsvermögen für den Fall gleich ho her Strahler und Empfängertemperatur für einige Werte Te = Ts angegeben (Abb. 22 und 23). 2. Spektrale Messungen, die die Strahlungseigenschaften von verschiedenen Körpern durch Reflexionsmessungen für nur eine Reflexionsrichtung bestim- 8 men. Hier sind die Ergebnisse sowohl von der räumlichen Verteilung der reflektierten Strahlungsleistung als auch von den optischen Öffnungsverhält nissen der Meßanordnung abhängig. Diese können bei Stoffen, die stark spiegelnden Anteil in der Reflexion haben, einen veränderlichen Anteil je nach Öffnungsverhältnissen aufweisen. 3. Spektrale Messungen, die eine eindeutige Charakterisierung der Strahlungs eigenschaften liefern, jedoch nur für Körper sehr guter Wärmeleitfähigkeit und großen Reflexionsvermögens angewandt werden können, weil die Eigen strahlung der Proben bei diesem Meßverfahren nicht ausgeschaltet werden kann. 9 2. Bestimmung der Strahlungseigenschaften von festen Körpern 2.1 Beschreibung der Meßmethoden Die Bestimmung der Strahlungseigenschaften erfolgt in dieser Arbeit durch Ermittlung des räumlichen Gesamtreflexionsvermögens r,,_o = f (A, T) als der uneingeschränkt auf alle festen Proben anwendbaren Meßmethode, wie in einer der TH Braunschweig vorgelegten Dissertation [3] nachgewiesen wird. Das in dieser Arbeit als Funktion der Wellenlänge bestimmte räumliche Gesamtreflexi onsvermögen r,,_o ist als das Verhältnis der in den gesamten Halbraum über der Ebene, in der das zu untersuchende Flächenelement liegt, 2 reflektierten 7t Strahlungsleistung <l>r;" ~ 0; 21t zu der unter dem Winkel ~ = 0 gegen die Flächennormalen durch den Öffnungswinkel 12 einfallenden Strahlungsleistung 1 <l> e definiert: Zur Bestimmung dieser Größe kann man eine Anordnung benutzen, wie in Abb. 1 dargestellt ist. In Fortführung des von W. BRÜGEL angegebenen Weges, eine r-.'Iodulalor MonochromatOr A.Sp. Spaltblcnde lrahlungscmpf. Abb. 1 Strahlengang in der Meßanordnung zur Bestimmung des räumlichen Gesamt reflexionsvermögens r,,_o E.Sp. Eintrittsspalt Fl Fläche der Probe A. Sp. Austrittsspalt F2 Strahlungsempfängerfläche SI Hohlspiegel PI Planspiegel 10 Halbellipsoid-Spiegelanordnung zu verwenden, in deren einem Brennpunkt sich der durchzumessende Körper befindet und in derem anderen Brennpunkt der Strahlungsempfänger sitzt, ist die in Abb. 2 wiedergegebene Teilellipsoid Spiegelanordnung entwickelt worden, weil Strahlungsempfänger mit einem so großen Öffnungswinkel, wie sie die Halbellipsoid-Spiegelanordnung erfordert, z. Z. für das langwelligere Ultrarotgebiet noch nicht bestehen. Flächennormale der Schnincbcnc Abb. 2 Strahlengang in der Meßanordnung zur Bestimmung des räumlichen Gesamt reflexionsvermögens r",-o Teil-Ellipsoid-Spiegelanordnung: e: Neigung der Flächennormale der Schnittebene gegen die große Ellipsen achse ~ erforderlicher ebener Öffnungswinkel des Teilellipsoides (74°) Die Meßanordnung liefert das räumliche Gesamtreflexionsvermögen r",_o in einem integrierenden Meßvorgang. Von dem von der zu untersuchenden Probe in den Halbraum reflektierten Strahlungsleistung wird ein definierter Anteil von dem Ellipsoidspiegel erfaßt und auf den im anderen Brennpunkt befindlichen Strahlungsempfänger reflektiert. Die von dem Probekörper reflektierte Strah lungsleistung wird zu der von einem geeichten Vergleichsnormal unter den glei chen Bedingungen reflektierten Strahlungsleistung ins Verhältnis gesetzt und damit r",=o bestimmt. Als Strahlungsquelle dienen je nach dem Temperaturbereich Nernstrahler oder Strahler aus Siliziumcarbid. Wegen der zu messenden sehr geringen Beträge der Strahlungsleistung, wie sie bei Reflexionsmeßverfahren auftreten, wurde die zu untersuchende Temperaturstrahlung moduliert und nach ihrer Absorption durch den Strahlungsempfänger in eine elektrische Größe ver wandelt. Diese wird über einen selektiv arbeitenden Wechselspannungsverstärker geringer Bandbreite gemessen. Je geringer die Bandbreite ist, um so geringer ist eine etwaige Störstrahlung. Als Empfänger hat ein Vakuum-Strahlungsthermo element gedient. 11 Die Darstellung des räumlichen Gesamtreflexionsvermögen r",=o erfolgt in Carte sischen Koordinaten über der Wellenlänge in !-Lm, die des richtungsabhängigen Reflexionsvermögens in Polarkoordinaten (vgl. im Bildanhang auf Tafeln zu sammengestellte Versuchsergebnisse). Bezeichnet man dieses richtungsabhängige Reflexionsvermögen mit q",=o(ß), so ist bei einem vollständig diffus reflektierenden Körper, also einem Lambertschen grauen Körper, auch grauer Lambertscher Diffusor genannt, der Ort aller richtungsabhängigen Reflexionsvermögen ein Kreis, dessen Durchmesser das richtungsabhängige Reflexionsvermögen q",-o (ß = 0) ist (Abb. 3). Für eine beliebige Probe ergibt sich dann eine Form gemäß der ausgezogenen Kurve in Abb. 3, in der Dissertation [3] als Reflexionsindikatrix bezeichnetl. Auch der Kreis ist eine solche. Zur Kontrolle ist ein zweites Meß- - - vollständig diffus reflektierende Probe + 60· _ beliebig reflektierende Probe - 90· ~_L----''----''----'----==~'''°''''-" ,,---,'----'_---'_----L_---'""t' 90· 10-21,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0' 10-2 q~ - 0 (ß) q", - 0 (ß) Abb. 3 Darstellung des richtungsabhängigen Reflexionsvermögens für den Einfalls winkel Cl °= 0 , q",=o(ß), in Polarkoordinaten für verschiedene Ausfallwinkel ß + zwischen und 90° verfahren entwickelt worden, bei dem das räumliche Gesamtreflexionsvermögen r",=o durch Integration über den gesamten Halbraum 2 aus den Werten des oben 1t genannten richtungsabhängigen Reflexionsvermögen q",=o ermittelt worden ist (Abb. 4). Messungen, die an der gleichen Probe nach den bei den Meßverfahren durchgeführt worden sind, zeigen eine gute Übereinstimmung, wie Abb. 5 er kennen läßt. Bei diesen Meßmethoden, die die gesamte in den Halbraum re flektierte Strahlungsleistung berücksichtigen, muß das Vergleichsnormal ent weder eine rein spiegelnde oder eine vollständig diffuse Verteilung aufweisen. Als spiegelnde Vergleichsnormale finden optisch polierte Flächen, die in Vakuum mit Metallen bedampft werden, Verwendung. Hingegen sind Vergleichsnormale, die eine vollständig diffuse Verteilung der reflektierten Strahlung aufweisen, nur für den Bereich der sichtbaren Strahlung bekannt (MgO). Das von W. SIEBER [4] und J. EULER [5] als diffuses Reflexions normale benutzte, im Sandstrahl aufgerauhte Aluminium hat bei den Versuchen des Verfassers einen nicht vernachlässigbaren spiegelnden Reflexionsanteil ge zeigt. Unter Indikatrix versteht man in der Lichttechnik das Rousseau-Diagramm. Hier 1 wird es in Polarkoordinaten-Darstellung gewählt und dabei als Vektorlänge das richtungsabhängige Reflexionsvermögen q",=o(ß) gewählt. 12

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