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BERUFS- UND KARRIERE-PLANER MINT: MATHEMATIK INFORMATIKNATURWISSENSCHAFTEN TECHNIK PDF

209 Pages·2010·2.187 MB·German
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Vieweg+Teubner BERUFS- UND KARRIERE-PLANER MINT Vieweg+Teubner BERUFS- UND KARRIERE-PLANER MINT M I N T ATHEMATIK NFORMATIK ATURWISSENSCHAFTEN ECHNIK Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Über den Reihenherausgeber: Prof. Dr. Bernd Voigt ist Generalsekretär der Gesellschaft zur Förderung des Forschungstransfers e.V. (GFFT) E-Mail: [email protected] Über die Mitarbeiterinnen (Berufs- und Karriereplaner MINT): Regine Kramer ist freie Journalistin und technische Redakteurin, Konzeption –Text –Redaktion, München Ivonne Domnick ist freie Redakteurin und technische Gestalterin, textmeer, Lektorat –Redaktion –Text, Köln Dr. Kamilla Herber ist Oberstudienrätin i.R. (Mathematik, Physik und Informatik), Hannover 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg+Teubner Verlag|GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2010 Lektorat/Redaktion: Ulrike Schmickler-Hirzebruch | Nastassja Vanselow Der Vieweg+Teubner Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich g es chützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber rechts ge set zes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs sig und straf bar. Das gilt ins be sondere für Vervielfältigungen, Über setzun gen, Mikro verfil mungen und die Ein speiche rung und Ver ar beitung in elek tro nischen Syste men. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werkberechtigtauchohnebesondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im S inne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Herausgeber, Verlag und Autoren können, trotz sorgfältiger Recherchen, für die Richtigkeit der Angaben keine Gewähr übernehmen. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Stürtz GmbH, Würzburg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8348-0756-4 Grußwort zum ersten Buch „Berufs- und Karriereplaner MINT“ aus der Reihe „MINT: Transfer zwischen Forschung und Praxis“ GMrußwort INT als Kurzzeichen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht für weitaus mehr als ein Bündel an Schul- bzw. Studienfächern. Es zeichnet den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit aus und steht sinnbildlich für Fortschritt und Wohlstand. MINT ist das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft und hält sozusagen unsere Welt am Laufen. Doch wir stehen vor großen Herausforderungen. Die Ursache für den wachsenden Eng- pass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch der strukturelle Wandel unserer Wirtschaft zur Wissensgesellschaft. Hierauf haben weder Politik noch Bildungsverantwortliche bisher angemessene Antworten gefunden. Darum sind die Probleme zum Teil hausge- macht. Daran hat sich auch trotz Krise nichts Wesentliches geändert: Die Zahl der feh- lenden Fachkräfte, die sogenannte MINT-Lücke, lag im Juni 2009 immer noch bei 61.000. Was wir deshalb dringend benötigen, sind neue Wege in der Bildungspolitik, in denen Jungen und Mädchen genauso wie jungen Frauen und Männern frühzeitig die Faszination technischer und naturwissenschaftlicher Zusammenhänge praxisnah vermit- telt wird. Die deutsche Wirtschaft nimmt ihre Rolle dabei verantwortungsvoll wahr. In der Politi- schen Vision 2015 ihrer Initiative „MINT Zukunft schaffen“ werden klare Benchmarks und Forderungen formuliert, um mehr junge Menschen für MINT zu begeistern und für MINT-Berufe zu gewinnen. Der „Berufs- und Karriere-Planer MINT“ zeigt jungen Menschen spannende Perspektiven und Berufe auf und gibt ihnen praktische Hilfen zur eigenen Orientierung und Karriereplanung an die Hand. Dies ist vor allem auch durch den Trend zu einem wissens- und innovationsbasierten Arbeitsmarkt immer wichtiger. Eine Ausbildung oder ein Studium in MINT schafft ausgezeichnete und vor allem nach- haltige Karriere- und Verdienstchancen. Als Vorstandsvorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“, aber auch als Vor- stand eines führenden Technologieunternehmens, dessen Zukunft wesentlich von der Innovationsfähigkeit abhängt, ist es mein Ziel, durch Persönlichkeit und Authentizität MINT ein menschliches Gesicht zu verleihen und ein Klima pro MINT zu schaffen. MINT schafft gute Jobs und ist etwas für kreative, helle Köpfe! Ihr Thomas Sattelberger Vorstandsvorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ Vorstand Personal Deutsche Telekom AG Inhalt IGnhalt rußwort: Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ ................................................................ 5 Einleitung: Ellen Walther-Klaus Keine Frage – Deutschland wird MINT! ........................................................... 11 1 Naturwissenschaftlich-technische Fächer studieren (Regine Kramer) ........................................................................................ 17 1.1 Das Mathematikstudium .................................................................... 17 1.1.1 Warum Mathematik studieren? ......................................................... 17 1.1.2 Berufsaussichten .............................................................................. 18 1.1.3 Das Mathematikstudium ................................................................... 18 1.1.4. Angrenzende bzw. spezialisierte Studiengänge .............................. 19 1.1.5 Weiterführende Infos zum Mathematikstudium ................................. 21 1.2 Das Informatikstudium ...................................................................... 21 1.2.1 Warum Informatik studieren? ............................................................ 21 1.2.2 Berufsaussichten .............................................................................. 22 1.2.3 Das Informatikstudium ...................................................................... 22 1.2.4 Angrenzende bzw. spezialisierte Studiengänge ............................... 23 1.2.5 Weiterführende Infos rund um die Informatik .................................... 24 1.3 Das Physikstudium ............................................................................ 24 1.3.1 Warum Physik studieren? ................................................................. 24 1.3.2 Berufsaussichten .............................................................................. 24 1.3.3 Das Physikstudium ........................................................................... 25 1.3.4 Angrenzende bzw. spezialisierte Studiengänge ............................... 26 1.3.5 Weiterführende Infos zum Physikstudium ......................................... 27 1.4 Das Chemiestudium .......................................................................... 27 1.4.1 Warum Chemie studieren? ............................................................... 27 1.4.2 Berufsaussichten .............................................................................. 28 1.4.3 Das Chemiestudium .......................................................................... 29 1.4.4 Angrenzende bzw. spezialisierte Studiengänge ............................... 30 1.4.5 Weiterführende Infos rund um die Chemie ....................................... 30 1.5 Das Biologiestudium ......................................................................... 31 1.5.1 Warum Biologie studieren? ............................................................... 31 1.5.2 Berufsaussichten .............................................................................. 31 1.5.3 Das Biologiestudium ......................................................................... 32 1.5.4 Angrenzende bzw. spezialisierte Studiengänge ............................... 33 1.5.5 Weiterführende Infos rund um die Biologie ....................................... 34 8 Inhalt 1.6 Das Technikstudium .......................................................................... 34 1.6.1 Die Technik- bzw. Ingenieurwissenschaften ..................................... 34 1.6.2 Berufsaussichten von Ingenieuren .................................................... 34 1.6.3 Das Technikstudium .......................................................................... 35 1.6.4 Die verschiedenen Technikstudiengänge .......................................... 35 1.6.5 Weiterführende Infos rund um die Ingenieursdisziplinen ................... 38 2 Branchen und Unternehmensbereiche (Regine Kramer) ...................... 39 2.1 Anforderungsprofile .............................................................................. 39 2.2 Tätigkeitsfelder und Aufgabengebiete .................................................. 39 2.3 Branchen .............................................................................................. 40 2.4 Automobil ............................................................................................. 40 2.5 Bank- und Kreditwesen ........................................................................ 42 2.6 Bildung (Schulen) ................................................................................ 46 2.7 Chemie ................................................................................................. 48 2.8 Elektroindustrie .................................................................................... 51 2.9 Energiewirtschaft .................................................................................. 54 2.10 Ingenieursdienstleistungen und -consulting ....................................... 55 2.11 Informationstechnologie ..................................................................... 57 2.12 Luft- und Raumfahrt ........................................................................... 60 2.13 Markt- und Meinungsforschung .......................................................... 60 2.14 Maschinen- und Anlagenbau .............................................................. 62 2.15 Medizintechnik ................................................................................... 63 2.16 Öffentliche Verwaltung ....................................................................... 65 2.17 Pharma ............................................................................................... 67 2.18 Telekommunikation ............................................................................ 68 2.19 Transport und Logistik ........................................................................ 71 2.20 Unternehmensberatung ...................................................................... 72 2.21 Versicherungen .................................................................................. 73 3 Praktikerporträts (Kamilla Herber, Regine Kramer und Bernd Voigt).. 79 Mathematiker – rechnen die den ganzen Tag? .......................................... 81 3.1 Die Doktorandin ................................................................................... 83 3.2 Der Navigator ....................................................................................... 85 3.3 Sicherheit ist ein dynamischer Prozess ................................................ 87 Inhalt 9 3.4 Überwachtes Risiko ............................................................................. 89 3.5 Neue Medikamente auf dem Prüfstand ............................................... 92 3.6 Die Forscher ........................................................................................ 94 3.7 Kalkulierter Ernstfall ............................................................................. 97 3.8 Helfen können – als Mathematikerin im Gesundheitswesen ................ 99 3.9 Die Selbständige ................................................................................ 101 3.10 Der „Hofmathematiker“ .................................................................... 104 3.11 Netzwerkhilfe bei Verspätung .......................................................... 108 3.12 Alles eine Frage der guten Modellierung ......................................... 111 3.13 Der Statistiker .................................................................................. 114 3.14 Geschriebenes kaufen, sammeln und verwalten ............................. 116 3.15 Durch Zusatzqualifikationen leichter zum Ziel .................................. 119 3.16 Laser für die medizinische Forschung ............................................. 121 3.17 Leidenschaftliche Lehrerin ............................................................... 123 3.18 Projekte zum Erfolg führen .............................................................. 125 3.19 Der Generalist .................................................................................. 127 3.20 Ein Naturwissenschaftler kann überall am Fortschritt teilhaben ....... 129 3.21 Raumfahrt, warum nicht! ................................................................. 131 3.22 Als Physiker in der Chemieindustrie ................................................ 134 3.23 Der Reiz, immer neue Produkte zu bauen ....................................... 137 3.24 Maschinenbau ist viel mehr als nur Maschinen bauen .................... 139 3.25 Die Welt des Maschinenbaus ist weit! .............................................. 141 3.26 Chemiker in der kommunalen Abfallwirtschaft ................................. 143 3.27 Der (Bio-)Chemiker als Patentanwalt ............................................... 147 3.28 Perspektive Chemiehandel .............................................................. 151 3.29 Mit Praktika erfolgreich durchs Studium ........................................... 154 3.30 Vom Wirtschaftsingenieur zur IT ...................................................... 156 3.31 Von der Uni ins eigene Unternehmen .............................................. 158 3.32 Informatik als Leidenschaft .............................................................. 161 4 Beginn des Studiums (Ivonne Domnick) .............................................165 4.1 Bewerbung und Zulassung ................................................................ 166 4.2 Wahl der Hochschule ......................................................................... 168 4.3 Bachelor und Master, die Studienabschlüsse der Zukunft ................. 171 10 Inhalt 5 Finanzierung des Studiums (Ivonne Domnick) ................................... 173 5.1 Was kostet ein Studium? .................................................................... 173 5.2 Studieren mit Kind .............................................................................. 177 6 Auslandsaufenthalt (Ivonne Domnick) ................................................. 183 6.1 Planung des Auslandsaufenthalts ...................................................... 184 6.2 Fördermöglichkeiten ........................................................................... 185 7 Prüfungsvorbereitung und Wissenschaftliches Arbeiten .................. 189 7.1 Lernen und Prüfungsvorbereitung (Ivonne Domnick) ........................ 189 7.1.1 Das Aufbereiten des Prüfungsstoffs ................................................ 189 7.2 Wissenschaftliches Arbeiten (Sandra Hohmann) .............................. 195 7.2.1 Vorbereitung .................................................................................... 195 7.2.2 Wissenschaftliche Texte schreiben ................................................. 196 8 Zusatz- und Weiterqualifikation nach dem Studium (Ivonne Domnick) .................................................................................. 203 8.1 Weiterbildung zum Aktuar .................................................................. 203 8.2 Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer ............................. 204 9 Bewerbung und Stellensuche (Ivonne Domnick) ................................ 205 9.1 Die Bewerbung ................................................................................... 205 9.2 Das Vorstellungsgespräch ................................................................. 208 10 Existenzgründung (Ivonne Domnick) ................................................... 211 10.1 Vorbereitungen ................................................................................. 211 10.2 Wahl der Unternehmensform ........................................................... 213 10.3 Finanzielle Hilfen .............................................................................. 215 Unternehmen stellen sich vor ........................................................................ 219 Stichwortverzeichnis ...................................................................................... 225 Inserentenverzeichnis .................................................................................... 227 Einleitung Keine Frage: Deutschland wird MINT! Ellen Walther-Klaus EDinleitung eutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten den internationalen Ruf erworben, auf dem Gebiet der Technologie führend zu sein. Große, weitreichende Erfindungen sind in Deutschland gemacht worden. Viele Nobelpreise gehen nach Deutschland: Robert Bosch, Nikolaus Otto und Konrad Zuse gehören genauso zu den großen Erfindern, wie Melitta Bentz und Emmy Noether. 85 % aller Nobelpreise, die seit 1901 nach Deutsch- land gingen, sind in den Kategorien Chemie, Physik und Medizin vergeben worden. Allein im Jahr 2007 wurden in Deutschland fast 50.000 Patente angemeldet. Mehr denn je hängen der Wohlstand unseres Landes und die Finanzierung der Sozial- systeme von unserer Fähigkeit ab, auch in Zukunft qualitativ hochwertige Produkte und Lösungen zu entwickeln, und dazu bedarf es gut ausgebildeter Fachkräfte aus den Ge- bieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, eben MINT. Fachkräftemangel im Bereich MINT Nicht nur in Zeiten des Aufschwungs, auch in Krisenzeiten der Wirtschaft fehlen uns in Deutschland mittel- und langfristig qualifizierte MINT-Fachkräfte. Wir brauchen die „besten Köpfe” ebenso wie die guten Köpfe – auch und gerade in den MINT- Qualifikationen. Über die „Olympioniken” hinaus besteht auf dem Arbeitsmarkt Bedarf an sehr gut ausgebildeten Facharbeitern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Es fehlt an Erfindernachwuchs, der mit innovativen Ideen zu Wachstum und Wohlstand beiträgt. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln erwartet bis 2020 allein aus demographi- schen und strukturellen Gründen einen kumulierten Mangel an 230.000 MINT- Absolventen. Dies entspricht bei der gegenwärtig jährlichen Absolventenzahl in etwa fünf MINT-Jahrgängen. Dies ist auch das Ergebnis der demographischen Entwicklung: schon heute kommen auf 100 Ingenieure im Alter von 55-65 Jahren nur 90 Ingenieure im Alter von 25-35 Jahren, in Zukunft werden es nur 70 Ingenieure sein. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Krise fehlen im Juli 2009 mehr als 60.000 Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Quelle: MINT- Meter (www.mintzukunftschaffen.de/das-mint-meter.html). Der Engpass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist die Achil- lesferse der deutschen Volkswirtschaft. Bereits heute resultieren daraus jährlich hohe Wachstums- und Wohlstandsverluste mit steigender Tendenz. Eine gute Ausbildung von Technikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern muss in das Zentrum aller Bil- dungsanstrengungen rücken, wenn wir unser hohes Wohlstandsniveau in einer globali- sierten Welt langfristig erhalten und ausbauen wollen. 12 Einleitung MINT-Arbeitsplätze besitzen Zukunft! In Zukunft werden naturwissenschaftliche und technische Anforderungen in den Berufs- qualifikationen eine immer größere Rolle spielen. Im Bereich Dienstleistungen geht der Trend auf dem Arbeitsmarkt in Richtung wissens- orientierter Dienstleistungsberufe, das heißt, der Automechaniker ist zum Mechatroniker geworden, die Haushälterin zur Meisterin der Hauswirtschaft mit erwünschten Kompe- tenzen u.a. in Informationsbereitstellung für Erwachsenenbildung und neue Medien. Auch der Glaser und die Glaserin müssen immer mehr Fähigkeiten mitbringen: Baugla- sen, Fassadenbau, Großflächenverglasung, Kunststoffverarbeitung, Spezialverglasungen und eine umfassende Kundenberatung und Betreuung. Die Vielfalt in jeder Berufssparte wird größer und damit interessanter, aber auch kom- plexer. Die MINT-Fächer lehren, Komplexität einzuordnen, zu verstehen und von einem Grundverständnis heraus in die Spezialisierung zu gehen. Wir haben die volkswirtschaftliche Herausforderung, mehr Fachkräftenachwuchs in den MINT-Qualifikationen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – auszubilden, im internationalen Vergleich liegt Deutschland hinter den osteuropäischen Ländern sowie Japan, Mexiko, Kanada und den USA (OECD 2009) zurück. Neben den traditionellen Betätigungsfeldern bieten neue Gebiete wie etwa Biotechnologie, Nano- technologie oder auch die Nutzbarmachung alternativer Energiequellen attraktive Her- ausforderungen. MINT-Themen für kreative Köpfe! Die Reihe der mathematisch-naturwissenschaftlichen Dichter und Denker ist schier endlos. Es gibt sogar in Naturwissenschaften promovierte Kabarettisten und Fußball- spieler mit Mathe-Leistungskurs im Abitur, man kann MINT tanzen, Theateraufführun- gen mit physikalischen Methoden untersuchen, Roboter musizieren lassen. MINT-Themen besitzen unmittelbare Auswirkungen auf den Menschen: 1835 wurde der lebensrettende Brutkasten von Johann Georg von Ruehl erfunden, 50.000 Kinder wer- den in Deutschland jährlich geboren, die als „Frühchen“ gelten und mit dem Brutkasten eine Überlebenschance von 80 % haben. Gerade steht ein großes Jubiläum an: Die erste bemannte Landung auf dem Mond jährt sich zum vierzigsten Mal. Das Gebiet Luft- und Raumfahrt ist nur eins von vielen, wo fächerübergreifende Kompetenzen aus Naturwis- senschaften und Technik erforderlich sind. Kreative Fähigkeiten aus dem Bereich MINT werden auch benötigt, um sich den künftigen Herausforderungen unserer Gesellschaft in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Information stellen zu können. Das Zusammenspiel von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik hat Erfolge und Fortschritte in vielen Bereichen gebracht. Hochqualifizierter Nachwuchs Deutschland gehört zu den Weltmarktführern in der Organisation komplexer, weltweiter Wertschöpfungsketten, vor allem in der Erstellung Forschung und Entwicklung- intensi- ver Komponenten und hochwertiger Management-Dienstleistungen, dass zeigt eine Studie von BDI, IW, Roland Berger und vbw, bekannt als „Studie Systemkopf Deutsch- land“ auf und bestärkt damit die Bedeutung der MINT-Berufe in unserem Land. Es geht

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