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Berufliche Passagen im Lebenslauf: Berufsbildungs- und Transitionsforschung in der Schweiz PDF

328 Pages·2015·4.25 MB·German
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Berufl iche Passagen im Lebenslauf Kurt Häfeli • Markus P. Neuenschwander Stephan Schumann (Hrsg.) Berufl iche Passagen im Lebenslauf Berufsbildungs- und Transitionsforschung in der Schweiz Herausgeber Kurt Häfeli Stephan Schumann Zürich, Schweiz Konstanz, Deutschland Markus P. Neuenschwander Solothurn, Schweiz Diese Publikation wurde ermöglicht durch die fi nanzielle Unterstützung des schweize- rischen Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). ISBN 978-3-658-10093-3 ISBN 978-3-658-10094-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-10094-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en) 2015. Das Buch wurde Open Access veröffentlicht unter SpringerLink.com. Dieses Buch wird unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 Interna- tional Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche für nicht kommerzielle Zwecke die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wie- dergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angegeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede kommerzielle Ver- wertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Überset- zungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Syste- men. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informatio- nen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Inhaltsverzeichnis Josef Widmer, SBFI Vorwort .......................................................................................................... 7 Kurt Häfeli, Markus P. Neuenschwander & Stephan Schumann Transitionsforschung in der Schweiz – ein kurzer Überblick ..................... 9 Teil I: Berufsfi ndung und Einstieg in die Berufsausbildung Rolf Becker & David Glauser, Universität Bern Geschlechtsspezifi sche Berufswünsche und Ausbildungsentscheidungen ......................................................................... 21 Christof Nägele & Markus P. Neuenschwander, FHNW, PH Passt der Beruf zu mir? ................................................................................. 49 Determinanten und Konsequenzen wahrgenommener Passung mit dem Lehrberuf beim Übergang in die Berufsbildung Teil II: Berufsausbildung Lucio Negrini, Lara Forsblom, Stephan Schumann & Jean-Luc Gurtner, Universitäten Fribourg und Konstanz Lehrvertragsaufl ösungen und die Rolle der betrieblichen Ausbildungsqualität ...................................................................................... 77 Nadia Lamamra & Barbara Duc, EHB Lausanne Die duale Berufsausbildung .......................................................................... 101 Von einem sanft en Übergang zur Arbeitswelt zu einer Anpassung an ihre neuen Mechanismen 6 Inhaltsverzeichnis Yves Schafer & Franz Baeriswyl, Universität Freiburg Erfolg in der Berufsbildung .......................................................................... 127 Faktoren des objektiven Ausbildungserfolgs bei Absolventen/-innen der dualen kaufmännischen Berufslehre François Rastoldo & Rami Mouad, Service de la recherche en éducation / SRED, Genève Berufsbildungsverläufe von Jugendlichen in Genf ....................................... 161 Teil III: Berufl iche Laufb ahn Claudia Hofmann & Kurt Häfeli, Hochschule für Heilpädagogik, Zürich Übergang in den Arbeitsmarkt nach einer Attestausbildung ..................... 189 Albert Düggeli & Markus P. Neuenschwander, PH FHNW Entscheidungsprozess und Passungswahrnehmung ................................... 219 Berufsbiografi sche Ankerpunkte im Lebenslauf Sandra Hupka-Brunner, Katja Scharenberg, Th omas Meyer & Barbara Müller, Universität Bern Leistung oder soziale Herkunft ? ................................................................... 243 Bestimmungsfaktoren für erwarteten und tatsächlichen berufl ichen Erfolg im jungen Erwachsenenalter Curdin Pfi ster & Simone N. Tuor Sartore, Universität Zürich Determinanten von berufl ichen, akademischen und gemischten Bildungspfaden ............................................................................................. 277 Claudia Schellenberg, Nicolas Schmaeh, Achim Hättich & Kurt Häfeli, Hochschule für Heilpädagogik, Zürich Horizontale und vertikale Mobilität in Berufsverläufen vom Jugendalter bis zum 49. Lebensjahr ............................................................. 305 Angaben zu den Autorinnen und Autoren ................................................... 335 Vorwort Der Stellenwert und die Wertschätzung der Schweizer Berufsbildung sind in jüngster Zeit weit über die Landesgrenzen hinaus stark gestiegen. Das duale Be- rufsbildungssystem gilt heute sowohl als treibender Erfolgsfaktor der Schweizer Wirtschaft als auch als Stärke der Schweiz im internationalen Wettbewerb. Mit Eintritt in die Sekundarstufe II beginnt für Heranwachsende der nach- obligatorische Teil ihrer Ausbildung. Rund zwei Drittel aller Jugendlichen ent- scheiden sich, eine berufl iche Grundbildung in Angriff zu nehmen. Dieser erste Übergang, die erste Nahtstelle, erfordert wegweisende Auswahl- und Entschei- dungsprozesse im Hinblick auf die eigene Berufsbiografi e. Auch während der Be- rufsausbildung und später an der zweiten Schwelle (Sekundarstufe II – Tertiärstu- fe respektive den Arbeitsmarkt) treff en die jungen Erwachsenen Entscheidungen, die den eigenen Bildungsverlauf und Berufsweg grundlegend prägen. Berufsbildungsentscheidungen sind nicht nur für die Individuen von grosser persönlicher Bedeutung, sondern auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganze. Die Transitionsforschung und ihre Erkenntnisse erlauben die Gene- rierung von Wissen über die Schnittstellen im Berufsbildungssystem und tragen wesentlich zur stetigen und evidenzorientierten Verbesserung und Weiterent- wicklung unseres Berufsbildungssystems bei. Gleichzeitig können sie aber auch helfen, Aspekte der Fachkräft eproblematik oder der Chancengerechtigkeit neu zu beleuchten. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI legt deshalb schon seit geraumer Zeit im Rahmen der von ihm geförderten Be- rufsbildungsforschung einen Schwerpunkt auf die Transitionsforschung. Bund und Kantone sind sich der immensen Bedeutung der Übergänge im (Berufs-) Bildungssystem bewusst. Die Analyse von Bildungsverläufen steht im Zentrum des nationalen Bildungsmonitorings. Ausserdem stellen eine verbesser- te Studien- und Berufswahl beziehungsweise Berufsberatung einen gemeinsamen Handlungsschwerpunkt von Bund und Kantonen dar. In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Herausgebern des vor- liegenden Sammelbandes, Herrn Prof. Dr. Kurt Häfeli, Herrn Prof. Dr. Markus Neuenschwander sowie Herrn Prof. Dr. Stephan Schumann für ihr Engagement 8 im Bereich der Transitionsforschung zu danken. Gleichzeitig danke ich allen Au- torinnen und Autoren dieses Sammelbandes ebenso herzlich. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Berufsbildung in der Schweiz. Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation Der stellvertretende Direktor Josef Widmer Transitionsforschung in der Schweiz – ein kurzer Überblick Kurt Häfeli, Markus P. Neuenschwander & Stephan Schumann Am Übergang von der Schule in den Beruf werden wichtige Weichen gestellt, die den Lebenslauf eines Menschen vorbereiten. Jugendliche müssen sich zwischen verschiedenen Ausbildungsgängen und Berufen entscheiden und sich für ge- wünschte Zulassungen qualifi zieren. Dabei unterscheiden sich die Anforderun- gen im Bildungssystem deutlich von denjenigen im Wirtschaft ssystem bzw. in der Arbeit. Entsprechend sind Schulen mit der Aufgabe konfrontiert, einerseits die eigenen bildungsimmanenten Ansprüche zu erfüllen, andererseits die Schülerin- nen und Schüler auf den neuen berufl ichen Kontext vorzubereiten. Die Betriebe stehen vor der Herausforderung, durch Produktivität ihr Überleben bzw. ihren Gewinn zu sichern und gleichzeitig ihren eigenen Nachwuchs zu qualifi zieren und eine hohe Ausbildungsqualität bereitzustellen. Entsprechend anforderungsreich gestaltet sich dieser Übergangsprozess für die jungen Menschen und deren Unterstützungspersonen. Daher ist es nicht erstaun- lich, dass das Interesse an diesen Übergangsprozessen in der öff entlichen Wahr- nehmung stark zugenommen hat. Nicht nur die Berufs- und Laufb ahnberatung, sondern auch die Schule und Ausbildungsinstitutionen sowie die Betriebe suchen Wege, wie junge Menschen beim Berufseintritt unterstützt werden können, so dass jede Person zur richtigen berufl ichen Funktion fi ndet. Gleichzeitig sind der Übergang in den Beruf und die berufl iche Entwicklung häufi g von Unterbrüchen und Umwegen charakterisiert. Frühe berufl iche Ziele werden immer seltener direkt erreicht. Aufgrund des Fachkräft emangels hat sich der Handlungsbedarf zugespitzt. Damit sind auch spätere Phasen der berufl ichen Entwicklung (Berufs- wechsel, Nachholbildung, Weiterbildung etc.) relevant geworden. K. Häfeli et al. (Hrsg.), Berufliche Passagen im Lebenslauf, DOI 10.1007/978-3-658-10094-0_1, © Der/die Autor(en) 2015 10 Kurt Häfeli, Markus P. Neuenschwander & Stephan Schumann 1 Einbettung und Zielsetzung Trotz der herausragenden Bedeutung des Übergangs von der Schule in den Beruf und der weiteren berufl ichen Entwicklung für Individuen und Betriebe ist die Forschungslage in diesem Th emenbereich erstaunlich mager. In einer Literatur- übersicht konnten Häfeli und Schellenberg (2009) zwar knapp 60 Studien oder Projektevaluationen zum Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zusammen- stellen, die in der Schweiz von 2000-2009 durchgeführt wurden. Allerdings waren viele dieser Untersuchungen in ihren Aussagen begrenzt, weil sie nur einige we- nige Merkmale untersuchten, sich auf Stichproben mit eingeschränkter Aussage- kraft bezogen oder ein querschnittliches Design aufwiesen. Zudem konzentrier- ten sie sich meist auf die erste Schwelle, d.h. den Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II, in zweiter Linie auf die Berufsausbildung, wobei die wichtigen Lehrvertragsaufl ösungen selten untersucht wurden. Wenig Beachtung fand die zweite Schwelle - der Übergang von der Sekundarstufe II in die weiter- führende Tertiärstufe oder in den Arbeitsmarkt. Einige wenige Studien waren breit angelegt und als Längsschnitt konzipiert: TREE (Bertschy, Böni, & Meyer, 2007), FASE B (Neuenschwander, Frey, & Gasser, 2007), INTSEP (Haeberlin, Imdorf, & Kronig, 2004), LEVA (Schmid & Stalder, 2008), Hochbegabung (Stamm, 2005, 2007), COCON (Buchmann, 2007), ZLSE (Spiess Huldi, 2009). Einige dieser Studien sind in der Zwischenzeit abgeschlos- sen (Eckhart, Haeberlin, Sahli Lozano, & Blanc, 2011; Neuenschwander, Gerber, Frank, & Rottermann, 2012; Schmid, 2010), andere wurden fortgesetzt (Bergman, Hupka-Brunner, Keller, Meyer, & Stalder, 2011; Buchmann, 2013; Buchmann & Kriesi, 2012; Schellenberg, Häfeli, Schmaeh, & Hättich, 2013). Eine bilanzierende Gesamtschau daraus zu ziehen, ist schwierig, da die Studien zu unterschiedlich angelegt sind. Es wird aber doch klar, dass die soziale Herkunft , der Schultyp der Sekundarstufe I und die schulische Leistungsfähigkeit, aber auch das Geschlecht und die Nationalität bzw. der Migrationshintergrund eine wichtige Rolle spielen (Häfeli & Schellenberg, 2009; Neuenschwander, 2014). Der Erfolg im Bildungswe- sen scheint also wesentlich von sozialstrukturellen Merkmalen abhängig zu sein. Insgesamt zeigen diese Befunde, dass berufl iche Kompetenzentwicklung und Be- rufserfolg als Produkt vielfältiger Einfl usssysteme (Person, Schule, Beruf, Fami- lie) verstanden werden müssen und sich nicht auf wenige Einfl ussbedingungen oder -systeme reduzieren lassen. Zur Erklärung dieser Befunde werden je nach Studie unterschiedliche theoretische Konzepte verwendet, die das Zusammen- spiel von Person und Umwelt thematisieren. Diese unterschiedlichen konzep- tuellen Zugänge sind zum einen hilfreich für eine möglichst perspektivenreiche

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