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Beringerius Turonensis Rescriptum contra Lanfrannum PDF

123 Pages·1988·105.39 MB·Latin
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CORPVS CHRISTIANORVM CORPVS CHRISTIANORVM Continuatio Mediaeualis collectum a monachis LXXXIV O. S. B. abbatiae S. Petri in Steenbrugge edunt Typographi Brepols Editores Pontificii Turnholti (Belgium) VORWORT Die vorliegende Ausgabe von Berengars Hauptwerk, das bis- her unter dem Namen De sacra coena bekannt war, wurde vor einigen Jahren aus AnlaB des 900. Todestages seines Verfassers am 6. Januar 1088 auf Anregung von Herrn Prof. Dr. Paul Raabe, dem Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfen- büttel, in Angriff genommen. Sie ist als Ergânzung zur Fac- simile-Ausgabe der einzig erhaltenen Handschrift gedacht, wel- che zu gleicher Zeit mit einem Vorwort von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Milde,dem Leiter der Wolfenbütteler Handschriften- samrnlung, vorgelegt wird. Die beiden Teiledieser Gedãchtnis- ausgabe wurden in Wolfenbüttel in harmonischer Zusammen- arbeit fertiggestellt, nachdem ich schon im akademischen Jahr 1986-1987als Fellow im Institute for Advanced Study in Prin- ceton, N.J, die GeIegenheit hatte, einen betrâchtlichen Teil meiner Aufgabe zubewãltigen. Gerade jetzt, da mir meineeigene Universitât, einst ein Prâsidium der Humaniora, meinen Lehr- stuhl zerstõrt hat, ist es mir ein Bedürfnis, beiden Zentren der Gelehrsamkeit Anerkennung und aufrichtigen Dank zubezeigen. Leiden R.B.c. Huygens ~ EINLEITUNG 1. DIE HANDSCHRIFT Die Handschrift Weissenburg rol der Herzog August Biblio- thek in Wolfenbüttel (,) ist die einzige, welche uns Berengars (2) Hauptwerk, wenn auch nicht vollstãndig, bewahrt hat (3). Ko- dikologisch wird sie von Wolfgang Milde in der Facsimile- Ausgabe beschrieben werden. Hier genügt also eine kurze Notiz, welche immerhin die bisher über die Handschrift gedruckten Angaben (4) noch in Einzelheiten berichtigen kann. Die Handschrift wurde in der 2. Hãlíte des II. Jahrhunderts in Frankreich geschrieben. Schon durch das kleine Format (17,5 x 12, Schriftraum 14 x 9, 26 Zeilen pro Seite) zeichnet sie sich als für den persõnlichen Gebrauch bestimmt aus. Das Pergament ist von schlechter QuaIitat, 50 daf3 es oft schwer fâllt festzu- stellen, ob man mit grober Oberflâche, Rasur oder Beschãdigung zu tun hat. Eine alte Paginierung (s.unten) gibt 228 Seiten an, zâhlt aber 143, 154 und 216 doppelt und übergeht 212. Vor gut zwanzig Jahren wurde sie durch eine Foliierung rechts unten ersetzt. Nach Butzmann wurde die Handschrift verbunden, "Lage XlIII (78-84) liegt vor Lage XIII (85-92), jedoch richtet sich die alte rote Seitenzãhlung noch nach der ursprünglichen Reihenfolge." Deshalb wurde dann die Foliierung derart durch- geführt: (1-76), 77.85-92.78-84-93 (usw.). Bei der Beobachtung (und der darauf basierten Durchführung der Foliierung) muf3 Butzmann aber ein Versehen unterlaufen sein, und die richtige (I) Die Handschrift war übrigens nie in Weissenburg,sie kam, wie schon Iangstbekannt, mit anderen ausdem BesitzdesMatthiasFlaciusIllyricus(1520- 1575)nach Wolfenbüttel. Von Flacius stammt auch der Vermerk auf f. I: De sacra coena domini, praesertim de transsubstantiatione, wonach der Text bisher unter dem Titel De sacra coena bekannt war (zum neuen Titel s. unten, Abschnitt II: Die vorliegende Ausgabe). Flacius' Interesse an Berengar zeigt sich übrigens auch in der Handschrift Hannover XI 671:Erdmann (s.unten Abschnitt II), S.1-3. (2) Zur Rechtschreibung deslateinischen Namens s.meine Bemerkungen in Sacris Erudiri 16,1965,S. 368-369und unten im Index (a)s.v. Beringerius. (3) Vgl.]ean Stengers,Réjlexions surfe manuscrit unique, ou un aspect du basard en bistoire, in Scriptorium 40, 1986,S. 54-80. Obwohl der Verfasser dieses hôchst interessanten AufsatzessichaufdasklassischeAltertum beschrankt,kônnte man, wieerselbstS.65Anm. 73hervorhebt, über mittelalterliche Texteeineanaloge Studie schreiben - mit der Wolfenbütteler Berengarhandschrift an prominenter Stelle. ti' (4) BesondersbeiH.Butzmann,Kataloge derHerzog- August- Bibliothek Wolfonbültel, BandX: Die Weissenburger Handscbrifte« (FrankfurtjM. 1964),S.288-289,beiR.B.C.· Huygens,A propos de Bérenger et son traité de feucharistie in der Reuue Bénédictine 76, 1966,S. 133-139und bei ]ean de Montclos, Lanfranc el Bérenger. La controuerse eucharistique du XI' siecle, Lõwen 1971,S.484-488. EINLEITUNG II IO EINLEITUNG sich dadurch Unterstreichungen in brauner Tinte noch als Reihenfolge 77.78-84.85-92.93 (usw.) wurde jetzt endgültig wie- ursprüngIiche Tilgungen erkennen lassen. AIs die Paginierung der hergestelIt. vorgenommen wurde, waren übrigens samtliche abhanden ge- Die Kustoden, soweit sie vorhanden sind, stehen am Anfang kommene Folios schon nicht mehr vorhanden. der Lagen. Fünfmal ist ein Pergamentstreifen mit Textergân- zungen angeheftet, und zwar (5) die jetzigen f. 2I (2I), 28 (28v), Mehrmals ist die Vermutung ausgesprochen worden (auch von mir selbst in dem Anm. 4 genannten Aufsatz), daB die Hand- 37 (37), 4I (4I) und 45 (45v). Ihre Zahl dürfte aber ursprünglich schrift Autograph sei. Das ist jedoch nicht der Fall: ich komme grõíler gewesen sein, denn auch zu I, I564, I580, I6I8 und Il, darauf unten in Ab~chnitt V zurück. 62I steht ein Einschaltzeichen, jedoch ohne korrespondierenden Text. Die ZusammenstelIung der Handschrift sieht jetzt wie folgt aus: 11. DIE VORLlEGENDE AUSGABE GIeich am Anfang sind zwei Quaternionen verloren, also 16 Folios oder nicht weniger als 32 Seiten Text. - f. I: [IlI] (6). - f. Bevor ich auf den philologischen Charakter der Handschrift 9: IIII. - f. 17: V. - f. 26 (f. 21 angeheftet): VI. - f. 35 (f. 28 eingehe, mõchte ich darlegen, wie ich die Ausgabe gestaltet angeheftet): VII. - f. 46 (f. 37, 41 und 45 angeheftet): [VIII]. - f. 54: VIII I. - f. 62: X. - f. 70: XI. - f. 78: XIII (es müBte XII habe. Am rechten Rande sind zum lateinischen Text eingetragen heiBen: kein Textverlust). - f. 86: XlIII (statt XIII). - f. 93 (zwischen f. 90v und 91 (im Text nach Il, 2417 cuius) ist ein worden: die Foliierung der Handschrift, und Blatt (zwei Seiten Text) verloren): XV (statt XlIII). - f. 101: die Paginierung der Ausgaben von Vischer (V) und Beekenkamp XVI (statt XV). Am SchIuB der Lage sind zwei Folios wegge- (B) (s. unten Abschnitt IV), nach denen in der bisherigen schnitten (kein Textverlust). - f. 107 (am Anfang der Lage sind Literatur immer zitiert worden isto weitere zwei Folios weggeschnitten worden, gleichfalls ohne In der Einleitung, in den Anmerkungen zum Text (8) und in Textverlust): [-]. Zwischen f. II2V (Ietzter Seite der Lage) und den Indices sind folgende Abkürzungen verwendet worden: f. II3 (im Text nach III, 382 operamur) ist ein Quaternio (16 Seiten Text) verloren gegangen (7).- f.II3/120, letzter Quaternio: CC oder Corpus Christianorum oder dessen [-]. Am Ende ist die Handschrift vollstãndig. UrsprüngIich CCCM Continuatio Mediaevalis zãhlte sie also 18 Quaternionen, von denen noch 15 übrig sind. CSEL Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum Da der Blattverlust am Anfang und gegen Ende sich auf D S. unten, Anm. 12 (Liturgie) insgesamt 50 Seiten Text belãuít, und die Handschrift noch 230 DM Ambrosius, De mysteriis, nach der Ausgabe Fal- Seiten Text zãhlt, zu dem noch der Text auf den angehefteten ler, CSEL 73, 1955, S. 89-II6 Streifen und an den Rãndern hinzukommt, muB das ursprüng- Ambrosius, De sacramentis, ebenda S. 15-85 DS liche Rescriptum um mehr als ein Fünftel ausführlicher gewesen C.Erdmann, Briefe Berengars von Tours,in MGH, Erdmann sein. Briefe der deutschen Kaiserzeit V (Briefsamm- Man unterscheidet hauptsãchlich drei Hãnde, von denen die lungen der Zeit Heinrichs IV.), 1950, S. 132-172 erste den groBten Teil des Textes geschrieben hat, eine zweite Gr S. unten, Anrn. 13 (Liturgie) gegen Ende auftritt, und eine dritte, von der die meisten sehr Lanfrank De corpore et sanguine domini, zitiert nach dem zahlreichen Ergãnzungen herrühren. Auf jeder Seite hat ein Text in Migne, PL ISO, 407-442, S. meinen Aufsatz Leser (vermutlich derselbe, der wohl im 16. Jahrhundert in Bérenger de Tours, Lanfranc et Bernold de Con- rõtlicher Tinte die Paginierung durchführte) Worte und Satz- stance in Sacris Erudiri 16, 1965, besonders S. teile unterstrichen - glückIicherweise in der gleichen Farbe, da 358ft und 370-377, Ich habe den Migne-Text jedoch íür jede Stelle in der bisher ungedruckt gebliebenen Ausgabe überprüft, welche Jean de Montclos (s. unten) fertiggestellt und mir zur (5) Diese Streifen sind immer nur einseitig beschrieben: zwischen runden Benutzung überlassen hat Klammern steht die beschriftete Seite. (6) Zwischen eckigen Klammern stehen fehlende oder nicht mehr zu er- kennende ~ustode~. .. .. .t . (8) Hinweise auf eine Stelle im Text beziehen sich immer gleichzeitig auch (7) Es kõnnte sich freilich auch um emen Binio (acht Seiten Text) handeln, auf die Anmerkungen zur Stelle! Das Zeichen = weist auf Identitat oder enge aber angesichts der Zusammenstellung der Handschrift ist das nicht wahr- Parallelie in Aussage oder Gedanke der angeführten Stellen hino . scheinlich. EINLEITUNG 13 12 ElNLEITUNG Mémoire der von Berengar herrührende Text, den ich in [inquio ego] in der Handschrift zwischen den Zeilen nachge- Sacris Erudiri 16, 1965 (s. oben), S. 388-403 tragene Worte von mir als versehentlich weggeIassen betrach- herausgegeben habe (nur Zeilenzahlen erwãhnt) (per) tete und deshalb ergãnzte Wõrter MGH Monumenta Germaniae Historica Montclos Jean de Montclos, Lanfranc et Bérenger. La con- tropice Fettdruck: in der Handschrift am Rande nach- getragener Text troverse eucharistique du XI' siêcle, Lõwen (Lou- vain) 1971 (Spicilegium sacrum Lovaniense 37) "ergo" Nachtrâge zu Ergãnzungen links eingerückt sind solche Stellen, welche MPL Migne, Patrologia Latina auf angehefteten Streifen Pergament nach- S Lesarten, dem Text Stãudlins (s. unten, Ab- getragen worden sind schnitt IV) entnommen links und rechts eingerückt sind zwei Textes latins R.E.C. Huygens, Textes latins du X]» au XIIle Stellen (I, 1635-1675 und Il, I220-I226), siêcle, in Studi Medievali 8, 1967, S. 451-5°3 welche durch Striche getilgt worden sind, V Lesarten, dem Text Vischers (s.unten, Abschnitt s. unten S. 30 . IV) entnommen Rasuren von mehr als 1-2 Wõrter, ungeachtet cod. Vorau (im kritischen Apparat zu lII, 782-789) Hs. Vorau *** ihrer wirklichen Lange (welche im kritischen 4I2, s. XI/XII, f. 162, s. Montclos S. 488ff. (von Apparat approximativ angegeben ist) mir überprüft); Milde, Bnd. 84A, S. 17-18 zwischen zwei Asterisken stehen auf Rasur ge- * * schriebene Anfangsteile lângerer Ergânzungen, Mit Jean de Montclos, S. 198-199, bin ich der Ansicht, daB wo also ein Satzteil ausgekratzt wurde, um den Berengar, wenn der verlorene Anfang seiner Schrift überhaupt ursprüngIichen Text durch einen anderen, aus- je einen Titel trug, in III, 438: hoc contra Lanfrannum rescripto führlicheren und sonst am Rande geschriebenen, einen Hinweis auf denselben gegeben hat, und wir sind uns zu ersetzen darüber einig, daB es an der Zeit ist, den von Matthias Flacius Illyricus (1520-1575) herrührenden Phantasietitel De sacra coena Die ersten drei Seiten der Handschrift, und die letzte, haben nun endlich abzuschaffen. GIeichfalls mit Jean de Montclos, S. durch Fett, Leim, Abnützung und Reagentien so sehr geIitten, 506-515, habe ich den Text in drei Hauptteile geteilt, und zwar daB der Text heute sogar bei intensivstem Studium teilweise I, in dieser Ausgabe I, I-234° nicht mehr zu entziffern ist. War das vor einundhalb Jahrhun- n, in dieser Ausgabe lI, 1-3209 dert wesentlich besser? Jedenfalls haben S(taudIin) und V(ischer) III, in dieser Ausgabe III, 1-792 (SchIuB und angehangte Zitate noch einiges gelesen, oder zu lesen gegIaubt, was ich jetzt nicht inbegriffen). In den Anmerkungen zum Text wird die rõmische mehr lesen kann. An gewissen Stellen scheint es mir freilich Zahl dieser Teile nur dann weggeIassen, wenn sich kommen- zweifeIhaft, ob man damals wirklich noch lesen konnte was tierter un<i.angeführter Text beide im gleichen Teil finden, z.E.: man druckte, und wenn ich aus ihren Ausgaben auch gewisse, (I,) 84-85 = 1603 und Il, 2°46-2°47. im Apparat mit S und V verzeichnete, Lesungen übernommen .. Da es notwendig war, die mannigfachen Einzelheiten der habe, so habe ich selbst I, 20 die Konjektur prestat statt praebet Uberlieferung des lateinischen Textes auch in der Ausgabe klar gewagt. Ansonsten sind Leseíehler meiner Vorgãnger stillschwei- hervortreten zu lassen, habe ich mich einer Reihe von typogra- gend übergangen worden (9). Wie schon oben bemerkt, ist oft phischen HilfsmitteIn bedient, mit dem Ziel, dem Leser den schlecht zu erkennen, ob man es mit einer Rasur, mit Beschã- VergIeich mit dem Facsimile zu erleichtern und es ihm zu digung oder einfach mit der schlechten Qualitat des Pergaments v errnõglichen, mit einem Blick den Unterschied zwischen Kern- zu tun hat. An gewissen Stellen (wie f. 3I/3Iv und 33/33 ) war text und Ergânzungen, so wie zwischen Berengars eigenen das Pergament sogar schon am Rande beschãdigt, als man es Worten und von ihm aus anderen Autoren angeführten Stellen trotzdem zum Schreiben des Textes benutzte. Die von mir im zu erfassen: kritischen Apparat angegebene Zahl von Buchstaben in rasura ist, wie gesagt, immer approximativ. cur ergo Kleindruck: aus Lanfrank wõrtlich zitierte und von Berengar kommentierte Stellen ve homini Kursivdruck: Zitate aus anderen Schriften 've homini' auf etwas früher schon angeführte Stellen zu- (9) Nur unten, Anm. I), istein einziger, dafür aber hõchst wichtiger, Lesefehler rückgreifende Zitate erwâhnt (s. auch Anm. 29)· 14 ElNLEITUNG ElNLEITUNG 15 Wenn mir Korrekturen im Text nicht eindeutig viel jünger manche Stelle durch Vergleich mit einer anderen besser zu als die Haupthand und jene des Hauptkorrektors schienen (m. verstehen. Parallelstellen aus anderen Schriften Berengars sind rec.), habe ich sie übernomrnen, auch wenn die geânderts Lesart nur in Auswahl aufgenommen worden, und zwar, um die An- an sich nicht zu beanstanden war (wie z.B. quassatur statt merkungen nicht über die MaBen anschwellen zu lassen, aus- cassatur oder conexio statt connexio). schlieBlich solche, wo es sich um sprachlich ãhnliche For- mulierungen handelte. Oft war es schwierig, überhaupt festzu- stellen, worauf Berengar genau zielt, besonders wo er Lanfranks Zu Text und Anmerkungen mõchte ich folgendes bemerken: Standpunkt in seinen eigenen Worten zusammenfaBt ("O) oder trotz der Lãnge einzelner Satzkonstruktionen habe ich mêig- auf Ambrosius (der sich in seinen De mysteriis und De sacra- lichst sparsam interpunktiert, um, w~sgrammatisch oder logisch mentis ia selbst stãndig wiederholt) zurückgreift. Im allgemei- zusammen gehêirt, nicht durch ein UbermaB an Kommata aus- nen gilt, daB die ausführlichste Auskunft da gegeben wird, wo einander zu reiBen. Obwohl inhaltlich gleiche Stellen und wie- der kommentierte Text oder ein Zitat zum ersten Male, oder in derholt zitierte Bibel- und Patristikerentlehnungen durchaus der vollstãndigsten Weise, auftritt, und daB sonst immer nur gleich interpunktiert worden sind, gibt es da Ausnahmen, da auf iene Anmerkung hingewiesen wird. Wo immer aber im ich mich in dieser Hinsicht in einigen Fãllen durch den Kontext Rescriptum Stellen zitiert werden, welche Berengar spãter als habe leiten lassen. Mit Montclos (S. 51 Anrn. I) habe ich Scrip- Belege in sein patristisches Dossier (lII, 153ft.) aufgenommen tura(e) nur für die Bibel selbst, scriptura(e) für die gesamte hat, habe ich grundsatzlich auf ienes hingewiesen. SchlieBlich biblische, patristische und profane Literatur verwendet, so auch kommt es vor, daB von einem selbst schon wiederholten Zitat Veritas (= Christ selbst) neben veritas und einmal Fons (ipse etwas weiter wiederum Teile einzeln angeführt und kommentiert moderationis: I, 933). In der Handschrift nur mit Anfangsbuch- werden, und in solchen Fãllen habe ich nur angegeben, auf staben geschriebene liturgische Zitate (z.E. f. II5 und II6) sind welche Stelle da genau zurückgegriften wird. selbstverstãndlich aufgelêist worden. In einigen lângeren patri- Neben biblischen und patristischen Anführungen gibt es noch stischen Zitaten habe ich die handschriftliche, von der in mo- liturgische und profane. Man findet diese in den Indices (d) und dernen Ausgaben abweichende Satzeinteilung beibehalten (z.B. (e) zusammengestellt, und ich habe dazu nur wenig zu erõrtern, IlI, 224 und 234l. weil Berengar die Stellen offenbar anders als Von den klassischen Zitaten ist nur lII, 593-594 beachtlich, denn wir Ias und interpretierte. Auch textuelle Unterschiede zwischen hier mag Lukrez zitiert sein. An sich scheint das freilich nicht Berengars Zitaten und deren Text in den von mir benutzten sehr wahrscheinlich, und auch der Kontext kann nicht als Ausgaben sind hãufig verzeichnet worden, jedoch nur für die Résumé von Lukrez' Lehre gelten. Trotzdem sollte man die wichtigeren Lesarten. Wo Berengar das Augustinusflorileg aus Stelle nicht übersehen. Im Mémoire (218) wird ia eindeutig ein Lanfrank übernimmt (lIl, 4-51), habe ich auch auf Varianten in Lukrezvers (5,905) angeführt; ich habe da als mõgliche Quellen den Texten der beiden Gegner hingewiesen. Etwas weiter hat auf Hieronymus und Hyginus hingewiesen, und mit Manitius Berengar ein eigenes Dossier zusammengestellt (IIl, 153-385, (II, S. 122) wãre auch lsidor, Etym. I, 40, 4 mõglich. Die beiden durch Blattverlust nur zum Teil überliefert). In diesem letzten Stellen zusammen lassen aber wenigstens die Mõglichkeit be- Abschnitt sind in der Handschrift (a) Zitate aus verschiedenen stehen, Berengar hãtte Lukrez, dessen ãlteste uns bekannte Traktaten fast ausnahmslos durch ein Paragraphenzeichen von Uberlieferung ia nach Frankreich führt, kennen kônnen. einander getrennt, (b) Zitate aus demselben Werk (item in Für die liturgischen Anführungen war es selbstverstãndlich eodem, in sequentibus usw.) jedoch nicht. lch bin dieser Anord- sinnlos, auf das heutige posttridentinische Missale hinzuweisen. nung gefolgt, indem ich die Gruppe (a) mit einer neuen Zeile Berengar zitiert dreierlei Texte, das Credo, den Canon (für den anfange, (b) normal an dem vorangehenden Zitat anschlieBe. ich die Einteilung in rõmischen Zahlen der ed. Eizenhõfer (II) Die Anmerkungen zum Text sind mêiglichst knapp gehalten. beibehalten habe), und verschiedene Gebete. Für die Ietzteren Ohne in die theologische Diskussion einzugreifen, beabsichtigen habe ich in den Anmerkungen und im lndex (d) (3) womõglich sie nur, Zitate zu ermitteln und auf Parallelstellen im Rescrip- tum selbst, welche ja für das Verstândnis der Schrift von hõchster Bedeutung sind, hinzuweisen. Ich habe da wohl eher (10) Wie z.B. I, 483-484: huius portiunculae carnis colorem,vel, ut verbatua [42IB) zu viel als zu wenig Hinweise aufgenommen. Wer die nicht ponam, visibilem spedem ... Ich bin meinem amerikanischen Kollegen Gary Macy braucht, muB sie auch nicht beachten; aber der schwierige Text zu gro13em Dank verpflichtet für die (nicht vergebliche!) Mühe, welche er sich Iãíit den Leser leicht den Faden verlieren, und ich habe nach gegeben hat, meine Hinweise auf den Lanfranktext zu überprüfen. Mõglichkeit versucht, ihm zu helfen, dem vorzubeugen und (rr) S. den lndex (d) (2). 16 EINLEITUNG EINLEITUNG 17 die ihnen fortlaufend von Jean Deshusses OSB und Benoit übernommen; hat man die Wahl (in/im, usw.), habe ich von den Darragon OSB (I2) gegebenen Nummern übernommen, sowie voll ausgeschriebenen Formen entweder die nachststehende, jene in der rezenten Ausgabe des Gregorianums und seiner oder die an einer inhaltlich verwandten Stelle vorkommende spãteren Ergânzungen (13). Zu beachten ist da freilich, daB Be- Form zum Vorbild genommen. rengars Missale (Tours, 300 Jahre nach Alkuin!) alles Andere Die Aspiration wird weggelassen z.B. in 1, 445 und 447 als einen einheitlichen Text darbot, und daB er gar wohl Stellen exibit(a)e, 13ro-13II und 1403 monacus, 1700 exorreo und Ill, zitiert haben mag, welche sich in Lanfranks Missale überhaupt 305 ortis, hinzugesetzt in II, 2466 hoderunt und in 2393 hele- nicht vorfanden. mentum, wo das h aber durch Expunktion wieder getilgt worden Über die lndices kann ich mich noch kürzer fassen. Sie sind ist, und fast ausnahmslos in hac (für ac) und hac per hoc (s. die sehr ausführlich angelegt, und bei den patristischen Zitaten Anmerkung zu 1, 22, dagegen normal ac per hoc z.B. 1, 1°72- habe ich mehrere unterschiedliche Anführungen aus einem und 1073 und in einem Augustinuszitat: Ill, 212). Immer michi und demselben Kapitel oder Abschnitt durch (a), (b) usw. von- nichil. einander getrennt. Zwar war es nicht tunlich, die überaus Assimilation und Dissimilation treten nebeneinander auf. Wenn zahlreichen impliziten Zitate ausnahmslos zu verzeichnen, doch voll ausgeschrieben, was die Mehrheit der Fãlle ist, liest man habe ich mich bemüht, mõglichst wenig unerwâhnt zu lassen. immer namque, tamquam, (n)umquam usw., und sohabe ich auch immer aufgelost; nur 1, II06 nanque (in einer Anführung aus Lanfrank), II61 quendam und H, 2368 tanquam. Vor m und p Ill. ORTHOGRAPHIE UND MORPHOLOGISCHES kommen in und im, con und com vor, aber die Zahl der dissi- milierten Formen ist auffãllig groB; so auch 1, 815 und 1785 Zu diesem Aspekte des Textes mõchte ich folgendes bemerken. inbecillitatem und inbecillitatis (in einem Augustinuszitat), H, Wir dürfen nicht annehmen, daB Berengar in dieser Hinsicht 743-744 inretractabiliter und 2306 inrevincibiliter. Nach Analogie konsequent war, und auch der betrâchtliche Zeitraum, über den von 1, 166.184 und 679 (menbrum und menbra) habe ich so auch sich die Redaktion des Textes ausdehnte (ca. 1068-ro88) und 1, 2125.2136 und 2143 geschrieben: an all diesen Stellen handelt die Betâtigung mehrerer Hânde an der Niederschrift erklãren es sich entweder um Zitate aus Lanfrank oder um Anspielungen ohne Weiteres die lnkonsistenzen: wie immer charakterisiert darauf. Hinzuweisen ist auch auf solche Rekompositionen wie die Orthographie mehr das Zeitalter als den Verfasser. Das exsuscitare (H, 1020.2002.23°2.3151 und 3153) und exstabai (H, Datum der Handschrift setzt schon voraus, daB ae im Auslaut 2277), adgaudere (H, 2406), adgratulari und adgratulationem (Ill, (animae) wie im Anlaut (aeternitas, aecclesia) noch in der Mehr- 610-6II), adgravat (Hl, 270 in einem Augustinuszitat), adnullare heit sind, aber das einfache e drãngt sich auf, und ich habe (H, 2185 und 2893 und Ill. 57), adquiescere (H, 2406 und denn auch Kombinationen wie prefate propositionis tuae (1, 187°- 24°7.2693.3178 und Ill, 721) und adquirere (Hl, 254 in einem 1871), ecclesiae dilecte sue (H, 731) und ãhnliches sorgíãltig Augustinuszitat). H, 2960 continguas ist gewiB aus semigelehrter beibehalten. Aufgefallen ist mir z.B, daB am Anfang der Schrift Ableitung von con und ting(u)o statt tango entstanden. Ein die Schreibweise aecclesia am hãufigsten ist, allmãhlich ver- schõnes Beispiel einer etymologischen Graphie ist íerner H, schwindet und erst gegen Ende wieder auftaucht; dagegen sind 2443 idemtitatem, und schlieBlich erwãhne ich noch Ill, 552 gerade am Ende die Graphien mit c statt t hãufiger als am distincxisse und 780 loquntur. Die Form inseccabilis in HI, 595 Anfang. Alles in allem macht die Rechtschreibung jedoch einen habe ich als Verschreibung des sonst üblichen insecabilis kor- recht einheitlichen Eindruck. lch mõchte hier eine knappe rigiert, so auch vides licet (1, 969) für videlicet. Ubersicht davon geben und dabei zugleich angeben, wie ich die Haplographie tritt neben den üblicheren Formen in den fol- - immerhin ziemlich wenigen - Abkürzungen in der Handschrift genden Wõrtern auf: abas (1, 401 und 402(neben 378-379 abba- auígelõst habe: wenn neben einheitlich voll ausgeschriebenen tem).642.798.904), apellantur (1, 1282), conexio (1, 1772.2038), Formen Abkürzungen des gleichen Wortes vorkommen, habe comunicare und comemorationem (Hl, 417 und 419), sujicere (1, ich natürlich die Schreibweise der voll ausgeschriebenen Wôrter 658.945.1676-1677.2069, und H, 40-41 sujicientissime) und suPlere (1, 592 und H, 1377.2219.2850). Daneben aber einmal reppellit (H, 184-185) und opportebat neben oportebat (Ill, 290-291). Am Anfang dieses Abschnittes habe ich schon auf ae statt e (12) Concordanceset Tableaux pour !étude des grands Sacramentaires I, Freiburg im Anlaut hingewiesen. Kontrahierte Formen in 1,649 und 1249 (Schweiz),I982 (= D). und H, 1209 habe ich zu seculum und secularis aufgelost. lch (I3) Jean Deshusses OSB,Le Sacramentairegrégorien,I-III, Freiburg (Schweiz), J I97I(I979)-I982 (SpicilegiumFribur;genseI6, 24 und 28) (= Gr). muB aber besonders auf zwei Fâlle nâher eingehen. e mehr I8 EINLEITUNG EINLEITUNG I9 Handschriften man liest, desto mehr wird es einern klar, daB das klassische Prafix prae im spãteren MittelaIter, wenn voll eine Reihe von Teilveroffentlichungen in den Gottinger Uni ver- ausgeschrieben, durchaus durch pre ersetzt ist (unsere Hand- sitats-Programmen, nach einem zeitgenõssischen Vermerk im schrift ist keine Ausnahme) (so auch, wenn auch etwas weniger Programm von I814 (Exemplar in der Gõttinger Universitãts- konsequent, oe durch e). Mag sein, daB ab und zu ein Autor bibliothek) die Partes I-IV (I8I4-I825) von C.F. Stãudlin (= S), oder .Schreiber sich noch vage bewuBt ist, daB solches e ur- V und VI (I827 und I829) von J.T. Hemsen, zusammen weit sprünglich nicht immer nur e war, und so schleicht sich hin über die Hãlfte des Textes umfassend und, wie sich leicht und wieder in solchen Fãllen e cédillé ein - freilich kaum we- feststelIen lãêt, von den spâteren Herausgebern A.F. und F.Th. niger zu Unrecht aIs mit Recht ('4). Deshalb habe ich in II, 5 5 Vischer (= V) und mittels Vischer von Beekenkamp (= B) 6 prefixit und in I, I727 und II, 742 cepist; gedruckt, und die herangezogen (15). Der Text ist võllig unzuverlâssig und wimmelt cédilIes unberücksichtigt gelassen. von all den Fehlern, die man bei Transkription und Edition An einzelnen Graphien gibt es noch folgendes zu verzeichnen: überhaupt nur machen kann. Kuriositãtshalber verzeichne ich hier, was da erschienen ist: b/p II, 2I25 absumbtum, III, I72 und 702 babtismus (beide Male im gleichen Augustinuszitat) 1814 Academiae Georgiae Augustae prorector cum Senatu c/q immer quotidie und quotidz'anus sacra Iesu Christi redivivi anni MDCCCXIV pie cele- c/t die Schreibweise c statt t (z.B. I, 2IO eciam) habe ich branda indicit. - Annuntiatur editio libri Berengarii Turonensis adversus Lanfrancum, simul omnino de am Anfang dieses Abschnittes schon erwãhnt, aber umgekehrt ist auch t statt c (speties, mendatium usw.) scriptis eius agitur (S. 3-15) nicht selten I8I5 Academiae Georgiae Augustae prorector cum Senatu i/y I, 296 und 367 presbÜero(s); sinodus neben synodus sacra Pentecostalia anni MDCCCXV pie celebranda p eingeschoben zwischen m und n selbstverstandlich indicit. - Exhibetur specimen libri inediti Berengarii recht hãufig, aber nicht systematisch, so daB man Turonensis adversus Lanfrancum (5. 3-14 = Text von neben (III, 682) damnant einige Zeilen weiter (686) I, I357 bis I752, wiederhoIt im Programm von I823, condempnatur findet, calumnia(ri) (I, 23.829) neben 5. 9-20) calumpnia(ri), usw. Nicht eingeschoben ist das p im I820 Academiae Georgiae Augustae prorector cum Senatu voll ausgeschriebenen solemni (III, 673), nach welcher Natales Iesu Christi anni MDCCCXX pie celebrandos Analogie ich in 675 sollemne aufgelOst habe; sonst indicit. - Liber Berengarii Turonensis de sacra coena steht solennis (II, I934-I948.24II), und so habe ich in adversus Lanfrancum ex codice manuscripto Guel- II, I99·2I8.220.II99 und 1207 aufgelost, zumal das Wort pherbytano editur. P(ars) I, S. 3-I5 = I, I-364 in alI diesen Fàllen im gleichen Ambrosiuszitat steht I822 Academiae Georgiae Augustae prorector cum Senatu z steht dreimal statt c(h) im Titel der Augustinischen sacra Iesu Christi redivivi anni MDCCCXXII pie ce- Schrift De catezizandis rudibus (II, I025.I040 und lebranda indicit. - P(ars) II, S. 3-28 = I, 365-II75 I658), neben catecizandis in rn, I53. Die beiden I823 ... sacra Pentecostalia ... P(ars) III, 5. 3-32 = I, II75- Schreibweisen sind im Thesaurus linguae latinae III, 2I2I (teilweise schon im Programm von I8I5) Sp. 599, 54 verzeichnet, und bei Mohlberg, Das frãn- I825 ...sacra Pentecostalia ...P(ars) IV, S. 3-28 = I, 2I22-II, kische Sacramentarium Gelasianum, Münster 2I939, S. 6I3 LXXVI und 81, stieB ich auf catezyzantur. I827 ...sacra Pentecostalia P(ars) V, S. 3-I5 = II, 6I4-I029 I829 ...sacra Pentecostalia P(ars) VI, S. 3-23 = II, I029- I667, commendavit. IV. DIE BISHERIGEN AUSGABEN Über die bisher erschienenen Ausgaben kann ich mich kurz (15) So haben in der wichtigen Stelle I, 1823-1824: necsequendasin eoes ulli fassen. Es gibt drei. Vor der ersten vollstandigen erschien schon cordatohomini, ut ma/i! auctoritattbus arca aliqua cederequam ratione, si optio sibi detur, preire, alie Ausgaben perire, freilich ohne dafl Herausgeber, Zitierer und Übersetzer der nicht unbeachtet gebliebenen Stelle auf den Gedanken kamen, ware perire wirklich richtig gewesen, (pro) vor ratione einzusetzen (vgl. auch I, I774-I780). 215(3q)calvSiotiçl,, 2225649incdeilgçnstiisasimuçnd ulnIId, I2I5,66E26scdaimgn.ç, II, 1384 ferre, 1441 perverse, ESonndset edrewsahRneescripictuhmdiaenAeuinsgearbejnetztSuunnledserVlicnhuenr daS,tewlloe seiieneambraAuncfhabnagre unLdesaarmt enthalten. Die Ausgabe B(eekenkamp) enthâlt überhaupt nichts Brauchbares.

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