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Berichte zur Lebensmittelsicherheit 2013: Monitoring PDF

106 Pages·2015·2.083 MB·German
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BVL-Report · 9.3 Berichte zur Lebensmittelsicherheit Monitoring 2013 ► Berichte zur Lebensmittelsicherheit 2013 Berichte zur Lebensmittelsicherheit 2013 Monitoring GemeinsamerBerichtdesBundesundderLänder BVL-Reporte IMPRESSUM BibliografischeInformationderDeutschenBibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbiblio- grafie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ISBN978-3-319-14657-7 ISBN978-3-319-14658-4(eBook) DOI10.1007/978-3-319-14658-4 DasWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderedieder Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung,derMikroverfilmung,derWiedergabeaufphotomechanischemoderähnlichemWeg undderSpeicherunginDatenverarbeitungsanlagenbleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwer- tung,vorbehalten.EineVervielfältigungdiesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchim EinzelfallnurindenGrenzender gesetzlichenBestimmungendesUrheberrechtsgesetzesinder jeweilsgeltendenFassungzulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig.Zuwiderhandlungen unterliegendenStrafbedingungendesUrheberrechts. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSin- nederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervon jedermannbenutztwerdendürften. ©2015BundesamtfürVerbraucherschutzundLebensmittelsicherheit(BVL) Herausgeber: BundesamtfürVerbraucherschutzundLebensmittelsicherheit(BVL) DienststelleBerlin Mauerstraße39–42 D-10117Berlin Koordinationund Schlussredaktion: HerrK.Bentlage(kb-lektorat),FrauDr.S.Dombrowski(BVL,Pressestelle) Redaktionsgruppe: FrauC.Hennig(BB),FrauDr.G.Witt(BE),FrauB.Bienzle(BW) FrauA.Bartczak(TH),FrauDr.S.Esslinger(BfR) FrauK.Jirzik(BVL,Ref.101),HerrM.Jud(BVL,Ref.101) HerrDr.R.Binner(BVL,Ref.103),HerrDr.P.Wend(BVL,Ref.103) FrauDr.A.Droß(BVL,Ref.105) Redaktion: HerrDr.P.Wend,HerrDr.R.Binner,FrauK.Jirzik,HerrM.Jud HerrG.Sommerfeld,FrauDr.A.Droß(alleBVL) ViSdP: FrauN.Banspach(BVL,Pressestelle) Umschlaggestaltung: deblikBerlin Titelbild: ©nickola_che–Fotolia.com Satz: le-texpublishingservicesGmbH GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier Springer International Publishing AG Switzerland ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+BusinessMedia(www.springer.com) Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung/Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1.1 Lebensmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.1.2 KosmetischeMittel(MittelzumTätowieren/Tattoofarben) . . . . . 6 1.1.3 Bedarfsgegenstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2 Summary. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.2.1 Foodstuffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.2.2 Cosmeticproducts(tattooing/tattooinks) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.2.3 Commodities/dailyusearticles. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2 ZielsetzungdesMonitoringsundNutzungderErgebnisse . . . . . . . . . . . . . 13 3 HistorieundOrganisationdesMonitorings. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4 Monitoringplan,UntersuchungszahlenundHerkunftderProben . . . . . . . 17 4.1 Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.1.1 Erzeugnis-undStoffauswahlfürLebensmitteldesWarenkorb- undProjekt-Monitorings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.1.2 UntersuchungszahlenundHerkunftderLebensmittel . . . . . . . . 17 4.2 KosmetischeMittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.2.1 Erzeugnis-undStoffauswahlfürKosmetischeMittel . . . . . . . . . 20 4.2.2 UntersuchungszahlenundHerkunftderkosmetischenMittel . . . 20 4.3 Bedarfsgegenstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.3.1 Erzeugnis-undStoffauswahlfürBedarfsgegenstände . . . . . . . . . 20 4.3.2 UntersuchungszahlenundHerkunftderBedarfsgegenstände . . . 20 4.4 ProbenahmeundAnalytik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 5 ErgebnissedesWarenkorb-Monitorings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5.1 Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5.1.1 Pflanzenschutz-undSchädlingsbekämpfungsmittel. . . . . . . . . . 25 5.1.2 DioxineundpolychlorierteBiphenyle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.1.3 PerfluorierteAlkylsubstanzen(PFAS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.1.4 Mykotoxine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.1.5 Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 5.1.6 Nitrat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5.2 KosmetischeMittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5.2.1 ElementeinTätowiermitteln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5.2.2 PrimärearomatischeAmineinTätowiermitteln . . . . . . . . . . . . . 55 5.3 Bedarfsgegenstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 5.3.1 WeichmacherinSäuglingsartikeln,SpielzeugundBedarfsgegen- ständenmitHautkontaktausPVC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 V Inhaltsverzeichnis 5.3.2 NitrosamineundnitrosierbareStoffeinSaugern,Trinkschnabel undSpielzeugausElastomeren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 5.3.3 KonservierungsstoffeinFingerfarbenundWabbelmassen . . . . . 65 5.3.4 MikrobiellerStatusvonFingerfarbenundWabbelmassen . . . . . . 65 6 ErgebnissedesProjekt-Monitorings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 6.1 Projekt01:ErgotalkaloideinBrotundBackmischungen . . . . . . . . . . . . 71 6.2 Projekt02:QuecksilberinWildpilzenundWildpilzerzeugnissen . . . . . . 76 6.3 Projekt03:Dioxineunddl-PCBingetrocknetenBlattgewürzen und Kräutern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 AdressenderfürdasMonitoringzuständigenMinisterienundBehörden . . . . . . 97 ÜbersichtderfürdasMonitoringzuständigenUntersuchungseinrichtungen derLänder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 VI Zusammenfassung/Summary 1 1.1 Zusammenfassung (cid:2) Himbeere (cid:2) Kopfsalat Das Monitoring ist ein System wiederholter repräsen- (cid:2) Leinsamen tativer Messungen und Bewertungen von Gehalten an (cid:2) Mohn gesundheitlichnichterwünschtenStoffenwieRückstän- (cid:2) Pfirsich/Nektarine devonPflanzenschutz-undSchädlingsbekämpfungsmit- (cid:2) Pflaume teln,Schwermetallen,MykotoxinenundanderenKonta- (cid:2) Pistazie minanten in und auf Lebensmitteln, kosmetischen Mit- (cid:2) Porree telnundBedarfsgegenständen. (cid:2) Roggenkörner Entsprechend den Vorgaben der AVV Monitoring (cid:2) Rosenkohl 2011–2015 [1] sind im Jahr 2013 aus dem repräsentati- (cid:2) Sonnenblumenöl venWarenkorb derBevölkerungfolgende Lebensmittel, (cid:2) Tofu kosmetischeMittelundBedarfsgegenständeindieUnter- (cid:2) Tomate suchungeneinbezogenworden(Warenkorb-Monitoring): (cid:2) Walnuss (cid:2) Weine(rot,weiß) LebensmitteltierischerHerkunft (cid:2) Weißkohl (cid:2) Zucchini (cid:2) Blütenhonig (cid:2) Zwiebel (cid:2) Miesmuschel (cid:2) Milch(bearbeitete,aucheiweißangereicherte) KosmetischeMittel (cid:2) Prawns/Geißelgarnelen (cid:2) SaureSahne (cid:2) MittelzumTätowieren/Tattoofarben(schwarz,bunt) (cid:2) Scholle (cid:2) Schwein(Fleisch,Leber,Niere) Bedarfsgegenstände (cid:2) Wildschwein(Fleisch,Niere) (cid:2) Ziege(Fleisch) (cid:2) Bekleidung(Oberbekleidung,Masken,Schuhe) (cid:2) Accessoires (Uhren- und sonstiges Armband aus LebensmittelpflanzlicherHerkunft Kunststoff) (cid:2) Sportgeräte(TeileundFlächenmitKörperkontakt) (cid:2) Algen (cid:2) Baby-SaugerundTrinkschnabel (cid:2) Ananas (cid:2) Spielzeug(mitMundschleimhautkontakt) (cid:2) Apfel (cid:2) SpielwarenfürKinderunter36Monaten (cid:2) Apfelsaft (cid:2) Fingerfarben (cid:2) Basilikum (cid:2) Wabbelmasse (cid:2) Birnensaft (cid:2) Bohne(getrocknet) In Abhängigkeit von dem potenziell zu erwartenden (cid:2) Brokkoli Vorkommen unerwünschter Stoffe wurden die Lebens- (cid:2) Erdbeere mittel auf Rückstände von Pflanzenschutz- und Schäd- (cid:2) Gerstenkörner lingsbekämpfungsmittelnsowieaufKontaminanten(z.B. (cid:2) Grapefruit Dioxine und polychlorierte Biphenyle, perfluorierte Al- BerichtezurLebensmittelsicherheit2013,DOI10.1007/978-3-319-14658-4_1, 1 ©BundesamtfürVerbraucherschutzundLebensmittelsicherheit(BVL)2015 1 Zusammenfassung/Summary kylsubstanzen(PFAS),Elemente,Nitrat,Mykotoxine)un- bei Schweinefleisch und -leber deutlich und bei Honig tersucht. In den kosmetischen Mitteln wurden die Ele- geringfügigverringert.BeiMilchhatsichderAnteilver- mentgehalte und das Vorkommen aromatischer Amine größert. ermittelt.DieBedarfsgegenständewurdenaufdenGehalt Wie in anderen Lebensmitteln tierischer Herkunft anWeichmachern,Nitrosaminen,Konservierungsstoffen wurden mit Ausnahme von Blütenhonig erneut haupt- unddenmikrobiologischenStatusuntersucht. sächlich Rückstände ubiquitär vorkommender, persis- Ergänzend zum Warenkorb-Monitoring wurden zur tenterchlororganischerVerbindungenfestgestellt,diein SchließungvonKenntnislückenfürdieRisikobewertung der Vergangenheit in Pflanzenschutz- und Schädlings- bzw.zuaktuellenFragestellungenfolgendespezielleThe- bekämpfungsmitteln intensiv angewendet wurden und menbereiche bei Lebensmitteln bearbeitet (Projekt-Mo- nochimmerüberdieUmweltkontaminationindieNah- nitoring): rungskettegelangen. (cid:2) ErgotalkaloideinBrotundBackmischungen Blütenhonig wies einige Rückstände von verschiede- (cid:2) QuecksilberinWildpilzenundWildpilzerzeugnissen nen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen auf. Der zulässige (cid:2) Dioxine und dl-PCB in getrockneten Blattgewürzen Höchstgehalt war in jeweils 1 Probe Lindenhonig für undKräutern. AzoxystrobinundMecopropüberschritten. Soweit Vergleiche mit Ergebnissen aus den Vorjahren Die Rückstände in den untersuchten Lebensmitteln möglich waren,wurden diese beiderInterpretation der tierischerHerkunftergabenkeineAnhaltspunktefürein Befundeberücksichtigt.Eswirdaberausdrücklichbetont, akutesGesundheitsrisikofürdenVerbraucher. dass sich alle in diesem Bericht getroffenen Aussagen undBewertungenzumVorkommengesundheitlichnicht Lebensmittel pflanzlicher Herkunft Pflanzenschutz- erwünschter Stoffe nurauf die im Jahr2013untersuch- mittelrückstände wurdeninunterschiedlichemAusmaß tenErzeugnissesowieStoffebzw.Stoffgruppenbeziehen. inallendarauf untersuchtenLebensmittelnpflanzlicher Eine Abschätzung der Gesamtexposition gegenüber be- Herkunftnachgewiesen.BeiApfelsaftundZwiebelnwur- stimmten Stoffen ist nicht möglich, da pro Jahr nur ein deninmehrals84%derProbenkeinequantifizierbaren Teil des Warenkorbes untersucht werden kann und die Rückstände gefunden; bei getrockneten Bohnen, Brok- StoffeauchinanderenErzeugnissenvorkommen. koliundWeißkohlwardasinmehrals60%derProben Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse des Lebens- derFall.DiehöchstenAnteilemitquantifizierbarenRück- mittel-Monitorings 2013 erneut die Empfehlung, die ständen (> 80%) wurden in Ananas, Äpfeln, Basilikum, Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich zu ge- Erdbeeren, Grapefruit, Kopfsalat, Pfirsichen/Nektarinen stalten, weil sich dadurch die teilweise unvermeidliche undTomatenfestgestellt. IndiesenErzeugnissenundin nahrungsbedingte Aufnahme unerwünschter Stoffe am HimbeerenwurdeninsgesamtauchamhäufigstenMehr- ehestenaufeinMinimumreduzierenlässt. fachrückstände ermittelt. Die höchste Anzahl waren 19 Im Warenkorb- und im Projekt-Monitoring wurden Rückständein1ProbeApfel,gefolgtvon15Rückständen im Jahr 2013 insgesamt 7.929 Proben von Erzeugnis- in1ProbePfirsichsowie14Stoffein1ProbeBasilikum. sen in- und ausländischer Herkunft untersucht, dabei In3%derProbenvonErzeugnissenauseinheimischer 6.978ProbenvonLebensmitteln,392Probenvonkosme- ProduktionwurdenRückständevonWirkstoffenfestge- tischenMittelnsowie559ProbenvonBedarfsgegenstän- stellt,derenAnwendungfürdieentsprechendeKulturin den. Die Ergebnisse werden in den folgenden Kapiteln DeutschlandimJahr2013nichtzugelassenwar,amhäu- dargestellt. figstenbeiErdbeerenundPorree. In Apfelsaft, Birnensaft, Erdbeeren, Porree, Roggen- körnern, Rosenkohl, Wein und Weißkohl wurden kei- 1.1.1 Lebensmittel ne Überschreitungen der zulässigen Höchstgehalte fest- gestellt. Die höchsten Probenanteile mit Rückständen RückständevonPflanzenschutz-und überdenzulässigenHöchstgehaltenwarenbeiBasilikum Schädlingsbekämpfungsmitteln (6,8%)undAnanas(3,5%)zuverzeichnen.Beidenande- ren11ErzeugnissenlagdieserAnteilimBereichzwischen Lebensmittel tierischer Herkunft Rückstände von 0,5 und 1,8%. Der Anteil mit Höchstgehaltsüberschrei- Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln tungen war deutlich geringer bei den Erzeugnissen aus wurden in 1 Probe Schweinefleisch (1,2%), in 11% der Deutschland (0,6%) und aus anderen EU-Staaten (0,9%) untersuchten Proben von Schweineleber, in 23% der im Vergleich zu Produkten aus Drittländern (4,4%). Bei Honig-Proben, in 27% der untersuchten Schollen und deninländischenErzeugnissenwarzudemderAnteiloh- in42%der Milch-Probenfestgestellt. Gegenüberfrühe- nequantifizierbareRückständeetwadoppeltsohochwie ren Monitoringuntersuchungen hat sich dieser Anteil beiausländischerWare. 2 1.1 Zusammenfassung Für alle ermittelten Rückstandsgehalte, auch denen te in Lebensmitteln sind für diese Stoffe derzeit nicht überdengesetzlichfestgelegtenHöchstgehalten,wurden festgelegt. Von den 15 untersuchten Einzelsubstanzen keineAnhaltspunktefüreinakutesGesundheitsrisikofür waren lediglich geringe Gehalte von Perfluoroctansäure denVerbraucherfestgestellt. (PFOA), Perfluorpentansäure (PFPeA) und Perfluorhep- tansäure (PFHpA) in Milch sowie geringe Gehalte von DioxineundpolychlorierteBiphenyle(PCB) Perfluoroctansulfonsäure(PFOS)undPFOAinSchweine- leberquantifizierbar.BeidenpflanzlichenLebensmitteln BeiWildschweinfleischbewegensichdieMittelwerteder wurde lediglich Perfluorhexansäure (PFHxA) in 3 bzw. upperbound-GehaltefürdieSummenausDioxinenund Perfluorhexansulfonsäure(PFHxS)in1ProbeApfelquan- dl-PCB auf ähnlich hohem Niveau wie bei den im Rah- titativbestimmt.IndenübrigenpflanzlichenLebensmit- men der amtlichen Lebensmittelüberwachung erhobe- teln(Erdbeere,Kopfsalat,SpeisezwiebelundTomate)wa- nenProben.BezogenaufdiegeografischeVerteilungder renPFASnichtnachweisbar. Proben ist eine repräsentative Aussage zur Belastungs- situation mit Dioxinen und dl-PCB aufgrund dergerin- Mykotoxine gen Probenanzahl (n = 41) im Monitoring 2013 jedoch nichtmöglich.DieindernationalenKontaminanten-Ver- AflatoxineB1,B2,G1undG2 BeidenerstmaligimRah- ordnung [2] festgelegten Höchstgehalte für ndl-PCB in mendesMonitoringsuntersuchtenLebensmittelnGers- WildschweinwurdenbeiallenuntersuchtenProbenein- tenkörner,getrockneteBohnen,MohnundLeinsamenist gehalten. eine sehr geringe Belastung mit Aflatoxinen festzustel- DiemittlerenGehaltevonDioxinenundPCBbeiraf- len. finiertemSonnenblumenölweisenaufeinsehrniedriges Bei den Untersuchungen von Pistazien aus dem Belastungsniveauhin. HandelimRahmendesMonitorings2013liegendieMit- Bei Muskelfleisch von Schollen aus dem Monitoring telwertefürdenEinzel-undSummenparameterimVer- 2013wurdenniedrigeGehaltefestgestellt.Siegebeneinen gleich zur vorangegangenen Untersuchung auf gleich- Hinweis,dassdieHintergrundbelastungderFanggebiete bleibend niedrigem Niveau. Höchstgehaltsüberschrei- ebenfallsniedrigist.EineAufschlüsselungnacheinzelnen tungen für den Einzel- und den Summenparameter für FanggebietenwarjedochnachDatenlagenichtmöglich. Aflatoxine sind lediglich bei 1 Probe Pistazien mit Her- Bei allen untersuchten Proben Muskelfleisch von kunftUSAzuverzeichnen. SchollenalsauchbeiraffiniertemSonnenblumenölwur- Walnüsse wurden im Jahr 2013 mit einer nicht re- dendieHöchstgehaltefürDioxine(WHO-PCDD/F-TEQ), präsentativen Probenanzahl auf Aflatoxine untersucht. dieSummenvonDioxinenunddl-PCB(WHO-PCDD/F- QuantifizierbareGehaltewurdennichtfestgestellt. PCB-TEQ)sowiedieSummederIndikator-PCB(ndl-PCB) eingehalten. Ochratoxin A (OTA) Pistazien wiesen mit 0,6μg/kg im Die Untersuchungsergebnisse eines Monitoring-Pro- MittelwertdiehöchstenOTA-GehaltederimMonitoring jektes zeigen, dass bei getrockneten Kräutern die Belas- 2013untersuchtenLebensmittelauf. tungmitDioxinenundPCBsehrunterschiedlichist.Ein ImGegensatzzumMohn,beidemimVergleichzuvor- genereller Zusammenhang zwischen der Herkunft der angegangenenUntersuchungenimJahr2005eineweitere KräuterundderenBelastungkonnteanhandderimRah- ReduktionderOTA-Gehaltefestgestelltwurde,wiesendie mendesMonitoring-Projekts erstellten Datenlage nicht Leinsamen-ProbenimJahr2013höhereGehalteauf. geklärt werden. Ein gesundheitliches Risiko durch den Die Belastung von Gerstenkörnen, die zuletzt im VerzehrgetrockneterKräuteristfürdenVerbraucherauf- Jahr 2001 im Rahmen des Monitorings auf OTA unter- grunddergeringenVerzehrsmengealsunwahrscheinlich sucht wurden, hat sich verglichen dazu im Mittelwert einzuschätzen. deutlichverringert. Walnüsse sowie die erstmalig auf OTA untersuchten PerfluorierteAlkylsubstanzen(PFAS) getrocknetenBohnenundApfelsaftsindsehrgeringkon- taminiert. PFASsind inderUmwelt ingeringenMengenubiquitär DieOTA-GehalteindenProbenLeberundNierevom zufinden,wasauchzueinerunvermeidbarensogenann- Hausschwein sowie im Muskelfleisch vom Wildschwein ten Hintergrundkontamination bei Lebensmitteln füh- bewegtensichebenfallsaufeinemsehrniedrigenNiveau. renkann.DieimRahmendiesesProgrammsgewonnenen Analyseergebnisse deuten darauf hin, dass die erstmalig T-2-Toxin,HT-2-Toxin IndenuntersuchtenGerstenkör- aufPFASuntersuchtenLebensmittelMilchundSchwei- nernwarendieToxineT-2undHT-2inderSummerelativ neleber geringe PFAS-Gehalte aufweisen. Höchstgehal- häufigquantifizierbar.DerMittelwertderGehaltefürdie 3 1 Zusammenfassung/Summary SummeausT-2/HT-2-ToxinliegtaufähnlichhohemNi- der in der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 [3] festgeleg- veauwiebeidenimletztjährigenMonitoringuntersuch- te Höchstgehalt in keiner der untersuchten Proben von tenProbenHaferkörner.Bei2ProbenGerstenkörnermit Miesmuschelnüberschritten. Herkunft Deutschland war der Richtwert für Getreide- Bei den pflanzlichen Lebensmitteln haben sich die körnerzumunmittelbarenVerzehrinHöhevon50μg/kg Blei-GehaltevonGersten-undRoggenkörnern,getrock- überschritten. neten Bohnen, Mohn, Leinsamen, Walnüssen und Tofu gegenüber den Vorjahren verringert. Sie bewegten sich Ergotalkaloide In einem Monitoring-Projekt wurden weiterhinaufeinemniedrigenNiveau.AuchsinddieBlei- die Ergotalkaloid-Gehalte in Backmischungen und Brot GehaltedererstmaligimRahmendesMonitoringsunter- untersucht.DerAnteilanProbenroggenhaltigerBackmi- suchten Lebensmittel Birnensaft, Grapefruit, Basilikum schungen/MehleunddarausgebackenerBrote,diequan- undRosenkohlalsgeringeinzustufen. tifizierbareGehalteanErgotalkaloidenaufwiesen,lagbei VergleichsweiseerhöhteBlei-Gehaltewareninden40 etwa40%bzw.30%.DieErgotalkaloid-Gehaltekorrelier- untersuchten Proben von getrockneten Algen quantifi- tennichtmitdenRoggen-Anteilenindenuntersuchten zierbar, die erstmalig im Monitoring analysiert wurden. Backmischungen/Mehlen bzw. Broten. Um die genaue Esistdavonauszugehen,dassAlgeninbesonderemMaße HerkunftvonErgotalkaloidenineinemBrotunddasVer- SchwermetalleausdemWasseranreichern,waszueiner hältnisderErgotalkaloideindenRohstoffenimVergleich erhöhtenBlei-Kontaminationführenkann.DieEntwick- zudiesemBrotzuermitteln,müsstenallerelevantenRoh- lung der Blei-Gehalte in diesem Lebensmittel sollte im stoffe,diemengenmäßige Rezepturunddasdarausher- RahmenzukünftigerMonitoringuntersuchungen weiter gestellteBrotalseineProbemitTeilprobenentnommen beobachtetwerden. werden. AlshäufigsterVertreterderErgotalkaloideinBackmi- Cadmium Dieim Jahr2013untersuchten Lebensmittel schungen/MehlenwurdeErgotaminermittelt.InBroten tierischer Herkunft (Milch, saure Sahne, Ziege (Fleisch), wurdennebenErgotaminhauptsächlichErgometrinund Prawns/Geißelgarnelen sowie Scholle) wiesen geringe dessenwenigeraktivesIsomerErgometrininbestimmt. Cadmium-Gehalteauf.In1ProbeSchollewarderfestge- DiegefundenenErgotalkaloid-MusterwareninBack- legteHöchstgehaltüberschritten,wasaufeinenEinzelfall mischungen/Mehlen und Broten ähnlich, jedoch waren bei dieser Fischart hindeutet. Miesmuscheln wiesen im dieErgotalkaloid-GehalteinBrotenetwa50%geringer. VergleichzudenübrigentierischenLebensmittelneinen Die Ergebnisse dieses Monitoring-Projektes waren höherenKontaminationsgrad auf,wasdaraufzurückzu- deutlich von einzelnen stärker kontaminierten Proben führenist,dassMuschelnimAllgemeinenals„biologische beeinflusst.DermaximaleGesamtalkaloid-Gehaltbetrug Filtrierer“ gewisse Mengen an Kontaminanten wie z.B. bei Backmischungen/Mehlen 830μg/kg und bei Broten CadmiumundandereSchwermetalleaufnehmen.Aller- 265μg/kg.Die90.PerzentilederGesamtalkaloid-Gehalte dingswarinkeinerderMiesmuschel-ProbenderinVer- lagenfürBackmischungen/Mehlebei131μg/kgundfür ordnung(EG)Nr.1881/2006[3]festgelegteHöchstgehalt Brotebei49μg/kg. überschritten. Das Abbauverhalten der einzelnen Ergotalkaloide BeidenpflanzlichenLebensmittelnbewegtensichdie währenddesProduktionsprozesses konntemitdenvor- Cadmium-GehaltevonGersten-undRoggenkörnernso- liegenden Daten nicht eindeutig bestimmt werden. Um wieWalnüssenaufetwagleichniedrigemNiveauwiebei diese Frage beantworten zu können, sollten weiterfüh- denUntersuchungenderVorjahre.In2ProbenRoggen- rendeUntersuchungendurchgeführtwerden. körnerwarzwarderinVerordnung(EG)Nr.1881/2006[3] festgelegte Höchstgehalt überschritten, die mittleren Elemente Cadmium-GehaltewarenindiesemLebensmitteljedoch unauffällig. Somitistnichtvoneinemallgemeinerhöh- Blei Die im Jahr 2013 untersuchten tierischen Lebens- tenGehalt,sondernvoneinerpunktuellerhöhtenKonta- mittel enthielten insgesamt geringe Blei-Gehalte. Mies- minationauszugehen. muschelnwiesenimVergleichzudenübrigentierischen ImWeiterenwiesendieerstmaligimRahmendesMo- Lebensmitteln einen höheren Kontaminationsgrad auf, nitorings untersuchten Lebensmittel Birnensaft, Grape- was darauf zurückzuführen ist, dass Muscheln im All- fruit, Basilikum und Rosenkohl nur geringe Cadmium- gemeinenals„biologischeFiltrierer“gewisseMengenan Gehalteauf. Kontaminanten wie z.B. Blei und andere toxische Ele- Der höchste Gehalt wurde für getrocknete Algen er- mente aufnehmen. Insofern waren bei diesem Lebens- mittelt.ImJahr2013wurdenerstmalig40Algen-Proben mittel höhere Blei-Gehalte zu erwarten. Allerdings war aufCadmiumuntersucht.Algenreicherninbesonderem 4

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